Corona bringt das Familienleben durcheinander. Wir haben die 14 wichtigsten Probleme mit Hilfe von Experten beantwortet:
Darf ich als Vater noch mit in den Kreisssaal?
Bei der Generation unserer Väter war es oft noch undenkbar, dass Männer bei der Geburt ihres Kindes anwesend sind. Inzwischen ist es genau umgekehrt: Rund 90 Prozent der werdenden Väter kommen mit in den Kreißsaal. Und das ist auch gut so: So legt zum Beispiel eine US-Studie der University of Notre Dame nahe, dass es sich für Vater und Kind in vielerlei Hinsicht lohnt, wenn Frau und Mann gemeinsam in den Entbindungssaal gehen. Aber durch die Infektionskrankheit Corona ändert sich viel und es gibt bereits einige Geburtsklinik, die werdenden Vätern den Zutritt zum Kreißsaal verbieten – aus Angst vor Ansteckung. "Das bedauern wir natürlich, aber der Hausherr der Krankenhäuser hat das gute Recht", sagt Volker Baisch von der Väter gGmbH in Hamburg, die männliche Mitarbeiter von großen Unternehmen bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie unterstützt. "Und oftmals ist das Väter-Verbot leider auch aus gesundheitlichen Gründen unvermeidlich, denn in einigen Kliniken wird schon die Schutzkleidung sehr knapp."
Informiere dich also möglichst frühzeitig vor dem geplanten Stichtag, welche Hausordnung die Geburtsklinik eurer Wahl hat. Die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) weist übrigens darauf hin, dass die World Health Organisation (WHO) und die europäischen gynäkologischen Fachgesellschaften keine Evidenz dahingehend sehen, die Partner von gebärenden Frauen von der Geburt auszuschließen, sofern sie nicht positiv auf SARS-CoV-2 getestet sind oder Krankheitssymptome haben. "Gleichzeitig appellieren wir aber auch an das Verantwortungsbewusstsein der Schwangeren und ihrer Partner, vorhandene Symptome nicht zu verschleiern. Das würde andere Familien und auch das Krankenhauspersonal unnötig in Gefahr bringen", warnt DGGG-Präsident Professor Anton J. Scharl in Anbetracht der anhaltend hohen Infektionszahlen.

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Wie läuft es mit dem Umgangsrecht bei getrennt erziehenden Eltern jetzt?
Viele Männer, die in Trennung leben oder geschieden sind, fragen sich zurzeit: Was bedeuten die Regeln zur Eindämmung des Coronavirus für meine besondere Familiensituation? Nach anfänglichen Irritationen auf allen Seiten gibt es dazu jetzt inzwischen eine offizielle Stellungnahme der Bundesregierung. Darin heißt es: "In Trennungsfamilien bleibt grundsätzlich die bisherige Vereinbarung oder gerichtliche Festlegung gültig – denn auch in Zeiten von Corona bleibt eine emotionale Bindung zu beiden Elternteilen für Kinder wichtig. Es liegt in der Verantwortung der Eltern, das Kindeswohl zu schützen." Aber ob Residenz- oder Wechselmodell: Die Praxis hat leider in den letzten Wochen gezeigt, dass Mütter und Väter nicht immer am selben Strang ziehen und es oft trotzdem von einer Seite zur Kontaktverweigerung kommt. "Wenn ein Elternteil aufgrund der Corona-Krise den Kontakt zum anderen Elternteil blockiert, kann man momentan faktisch nichts machen", sagt Adrian Hoffmann, Stellvertretender Vorsitzender der Trennungseltern-Initiative www.papa-mama-auch.de. "Jugendämter äußern zwar Verständnis für frustrierte Eltern, das war es aber auch schon. Denn sie teilen auch mit: Zum Durchsetzen von Gerichtsbeschlüssen seien sie nicht berechtigt." Volker Baisch rät in diesem Fall sich die Hilfe eines Mediators zu holen. Beratungsangebote findet man zum Beispiel hier.

