1. Mecklenburgische Seenplatte: Zwischen Berlin und Ostsee liegt ein Labyrinth aus mehr als hundert Seen, Kanälen und Flussläufen, insgesamt 2000 Kanu-Kilometer. Ob der Paddel-Trip nur drei Stunden oder drei Wochen dauert, hier ist jede Tour ein Highlight. Noch ein wichtiger Hinweis: Vergessen Sie Karte und Kompass nicht.
Highlight: Die Müritz – hier gibt es Wasser ohne Ende in einem weiträumigen Nationalpark.
Beste Zeit: Frühjahr bis Herbst.
2. Die Lahn: "Rings umher eine unaussprechliche Schönheit der Natur" – so schwärmte Goethe von der Lahn. Die Lahn ist 245,6 km lang und ein Nebenfluss des Rheins. Der Fluss zwischen Westerwald und Taunus ist technisch einfach zu fahren und bietet viel Natur und Sehenswürdigkeiten. Ein echter Klassiker.
Highlight: Zweitägige Kanuwanderung (mit Zelt) von Gießen nach Limburg.
Beste Zeit: ganzjährig; an Sommerwochenenden sehr voll, am schönsten im Herbst.
3. Weser: 140 Kilometer unverbaute Flusslandschaft, das gibt es in Deutschland nur noch selten. Die Oberweser ist ein wahres Paradies für jeden Kanuwanderer: Auf einer mehrtägigen Gepäckfahrt von Münden nach Hameln kommt echtes Trapper-Feeling auf.
Highlight: Die mitreißende Strömung – auch Faule kommen hier richtig weit.
Beste Zeit: ganzjährig, auch wenn’s kalt ist
4. Bayerische Wildwasserrunde: Die drei Wildbäche rund um die Zugspitze: Ammer, Loisach und Rissbach. Jeder Fluss bietet neben knackigem Wildwasser auch Etappen für Kajak-Novizen. In der Tour inbegriffen: oberbayerische Landschaftsschmankerln – und am Ausstieg stets ein zünftiger Biergarten. Für Einsteiger gilt: Paddeln nur in Begleitung eines Kanu-Lehrers!
Highlight: Die Rissbach-Klamm – das ist Deutschlands schwerste Wildwasserstelle (nur zum Gucken, nicht zum Paddeln).
Beste Zeit: Sobald die Schneeschmelze in den Bergen eingesetzt hat.
5. Gudena (Dänemark): In Schweden gibt es Hunderte von Kanu-Revieren und Milliarden von Mücken. In Dänemark gibt es nur ein einziges Revier, aber dafür keine Mücken. Die Gudena, ein 160 Kilometer langer Wildnisfluss in Jütland, ist das perfekte Paddel-Terrain für Skandinavien-Neulinge.
Highlight: Rundblick über das Seenland vom Himmelbjerg – mit 147 Metern über dem Meeresspiegel der dänische Mount Everest.
Beste Zeit: Mitte Juni bis Herbst
6. Masurische Seenplatte (Polen): Im Nordosten Polens ist die Natur beinahe noch im Urzustand. Dichte Wälder und 3300 Gewässer bilden die Masurische Seenplatte. Für grandiose Urlaube mit Zelt, Kanu und Angel ist die Gegend hervorragend geeignet.
Highlight: die Czarna-Hancza-Kanu-Route (80 km) im einsamsten Teil dieser Region.
Beste Zeit: Sommermonate
7. Steirische Salza (Österreich)
Knallgrünes Wasser in knallgrüner Landschaft – die Salza sieht aus wie die kitschige Walt-Disney-Version einer Flusslandschaft. Aber es gibt sie wirklich, in der Obersteiermark. Die Odyssee ins hinterste Hinterland Österreichs wird belohnt mit 80 Kilometern leichtem Wildwasser. Klasse für Einsteiger!
Highlight: das „Paradies“, eine paradiesische Kajak-Passage in einer Klamm (ungefähr 15 Kilometer flussabwärts von Wildalpen).
Beste Zeit: Frühsommer (Mai und Juni)
8. Socã (Slowenien): Im Dreiländereck Österreich-Italien-Slowenien liegt das Mekka der europäischen Kanu-Szene: die Socã. Sie ist der erklärte Liebling aller Wildwasser-Anfänger und Kanuschulen, bietet auf 55 Kilometern aber auch Wanderpaddlern und Wasserfall-Cracks schöne und mitreißende Etappen. Wer paddelt, muss unbedingt dorthin.
Highlight: alles
Beste Zeit: Frühjahr bis Spätsommer
9. Ticino Inferiore (Italien): Auch unter Experten noch ein Geheimtipp. Vom Lago Maggiore windet sich der Ticino über 110 Kilometer bis zum Po. Abseits aller Straßen geht’s drei Tage auf rassiger Strömung quer durch die Lombardei. Vorsicht, Anfänger sollten bei Hochwasser nicht starten!
Highlight: Wilde Zeltplätze am Fluss – daher ausreichend Verpflegung mitnehmen.
Beste Zeit: April bis Oktober
10. Reuss (Schweiz): In dem Städtchen Bremgarten (bei Zürich) liegt eine wunder-same Kanustrecke: Erst wirft die Reuss eine eineinhalb Meter hohe, stehende Welle auf, die Surfer und Kajak-Akrobaten magisch anzieht. Danach geht es auf 10 Kilometern bei sanfter Strömung durchs idyllische Gnadental im Kanton Aargau. Ein äußerst abwechslungsreiches Revier für alle Könner-Stufen.
Highlight: Szene-Treff an der Reuss-Welle: kommen, staunen und paddeln.
Beste Zeit: Frühjahr bis Herbst
11. Loire (Frankreich): Hier können Sie ursprüngliche Landschaften erleben, auf einsamen Inseln campen, vor den schönsten Schlössern und erlesensten Restaurants anlanden. Wer will, der kann die gesamten 1000 Kilometer vom Zentralmassiv bis zum Atlantik durchgehend paddeln (dauert aber lange).
Highlight: Sie kommen an 15 verschiedenen Weinanbaugebieten vorbei, und das Beste: Bei den meisten ist eine Weinprobe möglich.
Beste Zeit: Sommer
12. Ardèche-Schlucht (Frankreich): Die wwohl bekannteste Kanu-Strecke Europas: 30 Kilometer durch eine imposante Kalkfelsenschlucht, das meist ruhige Wasser ist gespickt mit zwölf kleinen Stromschnellen. Wer es sportlich mag, paddelt in einem Tag durch, die Genießer biwakieren auf halber Strecke.
Highlight: Unter dem berühmten Felsbogen Pont d’Arc durchzupaddeln, ist unschlagbar.
Beste Zeit: Frühjahr, Herbst (Sommer: voll)