Omega-3-Lebensmittel
Diese 10 Lebensmittel enthalten viele Omega-3-Fettsäuren

Omega-3-Fette machen nicht fett, sondern fit, denn sie sind gut für Herz, Hirn und Bizeps. Darum sollten Omega-3-Lebensmittel bei Sportlern täglich auf dem Teller landen
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Diese 10 Lebensmittel enthalten viele Omega-3-Fettsäuren
Tatjana Baibakova / Shutterstock.com

Omega-3-Fettsäuren haben in den letzten Jahren einen wahren Hype erlebt, vor allem, da sie das Herz-Kreislauf-System vor Krankheiten schützen und sich positiv auf die Gehirnleistung auswirken. Viel interessanter – vor allem für Sportler ؘ– ist aber die Tatsache, dass Omega-3-Fette auch bei muskelaufbauenden Prozessen mitwirken. Wie genau die gesunden Fettsäuren den Muskelaufbau beeinflussen und in welchen Lebensmittel besonders viel davon steckt, erklären wir dir hier.

Was sind Omega-3-Fettsäuren?

Omega-3-Fette gehören zu den mehrfach ungesättigten Fettsäuren, die für deinen Körper essentiell, sprich lebenswichtig, sind. Das heißt, dein Körper kann sie nicht selbst bilden, weshalb du Omega-3-Fettsäuren täglich über die Nahrung aufnehmen musst. Ihren Namen haben sie ihrer chemischen Zusammensetzung zu verdanken. Keine Panik, die musst du nicht kennen. Wer jedoch mit seinem Wissen im Gym punkten will, der merkt sich: Bei Omega-3-Fettsäuren liegt die erste Doppelbindung zwischen den Kohlenstoff- und Wasserstoffatomen an der dritten Stelle.

Viel wichtiger als der komplizierte, chemische Aufbau sind jedoch die positiven Wirkungen der Fette: Omega-3-Fettsäuren sind nämlich an vielen Prozessen im Körper beteiligt. Das Muskelwachstum ist da nur einer unter vielen. Ihren guten Ruf haben sie, weil sie das Herz schützen, indem sie Blutfettwerte und den Blutdruck senken. Außerdem stärken sie das Immunsystem, haben eine entzündungshemmende Wirkung und sind wichtig für die Gehirnleistung.

Beeinflussen Omega-3-Fettsäuren den Muskelaufbau?

Damit der Muskel wächst und die Muskelfasern sich verdicken können (Muskelhypertrophie), müssen Proteine zur Verfügung stehen. Dafür muss aber das mit der Nahrung aufgenommene Eiweiß zuerst in körpereigenes Eiweiß umgewandelt werden. Und an dieser Stelle kommen die Omega-3-Fettsäuren ins Spiel, denn sie haben eine wichtige Rolle bei der sogenannten Proteinbiosynthese, der Neubildung von Proteinen. Für diesen Prozess ist Omega 3 essentiell, denn es regt deinen Körper an, das Eiweiß umzuwandeln und fungiert als eine Art "Animateur", um das Maximum aus dem Prozess heraus zu holen.

Der Effekt: Es steht dank der Fettsäuren am Ende genug körpereigenes Eiweiß zur Verfügung, welches als Baumaterial für die Verdickung der Muskelfasern genutzt werden kann. Das wiederum hat positive Auswirkungen auf die Regeneration und deine Muskulatur wird dadurch gestärkt.

Ein weiterer Pluspunkt: Durch die positive Wirkung auf die Fließeigenschaften des Blutes und somit auch die Durchblutung der Muskeln, können diese besser mit Nährstoffen versorgt werden. 

In welchen Lebensmitteln stecken viele Omega-3-Fettsäuren?

Ganz oben auf der Liste der Omega-3-reichen Lebensmittel stehen fettreiche Fischsorten, wie Lachs, Makrele, Thunfisch oder Hering. Aber auch Leinöl, Avocados, Walnüsse, Mandeln oder Chiasamen enthalten das gesunde Fett. In unserer Galerie (startet mit einem Rechtsklick oben aufs Bild) haben wir dir die Top 10 der Omega-3-Lebensmittel aufgelistet.

Dennoch kann man sie nicht alle in eine Schublade stecken. Für deinen Körper gibt es nämlich einen wichtigen Unterschied: Tierische Lebensmittel liefern Docosahexaensäure (DHA) sowie Eicosapentaensäure (EPA). Diese können vom Körper direkt verwertet werden.

In Nüssen, Samen und anderen pflanzlichen Lebensmittel steckt hingegen ALA, kurz für alpha-Linolensäure. Bevor der Organismus mit dieser "Vorstufe" arbeiten kann, muss er sie erst in DHA und EPA umwandeln. Die Umwandlung kostet allerdings Energie, weshalb ein Teil bei diesem Prozess verloren geht. Das hört sich dramatischer an, als es ist. Selbst Veganer können ihren Bedarf an Omega-3-Fettsäuren mit Hilfe pflanzlicher Produkte decken.

