"Mit einem Kind ändert sich nicht alles", sagt Sänger Sasha, der im Jahr 2018 mit 46 Jahren zum ersten Mal Vater wurde. "Aber es ändert sich vieles und es wird auch hier und da mal anstrengend, aber auf eine andere Art und Weise, weil sich die Prioritäten verschieben." Diese Erfahrung hat der Entertainer jetzt in einem Song verarbeitet, den er gerade veröffentlicht hat: "Lighthouse" ist ein Vorbote auf sein neuestes Album, das Anfang des nächsten Jahres erscheinen soll. Im Interview verrät er, was ihn dazu bewegt hat, die Pop-Ballade zu schreiben, die nach eigener Aussage der "emotionalste Song seiner Karriere" ist.
Du hast deinen neuesten Song "Lighthouse" deinem 4-Jährigen Sohn Otto gewidmet - wann war die Geburtsstunde des Liedes?
"Das Lied ist tatsächlich schon kurz nach Ottos Geburt entstanden. Es war nicht so, dass ich mir fest vorgenommen hätte, einen Song zu komponieren, aber als wir anfingen Songs für meine aktuelle Show "This ist my time", ein Bühnenprogramm über mein Leben, zu schreiben, war klar: Der große Abschluss muss ein Lied für Otto sein."
Die erste Strophe von "Lighthouse" nimmt einen mit in den Kreißsaal - wie war eigentlich Ottos Geburt? Warst du dabei?
"Klar war ich bei der Geburt dabei und das war sehr aufregend, aber auch ein bisschen wie ein Film. Der Moment, den ich in 'Lighthouse' in der ersten Strophe beschreibe, war der, wo ich das erste Mal das Gefühl hatte wieder im Hier und Jetzt zu sein."
An wen wendest du dich eigentlich mit diesem Lied in erster Linie?
"Vor allem geht das raus an die Daddys, die oft nicht wissen, wie sie es machen sollen, weil sie sich – glaube ich – manchmal überfordert fühlen oder einfach erst mit der Situation umgehen lernen müssen."
Du bist mit Mitte 40 relativ spät Vater geworden – glaubst du, dass du Vorteile hast gegenüber jüngeren Vätern?
"Bestimmt! Zum Beispiel mehr Erfahrung und Gelassenheit. Aber es gibt gewiss auch Nachteile. Noch bin ich fit, aber kann ich wissen, wie lange ich noch mit meinem Sohn zusammen Fußball spielen kann, ohne dass er sich langweilt?"
Was hat sich bei dir verändert, seitdem du ein Kind hast?
"Ich gebe es zu…ich bin schon länger kein Langschläfer mehr. Aber durch Otto bin ich auch nicht automatisch zum Frühaufsteher geworden, der morgens mit Elan aus dem Bett springt. Daher bin ich die ersten zwei Stunden morgens eher der Grumpy Dad. Das Schönste, finde ich, ist, dass sich der Fokus ordentlich verschiebt, nämlich von sich und auch dem Leben als Paar auf das Wohl des Kindes und damit auf die Familie. Auch wenn ich lange gedacht habe, dass wir uns zu zweit reichen, ist es doch so ein Segen und Glück jetzt von unserer eigenen kleinen Familie sprechen zu können."
Im Song singst du, dass der Vater ein Leuchtturm fürs Kind ist. Welche Aufgaben hat man als Vater außerdem?
"Gar nicht so leicht, weil ich sehr lange überlegt habe, was ich meinem Sohn mitgeben möchte und da fand ich die Idee des Vaters als 'Lighthouse', der immer da ist, wenn man ihn braucht, sehr schön. Die Kids mal machen lassen, finde ich auch sehr wichtig und erstrebenswert, weil das manchmal gar nicht so einfach ist. Zum Beispiel sich beim Aufbauen von Lego oder der Eisenbahn ein bisschen zurückzuhalten, das muss ich definitiv noch üben."
Du hast mal in einem Interview gesagt: "Mir war die Vorstellung immer genug, zusammen mit meiner Frau alt zu werden, auf einer Bank zu sitzen und über unseren Weinberg zu gucken". Was ist seitdem passiert?
"Diesen Gedanken finde ich immer noch sehr schön… Aber gespickt mit der zusätzlichen Vorstellung, dass unser Sohn, vielleicht sogar dann mit eigener Familie uns dann mal besuchen kommt, das ist dann umso schöner!"
Genug geredet, jetzt wird gesungen: Das neue Musikvideo "Lighthouse" von Sasha kannst du dir hier anhören. Spoiler: Sashas kleiner Sohn Otto hat zum Ende einen Kurzauftritt.
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Fazit: "Wenn man sich vorher sehr viel mit sich selbst beschäftigt hat – wie das so Typen wie ich ganz gerne tun – dann ist es unfassbar erholsam, dass der Fokus plötzlich auf einer anderen, ganz wundervollen Person liegt", sagt Sasha über seinen Sohn. "Das macht das Leben einfach leichter." Mehr von und über Sasha erfährt man auch in seiner Autobiografie "If you believe", die anlässlich seines 50. Geburtstags letztes Jahr erscheinen ist. Darin erzählt Sasha erstmals seine ganze Geschichte – von den bescheidenen Verhältnissen seiner Jugend und der Abwesenheit seines Vaters bis zu seiner später Vaterschaft.