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Und es gibt doch Gespenster! Dirk Mathesius

Reportage – In der Wildnis von Südafrika

Reportage Safari – in der Wildnis von Südafrika

Auf der Suche nach den Urinstinkten verschlug es Redakteur Oliver Bertram in die Wildnis des südafrikanischen Buschs

Er kommt näher. Zum vierten Mal hat er gebrüllt, dieses furchtbare Grollen losgelassen. Immer lauter, diesmal sehr laut. Zitternd sitze ich in einem ausgetrockneten Flussbett – auf einer Matratze, bedeckt mit Federbetten, unter einem Moskitonetz. Ein ziemlich bequemes Nachtlager in einer kargen Landschaft. Doch Bequemlichkeit ist ein schwacher Trost angesichts der nahenden Bedrohung. Nur sehen kann ich den Löwen noch nicht im Halbdunkel des heruntergebrannten Feuers. Mein Herz schlägt mir bis zum Hals. Angst? Natürlich habe ich Angst! Haben die anderen nichts gehört? Wo ist nur der Wachposten? Dann: ein Rascheln.

Das wahre Gold des Fährtensuchers

Immer schön den Überblick behalten
Für den richtigen Ausguck muss sich Redakteur Oliver Bertram schon mal in einen Baum hocken

Rückblick: Tag eins im südafrikanischen Phinda Private Game Reserve. Fährtenleser Madide sitzt auf dem Klappstuhl, der vorne links auf der Motorhaube des Landrovers verschweißt ist. Den Wagen lenkt Graham Vercueil, Leiter der Inkwazi-Ranger-Schule. Mit seinen Kollegen Alastair Kiplin und Richard Walsh bildet er in Phinda Wildhüter aus. Gemeinsam ruckeln wir nun mit etwa 30 Sachen über eine Sandpiste durchs Reservat. Wohin? Madide blickt mal nach links und mal nach rechts. Ab und an winkt er kaum merklich aus dem Handgelenk.

Graham folgt mit dem Steuer, denn Madide liest Spuren. Dort unten im Dreck, der als staubige Fläche unter den Reifen vorbeihuscht. „Beim Fahren muss der Blick immer drei bis vier Meter voraus auf den Boden gerichtet sein. Guckst Du direkt nach unten, verlierst Du die Spur“, sagt Madide. Ich verstehe, recke mich nach vorn und sehe: nichts als Staub. Madides Hand wippt noch ein paar Mal nach links oder rechts, dann halten wir.

Safari-Urlaub Südafrika: So überleben Sie wilde Begegnungen im Busch

Gut gebrüllt, Löwe!
iStockphoto
Der Löwe: größtes Landraubtier Afrikas

Im Fall einer ungewollten Begegnung mit einem dieser Wildtiere sollten Sie unsere Notfall-Tipps befolgen. Das ist zu tun, wenn ...

  • ... ein Löwe angreift: nie umdrehen und wegrennen! Gehen Sie ganz langsam rückwärts.
  • ... ein Elefant auf Sie zukommt: mit dem Wind ausweichen, auffällige Kleidung verdecken. Vorm Angriff trompetet der Dickhäuter. Kommt er angerannt, stehen bleiben und möglichst viel Lärm machen: schreien, in die Hände klatschen – und beten.
  • ... ein Wasserbüffel angreift: knifflig, denn er ist verdammt schnell. Und schwer. Und aggressiv. Abhauen, einen hoffentlich standfesten Baum erklimmen.
  • ... ein Nashorn angerannt kommt: Klettern Sie auf einen stabilen Baum. Bleibt dafür keine Zeit, stellen Sie sich hinter den Baum.
  • ... eine Hyäne um Sie herumschleicht: Das wird Ihnen meistens nur nachts am Lagerfeuer passieren. Die Aasfresser greifen Menschen nicht an, sie lassen sich jedoch auch nicht von Ihnen verscheuchen, wenn sie Ihren Proviant im Visier haben.