Nichtsdestotrotz bietet die Corona-Krise für viele Trennungseltern aber auch Chancen. Hoffmann: "Wir bekommen Rückmeldungen von Eltern, die es schaffen, die Krise gemeinsam zu bewältigen. Hauptbetreuende Eltern erkennen mitunter, wie entlastend die Unterstützung vom anderen Elternteil in der Betreuung der Kinder sein kann. Da die Schulen geschlossen haben, bleibt vielen Eltern gar keine andere Wahl, das ausnahmsweise gemeinschaftlich zu lösen - dann stellen sie nach ein paar Tagen und Wochen fest: Das klappt ja wunderbar mit der geteilten und gleichberechtigten Betreuung." Der Trennungseltern-Verein fordert deshalb den Gesetzgeber auf, endlich lange angekündigte Reformen umzusetzen. "Denn es tut, wie wir an den gelungenen Beispielen sehen, den Kindern gut, wenn beide Eltern in deren Leben präsent sind", sagt Hoffmann.
Wie konzentriere ich mich im Home-Office, wenn um mich herum das Kinder-Chaos tobt?
Üben, üben, üben! Ein Unternehmen, das schon ziemlich viel Übung hat, ist Vodafone. Bei dem Telekommunikationsunternehmen arbeiten Angestellte schon seit rund zehn Jahren regelmäßig im Home-Office. Erdmute Thalmann, die bei Vodafone für die Themen rund um Vereinbarkeit von Familie und Beruf verantwortlich ist, hat eine Checkliste erstellt, wie ein produktives Arbeiten im Home-Office mit Kindern gelingen kann:
1. Organisieren: Mit dem Partner immer am Vorabend besprechen, wer ab wann am Tag welche Betreuungszeiten übernimmt. Auch wichtig die Frage: Wie teilen wir uns den Haushalt auf?
2. Fokussieren: Was sind die wichtigsten Themen? Für welche Themen ist Ruhe erforderlich? Kinder können in der Zeit Mittagsschlaf machen oder Hausaufgaben bearbeiten.
3. Einbeziehen: Gibt es Aufgaben, bei denen Kinder einbezogen werden können? Sie können beispielsweise nebenbei malen.
4. Verabreden: Dates mit den eigenen Kindern: Fragen zu Hausaufgaben können gebündelt zu einer bestimmten Uhrzeit gestellt werden. In der Zwischenzeit können Kinder die Aufgaben bearbeiten, die sie alleine erledigen bewältigen.
5. Telefonieren: Kann sich das Kind telefonisch mit Freunden verabreden? Können sie gemeinsam die Schulaufgaben bearbeiten?
6. Treffen: Können die Großeltern oder Freunde die Kinder virtuell per Skype verabreden?
7. Putzen: Unbedingt die Arbeiten im Haushalt priorisieren. Essen für alle ist wichtig, dreckige Fenster nicht. Wenn möglich den Haushalt mit den Kindern machen. Gemeinsam Kochen und Putzen kann sogar Spaß machen.

Wie kriege ich Home-Office und Home-Schooling unter einen Hut?
Auch das ist ein Lernprozess. Zudem fehlt es nicht nur an Erfahrung in diesem Bereich, sondern oft auch an der Ausstattung – zuhause und in den Schulen. Verena Pausder vom Verein "Digitale Bildung für Alle" bemängelt die digitale Infrastruktur, die Ausbildung der Lehrer und die Verfügbarkeit der digitalen Schulinhalte und bittet die Eltern, ihre Kinder beim Lernen zu unterstützen. Pausder: "Natürlich werden viele Lehrer den Kindern jetzt Aufgaben per Email schicken und ihnen sagen, welche Kapitel sie in ihren Büchern durcharbeiten sollen. Aber dabei sind die Kinder auf Hilfe angewiesen, da sie sich nicht allen Stoff selber beibringen können." Auf ihrer Homepage empfiehlt die Expertin Apps und edukative Tools, die man in den Schulalltag integrieren kann und das Home-Schooling so etwas einfacher machen (die Übersicht gibt es hier). Aber bitte stresse weder dich noch deinen Nachwuchs zu sehr mit der Schule.
