Die Seitenbänder verhindern sinniger Weise, dass die Knochen zu den Seiten hin verrutschen. Und den zwei sich kreuzenden Bändern (Kreuzbänder) ist es zu verdanken, dass die Knochen nicht nach vorn oder hinten ausbrechen. Das vordere und hintere Kreuzband bilden dabei den zentralen Pfeiler des Kniegelenks und sichern das Gelenk beim Bewegungsablauf.
Verletzung der Seitenbänder: Verletzungen der beiden Seitenbänder werden meist nicht mehr operiert, sondern mit einer Orthese (Bandage) ruhig gestellt.

Verletzung der Kreuzbänder: In mehr als 90% der Fälle reißt das vordere Kreuzband. Wird das Kniegelenk beispielsweise überstreckt oder bei feststehendem Unterschenkel verdreht, wird die Flexibilität des Kreuzbands überschritten und das vordere Kreuzband kann einreißen – oft verbunden mit gleichzeitigen Meniskus- und Knorpelschäden. Meist wird das Kreuzband komplett zerstört. Sowohl in diesen Fällen als auch bei nur teilweisen Rissen des Kreuzbandes ist eine Instabilität des Gelenks die Folge. „Die größte Gefahr der Instabilität ist die Verletzung weitere wichtiger Strukturen des Kniegelenks."
Unterbleibt die Operation, entstehen nach einer neuen Untersuchung bei 80 Prozent der Patienten innerhalb von zehn Jahren zusätzliche Verletzungen am Meniskus, 70 Prozent leiden nach 20 Jahren an stärkstem Gelenkverschleiß und massivem Knorpelschaden, weshalb nach 35 Jahren die Hälfte der Patienten mit einem künstlichen Kniegelenk versorgt werden müssen“, so Dr. Johannes Holz.
Symptome: Bei einem Riss des Kreuzbandes wird das Gelenk in der Regel schnell dick, auch der Schmerz beginnt meist sofort. Wenn sie noch gehen können, empfinden viele Patienten ein Gefühl der Unsicherheit, als würde das Bein „wegrutschen“, vor allem beim Treppensteigen oder Bergabgehen. Nach einem solchen Unfall beschreiben die Betroffenen oft, dass sie ein Zerreißungs- oder Verschiebegefühl im Knie fühlten.
Anzeichen für einen Kreuzbandriss sind dicke Blutergüsse im Kniegelenk und starke Schmerzen. Als Folge des Kreuzbandrisses ist das Kniegelenk nicht mehr ausreichend stabil, die Bewegungen sind eingeschränkt, das Gehen wird unsicher und es kommt zum unkontrollierten „Wegknicken“. Dadurch können weitere Meniskus- und Knorpelschäden entstehen.
Ursache: Starke Dreh- bzw. Verdrehbewegung, z.B. beim Fußball. Auch ein starker Stoß gegen die Außenseite des Kniegelenks kann eine Verletzung der Bänder zur Folge haben.