Es geht um deine Kinder! Um deine eigenen Kinder! Es könnte keinen besseren Grund geben, sich professionelle Hilfe zu holen, wenn es in der Familie, in der Partnerschaft oder im Job nicht so gut läuft (oder schlimmstenfalls in allen drei Lebensbereichen). Trotzdem scheuen sich viele immer noch, sich an einen Väter-Coach zu wenden. Doch es gibt auch immer mehr Männer, die diesen Schritt wagen.
Warum sollten Väter sich professionelle Hilfe holen?
"Die sogenannte Rush-Hour des Lebens zwischen 25 und 40 Jahre stellt viele vor große Herausforderungen", sagt Volker Baisch, Geschäftsführer der Väter gGmbH in Hamburg, die männliche Mitarbeiter von großen Unternehmen bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie unterstützt. Vor allem Väter treten dann richtig aufs Gas mit dem Ergebnis, dass eine Vielzahl von Aufgaben in Beruf, Familie und Privatleben innerhalb dieser Zeit aufeinandertreffen. Experte Baisch: "Die Idealvorstellung darüber, wie diese Aufgaben gemeistert werden, liegt für 60 Prozent der Eltern mit Kindern unter drei Jahren inzwischen in einer partnerschaftlichen Aufteilung von Erwerbs- und Familienarbeit. Doch nur 14 Prozent teilen Beruf und Familie tatsächlich partnerschaftlich auf. Die Mehrheit der Paare orientiert sich noch immer stark an einer traditionellen Rollenzuschreibung mit dem Mann als Familienernährer und der Frau als Zuverdienerin, die sich mehrheitlich um die Kinderbetreuung kümmert." So einfach bespaßt du Kinder, während du auf dem Sofa entspannst.

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Die Corona-Krise stellt jetzt insbesondere Familien mit kleinen Kindern vor eine Vielzahl an weiteren Herausforderungen: "Neue Alltags- und Home-Schooling-Routinen, kombiniert mit Homeoffice, müssen etabliert werden", sagt der Väter-Experte. "Beide, Mütter und Väter, sind schnell gereizt und überfordert und das macht beide nicht nur unzufrieden, sondern auch ratlos.“ Unterstützung von außen wäre in diesem Falle sinnvoll, doch viele Männer zögern. Baisch: "Was im beruflichen Kontext völlig normal ist, sich einen Coach zu suchen, ist für viele Männer im privaten Kontext immer noch schwer vorstellbar." Das müssen Väter während der Corona-Pandemie wissen.

Dabei gibt es viele Probleme in diesem Bereich. Und viele dieser Schwierigkeiten lassen sich relativ schnell aus dem Weg räumen, wenn man sich erst einmal bewusst ist, an welchen Stellschrauben man drehen muss. Das sorgt nicht nur für eine größere Zufriedenheit bei einem selbst, sondern senkt auch den Stresslevel, was sich wiederum aufs persönliche Umfeld niederschlägt. Sprich: Auch den Kindern und der Partnerin geht es mit einem Mann und Vater besser, der auf Dauer ausgeglichen ist. Wir haben deshalb 7 Väter-Coaches und Berater gefragt, mit welchen Fragestellungen die Klienten am häufigsten zu ihnen kommen. Das sind ihre Antworten.
1. Problem: Ich habe zu wenig Zeit für mich – wie ändere ich das?
"Schaff dir täglich einen Zeitraum, nur für dich. Und das muss gar nicht viel sein. Fang langsam und leicht an. Nimm dir zum Beispiel 5 Minuten Zeit, bevor alle anderen im Haus aufstehen (oder abends, vorm Zubettgehen oder nach dem Mittagessen). Nutze diese Zeit zum Lesen oder Meditieren, um ein paar Liegestütze zu machen oder Tagebuch zu schreiben. Irgendetwas, was für dich ist, dir gut tut und dir hilft, in eine gehobene Stimmung für den Tag zu kommen. Du meinst, 5 Minuten sind dafür viel zu wenig? Falsch! Es ist genau der richtige Anfang. Viel wichtiger als die Dauer der Zeit, die du für dich hast, ist die Regelmäßigkeit. Das heißt besser jeden Tag 5 Minuten als einmal in der Woche eine Stunde. Denn das Wiederholen ist für deinen Körper und Geist der Trigger, der ihm sagt, dass jetzt die Zeit ist, die Batterien wieder aufzuladen. Wenn du dir täglich (oder jeden Wochentag) deine Zeit nimmst und einhältst und zur Gewohnheit machst, dann führt das zu mehr Entspannung, Gelassenheit und Energie im Alltag.