Sehr beeindruckend in dieser Hinsicht ist die Aktion einer regionalen französischen Schulbehörde, die gerade im Netz ihre Runde macht. Sie richtete ein Schreiben an alle Eltern des Landes und plädierte dafür, es mit dem Home-Schooling nicht zu übertreiben. In dem Brief heißt es unter anderem: "Machen Sie sich keine Sorgen, in der Schule rückwärtszugehen. Jedes Kind ist in diesem Boot und alles wird gut. Wenn wir wieder im Unterricht sind, werden wir alle den Kurs korrigieren und die Kinder dort treffen, wo sie sind. Lehrer sind Fachexperten! Fechten Sie keine Kämpfe mit Ihrem Kind aus, weil es nicht rechnen will. Schreien Sie es nicht an, wenn es dem eLearning-Programm nicht folgt. Setzen Sie keine zwei Stunden Lernzeit an, wenn sich das Kind dagegen weht. Am Ende wird die psychische Gesundheit unserer Kinder wichtiger sein als ihre akademischen Fähigkeiten." (Den kompletten Wortlaut des Briefes gibt es hier.)
Eine ähnliche Einstellung tut übrigens auch den Großen gut: "Die Corona-Ferien werden sicherlich für viele Eltern ein Kraftakt werden, weil es eben keinen Support durch Großeltern, Schulen oder Kinderbetreuungseinrichtungen gibt", sagt Coach Stephanie Poggenmöller aus München. "Aus diesem Grund ist es umso wichtiger, auch die eigenen Energiereserven während der Corona-Ferien nicht aus den Augen zu verlieren."
Wie halte ich während der Quarantäne die Stimmung bei den Kindern (und bei mir) hoch?
Einer der es wissen muss ist Thomas Schmidt, besser bekannt als @easy.daddy auf Instagram. Der Berliner hat zwei kleine Kinder (2 und 4) und musste zu Beginn der Corona-Krise mit seiner Familie zwei Wochen zuhause in behördlich angeordneter Quarantäne, da seine Frau mit dem Coronovirus infiziert war und leichte Symptome hatte. "Unsere Kids waren beide, genau wie ich, negativ getestet, weshalb ich angehalten war, die Kids so gut wie möglich von meiner Frau zu distanzieren, um einer möglichen Ansteckung entgegenzuwirken", erzählt der Insta-Daddy. Geholfen hat ihm in dieser Situation seine Einstellung: "Man muss das so positiv wie möglich sehen, wann hat man schon die Chance, 14 Tage so intensiv mit seinen Kindern zu verbringen", sagt er, schränkt aber auch ein. "Es kann eine Herausforderung sein, gerade wenn man auf die eigenen vier Wände limitiert ist. Deshalb hat die Berliner Familie auch kurzfristig in Sachen Spielgeräte aufgerüstet. „So ein Trampolin powert ganz schön aus und ersetzt einen langen Spaziergang. Außerdem sind Knete und Bastelzeug eine tolle Möglichkeit die Kleinen auch mal allein zu beschäftigen", sagt der Insta-Daddy, der auch einen eigenen Blog hat.

Wem übrigens inzwischen schon die Bastel-Ideen ausgegangen sind, bekommt hier Nachschub: Das Elternblogger-Netzwerk Blogfamilia hat alle kreativen Spielideen und Basteltipps auf einer Homepage gebündelt. Ganz simple Bastel-Tipps hält darüber hinaus auch jede Ausgabe von Men’s Health DAD parat. Das nächste Heft erscheint am 5. Mai, unter anderem geht es dann darum, wie man sich einfache Musikinstrumente bastelt. Hier ein kleiner Spoiler und 3 Ideen:
1. Flaschen-Xylofon: 5 gleiche und leere Glasflaschen mit verschiedenen Mengen Wasser befüllen und es unterschiedlich färben (zum Beispiel mit Tusche). Dann mit einer Gabel leicht gegen die Flaschen schlagen, um zu spielen. Klingt einfach, ist es auch!