Spurensuche: Eine Fährte ist wie ein Steckbrief

Der Gepard kam gestern um 22 Uhr vorbei
Dirk Mathesius
Spurenlesen ist kompliziert

Es ist eine Geparden-Spur. Hier der Pfotenabdruck, dort winzige Spuren der Krallen im Staub. Wann ist die Katze vorbeigekommen? „An dieser Außenkante ist der Sand abgesackt und vom Wind nach innen getragen worden“, erklärt Madide. „Da vorne, das niedergetrampelte Grasbüschel hat sich leicht aufgerichtet. Hier sieht man Spuren eines nachtaktiven Käfers, der sich einen Weg über den Pfotenabdruck gebahnt hat.“ Ich betrachte die Linie, die leicht wellenförmig durch den Sand führt. „Der Gepard ist gestern zwischen 22 und 24 Uhr vorbeigekommen.“

Eine Fährte ist wie der Steckbrief eines Tiers. Verfasst in einer fremden Sprache, von der ich kein Wort verstehe. Madide ist Muttersprachler, und er liest auch das Kleingedruckte. Er entnimmt der Spur, wie alt das Tier ist, wie schwer, ob es satt ist oder auf Nahrungssuche, erschrocken oder gelassen, gesund oder verletzt, trächtig oder in der Brunft, ob es Wasser sucht oder getrunken hat. Auch die anderen sind ehrfürchtig: „Madide ist unser Bester.“

Es ist dunkel geworden, doch wir fahren nicht ins Camp zurück. Denn heute Nacht lernen wir, uns im Dunkeln zu orientieren. Heute Nacht werden wir im Busch schlafen. Heute Nacht wird der Löwe fünfmal brüllen.

Der Ranger ist eins mit der Natur, mit Löwen- und Nashorn-Mist
Dem Rascheln folgt ein Knacken, dann sehe ich seine Zähne. Es sind Richards, sie leuchten aus seinem grinsenden Gesicht. „Hast Du den Löwen gehört? Wundervoll. Er muss etwa eineinhalb Kilometer nördlich von uns sein.“

Hier werden Seile aus Rindenstreifen geknüpft – mehr oder weniger erfolgreich
Bastelstunde im Busch

Eineinhalb Kilometer? Ich weiß nicht, ob ich lachen oder weinen soll. Ich bin am Leben, traue aber meinen Sinnen nicht mehr. „Eine Sache der Übung“, sagt er, um mich zu beruhigen. Aber eine von Jahren. Um sich hier draußen zurechtzufinden, muss man lernen, alle Sinne gleichzeitig zu benutzen. „Alles ist von Bedeutung“, erklärt Richard. „Wann schreit welcher Vogel oder Affe von wo, wie und warum? Selbst Geruch und Konsistenz von Nashorn-Mist sind wichtige Informationsquellen. Letztlich musst du mit allem hier eins werden.“

Eins werde ich in jedem Fall: heute Nacht kein Auge zubekommen. Der Löwe brüllt wieder, laut genug, für meinen Geschmack. Ich beschließe, fortan auf die gefühlte Entfernung einer drohenden Gefahr eineinhalb Kilometer draufzurechnen.

Sicherheitsabstand: Die Großen brüllen, die Kleinen beißen

Kleine Biester ganz groß
Dirk Mathesius
Zecken kommen überall vor: Tragen Sie deshalb im Busch immer lange Hosen und festes Schuhwerk

Bei Morgengrauen verlassen wir unser Nachtlager. Wir streifen zu Fuß durch den Busch und folgen einer Nashorn-Fährte. Der Löwe von letzter Nacht ist nicht vergessen, aber momentan sind wir von ganz anderen wilden Tieren umgeben: Zecken. Zu Tausenden sitzen sie an den trockenen Grashalmen, schwarze Punkte auf beigefarbenen Stängeln. Und auf meinem Hosenbein. „Da sind sie, die bissigsten Tiere von Phinda“, sagt Graham.

Ungläubig lasse ich meinen Blick umherschweifen, schließlich bewegen wir uns zu Fuß durch das Wohnzimmer – oder besser die Speisekammer – von Löwen, Leoparden und Co. Mit Unbehagen bemerke ich, dass keiner der Ranger wirklich aufmerksam erscheint. Was, wenn das Nashorn plötzlich vor mir steht? Oder der Löwe von letzter Nacht?

Richard nimmt mir den egozentrischen Gedanken: „Kein Tier lauert hinter einem Busch und wartet auf Menschen wie dich.“ In Phinda gibt es Spurenleser, die schon seit Jahren unbewaffnet durch das Reservat streifen. Keinem ist jemals etwas passiert. Auch hat hier noch nie jemand ein Tier aus Notwehr erschießen müssen. „Oder können“, sagt Alastair. „Vor Jahren bin ich einer Löwen-Fährte gefolgt und im wahrsten Sinne zu weit gegangen. Plötzlich lag er da, hinter einem Busch, drei Meter vor mir. Eine klare Verletzung seines Sicherheitsabstands. Er sprang hoch, riss das Maul auf und brüllte so laut, dass mir noch Tage später die Ohren schmerzten. Sehr dicht vor mir blieb er stehen.

