Kinder in der Pubertät
Das sind die 6 größten Pubertäts-Probleme für Väter

Kleine Kinder, kleine Sorgen! Große Kinder, große Sorgen! Blöder Spruch, leider aber oft wahr. Wir erklären, wie Väter ohne Probleme (und graue Haare) die Pubertät ihrer Kinder überstehen
Das sind die schlimmsten Pubertäts-Probleme für Väter
© Nikada / GettyImages

Du erkennst dein Kind nicht mehr wieder? Dann ist es garantiert in der Pubertät. Das ist eine Phase, die nicht nur für den Heranwachsenden manchmal schwer ist – auch die Eltern haben darunter zu leiden. Wobei Väter oftmals in dieser Zeit noch andere Probleme mit ihren Kindern haben als Mütter. Das liegt unter anderem auch am Geschlecht: "Männer können sich bei Jungen noch besser einfühlen, weil ihnen ihre eigene Zeit als Teenager oftmals noch sehr präsent ist", sagt Inke Hummel, Pädagogin, Buchautorin und Familienbegleiterin aus Bonn. "Zudem haben Väter zum Teil mehr Schwierigkeiten, zu vertrauen und loszulassen." Bei diesen 6 Problemen stoßen laut der Expertin Väter besonders schnell an ihre Grenzen. So verhältst du dich dann am besten:

1. Die Tochter schreit: "Ich hasse dich, Papa!"

Rummms! Die Tür ist zu. Und zwischen euch ist plötzlich nicht nur ein bisschen Holz, sondern die Mauer von Westeros. "In Beziehung zu bleiben und Wert auf eine gute Bindung zu legen, sollte die Grundhaltung von Eltern sein", sagt Hummel. "Idealerweise legt man darauf schon Wert, lange bevor die Kinder in die Pubertät kommen." Trotzdem bringt es in dieser Situation, in diesem Moment nichts, ins Kinderzimmer zu stürmen – der Streit würde nur eskalieren. Deshalb erstmal einen Schritt zurücktreten und Zeit zum Durchatmen lassen – das ist sowohl für die Tochter als auch für den Vater wichtig. Diesen Moment kann man auch nutzen, um sich klar zu machen, dass man das aggressive Verhalten nicht persönlich nehmen darf. Das fällt einem schon als Erwachsener nicht immer leicht. Die Expertin: "Ich habe den Eindruck, dass für Väter der Tonfall eher ein Thema ist als für Mütter, die besser einsortieren können, wie etwas gemeint war." Haben sich die Gemüter wieder abgekühlt, ist es in deiner Verantwortung als Vater den ersten Schritt zu tun. Die beleidigte Leberwurst zu spielen, bringt dich hier nicht weiter. Also wieder zur Mauer von Westeros pilgern, vorsichtig anklopfen und vielleicht mit Humor das Gespräch suchen, Redebereitschaft signalisieren und erfahren, wo das gemeinsame Problem liegt. Kommt man wieder ins Gespräch, ist es auch sinnvoll, seine eigene Reaktion zu erklären. Kann sein, dass dann bald wieder die Tür ins Schloss knallt, aber dann weißt du jetzt wenigstens, was dann zu tun ist.

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2. Der Sohn hat zum ersten Mal einen Rausch

"Die Grundversorgung sollte gewährleistet sein", sagt Hummel. Also nachts einen Eimer vors Bett stellen, am nächsten Tag ein Glas Wasser und Kopfschmerztablette auf den Nachtisch legen. Dazu gibt es eine Entwarnung von der Expertin: "Es ist normal, dass Kinder auf dem Weg zum Erwachsenwerden Alkohol ausprobieren, weil es ein einfacher Weg ist, sich endlich groß und frei zu fühlen. Aber die wenigsten rutschen wirklich in ein echtes Problemverhalten ab." Nichtsdestotrotz ist ein klärendes Gespräch notwendig, wenn der Teenie wieder klar im Kopf ist (idealerweise bei einem Glas Wasser), um über Gefahren und Sorgen zu sprechen. Hummel: "Zudem würde ich dafür sorgen, dass der Jugendliche auch mit dickem Schädel seinen Pflichten nachkommt, im Haushalt sowie in der Schule und notfalls auch den gut gefüllten Eimer entsorgt, den man ihm nachts vorsorglich ans Bett gestellt hat." Besonders wichtig hier: Mach dir klar, dass du als Vater eine Vorbildfunktion hast und denke einmal über deinen eigenen Alkoholkonsum nach. Abschließender Tipp der Expertin, der dafür sorgt, dass es vielleicht gar nicht zum Worst-Case-Szenario kommt: "Es spricht nichts dagegen, zusammen auf dem Sofa in sicherer Umgebung zum Beispiel mal auszutesten, wie viele Biere sich noch gut anfühlen und wann es grenzwertig ist" – das ist übrigens ab 16 gesetzlich erlaubt.

