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Die besten Tipps für schöne und gesunde Zähne
Wer seine Zähne pflegt, lacht schöner iStockphoto

Zahnlexikon: Tipps für schöne und gesunde Zähne

Zahnlexikon Die besten Tipps für schöne und gesunde Zähne

Hier bekommen Sie Soforthilfe bei Zahnschmerzen und die besten Tipps, wie Sie Zahnschäden und Fehlstellungen wieder sanieren lassen, damit ihre Zähne wieder schön und gesund werden

Wer sich regelmäßig die Zähne putzt, Zahnseide benutzt und auch sein Zahnfleisch nicht vergisst, lacht schöner, riecht besser – und spart einen Haufen Geld. Denn die Zeiten, in denen die Krankenkasse sämtliche Kosten von der Füllung bis zum Zahnersatz vollständig übernimmt, sind vorbei. Zwar sollte Geld im Gesundheitsbereich keine Rolle spielen.

Dennoch hilft der Spargedanke dem durchschnittlichen Zahnbürsten-Anwender durchaus, abends doch noch trotz erschlagender Müdigkeit zu Bürste und Paste zu greifen und seinen Zähne eine kariesfreie Nacht zu bescheren.

Einsatz ohne Bohrer: Soforthilfe bei Zahnschmerzen

Wenn Essensreste Ihre Zahnschmerzen verursachen, hilft Ihnen Zahnseide
Shutterstock
Zahnseide ist Ihr Freund und Helfer bei Essensresten

Zahnschmerzen können ein Symptom für viele Erkrankungen sein (zum Beispiel für eine Entzündung, einen abgebrochenen Zahn oder auch für Karies). Sie können aber auch durch festgeklemmte Essensreste zwischen den Zähnen oder durch eine Stirnhöhlenentzündung verursacht werden.

Was die Schmerzen im Einzelfall tatsächlich auslöst, kann deshalb auch nur der Zahnarzt feststellen. Der Gang zum Doc bleibt Ihnen nicht erspart. Die folgenden Tipps helfen Ihnen aber zumindest, die Leidenszeit bis zum Zahnarzttermin möglichst angenehm zu überbrücken.

>>> Schnelle Hilfe bei Zahnschmerzen

Selbsthilfe

  • Sind Essensreste schuld? Mit einem Mundvoll Wasser (handwarm) kräftig spülen, dadurch werden eingeklemmte Speisereste, die Schmerzen verursachen können, entfernt. Sonst hilft auch Zahnseide.
  • Legen Sie Eis auf: Eis auf dem Zahn oder an der Wange (15 Minuten lang, drei- bis viermal am Tag) lindert den Schmerz. Auf keinen Fall dürfen Sie Wärme gegen Zahnschmerzen einsetzen: Zwar hilft sie ein wenig gegen die Schmerzen, doch eine Entzündung würde sich noch weiter ausbreiten.
  • Mit Salzwasser spülen: Rühren Sie einen Teelöffel Salz in ein Glas Wasser und spülen Sie mit dieser Lösung nach jeder Mahlzeit und vor dem Schlafengehen den Mund aus. Nehmen Sie den Mund voll Salzwasser, rollen es mit der Zunge herum und spucken es wieder aus.
  • Massage für die Hand: Eiswürfel fünf bis sieben Minuten lang auf die Hand reiben, und zwar genau dort, wo Daumen- und Zeigefingerknochen sich treffen. Amerikanische Forscher haben festgestellt, dass so genau der Nervenweg angesprochen wird, auf dem sich der Schmerz normalerweise bewegt. Erfolgsquote dieser Methode in Studien: 60 bis 90 Prozent!
  • Nelkenöl lindert den Schmerz: Einige Tropfen entweder direkt auf den Zahn geben oder mit einem getränkten Wattebausch die schmerzende Stelle abtupfen. Nelkenöl wirkt desinfizierend und leicht betäubend. Auch Zimtöl soll eine ähnliche Wirkung haben.
  • Nicht verbeißen: Wenn der Schmerz durch einen Schlag entstanden ist, sollten Sie den entsprechenden Bereich beim Kauen anschließend für eine Weile aussparen. Durch die Pause kann sich der Zahn wieder erholen.

>>> Die besten Tipps gegen schlechten Atem

Das Zahnlexikon: von Amalgam bis Zahnputzschäden

Zahnlexikon: Begriffe und Erklärungen von A bis Z
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Zahnlexikon: Begriffe und Erklärungen von A bis Z

Amalgam: In der Kariesbehandlung als plastisches Füllungsmaterial eingesetzte Quecksilber-Legierung. Aufgrund der hohen Langlebigkeit (meist mehr als 10 Jahre) und Härte in der Vergangenheit häufig verwendetes Füllungsmaterial. Obwohl keine Studie einen Hinweis auf eventuelle Gesundheitsschädigungen durch Amalgam-Einsatz bietet, haben Diskussionen um den Quecksilberanteil Patienten wie Ärzte verunsichert. Nach heutigem Wissensstand schließt sich jedoch lediglich bei Patienten mit schweren Nierenfunktionsstörungen oder seltenen Allergien der Einsatz aus.