Der Coach: Jörg Kundrath (Jahrgang 1982) aus Biberach ist Gründer von Mindset Movers. Er unterstützt andere Führungskräfte dabei, mehr Zeit, Achtsamkeit und Fokus zu haben und dadurch Familien- und Berufsleben besser in Einklang zu bringen.
2. Problem: Meine Frau und ich erziehen anders. Darüber geraten wir in Streit und den Kindern geht es nicht gut damit. Wie komme ich daraus?
"Grundsätzlich haben Kinder kein Problem damit, wenn Papa und Mama unterschiedlich ticken. Es ist ja nur ein Spiegelbild der Wirklichkeit: Jeder Mensch ist einzigartig. Wenn es den Kindern nicht gut geht, dann liegt es an den Umgang der Erwachsenen untereinander. Also werte ich zum Beispiel als Vater die Mutter als zu lasch und locker ab? Oder lass ich mich abwerten als jemand, der ja keine Ahnung habe? Es ist ein Beziehungsthema zwischen Frau und Mann – Mutter und Vater. Und hier liegt der Ausweg: Indem die Kontraste in der Erziehung benannt werden. Hilfreich ist zu erkennen, was mich und den anderen in der Erziehung motiviert. Liegt es an meiner eigenen kindlichen Erfahrung, etwa "So streng wie mein Vater will ich nie sein", oder an Glaubenssätzen, wie etwa "Man muss sich durchbeißen"? In der Beratung lenke ich zusätzlich den Fokus auf die Vater-Kind-Beziehung. Fördert oder stört mein Erziehungsstil meine Beziehung zu meiner Tochter oder meinem Sohn? Ich habe noch nie einen Vater kennengelernt, der bewusst hier eine schlechte Beziehung haben will. Dies motiviert ungemein, den eigenen Stil zu überdenken und zu verändern."
Der Coach: Sascha Schmidt (Jahrgang 1969) aus Bordesholm ist Paar- und Familienberater mit Fokus auf berufstätige Eltern. Er ist mehrfacher Buchautor (u.a. "Wieder Paar sein! Erfüllte Zweisamkeit trotz Arbeit und Kind" humboldt Ratgeber) und Experte beim Podcast "Familiensache" von Radio Schleswig-Holstein (R.SH).

3. Problem: Wie sage ich meinem Arbeitgeber, dass ich mehr Zeit mit der Familie verbringen möchte?
"Dahinter steht eigentlich die Frage: Und wie verhindere ich, dadurch karrieretechnisch aufs Abstellgleis zu geraten? Das ist ein tief verwurzeltes Denken bei vielen Männern, die sich immer in erster Linie noch als Ernährer verstehen. Als ersten Schritt rate ich bei dieser Frage immer dazu, sich den Spiegel vorzuhalten – und sich folgende Fragen zu stellen: Warum erwartest du von dir immer noch, trotz der neuen Familiensituation weiterhin 100 Prozent im Job geben zu müssen? Was sind die tief verwurzelten Glaubenssätze dahinter? Sind es wirklich deine Glaubenssätze oder vielleicht die deiner Eltern oder die der Gesellschaft? Und wo siehst du dich mit deiner Familie in 5 Jahren? Willst du nur der Spaß-Daddy sein oder ein richtiger Ansprechpartner für deine Kinder in allen Belangen? Wirst du es bereuen, wenn du jetzt nichts änderst? Wenn du die Fragen mit ja beantwortest, dann nimm das als gegeben hin und hinterfrage die Entscheidung nicht mehr, sondern gehe in die Umsetzung. Gehe gut vorbereitet in das Gespräch mit deinem Chef:
1. Werde dir über deinen Wert und deine Stärken für das Unternehmen bewusst und schreibe sie auf.
2. Werde dir darüber klar, was du genau ändern willst (Anzahl der Arbeitsstunden reduzieren, Erreichbarkeit einschränken, Home-Office einführen, weniger Abendveranstaltungen etc. ).
3. Überlege dir, wie das im Arbeitsalltag aussehen kann.
4. Frage dich, was dein Vorgesetzter davon hat (du bist zufriedener, kreativer, effizienter, schaffst mehr, etc.).
Und dann gilt es: Termin mit dem Chef vereinbaren. Ich bin sicher, es wird klappen."
