Ist sie die Richtige für mich?

In der Regel ist es vor einer Partnerschaft doch so: Bevor wir uns wirklich drauf einlassen und die neue Frau immer mehr zu "der Einen" wird, machen wir uns Gedanken darüber, ob es mit ihr auch wirklich passt. Finden wir sie nicht nur süß und heiß, sondern ist sie auch jemand, mit dem wir durch dick und dünn gehen können? Können wir uns auf sie verlassen, wenn's darauf ankommt? Können wir mit ihr lachen und weinen und albern und ernst sein? Bringt sie das Komplettpaket mit und finden wir ihr Kichern auch in 20 Jahren noch niedlich oder geht uns dann alles bloß noch auf den Wecker?

Wenn irgendwie die Luft raus ist ...

All diese Fragen sind gut und wichtig, aber das Tückische an ihnen ist: Die Antwort darauf bekommen wir häufig erst viel später. Manchmal dauert es Jahre, bis uns auffällt, dass die Frau an unserer Seite doch nicht diejenige ist, nach der wir suchen. Und das muss gar nicht an ihr liegen, sondern vielleicht einfach daran, dass sich Menschen (auch du selbst) ändern. Und damit auch ihre Erwartungen, Wünsche, Geschmäcker und Lebenspläne. Was dann? Die gemeinsamen Jahre über den Haufen werfen? Darauf vertrauen, dass man jemanden findet, mit dem alles besser wird? Oder lieber alles beim Alten belassen, weil's ja irgendwie trotzdem funktioniert? Durch diese 8 Phasen geht fast jede Beziehung.

Ist denn gar nichts mehr zu retten?

Ob es sich lohnt an der Beziehung zu arbeiten – diese Frage muss jeder letztlich für sich selbst beantworten. Schließlich geht es hier nicht um eine rein rationale Entscheidung, die sich aus einer Pro-Kontra-Liste erschließt. Die Gefühlswelt hat hier ein großes Wörtchen mitzureden. Und das ist auch der Grund, warum du dir für deine Entscheidung Zeit nehmen solltest. Daniela van Santen ist Beziehungscoach in der "Liebeskummerpraxis" in Hamburg. Ihr Rat, wenn man vor der zermürbenden Frage steht, ob man gehen oder bleiben soll: Sich die Frage stellen, ob man sich vorstellen kann, mit der Partnerin auch die nächsten 20 Jahre zu verbringen. Verneint man dies, hat man die Antwort auf seine Frage. So beendest du eine Beziehung anständig.

Ganz wichtig: Rede mit ihr! Fehlende oder schlechte Kommunikation in einer Partnerschaft sind der Nährboden für Missverständnisse und das Gefühl vom Partner nicht verstanden zu werden. Unterschätze nicht die Kraft offener, ehrlicher Worte. Das sollten sich Paare einander schuldig sein.

Entscheidungshilfe: So erkennst du, ob sie die richtige Frau für dich ist

Keine Frage, Reparieren ist häufig schöner als wegwerfen, und trotzdem: Bevor die Jahre ins Land ziehen und du dir irgendwann Vorwürfe machst, kostbare Zeit (deine eigene und auch die deiner Partnerin) verschwendet zu haben, solltest du handeln. Als Entscheidungshilfe haben wir 11 Fragen zusammengetragen, die du dir stellen solltest, wenn du nicht (mehr) sicher bist, ob die Frau an deiner Seite die Richtige ist.

1. Lässt sie die Kirche im Dorf?

Wer schon einmal mit einer waschechten Drama-Queen zusammen war, wird diesen Aspekt zu schätzen wissen. Frauen, die jede Kleinigkeit zum Anlass nehmen, um dir eine Szene zu machen, machen dir auf Dauer das Leben schwer. Und dabei musst nicht einmal mehr du selbst immer der Auslöser sein. Wer chronisch unzufrieden ist, gibt gern allem Möglichen in seinem Umfeld die Schuld für die eigenen Unzulänglichkeiten. Fakt ist: Eine erwachsene Frau sollte in der Lage sein, ihre Launen und Gefühle auch mal mit sich selbst auszumachen, ohne immer gleich andere mit ihrem Missmut herunterzuziehen. Wer immer gleich auf 180 ist, macht sich auf Dauer nicht nur selbst kaputt, sondern offenbart damit gleichzeitig auch eine ziemlich große Portion Egoismus.