Analgosedierung: Medikamentöse Herabsetzung des Schmerzempfindens, wird im Volksmund auch als „Dämmerschlaf-Narkose“ bezeichnet. Kombination von Schmerzmitteln und Psychopharmaka. Wird zur Beruhigung ängstlicher oder erregter Patienten eingesetzt.

Anästhesie: (griech. Nicht-Empfindung) Medizinische Fachdisziplin mit dem Schwerpunkt der Schmerzausschaltung. In der Zahnmedizin beschränkt sich der Einsatz meist auf einen begrenzten Teil des Kiefers (Lokalanästhesie).

Bleaching: Chemische Methode zur Aufhellung der Zahnfarbe. Die unterschiedlichen Wirkstoffe (häufig Wasserstoffperoxid) werden über Gels oder Folienstreifen aufgetragen. Da die Behandlung als kosmetische Maßnahme gilt, werden die Kosten zwischen 300 und 700 € von keiner gesetzlichen oder privaten Krankenkasse getragen. Im Vorwege unbedingt vom Zahnarzt beraten lassen.

Bonusregelung: Im Zuge der Gesundheitsreform eingeführtes Anreizsystem. Besucht ein Patient fünf Jahre in Folge zahnärztliche Vorsorgeuntersuchungen, erhöht sich der Krankenkassenzuschuss bei Zahnersatz um 20 Prozent (30 Prozent nach 10 Jahren).

Dämmerschlaf-Narkose: Dient der Herabsetzung des Schmerzempfindens. Kombination von Schmerzmitteln und Psychopharmaka. Wird zur Beruhigung ängstlicher oder erregter Patienten eingesetzt. Fachbegriff: Analgosedierung.

Dazzler: Beliebige Motive werden als Goldfolie über eine Säure-Ätztechnik auf den Zahn geklebt. Sind zwar dauerhaft, können aber problemlos entfernt werden. Zahnmedizinisch unbedenkliche Modeerscheinung aus den USA.

Diastema: Sichtbare Lücke zwischen den Schneidezähnen, vor allem im Oberkiefer.

Endodontie: Teilgebiet der Zahnheilkunde, das sich mit Diagnose und Therapie von Erkrankungen des Zahninneren befasst. Dient neben der Kariologie und Parodontologie der Zahnerhaltung.

Fehlstellungen: Bekannteste Vertreter sind die Zahnlücke sowie der Über- oder Unterbiss (vorgelagerte Stellung des Ober- oder Unterkiefers). Abweichungen von der anatomisch korrekten Stellung einzelner Zähne bis zu ganzen Zahnpartien sind jedoch in jeder Variante und Richtung möglich. Meist erblicher Natur in Verbindung mit Platzmangel sind die meisten Fehlstellungen mittlerweile aber durch kosmetische oder operative Maßnahmen behandelbar.

Fluoride: Natürliche Salze, die seit Jahrzehnten für ihre kariesvorbeugende Wirkung bekannt und daher wichtiger Bestandteil heutiger Zahnpasten sind. Lagern sich über den Speichel in der Schmelzschicht des Zahns ein und erzielen hier eine erhöhte Säureresistenz, wirken außerdem antibakteriell. Neben fluoridiertem Speisesalz gelten Fisch, Krustentiere, fluoridhaltiges Mineralwasser und schwarzer Tee als natürliche Fluoridquellen für den menschlichen Körper.

Gebissprothese: Herausnehmbares Hilfsmittel zum Ersatz fehlender Zähne. Gegenüber einer Brücke oder Implantaten die kostengünstigste Alternative zur Schließung von Zahnlücken.

Implantat: Künstliche Zahnwurzel, die direkt im Kiefer verankert wird und als Basis für alters-, unfall- oder krankheitsbedingten Zahnersatz dient, der auf das Implantat gesetzt wird. Alternative zu Brücken oder Prothesen.

Inlay: (engl. Einlagenfüllung) In der Kariesbehandlung verwendete Füllung aus Gold, Keramik oder einer Kombination beider Stoffe. Im Gegensatz zu Onlays oder künstlichen Kronen werden Inlays nur in einem Teilbereich der Kaufläche verankert, die Zahnhöcker nicht überdeckt. Mit einer Lebensdauer von ein bis zwei Jahrzehnten hat sich das Goldinlay als dauerhafteste Variante erwiesen.

Karies: Die auch als Zahnfäule bekannte Infektionskrankheit beschreibt die Schwächung des Zahnschmelzes bis zur schmerzhaften Beeinträchtigung des Zahnnervs. Wesentliche Faktoren in der Entstehung von Karies sind Bakterien in kohlenhydrathaltiger Nahrung (bsp. Zucker, Chips, Mehlprodukte) sowie die Einwirkzeit von diesen. Wichtigste Schutzfunktion ist regelmäßiges Zähneputzen mit fluoridhaltiger Zahnpasta.
Bei Karies bilden sich am unteren Zahnrand entlang des Zahnfleisches Beläge aus Mundschleimhautzellen und Speichelresten, die so genannte Plaque. In der nisten wiederum Bakterien, die sich beispielsweise von Zucker ernähren. Milchsäure bleibt als Abfallprodukt übrig, greift den Zahnschmelz an und entmineralisiert ihn. Bei fortschreitender Karies können auch Zahnbein und Zahnnerv befallen werden.

