Es ist ja nicht so, dass Sonnenlicht nur schlecht für uns ist: Neben der attraktiven Bräune sorgt die Sonne für die Versorgung unseres Körpers mit Vitamin D, das für unseren Knochenbau und unser Immunsystem wichtig ist. Auch steigert Sonnenlicht nachweislich die Stimmung. Aber Vorsicht: Im Übermaß genossen, erhöhen die UV-Strahlen der Sonne das Hautkrebsrisiko und beschleunigen den Hautalterungsprozess. Doch was ist das richtige Maß? Das ist je nach Hauttyp ganz unterschiedlich. Deshalb erklären wir hier, woran du deinen Hauttyp erkennst und welcher Sonnenschutz der beste für dich ist.
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Die Haut ist nicht nur das größte Organ des Menschen, sondern auch das nachtragendste. Sie merkt sich jede Verbrennung und jede Entzündung. Professor Volker Steinkraus und Dr. Pia Paes vom Dermatologikum Hamburg: "Der Zusammenhang der verschiedenen Hautkrebsarten mit UV-Strahlung wurde in unzähligen Studien untersucht und belegt. Generell werden die weißen Hautkrebsformen mit einer langjährig erhöhten UV-Exposition in Verbindung gebracht (Outdoor-Worker), während Melanome mit einzelnen intensiven UV-Expositionen (insbesondere Sonnenbrände in der Kindheit und Jugend), die immer wieder auf die unvorbereitete und gegenüber UV-Strahlen ungenügend geschützte Haut trifft (Indoor-Worker)."
Ist die Bestrahlung der Sonne also zu intensiv, lässt sie die Haut nicht nur ziemlich alt aussehen, sondern birgt auch ein nachgewiesenes erhöhtes Hautkrebsrisiko. "Die UV-Strahlen der Sonne sind energiereich und können das empfindliche genetische Material in den Kernen der Hautzellen schädigen. Gelingt es der Zelle nicht, den Schaden zu reparieren, entsteht eine Mutation (Veränderung des genetischen Materials), die Zellen verändert und ungehindertes Zellwachstum begünstigt (Hautkrebs)", erklären die Experten.
Trotzdem brauchst du natürlich nicht den ganzen Sommer über im Dunkeln tappen, denn mit dem richtigen Schutz auf der Haut kannst du beruhigt Sonne tanken und die UV-Strahlen genießen. Um die richtige Sonnencreme zu finden, solltest du allerdings deinen Lichttypen und das damit verbundene Sonnenbrandrisiko kennen.
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Das Sonnenbrandrisiko ist stark von deinem Lichttypen abhängig. Nach der Hautreaktion auf das erste 30-minütige Sonnenbad im Sommer unterteilt man Mitteleuropäer in vier Hauttypen: Die Lichttypen I und II haben ein deutlich höheres Risiko an Hautkrebs zu erkranken als die Typen III und IV. Zudem lässt die gleiche UV-Strahlung, die Hautkrebs verursacht, auch die Haut schneller altern. Bei gleich langer Sonneneinwirkung setzt die Faltenbildung bei Typ I und II deutlich schneller ein.
