Laufrad-Guide
Darauf solltest du beim Kauf eines Laufrads für dein Kind achten

Ein Laufrad schult bei Kindern den Gleichgewichtssinn und erleichtert später den Umstieg aufs Fahrrad. Wir sagen dir, worauf es beim Kauf ankommt
Darauf solltest du beim Kauf eines Laufrads für dein Kind achten
© shutterstock.com / Denis Moskvinov
In diesem Artikel:
  • Ab wann kann ich meinem Kind ein Laufrad kaufen?
  • Wie bringe ich meinem Kind das Laufradfahren bei?
  • Worauf muss ich beim Kauf eines Laufrads achten?
  • Unsere Laufradempfehlungen

Laufräder wirken sich nur positiv auf dein Kind aus. Erstens macht das Laufradfahren den Kindern einen Heidenspaß und zweitens bereitet es den Nachwuchs auch aufs erste richtige Fahrrad vor. Ein Laufrad trainiert nämlich die Motorik und den Gleichgewichtssinn und bringt diese auf ein Niveau, das den schnellen Umstieg garantiert. Überzeugt? Dann zeigen wir dir worauf du beim Kauf eines Laufrades achten musst:

Ab wann kann ich meinem Kind ein Laufrad kaufen?

"Auch wenn Laufradhersteller Laufräder für Kinder ab eineinhalb bis zwei Jahren produzieren, empfehlen wir Laufräder erst ab einem Alter von zweieinhalb bis drei Jahren", sagt Andreas Kalbitz, Geschäftsführer der Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Mehr Sicherheit für Kinder e.V., einem gemeinnütziger Verein und nationalen Fachnetzwerk zur Verhütung von Kinderunfällen. Erst in diesem Alter besitzen Kinder in der Regel die nötige Körperbeherrschung und Stabilität, um ein Laufrad sicher nutzen zu können. "Zumal jüngere Kinder oftmals die eigene Geschwindigkeit noch nicht richtig einschätzen können."

Wie bringe ich meinem Kind das Laufradfahren bei?

Du kaufst ein Laufrad, präsentierst es deinem Kind und lässt es einfach machen. So einfach ist das. So ziemlich jedes Kind wird es wahrscheinlich ausprobieren. Einige werden den Dreh schnell raushaben, andere brauchen etwas länger. Das ist in Ordnung. Auch wenn das Laufrad dann für einige Wochen in der Ecke steht, wird dein Kind darauf zurückgreifen und es weiter benutzen. Denn jedes Kind hat seine eigene Lerngeschwindigkeit und auch wenn dir einige der Spielplatz-Superdaddys auf den Keks damit gehen, das der Jonathan jetzt auch schon ihre Steuererklärung erledigt, ist Druck hier eher kontraproduktiv. "Beim Laufradfahren ist es wichtig, dass das Kind nur unter Aufsicht der Eltern fährt, damit diese im Notfall eingreifen können", rät der Experte. "Das Kind sollte außerdem mit einem Fahrradhelm und festen Schuhwerk fahren. Die Vorarbeit, die man hier leistet, wird sich beim ersten eigenen Fahrrad auszahlen." Und barfuß bremsen wie Fred Feuerstein ist in der Realität dazu sehr schmerzhaft.

Worauf muss ich beim Kauf eines Laufrads achten?

Ein Laufrad hat zwar einen recht einfachen Aufbau, bei den Bedürfnissen deines Kindes sieht das dann schon ganz anders aus. Damit du dein Kind direkt auf Erfolg einstellen kannst, solltest du auf folgende Punkte achten:

Gewicht

Kinder sind zwar stark, aber körperlich sollte man ihnen nicht zu viel zumuten. Deshalb solltest du hier auf ein Laufrad achten, dass so leicht wie nur irgend möglich ist. "Ein Laufrad sollte maximal vier Kilo wiegen. Nur so kann das Kind das Laufrad einfach aufstellen und schieben. Außerdem freut sich der Papa am Ende beim Tragen über jedes Gramm weniger, wenn das Kind nach einem langen Tag keine Energie mehr hat", sagt Experte Kalbitz.

Bremsen

Für den Experten ergibt eine Bremse erst ab dem vierten Lebensjahr Sinn. Denn nicht nur seien junge Kinderhände zu klein, um Bremsen zu betätigen, es sei auch eine koordinative Anstrengung. "Deshalb sollte man sein Kind anfangs auch nur auf ebener Strecke fahren lassen", empfiehlt Kalbitz.

Reifen

Hier gibt es zwei Möglichkeiten: Kunststoff- oder Luftreifen. Kunststoffreifen sind leicht und wartungsfrei und somit perfekt für jüngere Fahrer geeignet. Ihr Nachteil ist, dass ihre Federungskraft bei null liegt. Luftreifen sind schwerer und mit einem unersättlichen Appetit für Luft ausgestattet, aber dafür auch dämpfend. Sie sind für größere Kinder geeignet.

Raddurchmesser

Räder können zwischen acht und zwölf Zoll groß sein. Generell gilt, dass größere Reifen – wie beim Fahrrad – ein besseres Rollverhalten haben. Für die Passgröße ist die Größe der Räder jedoch eher nebensächlich. Wichtig ist, dass die minimale Sattelhöhe einige Zentimeter unter der Schrittlänge des Kindes liegt. Nur so kann dein Kind den Boden gut mit den Füßen erreichen.