Kreuzbiss: Ein Teil der Unterkieferzähne ragt seitlich über die Zähne des Oberkiefers hinaus.

Krone: Künstlicher Ersatz von zerstörten Teilen eines Zahns. Die Krone ist im Gegensatz zur Füllung nicht im Zahn verankert, sondern überzieht ihn. Wird zur Behandlung von Zähnen angewandt, die mit einer Füllung nicht mehr rekonstruiert werden können. Als Materialien werden Metall, Keramik oder eine Kombination aus beiden verwendet.

Laserbehandlung: Wird in der Kariesdiagnose bereits seit längerer Zeit eingesetzt. Lässt sich in der Kariesbehandlung jedoch bisher nur vorbeugend zur gründlichen Entfernung bakterielle Erreger verwenden. Der herkömmliche Bohrer kann daher noch nicht vom Laser abgelöst werden.

Lachgasanästhesie: Nicht mehr zeitgemäße Narkose mit Sauerstoff-Stickstoff-Gemisch zur Anwendung bei schmerzvollen zahnärztlichen Behandlungen. Wurde erstmals 1844 von dem Amerikaner Horace Wells in dem Versuch angewendet, seinen eigenen Weisheitszahn zu entfernen. Aufgrund der schnell eintretenden Wirkung, Nebenwirkungsfreiheit und geringen Belastung für den Organismus bis in die 60er Jahre des letzten Jahrhunderts häufig angewendet.

Mundspüllösung: Dienen über ihre Plaque-hemmende und antibakterielle Wirkung in erster Linie zur Unterstützung der täglichen Mundhygiene. Als Wirkstoffe werden meist Amin-Fluoride und Triclosan, zum Teil auch ätherische Öle zur Bakterienbekämpfung verwendet.

Offener Biss: Die Zähne klaffen bei geschlossenen Zahnreihen auseinander. Zwischen den Zähnen des Ober- und Unterkiefers entsteht eine deutliche, oft runde Lücke. Schließt der Unterkiefer zu weit vor oder hinter dem Oberkiefer, spricht der Kieferorthopäde von Mesial- bzw. Distalbiss.

Ozon: Wirkstoff einer aktuellen Studie zur Erprobung schmerzfreier Kariesbehandlung. Wurde mit Erfolg an Patienten getestet, die aufgrund ihrer Angst vor dem Zahnarztbesuch für konventionelle Methoden als nicht behandelbar galten.

Parodontitis: (griech. Zahnbettentzündung) Bakteriell bedingte, chronische Entzündung des Zahnhalteapparats (Parodontium). Greift Zahnfleisch und Stützgewebe an, was wiederum zu einer Schwächung der Zahnverankerung führt. Ursächlich sind Keime oder Pilze für die Erkrankung verantwortlich, begünstigt wird diese außerdem durch schlechte Mundhygiene, Übergewicht, Rauchen, Stress sowie hormonelle und erbliche Faktoren.

Paradontologie: Zahnärztliche Fachrichtung, die sich mit Funktionsweise und Erkrankungen der Kiefer- und Zahnfleischpartie beschäftigt. Häufigster Behandlungsgegenstand sind Zahnfleischerkrankungen.

Parodontose: Umgangssprachlich für „Parodontitis“

Periimplantitis: Entzündung des Gewebes an den Implantaten. Kann zum Verlust des Implantats führen, bei sehr spät diagnostizierten Fällen ist oft auch der Knochen bereits angegriffen. Die Ursachen sind vielfältig, meist liegt eine bakterielle Infektion bei gleichzeitiger unzureichender Pflege vor. Ebenso kann eine ungünstige Einpassung oder Ausrichtung des Implantats die Entzündung auslösen.

Plaque: (frz. Fleck) Nahezu unsichtbarer Biofilm auf den Zähnen, der als Sammelbecken für Bakterien, Nahrungs- und Speichelreste schnell zum Hauptverursacher von Parodontitis, Karies und Zahnstein wird. Lässt sich am effektivsten über regelmäßiges Putzen in Verbindung mit Mundspüllösungen entfernen.

Progenie: Die unteren Schneidezähne stehen vor den oberen, der Unterkiefer ist nach vorne geschoben. Die Folge ist ein hervorstehendes Kinn. Umgangssprachlich: Überbiss

Prognathie: Die Frontzahnreihe des Oberkiefers steht zu weit vor. Die Oberlippe ist dabei stark vorgewölbt. Dadurch, dass die Lippen nicht richtig geschlossen werden können, kommt es öfter zu Infekten der oberen Luftwege. Außerdem ist die Kariesgefahr stark erhöht. Umgangssprachlich: - Unterkiefervorbiss

Pulpa: (von dem englischen „pulp“, also „Mark“ abgeleitet) Beschreibt das Zahninnere, das aus Bindegewebe, Blut- und Nervengefäßen besteht. Umgangssprachliche Bezeichnung: Zahnnerv.

Regelversorgung: Legt die jeweils anzuwendende Therapieform für alle zahnärztlichen Befunde bei gesetzlich versicherten Patienten fest. Durch die Bundesregierung im Zuge der Gesundheitsreform am 01. Januar 2005 eingeführt. Beinhaltet außerdem die Höhe der Zuschüsse, die Krankenkassen für die jeweilige Behandlung an Zahnärzte und Dentallabore zahlen.

