Kaum etwas verhagelt uns die Stimmung in Frühling und Sommer so sehr, wie wenn wir die warmen Tage jedes Jahr aufs Neue mit laufender Nase und tränenden Augen erleben müssen. Rund 18 Millionen Menschen sind in Deutschland von Heuschnupfen betroffen – einer allergischen Reaktion auf Pollen.
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Aber nicht nur Augen und Nase leiden – es gibt noch weit mehr unangenehme Nebenerscheinungen, die uns die nervige Pollenallergie aufbürdet. Wir schlafen schlecht, fühlen uns matt und mies gelaunt und häufig sogar richtig krank. "Bei etwa 10 bis 20 Prozent der Patienten ist das der Fall. Sie haben eine Matschbirne und fühlen sich schlapp", sagt der Allergologe Dr. Jörg Kleine-Tebbe vom Berliner Allergie- und Asthma-Zentrum Westend.
Wenn im Frühling oder Sommer plötzlich Erkältungssymptome wie Schnupfen oder Halsschmerzen auftauchen, fragen sich viele Menschen, ob sie sich schlichtweg verkühlt haben, die typische Sommergrippe anklopft oder ob vielleicht doch eine Allergie dahintersteckt – Heuschnupfen nämlich.
Laut Untersuchungen waren rund die Hälfte aller Pollenallergiker noch nie beim Arzt, um eine eindeutige Diagnose zu beklommen und verharmlosen ihr Leiden oft. Frei nach dem Motto „Das geht ja sowieso in ein paar Wochen wieder weg“. Das ist insofern fatal, weil aus einer Allergie, die immer auch eine chronische Erkrankung darstellt, leicht allergisches Asthma entstehen kann.
Rätselraten und sich auf Verdacht Präparate wie Antihistaminika in der Apotheke zu besorgen, ist also nicht die ideale Lösung, wenn plötzlich erste Symptome einer Allergie auftreten. Schlussendlich kann auf die Frage „Habe ich Heuschnupfen?“ nur ein Allergologe eine klare Antwort geben.
Dabei nimmt sich der Allergologe Zeit, um in einem ersten Gespräch festzustellen, wann und wo die Symptome auftreten, wie sich die Beschwerden konkret äußern und ob es beispielsweise Allergiker in der Familie gibt.
Ein anschließender Allergietest (Pricktest, Bluttest oder auch Provokationstest) gibt Klarheit, auf welche Stoffe der Körper allergisch reagiert. Erst dann kann eine passgenaue Behandlung beginnen – in der Regel eine Hyposensibilisierung, die nicht nur die Beschwerden lindert, sondern das Problem an der Wurzel packt. Hier erfährst du auch, wie du eine Hausstauballergie erkennst.
Eines vorweg: Pollen kommen fast rund ums Jahr vor und das nicht nur auf dem Land, sondern auch in den Städten. Haselnuss und Erle fangen beispielsweise schon im Winter an, Triebe zu entwickeln und lösen bei einigen Menschen bereits im Februar Beschwerden aus.
Die Gräser blühen auch in Juni und Juli noch in voller Pracht. Und auch Spitzwegerich, Roggen und Brennnesseln lassen die Allergiker nicht aus der Hand. Neu erblüht der Beifuß, der auch unter Namen wie Besenkraut oder Wilder Wermut bekannt ist. Er wächst als Unkraut nahezu überall und macht es den Geplagten daher besonders schwer, ihm zu entkommen.
Pflanze | Aussehen | Verbreitung |
Gräser | Krautige Pflanzen mit unscheinbaren Blüten und langen schmalen Blättern | Überall |
Spitzwegerich | Krautige Pflanze, 5 bis 50 Zentimeter hoch Blütenstände: langer Blütenstandschaft und dichter Ähre mit kleinen Blüten |
In Fettwiesen, Äckern und an Wegen |
Roggen | Getreideart mit 65 bis 200 Zentimeter langen Halmen Ähre: 5 bis 20 Zentimeter lang, vierkantig, leicht überhängend |
Auf Äckern |
Brennnessel | Krautige Pflanzen, selten Halbsträucher, 10 bis 150 Zentimeter hoch Blätter: länglich, an der Oberseite behaart, tiefgrün, herzförmig, meist grob gezähnt Blütenstände: länglich, winzige weiße bis blassviolette Blüten |
In Wäldern und auf großen Frei-/Brachflächen |
Beifuß | Krautige Pflanzen, 60 Zentimeter bis 2 Meter hoch Spärlich behaarte Stängel Blätter: Oberseite grün, Unterseite mit grau-weißlicher Behaarung |
als "Unkraut" nahezu überall |
Möglich außerdem | Weide, Esche, Hainbuche, Birke, Buche, Eiche, Kiefer, Platane |
Wer an einer Allergie leidet, wird sich vielleicht schon selbst dabei ertappt haben, die skurrilsten Tipps und Mittelchen gegen Heuschnupfen & Co. ausgetestet zu haben. Das nicht alles funktioniert oder wenigstens ein bisschen Linderung verschafft, steht außer Frage. Wir haben uns einmal umgeschaut, was es auf dem Markt inzwischen alles gibt und die Anti-Allergie-Tools von einem Experten einmal genauer unter die Lupe nehmen lassen.
Um nur ein paar Beispiele zu nennen: Unter den skurrilen Tools befindet sich eine Anti-Allergie-Schutzmaske, die ein bisschen an Hannibal Lecter erinnert, eine Heuschnupfen-Sonnenbrille oder auch der Rat, es einmal mit Selbsthypnose zu versuchen.
>>> Hier geht's zum ausführlichen Test aller Anti-Heuschnupfen-Tools ...