Budapest ist eine Schamp;ouml;nheit. Laut, selbstbewusst und elegant wie eine Schauspieler-Diva. Sie hat sich um zwei sanfte Kurven der Donau geschmiegt, und genau in ihrer Mitte hält sie den monströs großen Bau des Parlaments fest umschlossen wie eine Oscar-Statue. Drei- oder viermal fahren wir über die Donau, immer wieder am Parlament vorbei, einmal hintenrum und zurück, und wir hätten es wohl noch einige Male gemacht, um das Wasser dieses riesigen Stroms im Gegenlicht der Sonne glitzern zu sehen, hätte uns nicht die Polizei rausgewinkt.

Eine Polizistin, jung, dunkelhaarig, schlank, mit strenger Brille, fragt, was wir hier machen. Wir erklären uns. Dass wir ihre Stadt besuchen. Einen sicheren Parkplatz für unser Gespann suchen. Fotos machen und die Atmosphäre genießen wollen und später weiter müssen.
Da setzt sie sich auf die Rückbank. Leitet uns durch den Morgenverkehr, sorgt per Funk dafür, dass wir eine Einbahnstraße falsch herum durchfahren können, zeigt uns auf der Fahrt ein Restaurant, in dem wir frühstücken sollen, reserviert per Mobiltelefon einen Tisch für uns, erzählt, dass sie Csilla heißt und vielleicht bald heiratet, empfiehlt uns für die nächsten Stunden den Besuch der St.-Stephans-Basilika, der Synagoge, der Markthalle und eine Bootsfahrt und winkt uns vor dem Polizeipräsidium ins Halteverbot: „Hier könnt ihr stehen bleiben.“ Leider begleitet sie uns nicht mit zum Frühstück: „Ihr glaubt wohl, ich habe nichts zu tun, was?“
Das sollten Sie gemacht haben: Budapest: Verbringen Sie einige Stunden im Gellert-Bad, einem Juwel des Jugendstils – aber nur bei Regen (um fünf Euro)! Oder schauen Sie sich Budapest vom Sightseeing-Ballon aus an, in 180 Meter Höhe (Westend City Center, ein Ticket etwa zwölf Euro).