Es war sein Machtspiel, ich musste drauf eingehen. Dazu gehört, abgeklärt und absolut ruhig zu bleiben. Das Gewehr von der Schulter nehmen konnte ich nicht. Stattdessen bin ich langsam rückwärts gegangen. Der Löwe kam immer wieder auf mich zu, eine Ewigkeit dauerte dieser Tanz – nach einer Stunde ließ er mich gehen.“ Super, hätte ich bloß nicht gefragt!

Schwing Dein Ding!
Ein Aschesäckchen zeigt, von wo der Wind weht

Ein Ranger liebt seine Tiere: Wir streifen weiter. Ich versuche, Madide zu folgen. Der zieht im Laufschritt durch den Busch, scheint nicht zu suchen, sondern zu wissen. Und tatsächlich: Ein riesiger Haufen Nashorn-Mist liegt auf dem Weg. Er dampft und stinkt gewaltig. „Keine zehn Minuten alt“, erklärt Graham im Flüsterton – und hält sich den Zeigefinger vor den Mund.

Ein Elefant kreuzt von Osten unseren Weg. Schon aus der Ferne ist zu sehen, dass er auf einer ungeheuren Ladung Ästen rumkaut. Graham überlegt, ob wir ihn verfolgen sollen, und prüft die Windrichtung mit einer alten Socke voller Asche. „Regel Nummer eins bei der Tierobservation zu Fuß: Tiere dürfen nicht mitbekommen, dass wir da sind, und der Bursche riecht uns auch bei Flaute auf einen halben Kilometer.“

Um ihm zu folgen, steht der Wind schlecht: Ein paar hundert Meter westlich befindet sich der Zaun des Reservats. „Es könnte passieren, dass wir uns gefangen zwischen Elefant und Zaun wiederfinden. Ich möchte nicht das Risiko eingehen, dass ihm etwas zustößt“, flüstert Graham weiter. Ihm, nicht uns. Regel Nummer zwei: Ein Ranger liebt seine Tiere, Touristen sind Versicherungsfälle. Wir ziehen uns zurück – zum Schusstraining.

Schusstraining: Das Geschoss muss ins Gehirn

Vorsicht, Nashorn auf sieben Uhr!
Dirk Mathesius
Für den richtigen Überblick muss man nicht immer auf Bäume klettern

Auf einer Lichtung im Dickicht steht ein Tisch mit mehreren Repetiergewehren, Kaliber 458. Dahinter eine Tafel mit Umrissen verschiedener Tierköpfe. Schusstraining im Busch bedeutet Schädelkunde, denn garantiert tödlich sind nur Treffer ins Gehirn. Angeschossene Tiere sind oft noch gefährlicher. „Wenn man schon auf ein Tier schießen muss, sollte das wenigstens den Zweck erfüllen, dass man selbst überlebt“, sagt Alastair. Er zeigt auf einen kleinen roten Punkt in der Zeichnung des Elefantenkopfs. „Das Elefantenhirn ist von vorne hinter einer 45 bis 75 Zentimeter dicken Schicht aus Muskeln und Knochen verborgen, die wie ein Panzer wirkt. Kommt ein Elefant frontal angerannt, muss man daher schräg von unten schießen.“ Die Wahrscheinlichkeit, dass die Kugel abprallt, ist dennoch groß.

Am schwierigsten zu erlegen ist jedoch das Nashorn. „Wenn es angreift, kommt es zunächst mit erhobenem Haupt auf dich zugelaufen“, erklärt Richard. So verdeckt das massige Horn das Gehirn des Tiers. „Du musst warten, bis es wenige Meter vor dir den Kopf senkt. Dann bleiben maximal zwei Sekunden, denn die Biester kommen mit 50 Sachen angerannt.“

Ich habe plötzlich ein mulmiges Gefühl – das kann aber auch an der Sicherheitseinweisung liegen, bei der ich das erste Mal in meinem Leben eine Waffe in der Hand halte. Dann geht’s los: In einem Parcours aus versteckten Papptafeln gilt es, Schussfertigkeit unter Beweis zu stellen.

