Beim Wort Hormone denken Sie wahrscheinlich an die Pickel der Teenie-Zeit – oder an den letzten Heulkrampf der Liebsten, für den es keine logische Erklärung gab. Aber da Sie weder ein Teenager noch eine Frau sind, glauben Sie wohl kaum, dass auch Sie unter Hormonschwankungen leiden. Doch da täuschen Sie sich gewaltig! Hormone können etwa die Ursache dafür sein, dass Ihr Körper Fett ansetzt, mit Stress nicht klarkommt oder dass Sie essen, wenn Sie eigentlich satt sind. Hormone können schuld daran sein, dass Sie an Diabetes oder Bluthochdruck erkranken, dass Ihr Sex-Leben unbefriedigend ist oder Ihr Schlaf gestört.
Aber was sind Hormone eigentlich?
Hormone sind Botenstoffe. Man nennt sie auch Informationsübermittler oder eben Botschafter. Denn, zusammen mit dem Nervensystem, steuern sie unterschiedliche Vorgänge in unserem Körper und übermitteln „Nachrichten“ an Zellen. Hormone werden in Drüsen – wie beispielsweise der Schilddrüse oder Bauchspeicheldrüse – gebildet und ins Blut geleitet. Von dort aus gelangen sie zu bestimmten Zellen mit wiederum speziellen Rezeptoren („Andockstellen“). Diese Informationsübermittlung kann bei Hormonen mehre Minuten oder sogar Stunden dauern. Die meisten Hormone werden von einem Teil des Gehirns, dem Hypothalamus, kontrolliert. Die Hirnanhangdrüse – in der Medizin Hypophyse genannt – steuert weitere hormonbildende Drüsen und dessen Wachstum.
„Stellen Sie sich Ihren Hormonhaushalt vor wie ein Internet im Körper“, sagt Professor Dieter Hesch, Endokrinologe und Männerarzt aus Landschlacht. „Dutzende von Servern senden Nachrichten in verschiedene Richtungen, und jeder Server kommuniziert wie in einem Netzwerk mit dem anderen.“ Wir sagen Ihnen, auf welche Weise Ihre Hormone Sie durcheinanderbringen – auch auf die Gefahr hin, dass Sie vor Verzweiflung genauso spontan losheulen wie damals Ihre Liebste.
Welche Hormone gibt es?

Den meisten Menschen sind vor allem das männliche Hormon Testosteron und das weibliche Hormon Estrogen – oder auch Östrogen – bekannt. Doch es gibt weitaus mehr Hormone, die der menschliche Körper produziert.
Heutzutage sind zirka 100 unterschiedliche Hormone bekannt. Vermutungen von Wissenschaftlern gehen allerdings davon aus, dass mindestens 1000 Botenstoffe existieren. Solche Botenstoffe sind unbemerkt, aber sehr wirkungsvoll dafür verantwortlich, dass alle Körperfunktionen richtig miteinander harmonieren.*
Grob werden Hormone zwischen fettlöslichen und wasserlöslichen Hormonen unterschieden. Zu den fettlöslichen Hormonen gehören die Steroidhormone (zum Beispiel die Sexualhormone Testosteron und Östrogen), die Schilddrüsen-Hormone und Stickstoffmonoxid. Zu den wasserlöslichen Hormonen gehören Hormone, die aus Aminosäuren hergestellt werden (zum Beispiel Adrenalin, Melatonin oder Serotonin); sowie Peptide und Proteine (beispielweise Oxytocin, Wachstumshormone oder Insulin).
Hier finden Sie umfangreiche Informationen zum männlichsten aller Hormone: Testosteron. Erfahren Sie hier unter anderem was Sie bei Testosteronmangel tun können oder wie Sie Ihren Testosteronwert steigern können. Auch stellen wir Ihnen weitere wichtige Hormone vor, die sich ebenso auf Ihren Körper positiv, wie auch negativ auswirken können.
