Kinder im Flugzeug: So klappt das Fliegen mit Kids

Kinder im Flugzeug
Flugreise mit Kids: So sind an Bord alle zufrieden

ArtikeldatumVeröffentlicht am 13.08.2025
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Ein Vater und sein Sohn stehen am Gate eines Flughafen und schauen sich die Flugzeuge an
Foto: Shutterstock.com / Gargonia

Bitte alle anschnallen – es folgt eine wichtige Durchsage. Das solltest du wissen, wenn du eine Flugreise mit Kindern planst (egal welchen Alters):

Flugreisen mit Baby: Was ihr beachten solltet

Fliegen mit Baby kann ganz entspannt sein – wenn ihr die wichtigsten Tipps beachtet. Allgemein gilt: Gute Planung ist alles. Informiert euch am besten frühzeitig, ab welchem Alter eure Airline Kinder mit an Bord nimmt. Bei manchen Airlines dürfen Babys schon im Alter von wenigen Tagen mitreisen, bei anderen müssen sie mindestens 2 Wochen alt sein.

Wichtig: Auch Babys brauchen bei Flugreisen ein gültiges Ausweisdokument (seit 2024 einen Reisepass mit Foto). Plant genügend Zeit ein, um Passbilder aufzunehmen und den Pass zu beantragen. Informationen zum Prozedere sowie zu den Anforderungen eures Reiselandes findet ihr auf der Website des Auswärtigen Amts und beim Bürgeramt eurer Stadt.

Klärt außerdem, ob ihr für euer Kind einen eigenen Sitzplatz buchen könnt – und zu welchem Preis. Mit eigenem Sitz könnt ihr darauf eine flugzeugzertifizierte Babyschale (alle Hersteller findet ihr hier) mit entsprechendem Gurtsystem befestigen – so reist euer Kind sicher und bei Langstreckenflügen auch deutlich komfortabler als bei euch auf dem Schoß. Gerade Billigairlines bieten jedoch oft nur die Möglichkeit, Kinder unter zwei Jahren auf dem Schoß mitzunehmen, gesichert durch einen sogenannten Loopbelt, den ihr an eurem eigenen Sitzgurt befestigt.Einige Airlines wie Lufthansa, Singapore Airlines oder British Airways bieten für Langstreckenflüge auch sogenannte Baby-Bassinets an, fest im Flugzeug installierte Babybetten für Säuglinge. Je nach Airline variieren Gewicht und Alter, bis zu dem ihr ein solches Babybettchen nutzen könnt. In jedem Fall müsst ihr das Bassinet vorab telefonisch reservieren und auch dann besteht keine Garantie, dass ihr eines der begehrten Bettchen bekommt. Informiert euch am besten frühzeitig direkt bei eurer Airline.

Abgesehen von einer Babyschale ist auch eine Babytrage fürs Flugzeug sehr praktisch, da ihr Buggys oder Kinderwägen nicht überall bis zum Gate mitnehmen dürft. Außerdem könnt ihr euer Kind in der Trage auch im engen Flugzeug gut transportieren. Denkt auch daran, für euer Kind benötigte Nahrung (etwa abgekochtes Wasser und Milchpulver oder Babybrei), Windeln, Feuchttücher und eine Wickelunterlage mit ins Handgepäck zu nehmen. Die meisten Airlines erlauben für mitreisende Kinder mehr als die ansonsten üblichen 200 Milliliter Flüssigkeit. Beim Zoll solltet ihr Babynahrung separat vorweisen und natürlich möglichst nur in Mengen mitführen, die euer Baby voraussichtlich während des Flugs zu sich nehmen wird.

Falls möglich, plant die Flugreise entsprechend dem Schlafrhythmus eures Babys. So verläuft der Flug für euch alle entspannter. Extratipp: Befestigt Schnuller und Lieblingskuscheltier an der Babyschale, bzw. an einem Schnullerband – so müsst ihr beides im Flugzeug nicht suchen, wenn euer Kind danach verlangt. Bei Start und Landung könnt ihr eurem Baby zum Druckausgleich ein Fläschchen geben. Das verhindert Ohrenschmerzen.

Fliegen mit Kleinkindern

Kleinkinder haben meist deutlich mehr Bewegungsdrang als Babys, was gerade bei Langstreckenflügen zur Herausforderung werden kann. Es gilt also: Entertainment ist alles! Überlegt im Vorfeld, welchen Sitzplatz ihr reserviert. Ein Platz am Gang bietet sich an, wenn ihr nicht eingeklemmt zwischen Fremden euer Kind bespaßen wollt. Allerdings müsst ihr damit gegebenenfalls in Kauf nehmen, dass Mitreisende euer Kind wecken, wenn sie zum Beispiel die Toilette aufsuchen müssen. Fliegt ihr nachts und verschläft euer Kind voraussichtlich die meiste Zeit des Flugs, solltet ihr einen Fensterplatz wählen.

Denkt außerdem daran, das Lieblingskuscheltier eures Kindes mitzunehmen, ebenso Bilderbücher oder ein Hörspiel mit Kopfhörern. Auch das Tablet ist für kürzere Zeit erlaubt – eben alles, was euren Nachwuchs während des Flugs bei Laune hält. Für Start und Landung gibt es extra druckausgleichende Ohrstöpsel, die bei Kleinkindern den unangenehmen Druck auf den Ohren ausgleichen und Ohrenschmerzen vorbeugen. Alternativ könnt ihr euer Kind eine Kleinigkeit essen oder trinken lassen.