Zebras ganz privat
Die Tiere lassen sich während der Trockenzeit sehr viel leichter an den Wasserstellen beobachten

Todesangst und Gelassenheit: Durch die Lärmschutz-Kopfhörer dringt Grahams Stimme wie durch Watte an mein Ohr: „Vorwärts!“ Ich höre meine eigenen Schritte nicht – es ist wie im Traum. Doch ich bin hellwach, jederzeit in Erwartung, einer wilden Bestie ins Antlitz zu blicken. Und dann: ein Wasserbüffel, gut getarnt im Dickicht. Ich reiße das Gewehr hoch, ramme eine Patrone in den Lauf, lege an und: pamm! Trotz Lärmschutz habe ich ein Klingeln in den Ohren. Dafür spüre ich den Rückstoß kaum. Der Schuss schlägt auf dem Pappschild über dem linken Horn des abgebildeten Büffels ein.

Einige Pamms und Papptafeln später bin ich fix und fertig – und wundere mich über meine Treffsicherheit. Beim Geparden habe ich ganze Arbeit geleistet, die Kugel ist exakt zwischen den Augen eingeschlagen. Erst jetzt sehe ich, wie niedlich der gemalte Bursche dreinschaut. „Poor cheetah – armer Gepard“, höre ich Richard seufzen. „Der Schuss war klasse, aber leider hast Du das Tier grundlos niedergeschossen.“

Geparden sind für Menschen ungefährlich. Ich fühle mich schlagartig betroffen und beginne zu ahnen, wie schwer es ist, im Moment der größten Angst zwischen Freund und Feind unterscheiden zu müssen. Dass das süße Kätzchen von fast jedem beim ersten Schusstraining niedergestreckt wird, ist nur ein schwacher Trost.

Safari-Fahrschule: Mit dem Landrover in den Offroad-Olymp

Hier gibt's jede Menge Schotter
Dirk Mathesius
Die mit Allradantrieb ausgestatteten Landrover nehmen es mit so gut wie jedem Gelände auf

Letzter Tag in Phinda. Fahrtraining. Richard freut sich darauf genauso wie ich: „Lass mal sehen, wie Du mit dem Baby auf unserem Parkett tanzen kannst.“ Das Parkett ist die schroffe Landschaft unterhalb des Ntabankosi-Bergs, das Baby ein Landrover Defender, gut zwei Tonnen schwer, mit einer zusätzlich angeschweißten Sitzbank am Heck. Mühelos ziehen die Kraftpakete ein Dutzend Passagiere durch das unwegsame Gelände, arbeiten sich bei Steigungen um die 40 Prozent den Hang rauf. Wenn der Fahrer weiß, wie’s geht.

Wir stehen vor einem ausgetrockneten Flussbett. Rund ein Meter geht’s hinunter, kurz danach auf der anderen Seite wieder rauf. „Was meinst Du, wie kommen wir da rüber?“, fragt Richard. Irgendwie, nur nicht geradeaus, denke ich, und sage so was wie: „Links schräg ranfahren und auf dem Felsbrocken rechts einschlagen.“ Mit erwartungsvollem Lächeln lehnt er sich zurück. „Dann mal los!“

Schock und Stein
Einfach drüberkacheln ist meistens keine gute Idee

Ich fahre wie angekündigt. Schon stehe ich mit dem linken Vorderreifen auf dem Brocken, der auf halber Höhe in der Böschung hängt. Dann kippt der Wagen rechts vorne ab. Rumms! Der rechte Vorderreifen knallt nach unten, und ich hänge wie ein nasser Sack aus dem Wagen. Aufgesetzt hat der Defender aber nicht. Ich schlage erneut ein, das Heck folgt, schon geht’s auf der anderen Seite wieder hoch. Geschafft!

Was folgt, ist ein immenser Hang. Ich gebe leicht Gas, und wir erreichen bald den Steigwinkel eines startenden Flugzeugs. Doch dann gibt’s Turbulenzen: Der Motor bockt, die Vorderräder drehen durch, ich trete vor Schreck auf die Bremse. Wir hängen im Hang, bei schätzungsweise 30 Grad Neigung. Den Blick in den Rückspiegel verkneife ich mir, stattdessen schaue ich fragend zu Richard. „Leg diesen Hebel auf Lock“, sagt er. „Das ist das Sperrdifferenzial, es sorgt hier am Hang für eine bessere Kraftverteilung auf die einzelnen Reifen.“ Tatsächlich zieht der Wagen jetzt an, konsequent und zuverlässig wie eine Zahnradbahn.