Wie viel Omega-3-Fettsäuren benötigt der Körper täglich?

Der Richtwert liegt bei 0,3 bis 0,5 Gramm EPA / DHA pro Tag. Um den zu decken, reichen schon 100 bis 200 Gramm Fisch. Das sind die Omega-3-reichsten Fischsorten. Veganer können diese Menge mit einer Handvoll Walnüsse oder einem Teelöffel Leinöl oder Rapsöl pro Tag schon fast erreichen. Bei Spitzensportlern liegt der Bedarf ein wenig höher: Sie sollten etwa 1 bis 2 Gramm EPA / DHA täglich aufnehmen. 

Wie wichtig ist das Verhältnis von Omega-3- zu Omega-6-Fettsäuren?

Wichtiger als der genaue Wert ist jedoch das richtige Verhältnis zwischen Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren. Diese zwei Fettsäuren beeinflussen sich nämlich gegenseitig – sowohl positiv, als auch negativ. Auch Omega-6-Fettsäuren sind essentiell und an wichtigen Prozessen im Körper, wie der Wundheilung oder der Immunabwehr, beteiligt. Allerdings können sie auch Entzündungen fördern und Blutgefäße verengen. So lange beide Fettsäuren im richtigen Verhältnis vorliegen, ist alles okay, da sie sich gegenseitig ausgleichen.

Verschiebt sich das Verhältnis jedoch stark auf eine Seite, hat das schlechte Auswirkungen auf deinen Körper. Auch der positive Einfluss der Omega-3-Fettsäuren auf den Muskelaufbau kann unter einem Ungleichgewicht leiden.

Das Problem: So ein Ungleichgewicht stellt sich ziemlich schnell ein, denn Omega 6 steckt in viel mehr Lebensmitteln als Omega 3. Ideal ist ein Verhältnis von 5:1. Alles zwischen 2:1 und 5:1 ist in Ordnung, liegt das Verhältnis deutlich über 5:1, erhöht sich das Risiko von Herzerkrankungen und Bluthochdruck drastisch. Streich am besten Omega-6-reiche Produkte wie Sonnenblumenöl und ersetze sie durch Omega-3-reiche Lebensmittel, wie Lein- oder Rapsöl. Wusstest du schon, dass die Kombi aus Magerquark und Leinöl irre gesund ist? Hier erfährst du warum.

Wann sind Omega-3-Supplements sinnvoll?

Seinen Bedarf an Omega-3-Fettsäuren mit Nahrungsergänzungsmitteln zu decken, ist zwar simpel, aber nicht unbedingt notwendig, denn eine ausgewogene Ernährung reicht dafür im Normalfall vollkommen aus. Wenn du regelmäßig Fisch isst, einmal am Tag eine Handvoll Walnüsse oder Mandeln snackst oder Raps- oder Leinöl verwendet, wirst du keine Probleme haben, deinen Tagesbedarf an Omega-3-Fetten zu decken.

Wenn du keinen Fisch magst oder dich vegetarisch / vegan ernährst, kannst du zusätzlich Fischöl oder Krillöl-Kapseln essen. Das konzentrierte DHA und EPA kann dein Körper optimal verwerten. Um den Muskelaufbau zusätzlich zu pushen, sind Supplements jedoch nicht zwingend sinnvoll. Versuche deinen Bedarf besser über die Ernährung zu decken. Wie der Name "Nahrungsergänzungsmittel" nämlich schon sagt, solltest du solche Zusatzprodukte nur ergänzend zu deiner normalen, gesunden Ernährung einnehmen.

Fazit: Besser Omega-3-Lebensmittel statt Pillen

Proteine sind für den Muskelaufbau unerlässlich, doch Omega-3-Fettsäuren spielen bei der Umwandlung von Nahrungseiweiß in körpereigenes Eiweiß eine wichtige Rolle. Tausch Steak deshalb öfter mal gegen Lachs aus und ersetz ungesundes Sonnenblumenöl lieber durch Rapsöl. Weitere natürliche Omega-3-Lebensmittel findest du in unserer Bildergalerie.

Diese 10 Lebensmittel enthalten viele Omega-3-FettsäurenPlatz 1: Leinöl (53 Gramm*)Platz 2: Chiasamen (19 Gramm*)Platz 3: Leinsamen (16,7 Gramm*)Platz 4: Walnussöl (12,2 Gramm*) Platz 5: Rapsöl (9,6 Gramm*)Platz 6: Hering (3,2 Gramm*)Platz 7: Lachs (2,9 Gramm*)Platz 8: Makrele (2 bis 3,2 Gramm*)Platz 9: Thunfisch (1,2 Gramm*)Platz 10: Wakame (0,47 Gramm*)
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05 / 2023

Erscheinungsdatum 12.04.2023