Zieht es dich im Frühling auch immer nach draußen? Dann ziehe mit und mach dich auf den Weg! Mit einer Frühlingswanderung startest du perfekt in die Outdoor-Saison.
1. Krokusweg Zavelstein (Schwarzwald/Baden-Württemberg)

Blütenmeer im März: Tausende Krokusse verwandeln die Wiesen rund um Zavelstein in ein farbenfrohes Frühlingsparadies – ideal für eine entspannte Wanderung
Sobald im März die ersten wärmeren Strahlen der Frühlingssonne auf die Erde treffen, recken die Krokusse ihre Köpfe herauf ins Licht. Mit ihren frischen Farben von Rosa über Violett und Gelb bis Weiß läuten sie dann unaufhaltsam den Frühling ein. Mit dem steigt die Stimmung und auch die Lust auf eine Wandertour.
Hunderttausende der kunterbunten Frühlingsboten kannst du auf dem Krokusweg im Schwarzwald angrenzend an den Ort Zavelstein erleben. Der nach der Pflanze benannte Krokusweg ist gut ausgeschildert und leicht zu bewältigen. Daher ist er vor allem im März zur Hauptblütezeit enorm gut besucht. Gehe früh am Morgen los, um die Massen zu vermeiden, oder wähle einen Tag unter der Woche für deine Frühlingswanderung.
Der Krokusweg ist nur knapp 3,8 Kilometer lang. Erweitere die Runde am besten mit einem Abstecher zur Wolfsschlucht zwischen Ottenbronn und Hirsau und sieh dort dem Wasser zu, wie es zwischen gewaltigen Felsen entlang fließt. So kommst du auf eine Gesamtstrecke von etwa 15 bis 20 Kilometern.
Länge: ~4 bis 20 Kilometer
Benötigte Zeit: 1 bis 5 Stunden
Start/Ziel: Bad Teinach-Zavelstein, Schwarzwald
Schwierigkeitsgrad: leicht
2. Holsteinische Schweiz (Schleswig-Holstein)
Weit im Norden des Landes, zwischen Kiel und Lübeck, ist die Holsteinische Schweiz zu finden. Hier liegen der salzige Geschmack der nahen Ostsee und die so typische norddeutsche Gelassenheit in der Luft. Auf dem holsteinischen „platten Land“ findest du die perfekte Idylle mit weiten Feldern, frischgrün leuchtenden Bäumen und den ortsüblichen Backstein- und Reetdachhäusern.
Für deine Frühlingswanderung besonders gut geeignet ist die Gegend zwischen dem Großen Plöner See und dem Stocksee. Hier gibt es viele verschiedene Routen unterschiedlicher Länge, die dich erst am Ufer des Großen Plöner Sees entlang führen und dann hinüber zum benachbarten, viel kleineren Stocksee. Das Gelände ist flach und die Landschaft insbesondere im Frühling herrlich.
Länge: ~15 Kilometer
Benötigte Zeit: 3 Stunden
Start/Ziel: Sepel
Schwierigkeitsgrad: leicht
3. Sächsische Schweiz (Sachsen)

Grenzerfahrung auf dem Grat: Wenn du in der Sächsischen Schweiz wanderst, wirst du mit spektakulären Aussichten auf die Schrammsteine und das Elbsandsteingebirge belohnt
Das Elbsandstein-Gebirge in der Sächsischen Schweiz gehört zu den besonders beeindruckenden, ganz natürlichen Sehenswürdigkeiten Deutschlands. Natürlich bist du hier auch im Frühling goldrichtig, wenn du die faszinierende Kulisse auf einer deiner Wandertouren hautnah erleben möchtest.