Oben auf dem Hügel ist Schluss. „Gut gemacht“, lobt Fahrlehrer Richard und klopft mir auf die Schulter. Ich wische mir den schmutzigen Schweiß von meinem Gesicht und blicke nicht ohne Stolz hinab auf die weite Landschaft von Phinda. Na bitte, es geht doch: heute ein Ranger!

Raubkatzen, Hyänen & Co.: Überlebenstipps auf Safari-Tour

Das größte Landraubtier Afrikas: Vor Simba sollte man lieber kein Reißaus nehmen
Maggy Meyer / Shutterstock.com
Das größte Landraubtier Afrikas: Vor Simba sollte man lieber kein Reißaus nehmen
  • ... wenn ein Löwe angreift: nie umdrehen und wegrennen! Gehen Sie ganz langsam rückwärts.
  • ... wenn ein Elefant auf Sie zukommt: mit dem Wind ausweichen, auffällige Kleidung verdecken. Vorm Angriff trompetet der Dickhäuter. Kommt er angerannt, stehen bleiben und möglichst viel Lärm machen: schreien, in die Hände klatschen – und beten.
  • ... wenn ein Wasserbüffel angreift: knifflig, denn er ist verdammt schnell. Und schwer. Und aggressiv. Abhauen, einen hoffentlich standfesten Baum erklimmen.
  • ... wenn ein Nashorn angerannt kommt: Klettern Sie auf einen stabilen Baum. Bleibt dafür keine Zeit, stellen Sie sich hinter den Baum.
  • ... wenn eine Hyäne um Sie herumschleicht: Das wird Ihnen meistens nur nachts am Lagerfeuer passieren. Die Aasfresser greifen Menschen nicht an, sie lassen sich jedoch auch nicht von Ihnen verscheuchen, wenn sie Ihren Proviant im Visier haben.

Überleben in der Wildnis: Tierisch viel los hier!

Hier gehen Sie auf Fährtensuche
Axel Kock
Der Walk of Fame der Wildtiere Afrikas

Die Kap-Nation kann in allen Landesteilen mit mehr als 20 Nationalparks und Hunderten von privaten Tierreservaten aufwarten. Der Artenvielfalt sind quasi keine Grenzen gesetzt: zehn Prozent aller Vogel- sowie rund sechs Prozent aller Säugetier-Arten leben hier.

Dazu gehören natürlich auch die so genannten Big Five: Löwe, Leopard, Nashorn, Elefant und Büffel. Ihre Fährten sehen Sie oben, mit Ausnahme der des Leoparden (sie ist der eines Löwen sehr ähnlich, nur rund fünf Zentimeter kleiner). Dafür gibt es die Giraffe dazu.

Bei aller Fährtensuche – der Südafrika-Trip wäre nicht komplett ohne ein paar Tage am Strand. Unser Tipp: die Rocktail Bay Lodge (Tel. 00 27 / 1 18 83 07 47, www.wilderness-safaris.com; Preise ab 230 Euro pro Person und Nacht) mit elf schilfbedeckten Chalets und 40 Kilometern fast unberührten Stränden. Aber auch hier gibt’s haufenweise Tiere sowie eins der besten Tauchreviere Südafrikas. Mit etwas Glück können Sie Schildkröten bei der Eiablage beobachten – am aussichtsreichsten ist das von Oktober bis Februar).

Wer es imposanter mag: Die beste Zeit fürs Whale-watching ist von Mai bis November.

Sundowner mit Elefanten-Kippe: Können auch Sie in der Wildnis überleben?

Kann man rauchen - muss man aber nicht
Der etwas andere Tabak

Die letzte Herausforderung in einem Abenteuer-Urlaub ist das Überleben in der freien Wildbahn. Versuchen Sie's!

In Südafrika raucht man nicht jeden Mist, aber den von Elefanten schon: Manch ein Ranger schwört auf diesen Tabak-Ersatz. Wenn er nach zwei Wochen noch nicht ganz trocken, aber schon bröckelig ist, lässt er sich gut in Zigarettenpapier drehen.

Der Ranger-Schnupperkurs ist ein Highlight der Safari-Programme von Phinda. Unter der Anleitung von Lehrern der Inkwazi-Ranger-Schule bekommen Sie eine Einführung in Spurenlesen, Orientierung und Pflanzenbestimmung. Neben täglichen Ausfahrten zur Wildbeobachtung streifen Sie viel zu Fuß durch den Busch und stellen Tieren nach. Sie absolvieren ein Schuss- sowie ein 4x4-Fahrertraining und verbringen eine Nacht im Freien, inmitten wilder Tiere.

