Aufstehen, anziehen, frühstücken. Und am Abend das ganze umgekehrt. Für Kinder sind diese Tageszeiten eine große Herausforderung. Bei Eltern führt das oft zu Frust. "Für Kinder ist es normal, sich morgens erst einmal von ihren Bedürfnissen leiten zu lassen", sagt Nora Imlau aus Bühl, selbst Mutter von vier Kindern und Autorin vieler Ratgeberbücher wie "Mein Familienkompass: Was brauch ich und was brauchst du?". Ähnlich wie Nora Imlau sieht es auch der Familiencoach Carsten Vonnoh aus Weimar, Vater von zwei Kindern. "Kinder und Eltern sehen die Welt oft verschieden, sagt der Experte, der gerade sein erstes Buch auf den Markt gebracht hat ("Up to Dad"). Zusammen entschärfen die beiden Experten für uns die 10 kritischsten Situationen am Tag.
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1. Das Kind trödelt morgens zu Hause
Erst kommt das Kind nicht aus dem Bett, dann braucht es ewig, sich anzuziehen. Der morgendliche Stress wird so für die Eltern nur noch größer. "Ich empfehle, Kinder morgens enger zu begleiten", sagt Imlau. Viele Eltern versuchen besonders am Morgen, mehrere Dinge auf einmal zu tun. Wenn das Kind dann trödelt, sorgt das für Frust. "Kinder haben nicht die gleiche Perspektive auf Zeit, wie Erwachsenen", so Imlau. "Das Einzige, was Aufforderungen wie 'Zieh dich an" bei Kindern auslösen, ist Stress." Imlau selbst begleitet ihre beiden Jüngsten am Morgen eins nach dem anderen. Das enge Begleiten der Kinder geht dabei nicht zulasten der Selbstständigkeit, sagt Imlau. "Natürlich kann sich mein Kind allein anziehen, aber wenn ich möchte, dass es in einem bestimmten Tempo passiert, kann ich durch meine Hilfe dazu beitragen." Proaktives Helfen kostet demnach oft weniger Zeit, als den Kindern mit ständigen Aufforderungen hinterherzulaufen. Entstresst zusätzlich: Ranzen packen oder Klamotten herauslegen bereits am Vorabend. So sieht gerechte Arbeitsteilung in der Partnerschaft aus.
2. Das Kind will nicht frühstücken
Nicht ohne Frühstück das Haus verlassen – oft gehört, aber stimmt‘s? Wenn das Kind keinen Appetit hat, ist es wichtig, den Druck aus der Situation zu nehmen. "Am Frühstückstisch das Kind zum Essen zu zwingen, ist kontraproduktiv", so Imlau. "Vielen Kindern fällt es leichter, morgens etwas zu trinken. Eine Tasse Kakao oder ein Smoothie kann als Frühstück schon reichen", sagt sie. Imlau selbst trinkt morgens meist nur einen Tee, während ihr Mann stets frühstückt. Wie bei Erwachsenen sind auch bei Kindern die Essgewohnheiten sehr unterschiedlich. Das gemeinsame Frühstück muss deshalb aber nicht komplett ausfallen. "Jedes Kind sollte das machen dürfen, was ihm guttut", rät Imlau. Oft bekommen Kinder erst im Kindergarten oder in der Schule Hunger - eine Brotdose ist dann hilfreich. So klappt die wichtigste Mahlzeit des Tages ganz ohne Stress.
3. Das Kind will noch spielen, anstatt loszugehen
Morgens steht oft viel auf dem Zettel. Eine Sache, die sicher nicht draufsteht: Spielen. Aber natürlich ist der neue Spielzeug-Dino interessanter, als sich für den Tag fertig zu machen. Das kann zu Konflikten führen, vor allem unter Zeitdruck. Carsten Vonnoh gibt zu bedenken: "Für Kinder gibt es nichts Wichtigeres als Spielen." Das sei prinzipiell gar nicht schlimm. "Spielen bedeutet Lernen, Stressabbau und Selbstwirksamkeit erfahren", so Vonnoh. "Meist passt das jedoch nicht in den morgendlichen Ablaufplan. Der Stress verhindere oft, Kindern Platz für ihre Bedürfnisse zu geben." Kompromisse seien hierbei wichtig. Es kann helfen, dem Kind Möglichkeiten zum Spielen einzuräumen. Dabei führen pragmatische Lösungen zum Ziel, indem man etwa das Frühstück etwas verkürzt. Vonnoh empfiehlt, "sich einen Moment zu nehmen, sie beim Spielen zu begleiten und dann liebevoll aus ihrem Flow herauszuholen". So können anschließend gemeinsam die Schritte zum Aufbruch gegangen werden, ohne dass die Kinder aufs Spielen verzichten müssen. Die besten Spielideen für müde Väter gibt es hier.