Der Coach: Robert Frischbier (Jahrgang 1980) aus Berlin unterstützt als Trainer, Berater, Mentor und Coach mit seinem Unternehmen 2PAARSchultern, das er gemeinsam mit seiner Frau führt, Eltern, Führungskräfte und Unternehmer bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf und der Transformation von Unternehmen zu familienfreundlichen Arbeitgebern.
Väter in Teilzeit – so funktioniert's
4. Problem: In Konflikten mit meinem Kind werde ich wütend und aggressiv. Was kann ich dagegen tun?
"Viele Männer kommen gerade bei ihrem ersten Kind an Grenzen. In angespannten, konfliktreichen Situationen reagieren wir in alten Mustern, die wir oft aus der eigenen Kindheit verinnerlicht haben. Wir werden verärgert, wütend, aggressiv, schreien, drohen oder schimpfen. Manchmal kommen auch Impulse, die darüber hinaus gehen. Es ist wichtig, diese alten Muster, unsere erzieherische Herkunft, zu verstehen. Wo haben wir als kleines Kind regelmäßig Anlass gehabt, wütend, ängstlich oder traurig zu sein? Wo wurden wir nicht ernst genommen, unsere Grenzen überschritten oder wo unsere Integrität verletzt? Was haben unsere Eltern uns vielleicht nicht ausreichend geben können? Die meisten von uns haben nicht gelernt, ihre Emotionen wahrzunehmen und gut zu regulieren. Vielen sind Sprüche wie 'Indianer kennen keinen Schmerz' und 'Sei keine Heulsuse!' wohlvertraut. Wir haben dadurch gelernt, dass es nicht in Ordnung ist, was wir damals - berechtigterweise – gefühlt haben. So sind wir auch heute noch überfordert mit dem Auftauchen heftiger negativer Gefühle und gehen mit unseren Kindern so um, wie wir es nie machen wollten. Erst wenn man sein eigenes Verhalten, seine Form der Erziehung und die Grundlage seiner Gefühlsausbrüche besser verstehe, kann man anders mit sich und Konfliktsituationen umgehen. Du selbst bist verantwortlich für deine Reaktionen und deinen Stresslevel."
Der Coach: Carsten Vonnoh aus Weimar (Jahrgang 1981) arbeitet als Systemischer Berater für Väter und Organisationen. Ein Großteil seiner Klienten sind Männer in Krisen und in Trennungsprozessen. Gerade hat er sein erstes Buch herausgebracht: "Up to Dad"

5. Problem: Unsere Partnerschaft ist zerschlissen vom Alltag mit den Kindern, zwei Jobs und vielen Verpflichtungen. Und im Bett herrscht Funkstille. Wie kann alles wieder liebevoller werden?
"Diese Frage zeigt eine sicherlich weit verbreitete Sackgassensituation von Paaren mit Kindern. Gut, wenn sie erkannt und benannt wird, und wenn Unterstützung gesucht wird. Das zeigt ja schon einmal, dass eine Veränderung gewünscht ist. In diesem Fall würde ich vorschlagen, zusammen mit der Partnerin zu einer Paarberatung zu gehen, da ganz klar formuliert ist, dass es sich hier um ein gemeinsames Problem handelt. Ideal für die Paarberatung sind 5 Termine, besser noch 7 bis 12. Denn erfahrungsgemäß braucht es einige Zeit und einige Übung, um ungute Muster der Paarbeziehung und deren Hintergründe zu erkennen und bei sich selbst und beim Partner zu verstehen. Hier ist es sicherlich wichtig, sich wieder besser als Mann und Frau zu finden und die Rollen als Vater und Mutter nicht immer im Vordergrund zu stellen. Paarzeit könnte hilfreich sein, aber es gibt kein Patentrezept und keine schnellen Lösungen. Nehmt euch ein paar Monate Zeit, um einander als Paar besser zu verstehen. Vorab schaut euch den Film 'Wie beim ersten Mal' mit Meryl Streep und Tommy Lee Jones an. Hier kann man lachen und dabei zusehen, wie zwei ziemlich zerschlissene, abgenervte Partner wieder zueinander finden." So löst du die häufigsten Beziehungsprobleme selbst.