Absurdes Afrika

Hier stört Sie hoffentlich kein Nashorn
Kleines Zelt oder doch lieber komfortables Zimmer?

Luxuriöse Abwechslung bieten Ihnen die Sundowner-Weinprobe im Busch und der Sonnenaufgangs-Kaffee auf dem Ntabankosi-Berg. Das Vier-Tage-Programm kostet etwa 530 Euro (ohne Übernachtung). Infos: CC Africa, Tel. 00 27 / 1 18 09 43 00, reservations@ccafrica.com

Oder brauchen Sie etwa ein Hotel? Im Phinda Private Game Reserve stehen sechs verschiedene Lodges zur Verfügung. Die All-inclusive-Preise für eine Suite schließen neben Speisen und Getränken zwei Safari-Trips im Geländewagen mit ein (je Person und Nacht ab 330 Euro). Infos, Buchung: www.ccafrica.com/reserve-1-id-2-1

Afrika-Glossar: Südafrika auf einen Blick

Strecke Berlin–Johannesburg: 8880 Kilometer
Knapp 9000 Kilometer ist die Kap-Nation von Berlin entfernt

Beste Reisezeit: Für die Provinz Kwazulu Natal und den Nordosten gilt: Juni bis Oktober mild und trocken, auf Grund der lichten Vegetation zur Tierbeobachtung gut geeignet. Von Dezember bis April herrscht Regenzeit.

Anreise: South African Airways fliegt jeden Tag ab Frankfurt nach Johannesburg und Kapstadt (Flugzeit rund 10 Stunden, ab zirka 500 Euro). Weiterflüge nach Richards Bay (täglich, One-Way-Flug ab etwa 120 Euro). Infos: www.flysaa.com.

Währung: Rand (1 Euro entspricht ungefähr 8 Rand).

Impfungen: Dezember bis April sind Stand-by-Medikamente gegen Malaria ratsam.

Handy: Weitestgehend guter Empfang, abgelegene Regionen teils ohne Netz.

Landesinfos: Über South African Tourism (Fremdenverkehrsamt Südafrika), Tel. 0 18 05 / 72 22 55 für 12 Cent pro Minute, sowie unter www.southafrica.net.

Reiselektüre: Diese Bücher sollten Sie vor Reiseantritt lesen

Manfred Loimeier: "Yizo Yizo": Die elf Kurzgeschichten geben einen Einblick in die Lebenskultur der jungen Generation Südafrikas, die auf Township-Hip-Hop steht, die Apartheid nicht mehr erlebte und nun nachhaltig den Umbruch des Landes mitbestimmt (um 15 Euro, Hammer-Verlag).

Mark Ross: "Afrika – Das letzte Abenteuer": Die Erzählungen des Safari-Führers spielen nicht in Südafrika, doch seine Erlebnisse mit Tieren und Menschen könnten genauso gut dort angesiedelt sein (um 10 Euro, Fischer-Taschenbuch).

Am Kap: Tipps für Südafrika

Abenteuerland Südafrika - Wüste, wilde Tiere und Fußball
Shutterstock
Abenteuerland Südafrika – Wüste und wilde Tiere

Fast 10.000 Kilometer ist Südafrika von Deutschland entfernt – auf so einer Reise gibt es einiges zu beachten

3,5 Mal so groß, 10.000 Kilometer entfernt – In Südafrika sprechen 47 Millionen Menschen elf verschiedene Sprachen. Daher auch der Name "Regenbogennation".

Unbedingt zu beachten

  • Ein Auto ist in Südafrika unabdingbar. Allerdings herrscht dort Linksverkehr, weswegen nur geübte Fahrer tatsächlich allein fahren sollten.
  • Ihr Reisepass muss noch mindestens 30 Tage nach Abreise aus Südafrika gültig sein und zwei Seiten müssen leer sein.
  • Kleidung: In Südafrika herrscht zur Zeit der WM Winter. Auch wenn tagsüber Temperaturen von bis zu 20 Grad erreicht werden können, ist es nachts oft bitterkalt. Sogar Minusgrade sind möglich. Neben die Badeshorts gehört also die dicke Jacke in den Koffer
  • Vor einer Reise sollten unbedingt die aktuellen Reise- und Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes überprüft werden.
  • Zu Inlandsflügen: South African Airlines, Airlink und South African Express
  • Zu Mietwagen: Hertz, Europcar und Avis
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