Teeth-in-an-hour: Methode zur erheblichen Reduzierung der Behandlungsdauer bei festem Zahnersatz. Die künstlichen Zahnkronen werden direkt mit den frisch eingesetzten Implantaten verschraubt. Die Behandlungsdauer reduziert sich von mehreren Monaten auf wenige Stunden. Ermöglicht wird die Teeth-in-an-hour-Methode über eine am individuellen 3D-Modell erstellte Führungsschiene. Diese Schiene gibt dem Zahnarzt exakt die idealen Bohrpositionen vor. Die Methode gilt in Fachkreisen als umstritten.

Teilprothese: Herausnehmbarer Zahnersatz zur Behebung von Zahnlücken. Neben der optischen Verbesserung dienen die Prothesen der Wiederherstellung der natürlichen Aussprache und Kaufunktion.

Tiefbiss: Die unteren Frontzähne werden von den oberen vollkommen verdeckt. Unter Umständen beißen die unteren Frontzähne in den Gaumen.

Titan: Leichtmetall. Wird in der Zahnmedizin häufig als Implantat verwendet, da das Material keine Irritationen des menschlichen Körpers hervorruft (Biokompatibilität). In Kontakt mit Luft, Wasser und Körperflüssigkeiten bildet sich eine Oxidschicht, die das Grundmetall vor Korrosion schützt. Der Korrosionseffekt tritt nur in Verbindung mit Edelmetallen ein. Verarbeitung in reiner Form oder auch als Legierung.

Überbiss: Die Frontzahnreihe des Oberkiefers steht zu weit vor. Die Oberlippe ist dabei stark vorgewölbt. Dadurch, dass die Lippen nicht richtig geschlossen werden können, kommt es öfter zu Infekten der oberen Luftwege. Außerdem ist die Kariesgefahr stark erhöht. Fachausdruck: Prognathie

Unterkiefervorbiss: Die unteren Schneidezähne stehen vor den oberen, der Unterkiefer ist nach vorne geschoben. Die Folge ist ein hervorstehendes Kinn. Fachausdruck: Progenie

Veneer: Aus Keramik gefertigte Verblendschale, die zur Korrektur ästhetischer Beeinträchtigungen wie Zahnverfärbungen, Form- oder Stellungsfehler direkt auf die betreffenden Frontzähne geklebt wird.

Verblendung: Deckschicht aus Kunststoff oder Keramik. Auf Metallkronen aufgebracht, dienen sie zur kosmetischen Korrektur der Frontzahnpartien. Keramikverblendungen sind hochwertiger. Kunststoff kann bei ständigem Kontakt mit dem Zahnfleisch Allergien auslösen, nutzt sich bei intensiver Zahnpflege ab und ist anfälliger für Verfärbungen und Plaquebildung.

Verlagerte Zähne: Eckzähne oder Weisheitszähne befinden sich nicht an dem Ort, an dem sie eigentlich sein sollen. Sie bleiben im Kieferknochen. Ein Eckzahn kann beispielsweise im Knochen des Gaumens liegen.

Wurzel: Aus Zahnbein (Dentin) bestehende Verankerung des Zahns im Kieferknochen. Die Anzahl der Wurzeln je Zahn variiert, generell haben Zähne im hinteren Rachenraum mehrere, die vordere Partie nur eine Wurzel.

Wurzelbehandlung: Wird bei irreparablen Schäden des Zahnnervs, beispielsweise einer bakteriellen Entzündung, angewandt. Beschreibt die Erweiterung der Wurzelkanäle zur Entfernung des entzündeten Zahnnervs. Unbehandelt kann sich die Infektion bis in den Kieferknochen ausweiten und dort ebenfalls zu Entzündungen führen. Korrekte Bezeichnung: Wurzelkanalbehandlung.

Weisheitszahn: Bezeichnet den in der Gebissanordnung hintersten Backenzahn. Kommt in der Regel erst zwischen dem 17 und 25. Lebensjahr zum Vorschein, woraus sich wegen der fortschreitenden Lebensweisheit auch der Name ableitet. Findet er im Kiefer nicht ausreichend Platz, bildet er sich in der Folge nur teilweise heraus oder verdrängt andere Zähne. In diesem Fall werden Weisheitszähne oftmals operativ entfernt.

Zahnengstand: Die durchbrechende Zähne haben zu wenig Platz im Kiefer und wachsen verdreht oder schief. Der Grund kann sein, dass die Zähne zu groß sind oder der Kiefer zu klein ist. Der größte Teil der Zahnengstände ist erblich bedingt, aber auch mangelnde Mundhygiene im Kleinkindalter oder Zahnveränderungen im Erwachsenenalter können Ursachen sein.

Zahnfarbe: Ursprünglich einem elfenbein-weiß entsprechend, reicht die Farbpalette von hellweiß über gelbliche und bräunliche Nuancen bis zu dunkelgrau. Neben alters- und veranlagungsbedingten Einflüssen kann insbesondere mangelhafte Mundhygiene in Verbindung mit Rotwein-, Tee-, Kaffee- oder Nikotinkonsum zur Verfärbung führen.

