Na klar soll man mit dem eigenen Kind spielen! Aber 24 Stunden am Tag? 7 Tage die Woche? Und die meiste Zeit davon in den eigenen vier Wänden, weil es die Corona-Vorschriften vorgeben? Oder man womöglich sogar in Quarantäne ist? Puh! Da sucht man am besten nach Beschäftigungen für sich und das Kind, die nicht so viel Energie von einem selbst erfordern. Etwa ein Buch vorlesen (zum Beispiel zum hundertsten Mal "Conni in Quarantäne") oder Karten spielen ("Uno" geht mit etwas Übung sogar liegend auf der Couch). Die Königsdisziplin sind hier allerdings Spiele in der Kategorie "Horizontal Parenting". Das müssen Väter während der Corona-Pandemie wissen.
Was ist Horizontal Parenting?
Horizontal Parenting ist ein Begriff, der in den USA geprägt wurde und wörtlich übersetzt so viel heißt wie "horizontale Erziehung" oder "Erziehung in der Waagerechten". Dabei werden die Kinder bespaßt, während man selbst die Füße hochlegt. Dazu raten sogar Experten.
Warum ist Horizontal Parenting gerade in Zeiten von Corona gut?
"Wenn es uns Eltern nicht gut geht und wir gestresst sind, spüren das auch unsere Kinder. Halbherziges Mitspielen, während wir zum Sofa schielen, oder unser Gebrülle, wenn unsere Nerven eigentlich schon zu sehr gespannt sind, brauchen sie nicht", sagt Inke Hummel, Pädagogin und Familienberaterin aus Bonn. "Dann müssen wir auf uns schauen, dürfen zu unseren Kindern, dem Trampolin, dem Sandkasten und Lotti Karotti "Nein" sagen und einfach mal in die Horizontale gehen.“ Also ab auf die Couch, ins Bett oder (wenn du’s nicht mehr ins Schafzimmer schaffst) einfach auf dem Fußboden legen – Zeit kann man ja trotzdem gemeinsam verbringen. So ruhst du dich aus, während sich dein Kind austobt.

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Die 11 besten Horizontal-Parenting-Spiele
1. Augen zu und durch! Oder: der Kinderspiel-Klassiker
"Ich sehe was, was du nicht siehst und das ist …" Der Klassiker unter den Kinderspielen funktioniert auch im Liegen auf dem Sofa. Wenn die Kinder mit Raten dran sind, kann man dabei sogar die Augen für einen Moment schließen. Gedeckte Farben sowie Weiß und Schwarz sorgen in der Regel für einen möglichst langen Spielverlauf. Pro-Tipp: Welche Farbe hat heute eigentlich deine Unterhose?
2. Starr, stumm, stark! Oder: Keiner bewegt sich, keiner sagt etwas
Auch hier braucht man keine Hilfsmittel, auch dieses Spiel kann man auf dem Sofa oder im Bett machen, im Liegen oder im Stehen. Es ist ganz einfach: Niemand darf etwas sagen oder ein anderes Geräusch von sich geben, auch Lachen ist nicht gestattet. Wer als erstes losprustet hat verloren, der Gewinner bekommt eine kleine Belohnung. Aber Achtung: Auch Schnarchen ist nicht erlaubt.
3. Sag mal ahhh! Oder: Das Kind spielt Arzt
Du bist der Patient, dein Kind ist der Arzt, der dich nach Herzenslust untersuchen darf. Dafür muss sich der Patient natürlich hinlegen, versteht sich ja von selbst. Ein kleiner Arztkoffer aus Plastik ist für dieses Spiel natürlich vom Vorteil, ist dieser nicht griffbereit, reichen aber auch ein paar Küchenutensilien solange sie nicht mit einer Steckdose verbunden sind.
4. Die lebende Landschaft. Oder: Auf Papa kann man bauen
Leg dich gerade auf den Boden, auf Rücken oder Bauch ist egal. Du bildest jetzt die Spieloberfläche, dein Kind kann dich mit Gummitieren, Bausteinen oder Spielzeugautos "bespielen". Deine Beine stellen zum Beispiel eine Straße sein, Gesäß und Schulterblätter sind hohe Berge. Ganz nebenbei springt noch eine angenehme Massage bei raus. Übrigens kann die Farbe von T-Shirt und Hose das Spiel noch unterstützen: Grün sind saftige Weiden, beige hohe Berge. Oder du kaufst ein professionelles Shirt. Und bevor es langweilig wird, inszenierst du ein kleines Erdbeben und alles muss noch einmal aufgebaut werden.
5. Pizza alla Papa! Oder: die versteckte Massage
Auf den Boden mit dir! Mach dich am besten ganz flach und sorge dafür, dass du bequem liegst – du bist nämlich in diesem Spiel der Pizzateig. Den Kindern kommt die Aufgabe zu, dich ordentlich zu kneten (nenne es bloß nicht Massage). Danach kommt der Belag, das heißt die kleinen Pizzabäcker müssen durch die Wohnung düsen und einzelne Gegenstände suchen mit denen sie dich belegen können. Noch ein bisschen Käse darüber streuen (auch hier ist die Fantasie grenzenlos) und dann für mindestens 30 Minuten in den Ofen mit dir.