Lichttyp | Merkmale | Sonnenbrand-Gefahr | Wie reagiert die Haut? |
Typ I Der keltische Typ |
helle Haut, Sommersprossen, blonde oder hellrote Haare, blaue oder grüne Augen | nach 10 Minuten in der prallen Sonne; extrem hohes Sonnenbrandrisiko | immer rot, nie braun |
Typ II Der germanische Typ |
helle Haut, blonde Haare, blaue oder grüne Augen | nach 10-20 Minuten der prallen Sonne; hohes Sonnenbrandrisiko | immer rot, manchmal braun |
Typ III Der Mischtyp |
dunkle Haare, braune Augen | nach 20-30 Minuten in der prallen Sonne; geringes Sonnenbrandrisiko | manchmal rot, immer braun |
Typ IV Der südländische Typ |
dunkle Haut, dunkle oder schwarze Haare, braune Augen | nach 45 Minuten in der prallen Sonne; sehr geringes Sonnenbrandrisiko | Nie rot, immer braun |
Lichttyp ist nicht gleich Hauttyp! Die obere Einteilung beschränkt sich somit nur auf die Lichtempfindlichkeit – nicht aber auf die Hautverträglichkeit. Ein optimaler Sonnenschutz ist im besten Fall auf beides, also Haut- und Lichttyp, angepasst. Hierbei wird ebenfalls zwischen vier verschiedenen Hauttypen unterschieden:
Eigentlich bildet unser Körper einen eigenen Schutz gegen UV-Strahlen und beschützt sich somit selbst vor Verbrennungen. Eigentlich – denn das Hautpigment Melanin, das unsere Haut dunkler färbt und somit schützt, wird erst dann gebildet, wenn die UV-Strahlen bereits in die Haut eingedrungen sind. Alleine schafft es unserer Körper also nicht, einen Sonnenbrand zu verhindern. Sonnencremes erweitern den körpereigenen Schutz. Doch wie funktioniert die weißte Paste auf der Haut? "Sonnencremes funktionieren durch Lichtschutzfilter, die die Energie der UV-Strahlen entweder in Wärme umwandeln, oder reflektieren", erklären die Dermatologen aus Hamburg.
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Bei den Lichtschutzfiltern wird zwischen zwei Filterformen unterschieden: Physikalische UV-Filter und Chemische UV-Filter. Beide beschützen die Haut vor den UV-Strahlen und funktionieren auf unterschiedliche Art und Weise: "Physikalische (oder mineralische) UV-Filter reflektieren die UV-Strahlung. Diese Filter decken das gesamte Spektrum von UVA- und UVB-Strahlen ab, sind also sogenannte Breitbandfilter. Chemische UV-Filter absorbieren Strahlung bestimmter Wellenlängen. Sie wandeln die Energie, der Strahlung auf der Haut, in Wärme um. Hierbei hat jeder chemische Filter sein charakteristisches UV-Spektrum, vor dem er schützt." Heutzutage befinden sich in den meisten Produkten eine gut abgestimmte Kombination aus beiden Filtern. Durch die Zusammensetzung beider Filter wird ein breiter und effektiver UVA- und UVB-Schutz erreicht.
Die schützende Wirkung einer Sonnencreme hängt auch von ihrem Lichtschutzfaktor (LSF) ab. Dieser zeigt dir an, um wieviel länger du dich in der Sonne aufhalten kannst. Der Lichtschutzfaktor reicht von "Niedrig" (6 und 10) über "Mittel" (15,20 und 25) bis zu "Hoch" (30 und 50) und "Sehr hoch" (50 plus). Umso höher der Lichtschutzfaktor, desto länger darf das Sonnenbad sein.
Die pralle Sonne genießen und trotzdem mit einer heilen Haut davon kommen? Eine Vielfalt an Sonnenschutzprodukten macht`s möglich. Doch welches Produkt eignet sich für welchen Hauttypen am besten und welcher Sonnenschutz kann auch Wasser und Schweiß standhalten? Ob sich für deinen Haut- und Lichttyp Sonnenmilch, Sonnengel oder doch lieber ein Sonnenspray eignet, erfährst du hier.
Ausreichend Sonne brennt die unerwünschten Pickel und Unebenheiten schon weg – Irrtum oder Wahrheit? Prof. Steinkraus und Dr. Pia Paes beantworten, wie besonnen Patienten mit Akne und Co. sein dürfen.
Akne: Eine akut entzündliche Akne gehört nicht in die Sonne. Zum Teil berichten Akne-Patienten aber über eine Besserung ihrer Haut in sonnenreichen Monaten. Auch hier gilt: Sonne in Maßen und gut geschützt genießen. Bei dem eher fettigen zur Akne neigenden Hauttyp empfehlen sich insbesondere leichte Sonnenschutzprodukte wie ein Fluid oder Gel.
Neurodermitis: Patienten mit einer Neurodermitis berichten eine deutliche saisonale Abhängigkeit mit einer zum Teil beeindruckenden Besserung im Sommer. Dennoch gilt auch hier: Maß halten und gut schützen. Dieser zum Teil sehr trockene Hauttyp profitiert von pflegenden Sonnencremes, die auch gute hautpflegende Eigenschaften haben. Bestehen aktive Ekzemherde der Haut, können Sonnenschutzprodukte auch reizend wirken, was zu Verschlechterungen des Hautzustandes führen kann.
