Georg Felser, Diplompsychologe an der Hochschule Harz, klärt über die klügsten Strategien bei der Partnerwahl auf:
Durch Forschung wissen wir, dass sich Partner in der Regel erheblich ähnlicher sind, als es eine Zufallsverteilung ergeben würde. Menschen, die sich gleichen, gesellen sich eher zueinander. Sie finden sich anziehender und sympathischer. Außerdem ist die Qualität der Beziehung tendenziell besser, wenn die Partner Dinge ähnlich wahrnehmen, ähnlich denken und urteilen.
Beispielsweise bei demographischen Daten, also Alter, sozialer Schicht, Religion, Einkommen, Bildung – aber auch Temperament und Begabung sind bei Paaren, die gut miteinander klarkommen, häufig ähnlich. Am wichtigsten ist die Ähnlichkeit wohl in Zielen, Werten, Meinungen und Lebensauffassungen.
Differenzen bei abstrakten Haltungen sind sicher nicht so problematisch. Entscheidend wird es bei den Dingen, die im Alltag zum Tragen kommen, wie zum Beispiel die Einstellung zur Ordnung oder zum Sport.
Ja. Attraktivität gehört zu den Dingen, die unseren "Marktwert" ausmachen. Und weil sich niemand gern unter Wert verkauft, finden sich eben eher Menschen mit ähnlichem Attraktivitätsniveau.
Reichtum und Schönheit werden von manchen Menschen als gleichrangig erlebt, was ihren Wert betrifft. Der Markt wird nicht nur durch Attraktivität, sondern auch durch Geld bestimmt. Der reiche Alte und die junge Schöne sind sich ebenbürtig in dem, was sie auf diesem Markt gelten. So findet man vor der Heirat übrigens den richtigen Verlobungsring.
Ja, die Übereinstimmung kann auch zu groß werden. Wenn meine Partnerin und ich uns besonders ähnlich sind und wir z. B. im Kino waren, dann lohnt es sich nicht mehr, anschließend über den Film zu reden: Sehr wahrscheinlich hat sie ja die gleiche Meinung wie ich. Das wird langweilig. Außerdem stellt sich das Gefühl ein, dass der Partner keine Bereicherung für mein Leben ist, und ich ihn eigentlich gar nicht brauche.
Stimmt. Wenn beiden Partnern Autonomie und Selbstentfaltung sehr wichtig sind, wird es kritisch. Ein Paar, bei dem nur einer großen Wert auf Unabhängigkeit und Selbstverwirklichung legt, ist zufriedener.
Dominante Menschen kommen nicht gut mit anderen dominanten Personen aus, sondern suchen sich eher gegensätzliche Partner. Wenn solch eine Beziehung längerfristig funktionieren soll, dann sind diese Menschen eben auf einen passenden Gegenpart angewiesen.
Buchtipp: Georg Felser: Bin ich so, wie du mich siehst? Verlag C. H. Beck, 9,90 Euro
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