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4. Das Kind will nicht das anziehen, was du für richtig hältst
30 Grad im Schatten und das Kind will unbedingt den Strickpulli von Oma anziehen? Das führt oft zu Streit. Für Vonnoh ist entscheidend zu verstehen, warum Kinder bei der Klamottenwahl mitreden wollen: "Jedes Kind strebt danach, Entscheidungen treffen zu können." Das sollten Erwachsene ihnen nicht untersagen. Klar, die Kleidung muss wetterfest sein. "Aber beim Anziehen der Kinder ist es wichtig, sich von gesellschaftlichen Normen zu lösen", rät Vonnoh. Das beginnt bei der Wahl der Farbe der Kleidung und endet mit Aufdrucken. Machtkämpfe kosten nur Zeit. Hier sind Kompromisse die Lösung. Es hilft, dem Kind zu sagen 'Das Shirt kannst du anziehen, aber wir ziehen noch etwas darunter', so kommen beide auf einen Nenner. Kleiner Nebeneffekt: Zugeständnisse können die Eltern-Kind-Beziehung übrigens auch deutlich verbessern. Das sind die größten Probleme, die Väter während der Pubertät haben.

5. Das Kind bummelt auf dem Weg in die Kita oder zur Schule
Viele Eltern verzichten inzwischen auf das Eltern-Taxi. Und das ist gut so. Das Kind zu Fuß in Kita oder Schule zu bringen wird dabei aber oft zur Tortur. Besonders wenn das Kind noch mit einem Rad oder Roller ausgerüstet ist. Auch bei Nora Imlau ein bekanntes Problem: "Es gab Situationen, da stand mein Sohn einfach da, verschränkte die Arme und sagte: 'Ich geh nicht'." Papa im Zeitdruck, Kind bockig. Dann wird schnell mal am Arm des Kindes gezogen. Imlau rät, ein Fortbewegungsmittel zu wählen, welches nicht von Kooperation abhängig ist. "Für Kinder hat Bewegung immer auch etwas mit Autonomie zu tun", erklärt sie. Das Kind etwa in einen Fahrradanhänger zu setzen, kann die Situation entspannen. Der Weg zur Kita kann auch als Spielmoment wahrgenommen werden. Wettrennen oder Fantasiespiele motivieren das Kind zusätzlich. Auch das kurze Tragen des Kindes auf den letzten Metern hilft, pünktlich anzukommen. Zusätzlich lädt es die Nähe-Speicher des Kindes auf, bevor es sich von den Eltern verabschieden muss.
6. Das Kind klammert beim Abschied
Vor allem für jüngere Kinder ist der Abschied von den Eltern im Kindergarten eine Belastung. Nicht selten kommt es dabei zu Tränen. Durch Klammern wird versucht, den Abschied hinauszuzögern. Ungünstig, wenn man zur Arbeit muss. Für Experte Vonnoh ist diese Reaktion der Kinder jedoch nur verständlich. Anstatt Zeit mit schimpfen zu vergeuden, sollten Eltern auf ihre Kinder zugehen. Für Vonnoh sind Kompromisse hier entscheidend: "Gib dem Kind Achtsamkeit und Nähe, oft braucht es dafür gar nicht lang." Verabredungen zum Kuscheln sind ein gutes Mittel, das Kind im Moment des Abschieds zu vertrösten. Die Aussicht, nach der Kita mit Papa kuscheln zu können, lindert den Trennungsschmerz. So können die anfänglichen Schwierigkeiten beim Abschied überwunden werden.
7. Das Kind will abends nichts essen
Das Abendessen steht auf dem Tisch und das Kind will nichts essen. Da vergeht auch den Eltern oft der Appetit. Für Carsten Vonnoh ist hierbei Kommunikation wichtig. Warum möchte das Kind nichts essen? Es lohnt sich zu schauen, wie viel bereits am Nachmittag gegessen wurde. Oft beendet das ruhige am Tisch sitzen eine Spielphase der Kinder, weshalb die Lust aufs Abendbrot sinkt. Die Gründe für den mangelnden Appetit der Kinder können jedoch auch bei den Eltern liegen. Zum dritten Mal in Folge Nudeln? Vielleicht schmeckt dem Kind das Essen einfach nicht. "Auch Erwachsene finden nicht immer alles lecker", sagt Vonnoh. Mit dem Kind zu sprechen, hilft, die Gründe für den mangelnden Appetit herauszufinden. So umgehen wir Streit und die Harmonie am Tisch wird wiederhergestellt. Vonnoh: "Mit Zwang, Schimpfen oder Strafen erreichen wir gar nichts, sondern schaden nur unserer Vater-Kind-Beziehung."