3. Die Tochter möchte zum ersten Mal bei ihrem Freund übernachten

Die Tochter ist 13, ihr Typ doppelt so alt? Da kannst du schon mal mit dem Strafgesetzbuch winken und darauf aufmerksam machen, dass Sex unter diesen Umständen für den Freund strafbar ist. Ist die Konstellation aber nicht so prekär, bringen Verbote rein gar nichts. "Die Situation wird für den Vater einfacher zu ertragen, wenn er weiß, dass bestimmte Aufklärungsthemen schon angesprochen wurden", sagt Pädagogin Hummel. Um mit der Tochter ins Gespräch zu kommen, ist es ratsam, erst einmal selbst von seinen ersten sexuellen Erfahrungen auf diesem Gebiet zu sprechen (aber bitte keine Details!). Und im Weiteren der Tochter die eigenen Sorgen erzählen, die sie betreffen. Meistens kann die Tochter dann ihrem Vater die Bedenken nehmen. Hummel: "Sexuelle Erfahrungen mit anderen passieren meist nicht in immer jüngeren Jahren, wie Eltern oft besorgt glauben."

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4. Der Sohn verlässt tagelang sein Zimmer nicht, um zu gamen

Mal ehrlich: Was ist eigentlich so schlimm daran? "Man sollte sich erstmal fragen, welcher Schaden durch dieses Verhalten entsteht", sagt die Pädagogin. Hat der Sohn noch andere Hobbys? Trifft er sich regelmäßig mit Freunden? Hilft er im Haushalt? Dann ist doch alles okay! "Zudem ist eine Beschränkung der Medienzeit ab 14 Jahren sowieso schwierig umzusetzen", sagt Hummel. "Zur Not kann man immer noch das WLAN ausschalten, aber wenn man zu solchen Maßnahmen greifen muss, ist schon im Vorfeld einiges schiefgelaufen." Adressen von Suchtberatungsstellen gibt es übrigens hier www.computersuchthilfe.info.

5. Die Tochter zieht sich zu aufreizend an

Der Rock, den die Tochter anhat, tragen andere Mädchen als Gürtel? "Verbote bringen hier nichts", sagt Hummel, "notfalls zieht sich die Tochter unterwegs um." In dieser Situation kann man als Vater gut üben, öfter loszulassen. Das sorgt auch bei anderen Themen für mehr Entspannung. "Je mehr Freiräume die Jugendliche haben, desto eher kooperieren sie bei den wirklich wichtigen Dingen." Ein Ass hat man allerdings als Vater noch im Ärmel: Denn bei dem Thema Kleidung haben auch oftmals die Lehrer noch ein Wörtchen mitzureden, auch sie haben nicht gerne Halbnackte in ihrem Klassenraum sitzen. Einfach mal kontaktieren und sich einen Verbündeten ins Boot holen.

Podcast-Tipp: Unsere Expertin Inke Hummel war auch schon zu Gast bei den "Echten Papas", hier geht es zum Gespräch:

6. Der Sohn versiebt ständig Arbeiten in der Schule

"Ich plädiere für Entspannung", sagt Hummel. "Niemand schaut das Zeugnis einer 8. Klasse je wieder an." Ab der 7. Klasse ist es sowieso sinnvoll, das Kind immer mehr in die Eigenverantwortlichkeit zu entlassen. Wenn es sehr schlecht läuft, kann man nach der zweiten Fünf in Mathe natürlich auch wieder mehr Unterstützung anbieten. Auch hier kann man sich wieder Hilfe von den Lehrern holen, das ist schließlich ihr Job. Hummel: "Elternsprechtage bieten sich dafür natürlich an. Die kann man auch gerne besuchen, wenn das Kind schon 16 ist, idealerweise dann aber natürlich zu zweit."

Fazit: Grenzen erkennt man, indem man sie auch mal überschreitet

Egal, wie nervig manche der geschilderten Situationen sind, sie sind wichtig für den Heranwachsenden. "Die Jugendlichen sollen sich doch ausprobieren. Grenzen erkennt man, indem man sie auch mal überschreitet", sagt Hummel, die auch ein Buch zu dem Thema geschrieben hat (Miteinander durch die Pubertät, Humboldt Verlag). "Sieh die Pubertät als Chance auf Veränderung, sowohl für dich als auch für dein Kind. So muss die Pubertät kein angstbeladener Zeitraum werden. Sie ist notwendig und kann positiv gelebt werden." Rumms!

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