Für die Sicherheit empfiehlt sich bei Kleinkindern ab zwei Jahren ein flugzeugzertifizierter Kindersitz oder – weniger sperrig – das Cares Gurt-Rückhaltesystem. Es wiegt nur etwa 500 Gramm, besteht aus mehreren Gurten und kann einfach am Flugzeugsitz hinter euch befestigt werden. Klärt aber frühzeitig ab, ob eure Airline das Gurtsystem akzeptiert und übt das Anlegen und Tragen zuhause mit eurem Kind. Schließlich wollt ihr an Bord keinen Stress, weil sich euer Kind gegen den unbekannten Gurt wehrt.

Auch für Kleinkinder solltet ihr Kindernahrung, eine Wickelauflage, Windeln und Feuchttücher griffbereit im Handgepäck dabeihaben. Außerdem bietet sich für unterwegs ein Notfallarmband mit dem Namen eures Kindes und internationaler Telefonnummer an, sollte ihr euer Kleinkind unterwegs doch einmal aus den Augen verlieren.

Fliegen mit Schulkindern

Kinder im Grundschulalter haben an Flugreisen oft schon richtig Spaß. Hier gilt: Alles rund um Flughafen, Flugzeug, Start und Landung ist schon im Vorfeld spannend. Macht eure Kids zu kleinen Forschern und Entdeckern – so vergeht die Zeit bis zur Landung wie im Flug! Erklärt euren Kids, wie Check-in, Gepäckabgabe und Zoll im Flughafen funktionieren und was während des Flugs passieren wird. Lasst sie mithelfen und ihr eigenes Handgepäck (zum Beispiel Kindertrolley von Affenzahn) packen, in das sie zum Beispiel ihr Lieblingskuscheltier, Pixi-Bücher oder kleine Spiele verstauen können. Auch ein Besuch auf der Besucherterrasse mit Blick auf die startenden und landenden Flugzeuge kann zum Highlight werden, solltet ihr bis zum Abflug noch etwas Zeit haben.

Nutzt, soweit möglich, für die Gepäckabgabe den Express-Check-In für Familien. Beim Besteigen des Flugzeuges solltet ihr hingegen möglichst bis zum Ende des Boardings warten – so bleibt euch mehr Zeit mit Bewegungsfreiheit außerhalb des Flugzeuges bis zum Abflug. Auch für Kinder im Kindergarten- bis Grundschulalter gilt: Ein Notfallarmband mit Namen eures Kindes und Handynummer hilft, solltet ihr euch aus den Augen verlieren. Lasst eure Kids aber möglichst nicht unbeaufsichtigt. Für allein reisende Kinder gibt es übrigens extra Angebote der Airlines, bei denen euer Kind während des gesamten Flugs vom Boarding bis zum Abholen am Zielflughafen durch spezielle Flugbegleiter beaufsichtigt ist. Infos dazu findet ihr direkt auf der Website der Airline.

Im Flugzeug selbst bieten sich Kartenspiele, Klassiker wie "Stadt-Land-Fluss", Hörspiele, Tablets mit digitalem Zeichenstift oder auch der ein oder andere Kinderfilm an. Ladet die Filme vorab herunter, damit ihr sie im Flugzeug trotz Flugmodus abspielen könnt. Mit älteren Kindern kann ein Sitzplatz am Fenster ein echtes Highlight sein. Ansonsten bieten aber auch die Mahlzeiten an Board oder die Sicherheitsansagen der Crew willkommene Abwechslung. Für Start und Landung nutzt wie bei Kleinkindern entsprechende Ohrstöpsel für den Druckausgleich, lasst euer Kind Kaugummi kauen oder etwas essen oder trinken.

Fliegen mit Teens

Mit Kids im Teenageralter ist Fliegen meist unkompliziert. Hier geht es eher darum, gemeinsam eine gute Zeit zu haben. Lasst eure Kids das Check-in, die Zollkontrolle und das Boarding möglichst eigenständig erledigen. Dazu gehört auch, dass sie sich vorab über die entsprechenden Sicherheitsbestimmungen informieren. Bleibt für den Notfall aber in der Nähe. Unterwegs gilt – ein Sitzplatz in der Nähe des Notausgangs oder vor den Toiletten bietet oft etwas mehr Beinfreiheit. Gerade bei Langstreckenflügen ist auch für Teens Unterhaltung wichtig. Kartenspiele für unterwegs, das Lieblingsbuch oder ein Tablet mit bereits heruntergeladenen Filmen sind neben dem Filmprogramm an Bord das Mittel der Wahl. Haben eure Kids einen eigenen Sitzplatz, müsst ihr bei den meisten Airlines übrigens den vollen Flugpreis zahlen. Hier lohnt sich ein Preisvergleich auf Portalen wie skyscanner, opodo oder flug.check24.

Fazit: Abgehobene Ratschläge für den Flieger

Plant für Einreise, Zoll und Gepäckabholung übrigens auf jeden Fall genügend Zeit ein. So steigt ihr bereits entspannt in den Flieger, bzw. kommt ohne Stress in eurem Hotel an. Informiert euch außerdem vorab, wie ihr vom Flughafen aus bequem zu eurem Zielort kommt. Gerade mit jüngeren Kindern kann ein Mietwagen oder sogar ein Taxi, das euch direkt zum Hotel bringt, eine sinnvolle Investition sein. Der offizielle Shuttlebus fährt nämlich oft stundenlang von einem Hotel zum nächsten. Berücksichtigt bei Fernreisen auch die Zeitverschiebung und plant nach An- und Abreise ein, zwei ruhige Tage ein, um den Jetlag zu überwinden. Lust bekommen auf eure erste Flugreise mit Kids? Dann nichts wie los. Up in the Air ist die Devise!