Narben: Insbesondere frische Narben erfordern bis zu sechs Monate einen sehr guten UV-Schutz und sollten nicht direkt der Sonne ausgesetzt werden. Hier besteht die Gefahr unschöner Pigmentverschiebungen.
Generell gilt laut Experten: Egal ob Hautkrankheit oder nicht, ein Sonnenaufenthalt sollte immer in Maßen und gut geschützt stattfinden. Eine Abstimmung des notwendigen Lichtschutzes erfolgt in Abhängigkeit von
Vorsicht auch bei Medikamenten, denn diese können unter Umständen die Sonnenempfindlichkeit steigern und Folgeerkrankungen begünstigen.
Dass sich die richtige Ernährung positiv auf das Hautbild auswirken kann, ist nichts Neues - aber können bestimmte Lebensmittel die Haut auch vor Sonnenbrand schützen?
Ja, es gibt einen Zusammenhang zwischen Ernährung und Sonnenschutz - wenn auch nur einen geringen, bestätigen Prof. Steinkraus und Dr. Pia Paes: "Es gibt Nahrungsmittel beziehungsweise Vitamine, die bei regelmäßigem Genuss eine leicht schützende Wirkung in der Größenordnung von Lichtschutzfaktor 2 bis 3 aufbauen. Hierzu zählen zum Beispiel die Carotinoide in Karotten und Tomaten oder auch das Vitamin E. Auch Polypodium leucotomos (Goldtüpfelfarn) kann einen gewissen Sonnenschutz von innen bewirken und wird daher gerne bei Sonnenallergien verordnet."
Allerdings können diese Lebensmittel bzw. Nahrungsergänzungsmittel keinesfalls einen ausreichenden Sonnenschutz von außen ersetzen. Eine s.g. "Sonnenschutzdiät" gibt es nicht.
Wer sich viel in der prallen Sonne aufhält, sollte laut Steinkraus und Paes jedoch trotzdem auf eine ausgewogene Ernährung achten. Viel Obst, Gemüse und eine hohe Trinkmenge liefern zwar keinen Schutz, können sich aber insgesamt positiv auf Hautstruktur und –funktion auswirken und das hauteigene antioxidative Abwehrsystem und somit den Zellschutz stärken.
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Sonne ist heiß und trocknet aus. Nach dem Sonnenbad möchte die Haut also gekühlt und mit Feuchtigkeit versorgt werden. Hierfür eignen sich speziell für die Behandlung nach dem Sonnenbad entwickelte Pflegeprodukte. Bei After-Sun-Lotionen handelt es sich meist um eine Emulsionen aus Öl und Wasser. Diese Kombination sorgt dafür, dass die Haut vor dem Austrocknen bewahrt, gekühlt und gleichzeitig mit Feuchtigkeit versorgt wird. Vorsicht jedoch bei Produkten mit Alkohol, diese kühlen zwar die Haut, können sie aber unter Umständen austrocknen und reizen. Auch Dermatologe Prof. Steinkraus empfiehlt zur Pflege nach dem Sonnenbad After-Sun Produkte:
"Abends sind hautberuhigende und antioxidativ wirksame After-Sun Produkte ideal. Denn auch bei gutem UV-Schutz bedingt Sonne eine vermehrte Bildung von Sauerstoffradikalen in der Haut, was das hauteigene antioxidative System belastet. Feuchtigkeitsspendende und -bindende Substanzen unterstützen die natürlichen Regenerationsprozesse in der Haut."
After-Sun-Produkte enthalten meist leichte Pflanzliche Öle, wie Sheabutter, Aloe Vera oder Jojobaöl. Zusätzlich sollen Antioxidantien wie Vitamin E die Strapazen der Haut reduzieren.
Wähle mit Bedacht und Rücksicht auf deinen Haut- und Lichttyp deinen Sonnenschutz im Sommer. Auf diese Weise sorgst du dafür, dass der Strandurlaub für deine Haut sonnenbrandfrei und ohne vorzeitige Faltenbildung verläuft!