Der Coach: Eberhard Schäfer (Jahrgang 1962) arbeitet seit 2007 im Väterzentrum Berlin als Väter- und Paarberater. Er ist systemischer Berater, Therapeut und Buchautor von "Das Papa-Handbuch", Gräfe und Unzer
6. Problem: Meine Partnerin kritisiert mich ständig in Sachen Erziehung. Wie kann ich mein eigenes Papa-sein entwickeln, ich bin schließlich keine Kopie von ihr?
"Auf jeden Fall, den Ärger nicht runterschlucken, sondern ansprechen, was der Ratschlag bei einem auslöst, zum Beispiel Wut, Unsicherheit oder Vertrauensverlust. Für Mütter ist das Loslassen oft viel schwerer, als sie sich eingestehen wollen, das weiß ich aus eigener Erfahrung. Und häufig steckt auch bei den Müttern einiges an Unsicherheit drin. Die Väter müssen klar sagen, was und wie sie das Papa-sein ausfüllen wollen und dann auch dafür wirklich die Verantwortung übernehmen, jenseits der reinen Verteilung von täglichen Aufgaben. Frei nach dem Motto: Wenn ich keine Kopie sein will, dann sollte ich dafür sorgen, dass ich als Papa-Original erkennbar bin. Unterschiedlichkeiten anzunehmen und sogar wertzuschätzen wäre toll. Dann kann auch wieder ein Gefühl von gegenseitigem Vertrauen und Sicherheit entstehen" Weißt du, was Mental Load ist?
Der Coach: Julia Strobel (Jahrgang 1975) aus Hamburg ist Coach für Väter in Führungspositionen, die zwischen Karriere und Kindern stehen. Sie berät mittelständische Unternehmen zum Thema Väter-Vereinbarkeit und leitet Workshops in den Bereichen Familienfreundlichkeit, New Work und Konfliktmanagement.
7. Problem: Ich würde gerne ein guter Freund für meinen jugendlichen Sohn sein, komme aber nicht an ihn heran. Was soll ich tun?
"Dein Sohn ist dabei, sich selbst als Mann zu finden und erwachsen zu werden. Dazu braucht er Vorbilder, gute Impulse, Mentoren, Begleiter, Berater und gute, lebensbejahende Erlebnisse. Lass ihn teilhaben an deinen Männerfreundschaften, gib ihm Zugang zu deinen Gefühlen und sage ihm klar und deutlich, wenn er zu weit geht. Versuche nicht mit aller Gewalt sein bester Freund zu sein. Es gibt Dinge, die beredet man gerne mit seinem Vater und sucht bei ihm Rat. Es gibt aber auch Themen, die beredet man nicht mit seinem Vater, sondern mit seinem besten Freund. Lass los und sei deinem Sohn ein Heimathafen, eine sichere Bank. Sag ihm, dass er in dir immer einen Zuhörer haben wird. Bevor Du ihm einen gut gemeinten Rat gibst, frage ihn, ob er deinen Rat wirklich haben will. Vielleicht braucht er auch nur jemanden zum Zuhören. Behandele deinen (fast erwachsenen) Sohn auf Augenhöhe und sei tolerant, wenn er die Sachen auf seine Weise angeht – es ist sein Leben. Du bist nicht für sein Lebensglück verantwortlich.
Der Coach: Andreas Seltmann (Jahrgang 1968) aus Denzlingen berät Unternehmen und bietet Sprechstunden an, in denen er arbeitende Väter unterstützt. Des Weiteren hat er ein regionales Netzwerk, wo er 4-Augen-Geh-Spräche (Walk-to-Talks für Väter) von Vater-zu-Vater anbietet, meistens für Väter mit älteren Kindern. Sein aktuelles Buch: "Neuseesohnland", Sorriso
Fazit: Such dir einen Sparringspartner
"Ich kriegt das hin, andere vor mir haben das ja auch geschafft!" Dieses Motto habe viele Männern immer noch verinnerlicht. "Leider" sagt Väter-Experte Volker Baisch. "Besonders in Krisen wie der aktuellen ist es ratsam, nicht zu lange zu warten, sondern sich einen Coach als Sparringspartner zu suchen, mit dem man sortieren, reflektieren und neu priorisieren kann." Ein niedrigschwelliges Angebot dafür hat der Experte jetzt selbst initiiert: Sein Netzwerk bietet kostenlose Beratungsgespräche und Coachings an, damit Väter die derzeitigen privaten und beruflichen Herausforderungen besser bewältigen können. Einfach auf vaeter-ggmbh.de/corona schauen.

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