2. Kronkorken-Kastagnetten: Aus stabiler Pappe einen etwa 5 Zentimeter langen Streifen schneiden und je einen Kronkorken an den beiden Enden festkleben – die Außenseite des Kronkorkens sollte dabei nach oben zeigen. Nun den Pappstreifen in der Mitte zusammenklappen und losklappern.
3. Überraschungs-Ei-Rassel: Den gelben Plastikbehälter eines Überraschungs-Eis mit Reiskörnern füllen, wieder verschließen und zwischen zwei Löffel legen. Dann die beiden Löffel mit Klebeband zusammenkleben. Dieses simple Instrument kann man auch in Serie produzieren – für eine ganze Rasselbande
Wie lange darf ich meine Kinder jetzt vor dem Bildschirm parken?
"Es wäre jetzt sehr attraktiv zu antworten: '68 Minuten!' oder eine andere x-beliebige Zahl, an der man sich orientieren kann", sagt Patricia Cammarata aus Berlin, Bloggerin und Autorin des Ratgebers "Dreißig Minuten, dann ist aber Schluss!: Mit Kindern tiefenentspannt durch den Mediendschungel" (Eichborn, um 16 Euro). Nur leider ist die Antwort nicht so einfach. "Es hängt nämlich nicht an der Zeitspanne in Minuten, sondern an vielen anderen Faktoren", sagt die Medien-Expertin. Zuallererst muss man sich die Frage stellen: Was macht das Kind eigentlich im Internet? Ist es produzierend unterwegs (benutzt es zum Beispiel eine Mal-App oder dreht es einen Film). Oder konsumiert es nur? Wenn letzteres: Was genau macht es da gerade? Sind die Inhalte altersgemäß? Gibt es Werbeunterbrechungen? Gibt es in der App In-App-Käufe? Was gibt es sonst noch zu tun? Sind die Schulsachen schon erledigt? Scheint gerade die Sonne und können die Eltern kurz Mittagspause machen und einmal mit dem Kind um den Block, so dass ausreichend Bewegung stattfindet? "Diese Fragen muss man sich alle beantworten bevor man weiß wie lange die Medienzeit okay ist", sagt Cammarata und rät zum Schluss: "Wir haben alle gerade Riesenstress. Wenn dann ausnahmsweise mal drei Folgen Paw Patrol laufen statt einer – das verdirbt das Kind nicht. Wichtig ist, dass wir entspannt durch diese Zeit kommen. Die Kinder verstehen, dass wir uns im Ausnahmezustand befinden und das im normalen Alltag wieder andere Regeln gelten werden."
Hat Kurzarbeit Auswirkungen auf mein Elterngeld?
Das kommt darauf an! Angestellte Eltern sind insbesondere dann von Elterngeld-Einbußen betroffen, wenn sie sich aktuell in der Elterngeld-Vorphase befinden und von Kurzarbeit oder von einer Kündigung bedroht sind. "Mit Elterngeld-Vorphase ist der Bemessungszeitraum gemeint, also der Zeitraum, der ausschlaggebend für die Höhe des Elterngeldes ist", sagt Rechtsanwältin und Buchautorin Sandra Runge aus Berlin ("Don't worry, be Mami: Juristisches Know-how rund um Schwangerschaft, Geburt und Elternsein", Blanvalet Verlag, um 13 Euro). Bei angestellten Eltern sind das die 12 Monate vor der Geburt. Zeitlich betroffen sind also ganz besonders die Eltern in der früheren Schwangerschaftsphase, da sie noch viel Gehalt verdienen müssen, denn das Kurzarbeitergeld wird nicht bei der Elterngeldbemessung berücksichtigt. Runge: "Die große Frage ist, ob sich schwangere Frauen und deren Partner gegen die Anordnung von Kurzarbeit wehren können. Das kommt – wie immer bei juristischen Fragen – darauf an. Und zwar auf die vertraglichen Regelungen. Falls Kurzarbeit nicht vertraglich im Arbeitsvertrag, Tarifvertrag oder in einer Betriebsvereinbarung geregelt ist, muss der Arbeitgeber die Zustimmung des Arbeitnehmers einholen und diese kann er verweigern." Also bitte nicht vergessen: Grundsätzlich musst du der Kurzarbeit zustimmen, eine einseitige Anordnung ist unzulässig! Aber auch bedenken: Eine mangelnde Zustimmung kann zu einer Kündigung führen (mehr dazu auch in Sandra Runges Blog).