Zahnseide: Hilfsmittel aus Nylon zur Reinigung der Zahnzwischenräume, die durch die Zahnbürste nur schwer zu erreichen sind. Ungewachst zwar effektiver, aber auch schwieriger in der richtigen Anwendung, die gewachste Variante gilt daher als Einsteigermodell. Üblicherweise auf eine Länge von 50 cm gekürzt, sollte für jeden Zwischenraum immer ein frischer Fadenabschnitt zwischen Daumen und Zeigefinger gespannt werden.

Zahnschmelz: Besteht aus Calcium, Phosphat und Fluoriden. Härteste Substanz im menschlichen Körper. Dient als Schutzmantel für das Zahninnere (Pulpa).

Zahnschmuck: Bereits bei den alten Ägyptern in Form von Jadeschmuck zu finden. Heute ist vom Dollarzeichen auf dem Schneidezahn bis zur Vollvergoldung vieles möglich.

Zahnputzschäden: Negative Folgeerscheinung des regelmäßigen Bürsteneinsatz durch falsche Handhabung der Zahnbürste. Treten als Verlust von Zahnsubstanz („keilförmige Defekte“), Zahnfleischrückgang (Gingivarezession) oder im Endstadium als Zahnlockerung in Erscheinung.

Der Zahnartz ist auch Ansprechpartner für weiße Zähne
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Auf schöne und gesunde Zähne sollten Sie immer Wert legen

Zahnschäden beseitigen: Hässliche Zähne wieder schön machen

Wer mit Karies und Parodontitis keine Probleme hat, der kann sich glücklich schätzen. Aber kann er sich trotzdem trauen, seinen Mund aufzumachen? Die Liste der Dinge, die ein Gebiss wie eine Ruine aussehen lassen, ist lang. Zum Glück sagen wir Ihnen, welchen dieser kleinen Schönheitsfehler Sie unbedingt behandeln lassen sollten und welche der Lösungen ihr Geld auch wirklich wert sind.

Bleaching: Gelbe oder fleckige Zähne

Problem: Zu innerer Verfärbung können Verletzungen führen, wenn sich Blut mit dem Dentin des Zahns verbindet. Sie werden durch professionelle Zahnreinigung entfernt, die sich sowieso jeder zweimal im Jahr leisten sollte, dem etwas an seinen Zähnen liegt.

Wenn die Zähne von Natur aus nicht die Farbe haben, die Sie sich wünschen, können Sie diese selbst mit einem Bleichsystem (zum Beispiel von Colgate, Oral B oder Blend-a-med, um 15 bis 40 Euro) um bis zu drei Nuancen aufhellen. Dafür müssen Sie das Bleichmittel – aufgepinselt oder mit aufklebbaren Streifen auf den Zahn gebracht – zwei Wochen lang nachts einwirken lassen. Wollen Sie die Zähne stärker oder nur einzelne Zähne aufhellen, sollte ein Profi ran.

Lösung: Als Laie ist es schwierig, einen solchen Zahn so zu bleichen, dass er im Gebiss nicht auffällt. Ein nachgedunkelter wurzelgefüllter Zahn kann auch von innen gebleicht werden – dauerhaft. Bei dem Walking Bleach genannten Verfahren (um 150 Euro) legt der Zahnarzt das Bleichmittel an den Eingang des Wurzelkanals. Dort bleibt es mehrere Tage und wird so lange immer wieder erneuert, bis der gewünschte Grad an Aufhellung erreicht ist. Bei sehr starken Verfärbungen einzelner Zähne können diese auch mit einer Verblendschale, dem Veneer, verdeckt werden.

Um alle Zähne um bis zu fünf Nuancen gleichmäßig aufzuhellen, können Sie auch zwei bis maximal sechs Wochen lang täglich mehrere Stunden oder nachts eine eigens angefertigte Kunststoff-Schiene tragen, die mit Bleichgel gefüllt wird. Diese Behandlung (Home-Bleaching, etwa 300 Euro) wird vom Zahnarzt organisiert.

Nachteil: Wie bei anderen Selbstbehandlungs-Methoden kann auch hier etwas Bleichgel aus der Schiene aufs Zahnfleisch quellen. Wenn Sie eine schnellere und noch intensivere Behandlung wollen, können Sie sich die Zähne beim Zahnarzt oder in einem spezialisierten kosmetischen Institut bleichen lassen. Dabei wird ein stärkeres Bleichmittel auf die Zähne aufgetragen, das man unter Speziallicht einwirken lässt.

Nach zwei Stunden sind Ihre Zähne um bis zu acht Nuancen heller – und Ihr Konto um 200 bis 500 Euro leichter. Mitunter kommt es zu einer Temperatur-Empfindlichkeit, die meistens nach einigen Tagen vergeht.

Keramik und Kunststoff bleichen nicht. Es ist also möglich, dass die Farbe von Veneers, Kronen und Füllungen nach der Behandlung nicht mehr zum Rest des Gebisses passt.

Zähne ausbessern: Schwarze Krater

Nach der Zahnreinigung sind die Zähne wieder strahlend weiß
wavebreakmedia / Shutterstock
Vertrauen zum Zahnarzt ist wichtig

Problem: Ihrer Funktion tut das keinen Abbruch, es ist jedoch kein schöner Anblick. Heute kann man Karieslöcher allerdings durch einfache Behandlung fast unsichtbar werden lassen.