8. Das Kind will vor dem Zubettgehen nicht die Zähne putzen
Vor allem kleine Kinder wehren sich oft vehement dagegen. Für Nora Imlau verständlich: "Einen Fremdkörper in den Mund gesteckt zu kriegen, ist oft ein krasses Erlebnis." Vielen Eltern würde es zudem schwerfallen, mit dem richtigen Druck zu bürsten. So wird es für die Kids schnell unangenehm, was zu Ungeduld bei den Eltern führt. Ein Teufelskreis. Imlau empfiehlt, die Situation aufzulösen. Den Kopf in den Nacken zu beugen, ist vielen Kindern nämlich besonders unangenehm. Besser: im Liegen Zähne putzen. Das muss auch nicht unbedingt im Bad sein. Für die Expertin ist es entscheidend, mit dem Kind über die Situation zu sprechen. "Alternativen wie Fingerlinge oder Zahnputz-Handschuhe sind ein gutes Mittel, um Kinder ans Zähneputzen zu gewöhnen", sagt sie. Mit dem Kind ein Handzeichen zu vereinbaren, das Schmerzen signalisiert, kann die Angst vor der Zahnbürste nehmen. Auch müsse nicht immer direkt vorm Schlafengehen geputzt werden, sondern etwa nach dem Abendbrot. Imlau: "Zähneputzen vom Schlafengehen zu entkoppeln, entspannt die Situation".
9. Das Kind will abends nicht schlafen
Der Tag war lang, die Arbeit weilig. Und jetzt will das Kind partout nicht schlafen. "Gute Nächte werden am Tag gemacht, wenn das Kind also am Abend überdreht, hat am Tag etwas gefehlt", mahnt Imlau. Das kann fehlende Bewegung, zu wenig frische Luft oder auch nicht genügend Nähe zu den Eltern sein. Der Abend sei für Kinder oft besonders schön, weil die Eltern Zuhause sind und kein Zeitdruck herrscht. Deshalb haben viele Kinder in den Abendstunden noch einmal besonders intensive Spielphasen – von Müdigkeit keine Spur. "Es ist wichtig, dass Kinder nicht das Gefühl haben, dass alles Schöne endet, wenn sie ins Bett gehen", so Imlau. "Kinder freuen sich auf ins Bett gehen, wenn das heißt, dass sie nochmal exklusive Aufmerksamkeit von Mama oder Papa bekommen und das nicht nur fünf Minuten." Über den Tag reden oder eine Geschichte vorlesen, stärkt die Bindung und zeigt dem Kind, dass es nicht allein ist. Am Bett zu sitzen, fühlt sich für viele Eltern jedoch nach verlorener Zeit an. Imlau empfiehlt, diese Momente für sich zu nutzen. Lesen, einen Tee trinken oder Podcast hören, um den Tag ausklingen lassen. So strahlen Eltern Ruhe aus und helfen dem Kind beim Einschlafen.
10. Das Kind möchte nicht allein einschlafen
Oft ist der letzte Schritt aus der Tür des Kinderzimmers der schwerste. Denn das Kind möchte auf keinen Fall allein sein, selbst nach ausgiebiger Vorlese- und Kuschelzeit. Für Experte Vonnoh nur verständlich: "Es ist gegen die Natur, Kleinkinder allein schlafen zu lassen, gerade wenn man sich unsere Vorfahren anschaut." Den natürlichen Impuls nach Nähe in der Nacht kann man Kindern also nicht verbieten. Sich mit den Ängsten der Kinder auseinanderzusetzen, kann helfen, Lösungen zu finden. Fürchtet sich das Kind etwa vor Monstern, kann ein Nachtlicht oder der gemeinsame Blick unter das Bett helfen. Auch eine halb offene Tür kann sinnvoll sein, so fällt noch etwas Licht ins Zimmer und die vertrauten Stimmen von Mama und Papa sind in Hörweite. Vonnoh: "Im Zweifel ist es noch die beste Variante, neben den Kindern einzuschlafen und dann noch einmal aufzustehen."
Fazit: Kommunikation und Kompromisse sind der Weg zum Erfolg
Stressige Situation am Morgen und am Abend lassen sich kaum vermeiden. Entscheidend ist jedoch, wie du damit umgehst. Dabei sind Kommunikation und Kompromisse der Weg zum Erfolg. Sowohl Nora Imlau, als auch Carsten Vonnoh raten von Machtkämpfen ab. Anstatt gegeneinander zu arbeiten, führt Kooperation morgens und abends beidseitig zum Erfolg.

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