Schlafentzug: Übermüdete reagieren langsamer als Angetrunkene
Schlafmangel wirkt sich auf die Reaktionszeiten noch schlimmer aus, als Alkohol. Erschöpfung spielt drei von fünf Unfällen in den USA eine Rolle
Nach 17 bis 19 Stunden wachen war die Reaktionszeit von Testpersonen schlechter als ausgeruht und angetrunken. Das fanden amerikanische Wissenschaftler bei einer Untersuchung von 39 Angestellten aus der Transportindustrie heraus.
In zwei 28stündigen Tests bestimmten die Forscher körperliche und geistige Reaktionsfähigkeit der 30- bis 40jährigen, sowie deren Genauigkeit, Aufmerksamkeit und Koordinationsfähigkeit. Am ersten Tag tranken die Leute vor dem Test Alkohol bis sie eine Promille im Blut hatten. Am nächsten Tag machten sie die gleichen Tests nüchtern. Ergebnis: nach 17 bis 19 durchwachten Stunden reagierten die Getesteten bis zur Hälfte langsamer als angetrunken mit 0,5 Promille Alkohol im Blut.
Noch schlechter als die Reaktionen fielen die Genauigkeitstest bei den übermüdeten Probanden aus. So schlechte Ergebnisse, würde man normalerweise nur bei Alkoholkonsum erwarten, fanden die Forscher heraus. Die Untersuchung erschien im amerikanischen Fachblatt "Occupational and Environmental Medicine".