Lösung: Komposit (auch englisch: Composite) besteht aus verschiedenen Kunst- und Füllstoffen und eignet sich vor allem für kleinere Defekte. Es wird direkt im Mund verarbeitet und mit Licht ausgehärtet. Das kostet weniger als ein Keramik-Inlay, obwohl es genauso gut aussieht, ist aber empfindlicher.

„Komposit enthält einige Bestandteile, die auf Temperatur-Schwankungen reagieren“, so Oberarzt Dr. Oliver Ahlers von der Hamburger Universitäts-Zahnklinik. „Bei Hitze dehnt sich die Füllung etwas aus, bei Kälte zieht sie sich zusammen.“ Studien zufolge können im Mund tatsächlich Temperaturen von 5 bis 55 Grad auftreten. Mit der Zeit können winzige Risse und Rand-Undichtigkeiten entstehen – die neuen Eintrittspforten für Kariesbakterien.

Haltbarer, aber auch teurer, sind Inlays aus Keramik (auch Onlays, Overlays oder Teilkronen, je nachdem, wie viel Zahnsubstanz da ist). Früher musste zur Präparation des Zahns für ein Inlay viel Substanz weggeschliffen werden, doch das ist heute nur noch bei solchen aus Gold der Fall. Durch neue Technologien können Keramik-Inlays eingeklebt werden – es muss kaum mehr als das kariöse Gewebe entfernt werden.

Ein Zahntechniker fertigt das Inlay nach Kieferabdrücken. In der Zwischenzeit wird der Zahn provisorisch mit Kunststoff gefüllt. Nach dem erneuten Freilegen des Lochs wird der Krater leicht angeätzt und auch das Inlay innen mit Säure angeraut. Dadurch entstehen auf beiden Seiten winzige Reliefs, die viel stärker verklebt werden können, als es bei glatten Flächen möglich wäre. Wird die Farbe des Zahns gut getroffen, ist das Loch anschließend unsichtbar.

Übrigens: Als Knirscher müssen Sie nachts schützende Kunststoff-Schienen tragen, die dünn und kaum spürbar sind. Sind Sie dazu nicht bereit, ist die Lebensdauer der Keramik- (und der echten) Zähne begrenzt.

Zapfenzähne: Hässliche Frontzähne

Tipp: Gegen Mundgeruch hilft oft ein Zungenschaber
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Wenn Zähne zu zeigen zum Problem wird, ist es höchste Zeit, den Zahnarzt aufzusuchen

Problem: Auch bei angeschlagenen oder kurz geknirschten Schneidezähnen – das Ergebnis ist meistens das Gleiche: Die Betroffenen trauen sich kaum zu lächeln.

Lösung: Beschädigte Frontzähne wurden früher genauso repariert wie Seitenzähne: je nach Größe des Defekts mit einer Füllung oder einer Krone

„Doch Löcher bei Frontzähnen oder fehlende Ecken unsichtbar mit Komposit aufzubauen ist zwar machbar, aber aufwändig und kompliziert“, sagt Experte Ahlers, „das können nicht viele Zahnärzte.“ Hinzu kommt die geringere Haltbarkeit des Kunststoffs und seine Anfälligkeit für Verfärbungen. Deshalb wurden meist Kronen bevorzugt. Doch um sie einsetzen zu können, muss der Zahn bis auf einen Stumpf abgeschliffen werden. Er reagiert danach oft mit Überempfindlichkeit gegenüber Hitze und Kälte. Ahlers: „Mitunter kommt es sogar zu Schäden am Zahnmark.“

Schonender sind Veneers, hauchdünne Verblendschalen aus Keramik, die auf den Zahn aufgeklebt werden. „Material und Technik sind heute so gut, dass Veneers häufig die bessere Alternative sind“, so Ahlers. Um sie zu befestigen, muss der Zahn weniger beschliffen werden, meist nur 0,3 bis 0,45 Millimeter. Noch dünnere Schalen anzupreisen halten Experten für Scharlatanerie. „Der Zahntechniker braucht eine gewisse Substanz, um überhaupt das Farbspiel herstellen zu können, das ein Keramik-Veneer wie einen echten Zahn aussehen lässt“, erläutert Ahlers. „Ohne Tiefenmarkierer kann man nachweislich nicht so exakt schleifen – und solche mit weniger als 0,3 Millimeter gibt es gar nicht.“

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a) Ein Frontzahn ist verfärbt, so dass noch keine Krone nötig ist. b) Nach dem Anschleifen werden dieser und die Innenschale der Keramikschale leicht angeätzt. c) Die Schale wird mit Spezialkleber am Zahn befestigt d) Die Keramikschale imitiert die Farbe des echten Zahns

Zahnärzte und Zahntechniker müssen echte Könner sein, damit das Ergebnis wirklich gut aussieht. Die Mitgliedschaft bei der Deutschen Gesellschaft für Ästhetische Zahnheilkunde (DGÄZ) ist ein Hinweis darauf, dass ein Zahnarzt besonders engagiert ist. Die Adressen der Profis, die regelmäßige Fortbildung nachweisen und spezielle Prüfungen ablegen müssen, finden Sie auf www.dgaez.de beim Punkt „aktive Mitglieder“.