Habe ich in einem systemrelevanten Beruf ein Recht auf Kinderbetreuung?
"Um Kinderbetreuung in den Notgruppen der jeweiligen Kitas oder in Tagespflege in Anspruch nehmen zu können, muss das Kind vorher bereits in der Kinderbetreuung einen Regelplatz gebucht haben", sagt Margit Werner, Leiterin des pme Familienservice Hamburg/Nord, ein Dienstleister, der im Auftrag von mehr als 900 Unternehmen deren Mitarbeiter mit bei Kinderbetreuung unterstützt und bundesweit rund 70 Kinderbetreuungseinrichtungen unterhält (www.familienservice.de). Inwieweit Kitas im Moment bereit sind, Kinderbetreuungsplätze zu vergeben, hängt mit den Platzkapazitäten und Personalressourcen zusammen. Hier gilt: individuell bei der gewünschten Kita oder Tagesmutter nachfragen. Eine 1:1 Betreuung darf in jedem Fall stattfinden, ist aber in der Regel privat zu zahlen. Die Expertin: "Gegebenenfalls haben Arbeitgeber die Möglichkeit einer Bezuschussung oder eine eigene Notfallbetreuung vor Ort initiiert."

Wie erkläre ich meinem Kind Corona?
Ja, der Virus kann Angst machen. Natürlich auch Kindern. Fernsehen, Internet und soziale Medien tragen oft ihren Teil dazu bei. Deshalb ist es wichtig, offen und altersgerecht mit Kindern darüber zu sprechen. Dies hilft ihnen, die Situation besser zu verstehen und damit umzugehen. Das ist auch die Meinung der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die dazu rät, Minderjährige die Liebe und Aufmerksamkeit entgegenbringen, die sie benötigten, um ihre Ängste zu lösen. Gerade bei jüngeren Kindern ist der Zeitpunkt für ein ehrliches Gespräch sehr wichtig: Ihre Aufmerksamkeitsspanne ist sowieso nicht besonders lang – wenn es um ernste Gespräche geht, verkürzt sie sich nochmal. Es ist also viel besser, sich beim Spielen, Malen oder Basteln im Kinderzimmer an dieses heikle Thema heranzutasten anstatt es beim Abendbrot "auf den Tisch" zu bringen. Das nimmt dem Ganzen auch die Schwere.
UNICEF-Kommunikationsspezialisten Jacob Hunt aus New York rät Eltern mit einer Frage anzufangen und dem Kind erstmal zuzuhören, um zu erfahren wie viel und was es schon weiß. Dann möglichst kind- und altersgerecht Corona erklären, notfalls beruhigen und in den nächsten Tagen beobachten, wie das Gespräch aufs Kind gewirkt hat (mehr dazu hier). Kinder vor dem Fernseher zu parken und einfach nur die "Tagesschau" einzuschalten ist übrigens keine gute Idee. "Normale Nachrichtensendungen sind für Kinder unter 10 Jahren auf keinen Fall geeignet", sagt Kristin Langer von der Initiative "SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht". Aber auch bei Teenagern gilt: So oft wie möglich über das Gesehene sprechen.
Darf ich auf einen abgesperrten Spielplatz, wenn wir die einzigen sind?
