Lunchtime in Japan: geschickte Griffe, blitzschnelle Bewegungen, eine Klinge. Zu schnell fürs Auge. Darum hier die Schritt-für-Schritt-Anleitung zum perfekten Sushi
Sushi ist die perfekte Kriegerkost: unschlagbar gesund. Das Taurin in Fisch und Krustentieren schützt etwa das Immunsystem, ist ein Cholesterinkiller, hemmt Entzündungen und kann sogar alkoholbedingte Leberschäden rückgängig machen. „Als Sushi-Neuling sollten Sie mit Räucherlachs, Ei und Gemüse einsteigen“, rät unser Experte Kai Sanders. Er ist zweifacher Sieger der Koch-Meisterschaft "Kikkoman Masters". Er weiß auch, worauf es beim Fischkauf ankommt: „Ganze Fische müssen sich fest anfühlen, klare Augen und rote Kiemen haben. Eine Schleimschicht auf den Schuppen ist auch ein gutes Zeichen. Das geschnittene Fleisch muss nach Meer riechen, niemals tranig, ölig oder nach Fisch."
Aber Sushi ist nicht nur gesund, sondern auch leicht: Ein Teller mit 6 Maki und 6 Nigiri hat weniger als 450 Kalorien. Zum Vergleich: Das große Royal-TS-Menü mit Cola bei McDonald’s hat 1220 Kalorien. Mit einem glykämischen Index von 55 (Pommes: 95) verhindert Sushi den vom absackenden Blutzuckerspiegel ausgelösten Durchhänger nach dem Essen und macht länger satt. Also los, trainieren Sie Ihre Fingerfertigkeit! Wir zeigen Ihnen Schritt für Schritt wie's geht:
So machen Sie Sushi ganz einfach selbst
Diese 8 Kostbarkeiten sollten Sie in Ihrer Küche haben:
- Nori Algenblätter: Sie werden erst durch den Kontakt mit dem Reis geschmeidig. Je dunkler, desto besser.
- Sojasoße: Ohne geht in der japanischen Küche gar nichts. Für Sushi verwendet man die salzige Variante.
- Reisessig: Er gibt dem Reis den richtigen Geschmack. Sie können ihn notfalls durch Obstessig ersetzen.
- Eingelegter Ingwer: Ingwer neutralisiert den Geschmack zwischen den Happen. Die rote Variante ist schärfer.
- Wasabi-Pulver: Es bleibt länger scharf als die häufig angebotene Paste. Das Pulver wird mit Wasser angerührt. Danach ziehen lassen.
- Sushi-Reis: Wird mit dem Reiswein Mirin aromatisiert und bildet die Hauptsubstanz von Sushi.
- Lotuswurzeln: Sie schmecken als Gemüse zubereitet oder kandiert, dienen aber auch als Dekoration.
- Shiitake-Pilze: Nur feucht abwischen, danach die getrockneten Pilze 2 Stunden in Wasser einlegen, dann kurz aufkochen. Alternative: ohne Fett in der Pfanne braten und würzen.
Die 10 spannendsten Fakten rund ums Sushi:
- Japanisch Das Wort "sushi" bedeutete ursprünglich sauer oder säuerlich und rührt vermutlich von der Verwendung des Reisessigs bei der Zubereitung her. Sauer heißt in heutigem Japanisch "sui".
- Gigantisch Japan produziert mehr Reis und fängt mehr Fisch als die 25-mal größeren USA.
- Ätherisch Grüner Meerrettich (Wasabi) desinfiziert auf natürliche Weise. Das spürt man auch: Wenn Tränen in die Augen steigen, durch den Mund ausatmen, dadurch entlasten Sie die gereizte Nasenschleimhaut.
- Physiologisch Wenn Sie normalerweise Jodsalz verwenden, sollten Sie nicht zu oft Sushi essen. Der hohe Jodgehalt der Algenblätter kann sonst zu Schilddrüsen-Überfunktionen führen.
- Praktisch Für die längste Sushi-Rolle der Welt mussten mehr als 300 Toyota-Mitarbeiter schwitzen. Durchmesser: 5 Zentimeter, Länge: 1110 Meter, Gewicht: 2,2 Tonnen.
- Bei Tisch Vorm gemeinsamen Essen sagt man „Itadakimasu“, nach dem Essen "Gochisosama deshita". "Kanpai" bedeutet "Prost!".
- Verschwenderisch Japaner verbrauchen jährlich 8 Milliarden Paar Wegwerf-Essstäbchen (Chop-Sticks).
- Artistisch Echte Sushi-Meister beherrschen die Kunst des "shiki bocho": Sie zerlegen den Fisch fachmännisch mit dem Messer, ohne ihn überhaupt mit den Händen zu berühren.
- Tückisch Sushi mit Lachs oder Hering? Lecker! Aber nehmen Sie gefrorenen Fisch – der künstliche Frost zerstört die möglicherweise enthaltenen Eier von Bandwürmern.
- Riesenfisch So um die 2400 Sushi-Happen aus einem einzigen Fisch! Ein Blauer Thun wurde 1992 auf dem Fischmarkt in Tokio für 83 500 US-Dollar versteigert.
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26.09.2013
Mario Müller