6. Daddys Beauty-Palace. Oder: Papa wird geschminkt
Hier legst du dich ausnahmsweise mal auf den Rücken. Zudem sind Utensilien notwendig – idealerweise Mamas Schminkkoffer mit Lippenstift, Lidschatten und Rouge, die sie nicht mehr mag (alternativ: ein Tuschkasten). Und dann können dich die Kids nach Herzenslust verschönern. Tipp: Zieh vorher ein altes T-Shirt über. Sind die Kinder mit dem Gesicht fertig, können sie sich an die Haare machen: Kopfhaut massieren, Haare kämmen, Zöpfen flechten, vielleicht auch in den Bart. Und zum Schluss können sie noch ein Foto von ihrem Vater machen und auf Instagram stellen – gibt sicher eine Menge Likes.
7. I‘m back! Oder: Wörter und Bilder auf dem Rücken malen und erraten
Je nachdem, wie alt dein Kind ist und ob es bereits schreiben kann, kann es Bilder, Buchstaben, Zahlen oder Worte mit dem Finger auf deinen Rücken schreiben und du musst diese erraten. Am schnellsten kann man diese erraten, wenn man in der Senkrechten ist, also auf einem Stuhl sitzt (allerdings ist die Gefahr sehr groß, dass man mit dem Kopf vor Müdigkeit vorne überkippt). Am bequemsten ist dieses Spiel aber, wenn man dabei auf dem Sofa liegt.
8. Sitz! Platz! Bring! Oder: Gegenstände holen und wieder wegbringen
Bei diesem Spiel ist dein Kind ein Hund und du das Herrchen. Während du gemütlich auf der Couch flezt, kannst du mit deinem Kind ähhhh Hund Befehle wie "sitz", "platz" und "mach Rolle" trainieren. Das ist das Warm-up. Danach wird apportiert: Du sagst, welchen Gegenstand du aus der Wohnung wünscht, dein Kind holt es. Das können sehr konkrete Wünsche sein ("Hol die Hausschuhe") oder du umschreibst nur ("Hol was Blaues", "Hol was Rotes, das Mama gehört"). Und nicht vergessen, alles im Anschluss wieder aufzuräumen.

9. Ninja-Kids! Oder: Das Kind schleicht auf leisen Sohlen durch die Wohnung
Auch dieses Spiel findet auf dem Sofa statt. Du liegst darauf (Augen zu), dein Kind steht davor und ist ein Ninja, der an dir vorbei schleichen muss. Wenn du etwas hörst, muss es von vorne beginnen. Wer es schwieriger gestalten will, baut einen Hindernis-Parcours aus Stühlen, Eimern und Töpfen vor dem Sofa auf. Pssst, los geht’s!
10. Outdoor-Activity. Oder: Tiere und Menschen am Fenster zählen
Die Mutter sagt, dass Kind müsse an die frische Luft? Okay dann setz dich mit dem Kind ans geöffnete Fenster. Oder auf die Terrasse oder auf den Balkon, wenn vorhanden. Und dann wird um die Wette gezählt: Wer sieht als Erstes Vögel am Himmel, Insekten, Autos oder Hunde, die mit ihren Besitzern unterwegs sind? Das Kind freut sich übrigens sicher, wenn es bei diesem Spiel gewinnt.
11. The real Sandmännchen. Oder Körperteile im Sand eingraben
Ihr habt einen Sandkasten in der Nähe? Oder gar einen Strand vor der Tür? Perfekt. Lass dir von deinem Kind die Füße im Sand eingraben. Wenn es fast mit dieser Aufgabe fertig ist, zuckst du etwas mit den Zehen, so dass der Sand wieder aufbricht und der Nachwuchs von vorne beginne muss. Nebenbei kannst du in der Sonne sitzen und ein Buch lesen. Pro-Version: Lass dich bis zum Hals eingraben, trage dabei aber immer eine bunte Schirmmütze, damit man dich immer wieder findet.
Fazit: Füße hochlegen - und losspielen!
"Das schlechte Gewissen vieler moderner Eltern sagt, dass sie aktiv sein und dem Kind viele super-besondere Momente kreieren müssen", sagt Buchautorin Inke Hummel ("Miteinander durch die Pubertät: Gelassener begleiten, weniger streiten, in Kontakt bleiben. So bleiben dein Kind und du ein Team!", Humboldt Verlag, ab August erhältlich). "Doch die Wahrheit ist: You can’t pour from an empty cup“ – aus einer leeren Tasse kann man nicht trinken. Also Füße hochlegen - und losspielen! Weitere Ideen für Spiele findest du hier.