Auch wenn es verführerisch sein mag und weit und breit kein Mensch in Sicht ist: Auf gar keinen Fall! „Hier handelt es sich um eine behördliche Anordnung, deren Missachtung in manchen Bundesländern sogar ein Bußgeld nach sich ziehen kann“, erklärt Experte Baisch. Tipp: Auf Bäume im Wald oder Park klettern ist übrigens noch nicht verboten.

Ist es rechtens, wenn mir mein Supermarkt den Zutritt mit Kinder verwehrt?
Tatsächlich gab es schon Fälle, wo das passiert ist, etwa in Hamburg. Experte Baisch: "Die Supermarkt-Betreiber berufen sich hier auf ihr Hausrecht." Die einzige Möglichkeit, die man als Vater oder Mutter dann hat, ist zu einem anderen Supermarkt zu gehen.
Wie verhindere ich jetzt unnötigen Streit mit meiner Partnerin?
Wenn wir viel Zeit miteinander verbringen, dann sind auch Konflikte unvermeidbar. "Jetzt, wo Abstand als Konfliktlösungsstrategie nicht funktioniert, ist es umso wichtiger, Konflikte frühzeitig anzusprechen und eine möglichst gute Lösung zu finden“, sagt Christine Winnacker, Familien-Coach aus München und Beraterin bei betreut.de. Dazu gilt: Keine unfairen und unrealistischen Vorwürfe machen, sondern aus der eigenen Perspektive sprechen. Statt "Nie hilfst du mir" besser "Ich fühle mich allein gelassen und überfordert."
Muss ich im Home-Office jeden Tag meine 8 Arbeitsstunden ableisten?
Rein rechtlich ist das tatsächlich so. "Wir haben von einigen Unternehmen gehört, die jetzt ein Auge zudrücken bzw. kulant sind", sagt Experte Baisch. "Die verfahren nach dem Motto: Guck jetzt nicht auf die Stunden, guck das es euch als Familie gut geht. Diese wertschätzende Art der Mitarbeiterbindung wird sich sicher später wieder auszahlen, wenn die Krise vorbei ist." Wenn in dieser Situation aber tatsächlich Gehalt wegfällt, unterstützt das Bundesfamilienministerium am dem 1. April betroffene Eltern mit niedrigen Einkommen mit dem Notfall-KiZ (steht für Kinderzuschlag). Ob ein Antrag auf Kinderzuschlag (pro Kind maximal 185 Euro im Monat) gestellt werden sollte, kann mit dem KiZ-Lotsen der Familienkasse ermittelt werden. Alle Anträge werden von der zuständigen Familienkasse geprüft, die über sie entscheidet. Infos gibt es auch unter bmfsfj.de.
Muss ich jetzt den ganzen Tag mit meinem Kind basteln und malen?
Bloß nicht! Lass es einfach spielen. "Für ihre kognitive Entwicklung kann Kindern nichts Besseres passieren als freies Spiel. Darunter versteht man Handlungen, die man nur um des Tuns willen ausführt. Spielen heißt: Dinge machen, die unmittelbar Freude bereiten", sagt der Pädagoge und Spielforscher André Zimpel von der Universität Hamburg im "Spiegel"-Interview.“ Es gibt nichts Schlimmeres, als genervt mit den Kleinen zu basteln. Das endet oft mit Frustration auf allen Seiten. Tipp: Einfach mal dem Kind Materialien hinlegen, die es zerschneiden, bekleben und bemalen kann – und gucken, was für ein Kunstwerk daraus wird.
Fazit: Corona verändert unser Leben – und zwar jeden Tag
Und jeden Tag kann eine neue Änderung hinzukommen. Deshalb können diese Fragen und Antworten auch nur eine Momentaufnahme sein. Vielleicht sind morgen schon andere Fragen viel wichtiger. Falls das so ist oder dir hier eine Frage fehlt, die du gerne beantwortet hättest, schreib uns gerne eine E-Mail an dad@menshealth.de. Abschließender Tipp: Zu dem Thema dieses Artikels gibt es auch einen Podcast – und zwar von den "Echten Papas". Du findest ihn bei Spotify, Deezer und Co. – hör mal rein!

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