Mitesser sind zwar unauffälliger als Pickel, lassen Männerhaut aber ungepflegt erscheinen – obwohl ihre dunkle Färbung gar kein Schmutz ist. "Dass Mitesser schwarz sind liegt an einer chemischen Reaktion vom Hautfarbstoff Melanin mit dem Sauerstoff aus der Luft. Beide oxidieren miteinander und so entsteht die dunkle Färbung des Mitessers", weiß Susanne Martens, medizinische Kosmetikerin in der Praxis Goldbek Medical in Hamburg.
"Mitesser sind Talgpfropfen in einer Talgdrüse, welche durch eine Überverhornung der Haut nicht abfließen können und sich unter der Haut sammeln", erklärt Susanne Martens. Du musst dir das so vorstellen: Bei fettiger Haut produzieren die Poren übermäßig viel Talg, gleichzeitig sammeln sich an der Hautoberfläche abgestorbene Hautschüppchen an und versiegeln die Poren regelrecht. Das Hautfett staut sich dadurch unter dem Verschluss an. Kleine dunkle Pünktchen, die sogenannten Mitesser entstehen.
Drückt man einen Mitesser aus, sieht der Talgpropfen aus wie eine kleine gelbe Wurst. Früher dachte man deshalb, Mitesser wären kleine Würmer oder Maden, die sich unter der Haut einnisten und sich von Sekreten und Hautschüppchen ernähren. Daher der Name, der sich übrigens vom lateinischen Begriffes Komedo (comedere=essen, mitessen) ableitet.
Übrigens: Was du isst, kann tatsächlich einen Einfluss auf dein Hautbild haben. Hier haben wir einige Ernährungstipps für reine Haut zusammengestellt.
"Die T-Zone gehört zu den sogenannten seborrhoischen (fettigeren) Hautzonen. In diesen Bereichen ist die Talgproduktion meist sehr aktiv und dadurch entstehen dort mehr Unreinheiten als zum Beispiel in der meist zarteren und trockeneren Wangenpartie", weiß Hautexpertin Martens.
Ratsch und weg: Spezielle Pflaster gegen Mitesser gibt es in jeder Drogerie. Die Hersteller versprechen, dass die Unreinheiten beim Abziehen aus der Haut gezogen werden. Klingt zu schön, um wahr zu sein? Ist es leider auch. "Die Reinigungswirkung ist nur gering. Es werden längst nicht alle Mitesser aus der Haut gezogen. Und die Strips verletzen die gesunde Haut drum herum. Von daher sind diese Produkte nicht zu empfehlen", so Martens. Viel besser: regelmäßig eine tiefenreinigende Maske zum Beispiel mit Aktivkohle oder Heilerde auf die T-Zone auftragen. Wir empfehlen diese Reinigungsmasken für Männer:
"Wenn Mitesser erstmal da sind, kann man sie nur schwer wegpflegen", sagt Susanne Martens. Die Kosmetikerin empfiehlt daher, vorerst alle Mitesser bei einer regelmäßigen professionellen Ausreinigung entfernen zu lassen – je nach Intensität alle 2 bis 8 Wochen – und dann eine Pflege-Routine zu entwickeln, welche keine neuen entstehen lässt. Dafür empfiehlt sie folgende Schritte:
Wir haben einige gute Produkte zusammengestellt, die hornlösende Säuren enthalten:
"Auf fettige Cremes mit Vitamin E und anderen sehr pflegenden Inhaltsstoffen sollte man lieber verzichten. Die sind oft zu reichhaltig und können das Problem sogar verschlimmern", weiß die Hautexpertin. Die enthaltenen Öle verstopfen die Poren nur noch stärker. Achte beim Kauf auf den Hinweis "Nicht komedogen". Das bedeutet, dass die Pflege keine Inhaltsstoffe enthält, die Ihre Poren zusätzlich verstopfen könnten. Hier findest du noch mehr wertvolle Gesichtspflege-Tipps für Männer.
Wir wissen alle, dass höchste Disziplin notwendig ist, um die nervigen schwarzen Pünktchen nicht auszurücken. Aber: Ausquetschen ist keine Option, denn dabei ist absolutes Fingerspitzengefühl gefragt und das sollte erfahrenen Kosmetiker*innen überlassen werden. Schmutz unter den Nägeln und die scharfen Kanten der Fingernägel führen nicht nur zu Entzündungen, sondern können auch tiefe Krater und bleibende Narben im Gesicht hinterlassen.
"Die Haut wird vor der Ausreinigung mit sanften Peelings – in Form von Enzymen und Säuren – von übermäßigem Horn befreit. So kann man die Unreinheiten ohne viel Druck und Schmerz mit einem speziellen Komedon-Entferner hygienisch aus der Haut quetschen", erklärt Martens.
Wenn Mitesser erstmal da sind, wird man sie nicht auf einen Schlag wieder los. Also: Hab etwas Geduld. Versuche, künftig mehr Zeit in Hautpflege zu stecken – dann haben Mitesser von vorn herein kaum eine Chance.