Achtung: Was als gelungen gilt ist durchaus verschieden! Der europäische Geschmack favorisiert Veneers mit kleinen, beabsichtigten Imperfektionen, die sie sehr natürlich aussehen lassen. Den amerikanischen Stil nennen Experten „Gartenzaun“: Die Zähne sind makellos und blendend weiß – zu schön, um echt zu sein. Besprechen Sie mit Ihrem Zahnarzt eingehend, was in Ihrem Mund am besten aussieht und was Sie gut finden.
Je stärker die Optik Ihres Lächelns durch die Behandlung verändert wird, desto wichtiger ist es, im Vorfeld Simulationen vorzunehmen, entweder am Computer oder am Modell. „Das kostet zwar extra, ist allerdings sehr wichtig“, sagt Ahlers.

Noch lebensechter ist ein Mock-up: Kunststoff-Veneers in der geplanten Form, die testweise auf die Zähne gesetzt werden. Bei großen Veränderungen können Kunststoff-Veneers provisorisch und gerade noch lösbar an den Zähnen befestigt werden, damit man einige Monate lang testen kann, wie man mit der geplanten Versorgung zurechtkommt.

Übrigens: Das Tragen schützender Kunststoff-Schienen ist bei Veneers noch dringender nötig als bei Keramik-Inlays. Uneinsichtige Knirscher bekommen die teuren Schalen sehr schnell kaputt.

Implantate: Zahnlücken

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Implantat einsetzen: Ein Loch wird in den Knochen gebohrt (a), das Implantat eingesetzt, die Wunde genäht (b). Nach 2-6 Monaten ist es im Knochen verwachsen, der Heilungsaufbau (Abutment) wird aufgesetzt (c). Ist das Zahnfleisch verheilt, wird der Knochen mittels Kunststoffkrone an den Kaudruck gewöhnt. Anschließend wird die Keramikkrone aufgesetzt (d)

Problem: Zahnlücken gefährden die übrigen Zähne, denn mit der Zeit kippen die Nachbarn in die Lücke und es entstehen Zwischenräume, die von der Zahnbürste schlecht erreicht werden können.

Lösung: Bei einer festen Brücke müssen auch die Nachbarzähne überkront und abgeschliffen werden. Außerdem wird der Knochen unter der Lücke nicht länger gefordert und bildet sich zurück. Mit Implantaten kann man dies vermeiden. Wenn möglich sollte man die als Wurzel dienende Titanschraube sofort nach dem Zahnverlust einsetzen, sonst muss der Knochen aufgebohrt werden (Grafik). Klingt fies, tut aber kaum weh, versichern Implantologen. Der Patient geht mit einem Provisorium, meist eine geklebte Brücke, nach Haus.

Implantate zu setzen ist schwer: Im Oberkiefer ist der Knochen recht porös, die Kieferhöhlen liegen gefährlich nah. Im Unterkiefer ist ein Nerv im Weg. Ein Fall für Spezialisten, die Sie bei der Deutschen Gesellschaft für Implantologie (www.dgi-ev.de) oder beim Bundesverband der implantologisch tätigen Zahnärzte (www.bdiz.de) finden. Sie können einschätzen, welcher Aufwand für ein Implantat notwendig ist – zu schnell hören Patienten: „Geht nicht.“ Der Berliner Implantologe Dr. Detlef Hildebrand meint aber: „Es geht fast immer, man muss nur den richtigen Weg finden.“ Meist ist die mangelnde Festigkeit des Knochens das Problem – der Aufwand, ihn aufzubauen, reicht vom Sammeln der Bohrspäne bis zur Entnahme von Spenderknochen aus Kinn, Unterkiefer oder Beckenkamm. Er kann mit synthetischem Material verlängert werden; die Mischung wird dann um das Implantat verteilt.

Für komplizierte Fälle gibt es den Robodent, den Hildebrand im Jahr 2000 mit der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichts-Chirurgie der Berliner Charité entwickelt hat – eine Art GPS für Implantologen. Ein Navigationsbogen mit drei murmelgroßen, dreieckig angeordneten Glaskugeln wird so am Kiefer befestigt, dass er wie eine Terrasse aus dem Mund ragt. Eine ähnliche Konstruktion steckt auf dem Bohrer. Die Kugeln reflektieren Lichtstrahlen, eine Kamera nimmt die Reflexionen auf, und der Computer bestimmt damit die Stellungen von Kiefer und Bohrer im Raum und verrechnet diese mit dem dreidimensionalen Computer-Tomogramm (CT) vom Schädel des Patienten.

Anhand des CT wurde der Eingriff genau geplant. Der Computer zeigt nun, ob der Bohrer den festgelegten Bohrpunkt berührt und die Achsenlage stimmt. Mit der neuesten Software dreht er sich nur, wenn dies zutrifft. Hildebrand: „So können Implantat-Löcher zehnmal exakter gebohrt werden, als es selbst den erfahrenen Chirurgen möglich ist.“ Fehlen Zähne als Orientierungspunkte, bringt die Navigationshilfe viel.

