Was auch immer Sie im Skiurlaub suchen – in Österreich finden Sie es unter Garantie: verlockende Tiefschneehänge, wilde Hütten-Partys (inklusive dazugehöriger Ski-Haserln), perfekt präparierte Carving-Pisten.
Einziger Nachteil dieser grandiosen Ski-Nation: Fast drei Viertel der Deutschen verbringen ihren Winterurlaub in der Alpenrepublik. Darum hat Men’s Health für Sie nicht-österreichische Alternativen herausgesucht und bewertet. Das Fazit: Die Konkurrenz kann sich sehen lassen.
Wir haben Orte auf folgende Kriterien gestestet:
Die besten PARTY-Spots
Viel Schnee, aber vor allem: feiern, feiern, feiern.
Der Klassiker: Sölden
Musikkneipen mit Kletterwand („Bierhimmel“), Après-Treffs mit Ballermann-Touch („Iglu 6“) und Go-go-Girls („Rodelhütte“): Die Vielfalt des Nachtlebens in Sölden lässt so manche deutsche Großstadt alt aussehen. Deshalb gibt es auch so viele Touristen, die vor allem wegen des Freizeitangebotes nach Sölden kommen. Dem Ruf folgen offensichtlich besonders viele Männer, so dass die Kneipen bereits mit großen Tafeln darauf hinweisen: „Ab 15 Uhr geöffnet – auch für Frauen.“ Alle anderen sollten die Erwartungen an dieses Ski-Gebiet nicht allzu hoch schrauben.
www.soelden.com
pro Sölden
unzählige Party-Spots
Flirt-Paradies
bunter Schneeurlaub auch für Nichtskifahrer möglich
kein Alpenbarock
kontra Sölden
viel Krach, wenig Muße
Mega-Betrieb, Massenabfertigung im ganzen Ort
Die Alternative: Las Leñas (ARG)
Sonne, Schnee und Samba, das ist die unwiderstehliche Kombination von Las Leñas, dem besten Ski-Gebiet Südamerikas. Fernab von der nächsten Großstadt liegt das 3341 Meter hohe Ski-Areal am Rand der Anden. Hier sind die argentinische Upperclass, schwerreiche Brasilianer, reisefreudige Nordamerikaner und ein paar skiverrückte Europäer unter sich. Die tanzbesessenen Brasilianer sorgen in den Bars (Après-Ski im „Innsbruck“, Late-Night-Hangout in der „Bash Bar“) und dem einzigen Nachtclub („Ku“) mit ihrem sprichwörtlichen Temperament für Stimmung bis in den frühen Morgen. Die wenigen Gringos konzentrieren sich meist mehr auf die atemberaubenden Steilhänge in dieser Gegend – so
ist Las Leñas das Sommer-Ski-Paradies für alle Extremfahrer.
www.laslenas.com
pro Las Leñas
Partyspaß im europäischen Sommer (Hochsaison: August)
Stimmung wie beim Karneval an der Copacabana
viele schöne Frauen
internationales Flair
traumhafte Ski- und Schneebedingungen
Contra Las Leñas
teuerster Ski-Ort der Welt
extrem weite Anreise (zirka 15 Flugstunden ab Frankfurt)
Wer kein Spanisch kann, hat hier nur halb so viel Spaß.
Die FUNSPORT-Paradiese
Der Klassiker: Montafon
Das Montafon ist ein Tal mit elf Ortschaften und unzähligen Möglichkeiten, sich sportlich auszupowern. Sieben Tage sind kaum genug, um alle Angebote wahrzunehmen. Beim NTC (New Technology Centre) am Hochjoch kann man alle neuen Trend-Tools (Skifox, Slalomkart, Snowscoot) ausprobieren.
www.montafon-tourism.at
pro Montafon
super Pisten-Gastronomie
kontra Montafon
Die Orte im Tal (654 Meter) sind nicht immer schneesicher.
Die Alternative: Laax (SUI)
Im schweizerischen Laax (1020 bis 2988 Meter) wurde die Idee des NTC, also das Angebot aller neuen Wintersportgeräte, geboren. Verteilt über das gesamte, weitläufige Skigebiet, das kilometerlange Traumabfahrten bietet, gibt es fünf Stationen, an denen man diverse Sportgeräte und die dazugehörige Ausrüstung (Hosen, Jacken, Handschuhe, Skibrillen) ausleihen und während des Tages beliebig oft wechseln kann. Kurse sind selbstverständlich auch im Angebot. Klasse: Das NTC in Flims bietet sogar Umkleidekabinen und Duschen.
www.laax.ch
pro Laax
kostenlose und geführte Touren zum Kennenlernen des Ski-Gebiets ist von Deutschland aus schnell erreichbar
kontra Laax
teuer (vor allem die Übernachtungen und das Essen)
abends weniger los als tagsüber auf den Pisten
LEERE Pisten
Der Klassiker: Turracher Höhe
Schon die weite, ebene Fläche des zugefrorenen und tiefverschneiten Turracher Sees vermittelt das Gefühl von Weite und Offenheit. Die verstreut liegenden Hotels stören diesen Eindruck nicht, und auch auf den Pisten kommt keine Platzangst auf. Vor allem die Hänge am Kornock sind breit und nur in seltenen Fällen überfüllt – obwohl die Österreicher in den vergangenen Jahren alles Erdenkliche dafür getan haben, dass sich die Menschen nun nicht mehr am Lift stauen, sondern auf der Piste. Auf einen Kilometer Abfahrt kommen in Turrach 42 Betten – da bleibt auf den Pisten reichlich Ellenbogenfreiheit für alle.