2. Begegnet ihr euch auf Augenhöhe?

Wenn der eine dem anderen permanent die Welt erklären möchte oder Spaß daran hat, herumzukommandieren, wird's schwierig. Auch das Gegenteil, nämlich extreme Unterwürfigkeit und das Bestreben immer gefallen zu wollen, kann auf Dauer ganz schön nerven. Ein Beispiel: Am Anfang magst du vielleicht noch Gefallen daran finden, dich besonders spendabel zu zeigen und alles zu zahlen. Aber wie fühlst du dich, wenn die Frau an deiner Seite das eiskalt ausnutzt; unterschwellig oder auch offenkundig? Möchtest du so jemanden wirklich als Partnerin haben? Anderes Beispiel: Deine Partnerin himmelt dich an, überhöht dich maßlos und macht sich selbst neben dir ganz klein. Fühlt sich das richtig an? Wahrscheinlich nicht. Ein respektvoller Umgang, bei dem die Partner:innen gleichsam fair miteinander umgehen und auf einer Stufe stehen, ist die Grundvoraussetzung für eine funktionierende und gesunde Paarbeziehung.

3. Steht sie zu dir und ist sie stolz auf dich?

Damit meinen wir nicht, dass sie zu dir heraufschaut und auf ein Podest stellt. Das würde nämlich gänzlich mit Punkt 2 korrelieren. Eine Partnerin, die stolz auf dich ist, nimmt dich selbstverständlich und vor allem gerne mit, wenn irgendetwas ansteht – Geburtstage von Freund:innen, irgendwelche Feierlichkeiten oder sei es einfach nur der Gang ins Gym. Es gibt Partner:innen, die den anderen gern verstecken. Das kann ganz unterschiedliche Gründe haben, aber sicherlich keine, die sie dir mit gutem Gewissen nennen könnte.

Wenn sie es wirklich ernst mit dir meint, dich liebt und schätzt, dann wird es ihr eine Freude sein, dich mit zu den Menschen und Aktivitäten zu bringen, die ihr wirklich wichtig sind. Andernfalls solltest du dich fragen, ob du wirklich mit einem Menschen zusammenleben möchtest, dem du irgendwie peinlich bist.

4. Teilt ihr die gleichen Ziele und Lebensträume?

Sie möchte in den Süden auswandern und als Surflehrerin ihr Geld verdienen, während du vom Häuschen mit Vorgarten und 3 Kindern träumst? Um eine solche Beziehung aufrechtzuerhalten, muss einer von beiden irgendwann einen ziemlich heftigen Kompromiss eingehen. An dieser Stelle solltest du einmal in dich gehen und dich fragen, ob du wirklich bereit bist, deine Träume aufzugeben, um in die deiner Partnerin zu passen oder ob du damit leben könntest, dass die Partnerin ihre Träume und Ziele deinen eigenen unterordnet. Eine solche Entscheidung zu fällen ist hart, aber absolut notwendig, wenn du dir nicht irgendwann vorwerfen willst, Zeit verschwendet zu haben, weil man viel zu lange vor der Wahrheit davongelaufen ist.

5. Kannst du dich mit ihr kaputtlachen?

Bitte unterschätze nicht die Wichtigkeit von Humor in einer Beziehung. Du glaubst, Werte wie Treue und Verlässlichkeit sind doch viel wichtiger und Humor sei nur ein netter Zusatz? Fehlanzeige. Humor verbindet ungemein und macht das Leben zu zweit um so vieles reicher. Oder wie oft würdest du dich mit einem Typen zum Biertrinken treffen, der nur über Fips Asmussen und Mario Barth lachen kann? Eben!

6. Kannst du mit ihr über restlos alles reden?

Und damit meinen wir nicht, was heute Abend gekocht wird und in welchen Kinofilm ihr am Wochenende geht. Kannst du mit deiner Partnerin auch Probleme wälzen? Ihre Sorgen und Ängste teilen? Habt ihr so viel Vertrauen zueinander, dass es gefühlt nichts auf dieser Welt gibt, das man mit ihr nicht besprechen könnte? Wenn du all das bejahen kannst – Gratulation! Damit dürftest du vielen Paaren etwas ganz Entscheidendes voraus haben. Wer eine Partnerin an seiner Seite hat, die mit Verständnis und Geduld reagiert, die zuhören und fair diskutieren kann, darf sich tatsächlich glücklich schätzen.