In der Sächsischen Schweiz hast du eine enorme Auswahl an Wanderrouten. Eine von vielen empfehlenswerten Touren ist die Gratwanderung zu den Schrammsteinen. Für diese gute sieben Kilometer lange Wanderung (nur Hinweg) ist allerdings eine sehr gute Kondition erforderlich. Auf dem Weg sind etwa 300 Höhenmeter zu bewältigen. Da der Weg dieser Frühlingswanderung auch durch anspruchsvolles Gelände führt, ist außerdem Trittsicherheit erforderlich. Die Mühe lohnt sich allerdings: Auf dem Weg gibt es zahllose Aussichtspunkte, von denen die auf die Schrammsteine sicher die einprägsamste ist.
Länge: ~14,5 km (Hin- und Rückweg)
Benötigte Zeit: ~5 Stunden
Start/Ziel: Postelwitz
Schwierigkeitsgrad: schwer
4. Märkischer Landweg (Brandenburg)
Hast du etwas mehr Zeit? Wunderbar! Dann nutze sie doch am besten für eine Frühlingswanderung auf dem Märkischen Landweg. Gute 220 Kilometer ist diese Wanderroute lang. Sie führt dich u. a. durch Naturparks wie das Biosphärenreservat Unteres Odertal und die Schorfheide Chorin. Je nach Fitness und Ausdauer lässt sich diese Frühlingswanderung entlang der uckermärkischen Seen in etwa zehn Etappen aufteilen.
Die Route wurde als „Qualitätswanderweg“ vom Deutschen Wanderverband ausgezeichnet. Alle drei Jahre wird sie zudem geprüft, sodass du immer mit guten Voraussetzungen für deine Frühlingswanderung rechnen kannst.
Wichtig zu wissen ist, dass diese Route teilweise durch wenig besiedelte Gebiete führt. Buche daher frühzeitig die nötigen Unterkünfte und plane auch die Versorgung mit Lebensmitteln entsprechend.
Länge: ~220 km
Benötigte Zeit: ~10 Tage
Start/Ziel: Feldberg/Mescherin
Schwierigkeitsgrad: mittel
5. Harzer-Hexen-Stieg (Niedersachsen)

Natur pur zu jeder Jahreszeit: Auch im Frühling lädt der Harz mit sattgrünen Wäldern, klarer Luft und mystischen Pfaden zum Wandern ein
Der Harzer-Hexen-Stieg verlangt dir einiges an Kondition und deinen Waden reichlich Durchhaltewillen ab. Gute 2.800 Höhenmeter sind auf der Strecke im nördlichsten deutschen Mittelgebirge zu bewältigen. Ob du von West nach Ost läufst, oder die Strecke in entgegengesetzter Richtung angehst, macht keinen Unterschied: Die Schönheit dieser Gegend mit ihren weiten Ausblicken über den in frühlingshaftem Grün erstrahlenden Wäldern, mit den kleinen Bächen, frischen Bergwiesen und steilen Klippen wird dich so oder so begeistern.
Natürlich passierst du auf dieser Frühlingswanderung auch den Brocken, den so manche Sage umgibt. Nicht umsonst hat diese Wanderroute den Namen „Harzer-Hexen-Steig“: Irgendetwas Mythisches liegt hier in der Luft. Lass dich von Rangern ein Stück begleiten, um mehr darüber zu erfahren.
Länge: ~95 km
Benötigte Zeit: ~1 Woche
Start/Ziel: Osterode/Thale
Schwierigkeitsgrad: schwer
6. Rheinsteig (Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen)
Willst du den Rheinsteig in seiner vollen Länge erwandern, solltest du dir drei bis vier Wochen Zeit nehmen. Natürlich kannst du auf deiner Frühlingswanderung aber auch nur ein kürzeres Teilstück dieser anspruchsvollen Route angehen. Es lohnt sich allerdings, sich einmal für längere Zeit aus dem Alltag auszuklinken, denn der Rheinsteig bietet dir beeindruckende Ausblicke auf Burgen, Schlösser und die umliegenden Weinberge, an denen im Sommer die Trauben für einige köstliche Tropfen reifen werden.