Lenkeinschlagbegrenzung

In der Welt der Laufräder ist dies ein etwas kontroverser Punkt. Einige Hersteller sagen, dass eine Laufeinschlagsbegrenzung das Kind davor schützt, den Lenker unbedacht umzureißen und so zu fallen. Die anderen finden die Lenkeinschlagsbegrenzung selbst gefährlich, da sie den Lenker unflexibel beim Fallen macht und so das Kind verletzen kann. Beides ist etwas übertrieben. Kinder wissen schnell, dass sie den Lenker nicht umreißen dürfen und eine gute Laufeinschlagsbegrenzung gibt beim Fallen nach. Wir empfehlen deshalb ein Laufrad mit einer Begrenzung mit weitem Winkel oder gar keiner zu kaufen.

Trittbrett

Kleine Kinder haben ihre Füße gerne nahe am Boden, da sich dies sicherer anfühlt. Deshalb macht ein Trittbrett erst für erfahrenere Kinder Sinn, die sich auch mal rollen lassen. Der Experte empfiehlt Laufräder mit möglichste tiefen Einstiegen, um den Kindern das Auf- und Absteigen zu erleichtern. Hier punkten Laufräder mit Trittbrettern.

Verarbeitung

"Beim Kauf sollte darauf geachtet werden, dass das Laufrad keine scharfen Kanten, Splitter oder hervorstehenden Schrauben hat, an denen Kinder hängen bleiben können. Um die Kinderfinger zu schützen, darf ein Laufrad auch keine Quetsch- oder Klemmstellen haben. Am besten geht man in ein Fachgeschäft, da man dort die Laufräder auf solche Stellen hin untersuchen kann und auch eine Beratung in Anspruch nehmen kann", rät Experte Kalbitz.

Unsere Laufradempfehlungen

Mit der großen Auswahl an Laufräder auf dem Markt kann es schnell schwierig werden, das geeignete zu finden. Deshalb haben wir von der Redaktion hier eine kleine Auswahl zusammengestellt:

1. LR M von Puky

PR
Der Klassiker unter den Laufrädern: Modell LR M von Puky

Die kleinere, leichtere Version des LR von Puky, dem Testsieger der Stiftung Warentest (Ausgabe 12/2018) - das LR M von Puky ist ein Klassiker unter den Laufräder. Das Laufrad hat eine Sattelhöhe von 34 bis 43 Zentimetern und wiegt 3,5 Kilogramm. Das Fahrrad überzeugt durch gute Verarbeitung und einen speziellen Bananensattel, der die Laufbewegung gut unterstützt und Kindern sicheren Halt gibt.

2. Sports von Bikestar

PR / Star-Trademarks (www.star-trademarks.com)
Laufrad für die Großen: das Sports von Bikestar

Das 'Sports' von Bikestar ist mit Luftreifen, einer Scheibenbremse und einer Sattelgröße von 32 bis 43 Zentimetern ausgestattet. Dieses Laufrad ist eine sehr gute Vorbereitung auf das erste Fahrrad und gut für starke und fortgeschrittene Laufradfahrer*innen. Denn mit 4,8 Kilogramm ist es für kleinere Kinder zu schwer.

3. Run Ride 100 von B'Twin

PR / Decathlon (www.decathlon.de)
Das Laufrad RunRide von B'Twin

Das Run Ride 100 von B'twin erreichte den zweiten Platz des Laufradtests der Stiftung Warentest (Ausgabe 12/2018) und überzeug auch uns. Mit seinen 3,1 Kilogramm, einer Sattelhöhe von 33 bis 41 Zentimetern und einer lebenslangen Garantie ist das Laufrad von B'twin eine sichere Wahl.

4. 3in1 Laufrad von leg&go

PR / leg&go (legandgo.com)
Der Transformator: das 3in1 Laufrad von leg&go

Laufräder aus Holz haben das Problem, dass es ihnen oftmals an flexiblen, stufenlosen Einstellungsmöglichkeiten für den Sattel mangelt. Das 3in1-Laufrad von leg&go hat dieses Problem nicht. Durch ein sehr beachtetes Design, kann nicht nur der Sattel stufenlos an diesem Laufrad eingestellt werden, es kann dazu in drei verschiedene Konstellationen umgebaut werden, die es so für viele Kinder geeignet macht.

5. LR M Classic retro-grün von Puky

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Elegantes Retro-Design

Das Puky-Laufrad LR M Classic macht optisch ganz schön was her mit seinem Retro-Design. Wie bei anderen Puky-Laufrädern hat auch das LR M den hervorragenden, ergonomischen Bananensattel, damit kann dein Kind perfekt lernen, das Gleichgewicht zu halten und sich langsam an das "große" Fahrrad herantasten.

6. Laufrad-Trike 2 in 1 Türkis Small Foot

Laufäder_DAD_2022
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Für die kleinen Biker!

Das Laufrad-Trike von Small Foot sieht nicht nur gut aus, sondern hat auch clevere Funktionen. Durch ein paar kleine einfache Griffe verwandelt sich das Trike in ein klassisches Laufrad. Dadurch wächst es mit. Da es als Dreirad startet, empfiehlt es sich eher für die ganz kleinen Biker*innen, von 12 bis 24 Monaten.

7. LR Light von Puky

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Der erneute Testsieger

Das Light ist leichter als seine Vorgänger und wiegt gerade mal 3,6 kg und ist ebenfalls Testsieger (2022). Dabei ist es das einzige Rad im gesamten Test, das bei der Schadstoffprüfung mit "gut" abschnitt.

Ein Laufrad ist eine wirklich sinnvolle Anschaffung. Das Kind muss nicht mehr so oft getragen werden, es fühlt sich nicht ausgeschlossen, wenn die Geschwister auf ihr Fahrrad steigen und wird dabei sogar noch auf das eigene Bike vorbereitet.