7. Lässt sie dir Luft zum Atmen?

Das Bedürfnis nach Nähe und Freiraum ist bei jedem Menschen individuell. Das solltest du, aber auch deine Partnerin wissen und vor allem akzeptieren. Wenn das Treffen mit den Kumpels vom Eifersuchtsdrama daheim überschattet wird, weil sie partout nicht verstehen will, dass es sich um einen reinen Männerabend handelt, hast du irgendwann keinen Spaß mehr an deiner Beziehung und vielleicht auch bald keine Freunde mehr. Kompromisse sind wichtig und gut, aber bitte nicht bis zur Selbstaufgabe. Beherrscht deine Partnerin diesen Drahtseilakt?

8. Unterstützt ihr euch gleichermaßen?

Du brauchst sicherlich keine Cheerleaderin an deiner Seite, die dich ständig pusht und auf Kurs hält. Genauso wenig solltest du rund um die Uhr der Motivationscoach deiner Partnerin sein. Keine Frage, es gehört zu einer gesunden Beziehung dazu, sich gegenseitig zu unterstützen und zu motivieren. Dass der eine hin und wieder mehr Zuwendung benötigt, weil es vielleicht gerade im Job ganz mies läuft oder Probleme an der Seele nagen, ist ganz normal. Wenn einer von euch allerdings seine gesamte Energie darauf verwendet, den anderen immer wieder aufzurichten und bei Laune zu halten, stimmt etwas nicht. Kommt hinzu, dass sie dich in schwierigen Zeiten hängen lässt und dies permanent damit entschuldigt, dass es ihr selbst nicht gut geht, solltest du dich fragen, wie ausgeglichen eure Beziehung eigentlich ist.

9. Nimmt deine Partnerin dich so an, wie du bist?

Deine Partnerin doktert gern an dir herum, und zwar nicht im Bett, sondern im Alltag? Vielleicht, indem sie an deinem Kleidungsstil mäkelt? Deine Kumpels ständig kritisiert oder sich über deinen Einrichtungsstil lustig macht? Man kann und sollte seinen Partner auf Dinge aufmerksam machen, die einen stören oder die objektiv betrachtet tatsächlich verbesserungswürdig sind. Aber das darf nicht zur Dauerbeschäftigung werden. Will sie wirklich dich, so wie du bist oder eine idealisierte Version von dir, die sie erst noch zurechtzimmern muss? Mache dir klar: Du bist keine Barbiepuppe, die man nach Belieben anziehen, frisieren und zurechtbiegen kann. Du bist eine Persönlichkeit, die es wert ist so geliebt und angenommen zu werden, wie du nun einmal bist. Punkt.

10. Hat sie was auf dem Kasten?

Wir hoffen einfach mal, dass du dich nicht bloß mit einem guten Aussehen zufriedengibst, wenn es sich um die Frau fürs Leben handelt. Dieser Punkt ist vielleicht selbstredend, schafft es aber trotzdem in unsere 11-Punkte-Liste. Bei all den hübschen Gesichtern und scheinbar makellosen Körpern, die uns tagtäglich bei Instagram & Co. begegnen, ist es sicherlich nicht verwerflich, hin und wieder ins Schwärmen zu kommen. Wir wissen zwar, dass du keine Frau brauchst, mit der du über die Relativitätstheorie philosophieren kannst und sie muss auch nicht mal mehr aus Faust zitieren können. Und trotzdem: Das Leben an der Seite eines klugen, cleveren Geistes ist wesentlich spannender. Versprochen.

11. Ist sie ein guter Mensch?

Nein, Punkt 11 ist nicht die Frage danach, ob sie auch eine hammermäßige Granate im Bett ist. Viel wichtiger: Ist sie ein vertrauenswürdiger, ehrlicher Mensch? Geht sie mit offenem Herzen durchs Leben? Ist sie positiv eingestellt – gegenüber sich selbst und anderen? Ist sie liebevoll und stark und weiß, was sie will? Hat sie Mitgefühl und sieht nicht nur sich? Kurzum: Hat sie ein gutes Herz? Wir hoffen es sehr für dich.

Fazit: Ist sie die Frau fürs Leben?

Partnerschaften sind wie eine lange Reise: Anfangs geht's um die Aufregung und die Frage, ob man zusammenpasst. Aber echte Kompatibilität zeigt sich erst mit der Zeit. Offene Kommunikation und gemeinsame Werte sind dabei genauso wichtig wie Vertrauen, Humor und gegenseitige Unterstützung. Die vorangegangenen 11 Fragen sollen dabei helfen, herauszufinden, ob du genau diese Geheimzutaten für eine starke Beziehung in deiner Partnerin findest. Letztendlich entscheidet aber sowieso dein Herz und nicht dein Kopf, wer die Richtige für dich ist.