Als meine Tochter noch kleiner war, wollte sie — wie wohl jedes Kind — unbedingt ins Disneyland. Bis sie zum Teenager heranwuchs und ich ihr von Dubai erzählte — die Stadt der Superlative. Ihr ahnt, wohin uns das Ganze geführt hat? Richtig, in die Vereinigten Arabischen Emirate. Auf geht die Reise!
Die beste Reisezeit, wenn man mit Kindern nach Dubai möchte
Bevor es losgeht, muss man natürlich die Frage klären, wann der perfekte Zeitpunkt für einen Dubai-Trip ist. Antwort: eigentlich immer. Denn in Dubai ist ja das ganze Jahr über Sommer. Im Juli und August ist es dort allerdings oftmals so heiß, dass man es als Urlaubsziel nicht mehr uneingeschränkt empfehlen kann — vor allem, wenn man mit kleineren Kindern unterwegs ist. Die beste Reisezeit mit den angenehmsten Temperaturen ist dementsprechend zwischen November und April. Für alle, die aber gut mit Hitze umgehen können, ist auch die restliche Zeit im Jahr okay. Netter Nebeneffekt: Viele Hotelzimmer kann man dann zu Schnäppchenpreisen buchen, zudem gibt es die Aktion "Kids go free".
Was man mit Kindern in Dubai alles erleben kann
Wie schon erwähnt: Die Megacity Dubai ist eine Stadt der Superlative. Auf die Frage "Was kann man mit Kids in Dubai unternehmen?", gibt es deshalb eigentlich nur eine Antwort: alles! Aber meistens reicht die Zeit dafür nicht. Hier sind deshalb meine acht ganz persönlichen Favoriten (meine Tochter hatte Mitspracherecht):
1. Wasserparks: Dubai ist die Weltstadt der Wasserparks. Es gibt ein gutes Dutzend davon, ich war mit meiner Tochter im Aquaventure Waterpark, der zum weltbekannten Atlantis-Hotel auf der vorgelagerten Insel "The Palm" gehört und – selbstredend – der größte Wasserpark der Welt ist. Es gibt dort mehr als 100 Rutschen und Wasserstraßen mit atemberaubenden Kurven, heftigen Stromschnellen und steilen Abstürzen, die man oftmals in kleinen Schlauchbooten hinuntersaust. Das absolute Highlight ist aber "Leap of Faith", ein durchsichtiges Rohr, das fast senkrecht 9 Etagen in die Tiefe geht und durch ein Haifischbecken führt. Es gibt übrigens auch Wassertiere im Park, die etwas ungefährlicher sind als Haie! Ganz hoch im Kurs steht bei den Kids die Möglichkeit, mit zahmen Delfinen und Seerobben zu schwimmen. Bei Flipper flippen sie alle aus.
2. Skyscraper-Rutsche: Rutschen gibt es übrigens nicht nur unzählige in den Wasserparks, sondern auch anderenorts, zum Beispiel im Luxushotel Address Sky View. In der 53. Etage hat man nämlich außen ans Gebäude eine Glasrutsche montiert, die in die 52. Etage führt. Hui! Diesen Spaß haben meine Tochter und ich uns natürlich nicht nehmen lassen (obwohl es uns beide ein bisschen Überwindung gekostet hat). Aber die Glass-Slide ist nicht die einzige Attraktion des Hotels: Auf dem Wolkenkratzer gibt es auch eine Aussichtsplattform, die von einem 46 Meter langen Glasboden durchzogen ist. Wer sich traut, kann außerdem auf einer kreisrunden Freiluft-Aussichtsplattform in 220 Metern Höhe beim sogenannten "Sky Views Edge Walk" die Gebäudekante entlangspazieren, natürlich mit Karabiner und Geschirr gesichert. Ganz Wagemutige können bei dieser Gelegenheit probieren, sich vornüber zu beugen oder sich mit dem Rücken zurückzulehnen — das versuchen meine Tochter und ich dann bei unserem nächsten Dubai-Trip. Vielleicht.
3. Zipline: Lust auf noch eine Rutschpartie? Dann ab zum Hafen. Die Zipline von Xline Dubai startet auf 170 Meter Höhe, zieht sich einen Kilometer quer übers Hafenbecken und endet auf dem Dach der bekannten Dubai-Mall. Auch hier versteht sich der Superlativ natürlich von selbst: Es ist die weltlängste Seilrutsche in einer Stadt. Und ich – gut verschnürt und gesichert – verspüre das weltgrößte Bauchkribbeln der Welt, ach was sage ich: des Universums. "Drei, zwei, eins" höre ich noch jemanden herunterzählen, dann werde ich auf meinen Trip geschickt: 90 Sekunden im Ausnahmezustand, mit maximal 80 Sachen durch die Luft. Auf den letzten Metern befürchte ich, gleich unangespitzt ins Shoppingcenter zu krachen, dann kommt der erlösende, abrupte Rückschlag und das erleichternde Gefühl, noch zu leben. Auch Kinder dürfen übrigens mitsausen, vorausgesetzt sie sind mindestens 12 Jahre alt und 1,30 Meter groß.
