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Festival of Speed
Das Großevent für jeden Auto-Fan

Supercars, Oldtimer, Formel 1-Boliden, Benzingeruch und eine Strecke, die durch den Vorgarten des Veranstalters brettert: Wir zeigen dir eines der abgefahrensten Auto-Spektakel der Welt und sagen dir, warum du nächstes Mal unbedingt dabei sein solltest
Das Großevent für jeden Auto-Fan
Foto: Jayson Fong

Man kann über die Engländer sagen, was man will: Tradition und Nostalgie mit Glamour und Authentizität hochleben zu lassen, da macht ihnen keiner etwas vor. Paradebeispiel: das Festival of Speed. Der Name lässt einiges erwarten und lasst es euch gesagt sein: Die Erwartung wird übertroffen.

1993 als exzentrische Idee von Charles Henry Gordon-Lennox belächelt - damals noch Graf von March und Kinrara, seit 2017 zum Herzog von Richmond aufgestiegen - hat sich der Traum eines jeden PS-Fascinado seitdem zu einem der aufregendsten und prestigeträchtigsten Motorsport-Großevents weltweit entwickelt.

John Nguyen

Jedes Jahr lässt es die Herzen der Fans für vier Tage höherschlagen. Und sie kommen zu Hunderttausenden von überall angereist. Denn das Angebot ist unschlagbar. Von klassischen Rennwagen aus den 1920er-Jahren über hochmoderne Supercars bis hin zu aktuellen Formel-1-Boliden ist alles auf der Rennstrecke vertreten. Und die Stimmung vor Ort?

"Wir haben Kinder, wir haben Großvater hier, Mama und Papa ... Es ist die beste Veranstaltung der Welt", schwärmt der ehemalige Formel-1-Fahrer Mark Webber.

John Nguyen

Das macht das Festival of Speed so einzigartig

Als Besucher:in bist du hautnah dran: an den Rennen, an den Autos und an einigen der größten Stars des Rennsports, die ebenso begeistert vom PS-Ereignis sind wie die Fans vor Ort. Und das alles in der malerischen Umgebung Süd-Englands. Nur knappe 90 Minuten von London entfernt, auf dem Anwesen des Herzog von Richmond, rund ums Goodwood House. Nebenan gibt es einen Golfplatz, den Gordon-Lennox ähnlich unkonventionell betreibt: kein miefiger Dresscode, es geht nur um den Sport. Die Leute, so der Herzog, können in Jeans und Flip-Flops direkt an den Abschlag.

Tom Baigent

Das größte Highlight aber ist die Hillclimb-Strecke. Sie verläuft quer über das Festival-Gelände und ist nur durch Heuballen begrenzt. Halte deine Mütze fest, denn du spürst den Windstoß der Rennwagen, wenn sie an dir vorbeibrettern. Nick Heidfeld hielt 23 Jahre lang den Rundenrekord, indem er in einem McLaren MP4/13 mit 250 km/h Sachen durch die Kurven schoss. Erst vergangenes Jahr wurde der Rekord von Max Chilton in einem elektronischen McMurtry Spéirling um 2,5 Sekunden verbessert.

Im Supercar-Paddock kannst du den Technikern über die Schulter schauen, wenn sie die Boliden für das Rennen fertig schrauben. Kurzum: So nah an der Action wie auf dem Goodwood Festival of Speed bist du an fast keinem anderen Rennwochenende.

So war das Festival of Speed 2023

Dieses Jahr wurde das 30. Jubiläum gefeiert. Stars wie Ex-Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel und aktuelle Rennfahrer wie Mick Schumacher waren vor Ort. Vettel und Schumacher rasten mit legendären Fahrzeugen über die Strecke: Vettel in zwei ehemaligen Formel-1-Rennwagen aus den 90ern und Mick fuhr im Silberpfeil seines Vaters. Dazwischen lautet das Motto für die Autos: "The fastest, most significant, rarest and most valuable", stark verkürzt: Auf und neben der Rennstrecke treten die irrsten Autos gegeneinander an.

Beispiel? Wie wäre es mit einem Porsche 919, der statt normaler Bereifung Raupenketten montiert hat? Ja, das hast du richtig gelesen. Was du noch nicht gesehen hast, wirst du hier finden.

Vielleicht hätte der 919-Besitzer ein paar Meter weiter flanieren sollen. In der Nähe der "Electric Avenue", wo verschiedenste Hersteller ihre neusten Elektroautos vorstellten, gab Reifenhersteller Pirelli die Sicht frei auf den Pirelli P Zero E. Ein speziell für Elektroautos konzipierter Reifen aus mindestens 55 Prozent nachhaltigen oder recycelten Materialien. Der Tenor am Wochenende: Nachhaltigkeit erhält einen immer höheren Stellenwert.

Nebenan, im "Future Lab", ging es mit dem Who's Who der Autowelt weiter: Von Mini bis Maserati, von Land Rover bis Lamborghini – alle waren auf dem Festival-Gelände vertreten und präsentierten ihre Zukunft der Mobilität. Auf der Rennstrecke konnten Elektro-Supercars, darunter natürlich mal wieder der Rimac Nevera, direkt Erfolge einfahren.

John Nguyen

Abschluss-Highlight war das Timed Shootout am Sonntag. Der deutsche Marvin Kirchhöfer reihte sich mit dem McLaren Solus GT ganz oben auf dem Podium ein. Er fuhr die 1,87 Kilometer des Hillclimbs in 45,34 Sekunden! Wir gratulieren.

PS-Party und Motorsport zum Anfassen

Das Goodwood Festival of Speed ist das Event für jeden Vollgas-Fan und für alle, die einfach nur Lust auf großartige Unterhaltung haben. Eine Show, die die Begeisterung für Geschwindigkeit, Zukunftstechnologien und Automobilkultur feiert. Und eine Hommage an die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Motorsports. Wer den Kurztrip nach Süd-England antritt, den erwartet ein einzigartiges PS-Spektakel.

PS: Wer nicht warten will: Anfang September dieses Jahres findet auf dem Gelände das Goodwood Revival statt. Das einzige Autorennen, das komplett in einem historischen Ambiente stattfindet. Wer klassische Autos und Mode verbinden und bereits für das Speed-Festival vorfühlen möchte, der ist hier genau richtig.

Die aktuelle Ausgabe
10 / 2023

Erscheinungsdatum 20.09.2023