Wandere auf rund 310 Kilometern Wanderroute von Bonn über Koblenz nach Wiesbaden. Eine gute Kondition und Trittsicherheit sind entscheidend: Viele der Wege sind schmal und eher anspruchsvoll. Die Mühe lohnt sich aber auch hier: Von den verschiedenen Aussichtspunkten hast du u. a. einen guten Blick auf die Berge des Taunus und des Westerwalds. Du durchstreifst außerdem das Obere Mittelrheintal. So viele Burgen wie auf dieser Strecke siehst du nirgendwo sonst in Europa. Völlig zu Recht gehört diese Gegend daher zum UNESCO-Welterbe.
Länge: ~310 km
Benötigte Zeit: ~3 bis 4 Wochen
Start/Ziel: Bonn/Wiesbaden
Schwierigkeitsgrad: mittel
7. Almbachklamm (Berchtesgadener Land/Bayern)

Wilde Wasser, steile Wände: Die Almbachklamm bei Berchtesgaden bietet im Frühling ein Naturschauspiel der Extraklasse – besonders zur Zeit der Schneeschmelze
Die Almbachklamm, nordöstlich von Berchtesgaden, startet in der Regel Anfang Mai in die Saison – abhängig von Wetterlage und Schneeschmelze. Informiere dich vorab auf der offiziellen Website der Gemeinde Marktschellenberg, da sich die Öffnung bei späten Wintereinbrüchen auch mal verzögern kann. Wenn das Wasser tosend durch die Klamm schießt, ist die Wandertour durch die feuchte Schlucht ein echtes Spektakel.
Die Almbachklamm ist eine der längsten Klammen in Bayern. Der Wanderweg führt dich etwa drei Kilometer weit in die Schlucht hinein. Gehe bis zum Sulzer Wasserfall und verlängere die Wanderung dann noch bis zum schmucken Örtchen Ettenberg. Gehe erst danach zurück zum Eingang der Klamm.
Länge: ~5 km
Benötigte Zeit: ~3 Stunden
Start/Ziel: Oberstein, Berchtesgadener Land
Schwierigkeitsgrad: mittel
Häufige Fragen zu Frühlingswanderungen
Wann ist die beste Zeit für eine Frühlingswanderung?
Die optimale Zeit für Frühlingswanderungen in Deutschland liegt zwischen Mitte März und Ende Mai – je nach Region. In höheren Lagen (z. B. Harz oder Alpen) öffnen manche Wanderwege erst ab Mai wegen Schnee oder Hochwasser.
Welche Ausrüstung brauche ich für eine Frühlingswanderung?
Wichtig sind wetterfeste Wanderschuhe, eine wind- und regenabweisende Jacke, ausreichend Wasser, ein kleiner Snack sowie eventuell Wanderstöcke. In der Übergangszeit ist ein Zwiebel-Look ideal.
Welche Frühlingswanderung eignet sich für Anfänger?
Der Krokusweg in Zavelstein oder die Routen in der Holsteinischen Schweiz sind perfekt für Einsteiger – flach, gut ausgeschildert und landschaftlich reizvoll.
Gibt es geführte Frühlingswanderungen?
Ja, viele Regionen bieten geführte Wanderungen an – zum Beispiel mit Nationalpark-Rangern im Harz oder im Biosphärenreservat Unteres Odertal. Infos gibt’s meist auf den offiziellen Tourismus-Websites.
Wie finde ich die passende Route für mein Fitnesslevel?
Achte auf die Angaben zu Länge, Dauer und Schwierigkeitsgrad – wie in unserem Artikel. Für Einsteiger sind Touren unter 10 km mit wenig Höhenmetern ideal, Fortgeschrittene können sich an mehrtägige Strecken wagen.
Sind Frühlingswanderungen auch für Kinder geeignet?
Ja – besonders kurze, abwechslungsreiche Strecken wie der Krokusweg oder Wanderungen mit Wasserfällen (z. B. Almbachklamm) kommen bei Kindern gut an. Wichtig: Pausen einplanen und altersgerechte Etappen wählen.