4. Legoland: In Dubai kommt man aus dem Staunen wirklich nicht heraus. Im ersten Legoland des Mittleren Ostens kann man im wahrsten Sinne des Wortes Bauklötze staunen. Es gibt mehr als 40 interaktive Fahrgeschäfte und Attraktionen, einen Wasserpark, ein angeschlossenes Hotel im Bauklötzchen-Design und natürlich auch ein fürs Legoland typisches Miniaturland mit 20 Millionen verbauten Steine, wo Modelle der berühmtesten Gebäude Dubais stehen, etwa der Wolkenkratzer Burj Khalifa – mit 828 Meter übrigens das höchste Gebäude der Welt. Aber natürlich haben wir uns das auch in echt angeschaut und sind bis nach ganz oben gefahren.
5. Wüste: Wer in Dubai ist, muss eigentlich raus aus Dubai. Denn gut 45 Autominuten entfernt beginnt die Wüste und das größte Abenteuer, das man in den Vereinigten Arabischen Emiraten erleben kann — für Groß und Klein. Hier ist alles möglich, von Allrad-Safari über Sandboarding bis zum Kamelausritt, letzteres übrigens das absolute Highlight der Tochter. Da wir mit dem Anbieter Sonara unterwegs waren, durften wir zusätzlich nach einem grandiosen Sonnenuntergang noch in der Wüste dinieren und eine traditionelle arabische Show genießen, bei der viel Feuer zum Einsatz kommt. Ja, abends kann es in der Wüste ziemlich kalt werden, aber diese Darbietung heizt einem so richtig ein.
6. Shopping-Malls: Wenn man schon in Dubai ist, sollte man wenigstens einmal in eine der Shopping-Malls vorbeischauen, vor allem, wenn man einen Teenager an seiner Seite hat. Meine Tochter und ich waren in der Dubai-Mall, natürlich das größte Einkaufszentrum der Welt, mit 1200 Geschäften — so groß wie 200 Fußballfelder. Aber man kann dort nicht nur stundenlang shoppen (wenn denn das Geld dafür ausreicht), es gibt dort zum Beispiel auch das Dubai Aquarium. Und schon sind wir bei Highlight Nummer sieben.
7. Aquarium: Die Dubai-Mall beherbergt nicht nur viele Geschäfte, sondern auch das größte Indoor-Aquarium der Welt inklusive einem Underwater-Zoo. Alleine die Frontscheibe des Aquariums misst 32 x 8 Meter. Dahinter liegen zehn Millionen Liter Wasser mit mehr als 33.000 Meerestieren. Meine Tochter und ich drücken uns die Nase platt an der Glasscheibe, beziehungsweise stehen mit offenen Mündern davor, wenn ein riesiger Hai oder ein Rochen dicht an uns vorbeizieht. Beide sind wir vollkommen fasziniert von der Unterwasserwelt und deshalb stumm wie die Fische. Passt ja!
8. Skihalle: Jede Mall hat ihre eigene Attraktion. Bei der Dubai-Mall ist es das gerade beschriebene Aquarium, bei der "Mall of the Emirate" ist es eine Skihalle, deren Temperatur konstant bei minus 2 Grad liegt. Super cool, aber auch ziemlich verrückt, wenn man bedenkt, wie viel Energie dort verschneepulvert wird. Die Skihalle Ski Dubai umfasst 22.500 Quadratmeter schneebedeckte Fläche, es gibt einen Sessellift, einen Schlepplift und insgesamt fünf Abfahrten (die längste ist 400 Meter mit einem Höhenunterschied von 60 Meter). Pinguine gibt es dort übrigens auch, die Lieblingstiere der Tochter — nach Delfinen.
Das sind die besten Hotels in Dubai für Familien
Und wo schlafen? Die Emiratis sind bekannt dafür, dass sie sehr kinderfreundlich sind. Dementsprechend gibt es auch unzählige Hotels, die viel Wert auf Familienfreundlichkeit legen und All-inklusive-Programme für Familien anbieten, die Babysitterservice, Kinderaktivitäten und Kids-Areas umfassen. Das bekannteste Hotel ist wahrscheinlich das "Atlantis" auf der vor der Küste künstlich angelegten Insel "The Palm", das in seiner Architektur an ein Wasserschloss erinnert - das fand meine Tochter natürlich märchenhaft. Aber das Atlantis ist nur der Anfang: Dubai hat mehr als 500 Hotels, da findet sich eine Unterkunft für jeden Gast und jeden Geschmack und (fast) jeden Geldbeutel. Wer übrigens einmal die Lust verspürt, ganz anders als sonst zu übernachten, den würde ich in die Wüste schicken. Vor der Toren Dubais, 45 Autominuten von der City entfernt, gibt es nämlich die Möglichkeit, in komfortablen Zelten die Nacht zu verbringen: The nest by sonara bietet 14 Luxus-Zelte im Naturschutzgebiet, irgendwo im Nirgendwo – Glamping vom Feinsten.
Fazit: Familienurlaub in Dubai ist kinderleicht
Dubai ist ein sicheres Urlaubsland, hat ein breites Spektrum an familienfreundlichen Aktivitäten und Unterkünften sowie moderate Flugzeiten (maximal sechs Stunden braucht man von Europa aus). Meine Tochter und ich müssen unbedingt noch mal wiederkommen, denn es gibt einiges, was wir uns noch ansehen müssen, etwa das Museum of Illusions, den Indoor-Regenwald The Green Planet und den Marvel-Freizeitpark. Und wer weiß, vielleicht gibt es irgendwann ja auch ein Disneyland in dieser Megacity.