Da Raucher Implantate häufiger verlieren, können Sie sich die Investition sparen, solange Sie weiter qualmen. Gleiches gilt, wenn Sie nicht penibel Zahnpflege betreiben. „Zahnseide und Interdental-Bürstchen sind täglich Pflicht, und zwei professionelle Zahnreinigungen im Jahr“, so Hildebrand. Knirscher müssen Schienen tragen. Bei Krankheiten mit Störungen des Immunsystems sind Implantate nicht ratsam. Diabetes ist kein Ausschlusskriterium mehr.

Ästhetisches Problem: Die Zähne stehen schief

Zahnfehlstellungen sind nicht nur ein ästhetisches Problem
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Zahnfehlstellungen sind nicht nur ein ästhetisches Problem

Problem: „Schiefe Zähne können chronische Beschwerden wie Gesichts- und Kopfschmerzen auslösen“, sagt Dr. Werner Schupp vom Berufsverband der Deutschen Kieferorthopäden. „Durch die enorme Kraft aufs Kiefergelenk kann ein falscher Biss sogar zu orthopädischen Problemen im gesamten Körper führen.“ Selbst harmlose Schiefstände können sich mit den Jahren dramatisch verschlechtern.

„Ab 40 sitzen die Zähne lockerer im Kiefer – das ist kein Problem, solange diese gerade stehen und sich gegenseitig halten“, so Schupp. „Lücken oder Schiefstände ermöglichen jedoch das Wandern der Zähne von hinten nach vorne.“ Kommt Parodontitis hinzu, kann sich die Lage in wenigen Monaten stark verschlechtern.

Lösung: Die Zähne mit herausnehmbaren Drahtklammern zu richten kommt für Erwachsene kaum in Frage. Die bis heute üblichste Behandlung ist die mit der Multibandapparatur (Grafik). „Wir bekommen jeden Zahn dahin, wo wir ihn haben wollen“, sagt Schupp. „Sogar zurück in den Knochen.“

Die Behandlung dauert vier bis 18 Monate und kostet rund 3500 bis 7000 Euro, von denen die Kassen nur in seltenen Fällen etwas übernehmen. Die feste Metallklammer hat sich bewährt, ist aber leider hässlich. Unauffälliger, aber 1000 Euro teurer, sind Brackets aus Keramik oder solche an der Zahninnenseite. Diese Lingualbrackets verursachen aber oft Sprachprobleme, Zungenverletzungen und Karies durch eine erschwerte Zahnpflege.

Luxus für schiefe Zähne sind die durchsichtigen Invisalign-Kunststoff-Schienen (sprich: Inwisselein), die kaum zu sehen sind. Sie müssen Tag und Nacht getragen werden – nur nicht beim Essen und Zähneputzen. Bei der Invisalign-Methode werden Fotos und Abformungen vom Kiefer sowie der Behandlungsplan an den US-Hersteller geschickt. Er erstellt eine Grafik des Idealzustandes und mailt sie dem Kieferorthopäden zur Korrektur. Sobald der sein Okay gibt, errechnet der Computer den Weg vom Ist- zum Idealgebiss.

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a) Auf die Zähne werden Halterungen (Brackets) geklebt, durch die ein Draht gespannt wird. Daran richten sich die Zähne aus. b) Manche Zähne werden mit Federn oder Gummis gezogen

Da ein Zahn pro Schritt 0,2 Millimeter bewegt werden kann, ergeben sich 15 bis 40 Zwischenschritte. Für jeden wird ein Paar Schienen hergestellt, das zwei Wochen getragen werden muss. Kosten der kompletten Behandlung: rund 3500 bis 7000 Euro. Invisalign kann nicht für alle Begradigungen eingesetzt werden, aber laut Schupp bei 95 Prozent der erwachsenen Patienten.

Sind die Zähne erst mal gerade, müssen Sie weiter Schienen tragen, damit sich die Zähne nicht wieder in die alte Position mogeln. Für bis zu anderthalb Jahre jede Nacht, später reichen zwei bis fünf Einsätze im Monat. Wer dabei schlampt, setzt den Erfolg aufs Spiel. Alternative: Draht oder Glasfaser hinter die Frontzähne kleben lassen.

Lassen Sie die Zähne erst richten, wenn Karies und Parodontitis behandelt sind.

Phobie: Keine Angst vorm Zahnarzt

Ein Besuch beim Zahnarzt muss nicht unangenehm sein
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Machen Sie es beim Zahnarzt wie in einer Beziehung: Gehen Sie es langsam an

Schon der Gedanke an Bohrer bereitet Zahnschmerzen? Mit einer neuen 3-Termine-Systematik will ein Dr. Michael Leu (Deutsche Gesellschaft für Zahnbehandlungsphobie) Angstpatienten Behandlungen ermöglichen. Nämlich so:

1. Termin: Der Anfangskontakt zwischen dem Patienten und Arzt erfolgt mit Sicherheitsabstand: übers Telefon.

2. Termin: Ohne stundenlang im Wartezimmer hocken zu müssen, kommt der Patient gleich ins Behandlungszimmer. Allerdings bleiben beim ersten Praxis-Besuch die Bohrer in der Schublade. Der Arzt stellt lediglich den Zustand der Zähne fest.

3. Termin: Erst jetzt erfolgt die eigentliche Behandlung, mit spezieller Narkose. Leu: „Anschließend gibt es kaum Schwellungen und Schmerzen.“ Immer noch Angst?

Mehr Informationen gibt es unter zahnarztangst.de

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