www.turracherhoehe.at
pro Turrach
sehr schneesicher, alle zehn Pisten werden beschneit erstklassiges Loipenangebot für Langläufer und Skater
kontra Turrach
voll bei Schneemangel in anderen Ski-Gebieten
Die Alternative: Palandöken
Die Klimawerte von Palandöken in der Türkei entsprechen denen von Aspen in Colorado: extrem niedrige Luftfeuchtigkeit, sieben Meter Schneefall im Jahr und viel Sonne. Der Schnee ist dort fantastisch – ein schwereloses, weißes Etwas von der Konsistenz, die man in den Rocky Mountains Champagne-Powder nennt. Eine leistungsstarke, drei Kilometer lange Gondelbahn aus österreichischer Produktion zielt auf den Gipfel im fernen Osten Anatoliens. Und auch ein elektronisches Ticket-System, Pistenraupen aus Deutschland sowie gemütliche Cafés samt Sonnenterrassen an den Skihängen fehlen nicht. Russische und niederländische Ski-Touristen schweben per Charterflugzeug ein. Das Ski-Gebiet erstreckt sich von 2186 bis in 3152 Meter Höhe, die längste Abfahrt ist satte 9,4 Kilometer lang. Eine Woche in Palandöken (inklusive Flug, Vollpension und Ski-Pass) gibt es für ungefähr 700 Euro.
Prisma Reisen,
Tel. 06074/881392
pro Palandöken
auch am Wochenende kaum Betrieb auf den Pisten
grandiose Tiefschneehänge
kontra Palandöken
kein landestypisches Ambiente und nur durchschnittlicher Standard in den Hotels.
Die schwierigsten ABFAHRTEN
Der Klassiker: St. Anton
Der Austragungsort der EM im Tiefschneefahren ist berüchtigt für schier endlose Buckelwände, die auf Namen wie Schweinströge und Schindlerkar hören. In St. Anton gibt’s insgesamt zwölf Buckelpisten, die Valluga ist Austrias Traumberg für Tiefschnee- und Steilhang-Fans. Hier findet man 36 Prozent der schwersten Pisten. Nur ein Zug durch St. Antons Après-Ski- und Nightlife-Szene kann noch anstrengender sein als sportliche Herausforderungen in über 2000 Meter Höhe.
www.stantonamarlberg.com
pro St. Anton
schneesicher
Die meisten Talabfahrten werden künstlich beschneit.
contra St. Anton
teuer
oft überfüllte Pisten
begrenztes Angebot für Nichtskifahrer
Die Alternative: La Grave (FRA)
La Grave steht für die archaische Version des Skifahrens. Eine Seilbahn, ein Berg, hoch und wild, keine präparierten Pisten, nur Gletscher, Felsen, Schnee, Wälder. Kein modischer Schnickschnack an der Talstation und auch keine Schneebars, lediglich abendliche Gespräche vor den Kaminen gemütlicher Auberges (Herbergen), über gebrochene Skier, Beine oder Beziehungen. La Grave, das ist die Konzentration auf das Wesentliche: grandios und endgültig. Nur zwei Abfahrten auf dem Gletscher sind präpariert, der Rest ist Backcountry – also Natur pur und natürliche Buckelpisten. Die härteste Abfahrt (vom 3550 Meter hohen Gipfel) geht immerhin über 1800 Höhenmeter, die längste Abfahrt (ohne Unterbrechung) ist 8,5 Kilometer lang. La Grave, das ist ein Eldorado für Offroad-Rider. Unser Tipp: am besten privat einen Guide (Bergführer) anheuern, der einem die versteckten Drops der Locals zeigt.
www.la-grave.com
pro La Grave
direkter Anschluss zur Mega-Skistation Les Deux Alpes.
super Atmosphäre, wilde Typen (vor allem die Freeskier, die hier am Berg trainieren)
kontra La Grave
relativ weite Anreise
mit vier Liften und 19 Pistenkilometern wenig Abwechslung während eines langen Urlaubs
Die START-UP-Reviere
Der Klassiker: Rußbach
Das Lammertal, in dem Rußbach liegt, ist durch und durch bodenständig. Abends ist außer einem gemütlichen Schoppen Wein im Dorfgasthof nicht viel zu wollen. So kann man sich voll auf sein Lernziel konzentrieren. Wer die Beschaulichkeit nicht mehr aushält, fährt die 45 Minuten bis nach Salzburg.
www.lammertal.com
pro Rußbach
Wer zum Skifahren lernen länger als drei Tage braucht, bekommt hier das Geld für Ski-Kurs und Liftkarte zurück.
kontra Rußbach
niedrige Lage der Talorte
Die Alternative Åre (SWE)
Åre ist das größte Ski-Gebiet in Nordeuropa, Austragungsort von Weltmeisterschaften und Abfahrtsrennen im Rahmen des Ski-Weltcups. Trotzdem ist die schwedische Kleinstadt (mit den typischen roten Häusern) eine sehr gute Wahl für Einsteiger. Die wunderschöne Gegend um den Åreskuttan (mit 1452 Metern der höchste Berg) ist sanft und wirkt auf den Debütanten weit weniger einschüchternd als die steilen Alpengipfel. 67 Prozent der Abfahrten sind als leicht eingestuft – das sind immerhin 48 Pistenkilometer. Sehr guter Service: Unterkunft, Ski-Pass, Ski-Schule und das Material können online reserviert werden. Bei der Ankunft liegt dann alles für Sie bereit.
pro Åre
entspannte Atmosphäre, kein Drängeln am Lift
schöne Schweden-Haserln
einer der schneesichersten Ski-Orte überhaupt in Europa (bis Ende Mai)
extrem kinderfreundlich
kontra Åre
einfallslose Pisten-Gastronomie, dazu sehr teuer
umständliche Anreise (mit dem Flugzeug zunächst nach Stockholm, dann weiter nach Östersund, von dort aus anderthalb Stunden Autofahrt)