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*Quelle: Artikel zum Thema Hormone auf planet-wissen.de; Stand:24.10.2014
Hormonspiegel messen: Finden Sie heraus, wie es um Ihre Werte steht
Bei Frauen sind es die Wechseljahre, die oft mit einem Hormonmangel in Verbindung gesetzt werden. Aber auch Männer können in ihre Wechseljahre kommen – man spricht hier vom sogenannten „Aging Male“ oder der Andropause. Zwischen etwa dem 40. Und 45. Lebensjahr kann die Andropause eintreten. Schwächegefühl, Trägheit, sowie Reizbarkeit oder das Nachlassen der Libido (Sexlust), können unter anderem Symptome dieser Andropause sein. Meistens ist eine Andropause bedingt vom Testosterongehalt und verbunden mit einem Testosteronmangel.
Um herauszufinden, ob Sie genügend Testosteron besitzen und ob die sonstigen Hormone Ihres Körpers im Einklang zueinander stehen, empfiehlt es sich, den Hormonspiegel testen und messen zu lassen. Dieser kann entweder über einen Bluttest, über einen Hormonspeicheltest oder über den Urin ermittelt werden. Fragen Sie am besten Ihren Hausarzt um Rat.
Aber Achtung! Der Hormontest ist nur ein Richtwert
Da unsere Hormone ständig in Bewegung sind, kann ein Hormontest nur als Richtwert gesehen werden. Ihr Hormonspiegel hängt von zu vielen Faktoren ab, als dass Ihr Arzt Ihnen ein endgültiges Ergebnis vorlegen könnte.
So regulieren Sie Ihren Hormonhaushalt
Nun wissen Sie, dass Hormone nicht nur unseren Sexualtrieb steuern. Auch werden Sinneswahrnehmungen, Wachstum und Schlaf, sowie der gesamte Stoffwechsel beeinflusst. Da braucht nur einmal etwas "schief zu laufen" und der Hormonhaushalt kommt ins Schwanken. Eine gesunde Lebensweise, sowie eine ausgewogene Ernährung sind demnach das A und O, um den Hormonhaushalt aufrecht zu erhalten.
Tipps, wie Sie Ihren Hormonhaushalt außerdem regulieren können:
- Hormoncremes, Tabletten & Co.: Es gibt zahlreiche, teilweise auch rezeptfreie, Medikamente, die die häufigsten, hormonellen Ungleichgewichte wieder beheben können. Nicht nur Testosteron kann in Form von Tabletten, Cremes oder Gels eingenommen werden. Hier empfiehlt sich allerdings vorher mit Ihrem Hausarzt zu sprechen.
- Treiben Sie mehr Sport! Regelmäßige Bewegung, beispielsweise durch Kraft- und Ausdauertraining, kann zu einer Verbesserung der Produktion – vor allem der von Testosteron – führen. Aber auch werden die Glückshormone Endorphin, Dopmanin und Serotnin positiv beeinflusst, wenn Sie sportlich aktiv sind. Sie fühlen sich fitter und Ihre allgemeine Gemütsstimmung sollte sich verbessern. Plus: Das Training setzt zudem Wachstumsfaktoren, wie Insulin, frei.
- Schlafen Sie ausreichend! Das meiste Testosteron wird in der sogenannten REM-Phase („Rapid Eye Movement“, also „schnelles Augenrollen“) während des Schlafens produziert. (Zu) wenig Schlaf führt demnach dazu, dass der Testosterongehalt sinkt. Für einen gesunden Schlaf ist das Hormon Melatonin zuständig. Es wird in der Zirbeldrüse in einem Teil des Gehirns hergestellt. Melatonin macht zum einen schläfrig und senkt zum anderen die Körpertemperatur. Denn zu viel Wärme beeinträchtigt meist die Qualität des Schlafs. Achten Sie darauf, dass wenn Sie zur Ruhe kommen möchten, Licht sparen. Denn (künstliches) Licht stört die Melatonin-Produktion!
- Setzen Sie auf eine ausgewogene und gesunde Ernährung! Es gibt eine Reihe von Lebensmitteln, die Ihren Hormonhaushalt regulieren oder beeinflussen können. Beispielsweise soll Jod die Produktion der Hormone in der Schilddrüse unterstützen. Besonders viel Jod enthalten beispielsweise Kartoffeln, Fisch, Milch- und Milchprodukte. Generell gilt: Die richtige Dosis macht's!