- Wie entstehen Hitzepickel überhaupt?
- Gibt es unterschiedliche Hitzebläschen?
- Worin besteht der Unterschied zwischen Hitzepickeln und einer Sonnenallergie?
- Was hilft gegen juckende Hitzepickel?
- Was hilft, wenn der Hautausschlag unangenehm juckt?
- Sollte man wegen Hitzepickeln einen Arzt aufsuchen?
- Wie beuge ich Hautirritationen im Sommer vor?
Es ist nicht fair: Da ist es endlich wieder richtig warm und sonnig, bestes T-Shirt- und Badhosen-Wetter, du treibst Sport und plötzlich sind sie da – juckende kleine Pickelchen, die dir die Sommerlaune vermiesen.
Keine Sorge, meist handelt es sich dabei um harmlose Hitzepickel, völlig unbedenklich, aber trotzdem nervig. Wir verraten nachfolgend ein paar Tipps, wie du sie schnell und vor allem dauerhaft loswirst.
Wie entstehen Hitzepickel überhaupt?
Hitzepickel haben vor allem dann Hochsaison, wenn es im Sommer sehr warm ist, eine hohe Luftfeuchtigkeit herrscht und man schwitzt. Dann sprießen die kleinen Bläschen oder roten Pusteln auf der Haut.
"Hitzepickel heißen im Fachjargon Miliaria und sind im einfachsten Fall Ansammlungen von Schweiß unter der Hautoberfläche, die die Schweißdrüsenöffnung verschießen und auf diese Weise zu Entzündungen führen können", erklärt Dr. Michaela Arens-Corell, Leiterin der medizinisch-wissenschaftlichen Abteilung bei Sebapharma, "Sie entstehen bei starkem Schwitzen, wenn der Schweiß unter undurchlässiger Kleidung oder in Hautfalten nicht verdunsten kann."
Gibt es unterschiedliche Hitzebläschen?
Ja, Dermatologen unterscheiden zwei verschiedene Arten von Hitzepickeln:
Miliaria cristallina: Sie befinden sich auf der oberen Hautschicht und sind meist mit etwas Flüssigkeit gefüllt. Diese meist farblosen Hitzepickel verschwinden in der Regel schnell wieder.
Miliaria rubra: Bei dieser Hitzepickel-Variante sind die Poren in tieferen Hautschichten verstopft und machen sich als kleine, rote Pickelchen bemerkbar, die sich hartnäckiger halten. Diese Form ist besonders nervig, weil die Haut um die Hitzepickel herum oft gerötet und entzündet ist und vor allem unangenehm juckt. Aber keine Sorge: So unangenehm die Pickelchen sind und so unsexy sie auch aussehen – aus medizinischer Sicht sind sie völlig harmlos und absolut nicht ansteckend.
Worin besteht der Unterschied zwischen Hitzepickeln und einer Sonnenallergie?
"Sonnenallergie entsteht dort, wo die Haut der Sonne ausgesetzt ist, Hitzepickel dagegen nur dort, wo die Haut durch Kleidung oder in Falten bedeckt ist", erklärt Dr. Arens-Corell, "Deshalb schützt Sonnencreme nur vor Sonnenallergie, nicht aber vor Hitzepickeln." Körperpartien, an denen sich viele Schweißdrüsen befinden, also unter den Achseln, im Brustbereich und zwischen den Schulterblättern, sind besonders prädestiniert für die juckenden Quälgeister.
Was hilft gegen juckende Hitzepickel?
Diese Tipps helfen, dass Hitzepickel schnell wieder verschwinden:
- Reinige die betroffenen Hautpartien sanft mit einem milden, am besten ph-neutralen Duschgel ohne Parfümzusätze unter lauwarmem Wasser, so dass die Poren wieder frei werden und der überschüssige Schweiß abfließen kann.
- "Kühlen hilft", sagt Dr. Arens-Corell. Meide Sonne, Hitze und schweißtreibende Tätigkeiten und halte dich im Schatten auf, damit die betroffenen Hautpartien kühl und trocken bleiben. Pflegende, parfümfreie Feuchtigkeitssprays helfen, die Haut abzukühlen.
- Trage atmungsaktive Kleidung, also möglichst aus Baumwoll- oder Leinen.
- Meide schweißtreibende Getränke und Lebensmittel. Also Finger weg von Kaffee, Alkohol, scharfen Gewürzen und ausgiebigen Mahlzeiten.
Was hilft, wenn der Hautausschlag unangenehm juckt?
"Zinksalben und Schüttelmixturen vom Apotheker sowie Puder können den schlimmsten Juckreiz mindern", so Dr. Arens-Corell. Widerstehe unbedingt dem Drang, an den juckenden Hautstellen zu kratzen. Ansonsten kann sich der Hitzeausschlag entzünden, Bakterien haben leichtes Spiel und können Infektionen auslösen.
In der Regel sind bei Hitzepickeln Medikamente und ein Arztbesuch nicht nötig. Die Expertin: "Sollten sich Ausschlag und Juckreiz jedoch verschlimmern, kann ein Dermatologe juckreizmindernde Anti-Allergie-Medikamente, so genannte Antihistaminika, oder Hydrokortison verschreiben."
Sollte man wegen Hitzepickeln einen Arzt aufsuchen?
"Bei wiederholtem oder lang anhaltendem Auftreten, wenn die Hitzepickel rot und stark entzündet sind, stark jucken oder Anzeichen für ein Hautinfektion bestehen, solltest du einen Hautarzt hinzuziehen", rät Dr. Arens-Corell.
Wie beuge ich Hautirritationen im Sommer vor?
Wenn du weißt, dass du zu Hitzepickeln neigst, solltest du in der heißen Jahreszeit vor allem hierauf achten:
- Reinige die betroffenen Stellen, an denen sich bei dir häufig Pusteln bilden, schon morgens besonders gründlich mit einem milden Duschgel, damit die Porengänge optimal geöffnet sind. Achte dabei besonders auf Hautfalten. In ihnen staut sich Schweiß besonders schnell. In Kombination mit Reibung und Hitze entwickeln sich dort häufig entzündliche Pickel.
- Verzichte bei Hitze auf Kleidung aus Kunstfasern. Darunter staut sich schnell die Hitze. Besser sind atmungsaktive Materialien wie Baumwolle oder Leinen.
- Benutze leichte Sonnenfluids ohne Parfüm- und Konservierungsstoffe, die die Haut zusätzlich reizen könnten.
Lass dir den Sport im Sommer nicht von fiesen Hitzepickeln vermiesen. Trage atmungsaktive Kleidung, meide hautreizende Reinigungs- und Sonnengels und halte dich nach dem Duschen im Schatten auf. Dann haben die juckenden Sommer-Spielverderber dieses Jahr keine Chance.