Auch wenn der Name das Gegenteil vermuten lässt: Säurepeelings sind das sanfte, aber umso wirkungsvollere Pendant zu klassischen Peelings mit kleinen Körnchen. Herkömmliche Rubbel-Peelings, also beispielsweise mit winzigen Partikeln aus umweltschädlichem Mikroplastik oder zermahlenen Aprikosenkernen, lösen durch Reibung trockene und verhornte Hautstellen. Das kann sich im ersten Moment gut anfühlen, im schlimmsten Fall aber zu kleinen Verletzungen der empfindlichen Gesichtshaut führen. Chemische Peelings hingegen arbeiten mit Säuren, die alte, abgestorbene Hautzellen lösen und den Teint strahlen lasen – ganz sanft, ohne aggressives Rubbeln und die Umwelt zu verschmutzen.
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Welches Säure-Peeling passt zu meiner Haut?
Säure ist nicht gleich Säure. Unterschieden wird zunächst einmal zwischen AHA-, BHA- und PHA-Peelings. AHA steht für Alpha-Hydroxysäure (Glykolsäure), BHA für Beta-Hydroxysäure (Salicylsäure) und PHA für Poly-Hydroxysäure (Lactobionsäure und Glucolactone). AHA, BHA und PHA wirken unterschiedlich und sind daher auch für verschiedene Hauttypen und Probleme geeignet.
Glykolsäure hilft gegen Falten und Pigmentflecken
Ein echtes AHA-Erlebnis: Die Glykolsäure gehört in die Gruppe der Alpha-Hydroxycarbonsäuren — kurz: AHA-Säuren. "Als Fruchtsäure-Peeling hilft sie, alte Hautschüppchen der äußersten Schicht der Oberhaut zu lösen", erklärt Dr. Pia Paes, Ärztin am Dermatologikum Hamburg. Außerdem regt Glykolsäure die Hauterneuerung an. So kann Sie Alterserscheinungen wie Fältchen und Pigmentflecken mildern.
Peelings mit AHA sind für unkomplizierte bis trockene Haut geeignet und werden bei Sonnenschäden und als Anti-Aging-Mittel empfohlen.
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Salicylsäure hilft gegen Pickel und Mitesser
Salicylsäure wird bei allgemeiner Unreinheit der Haut und bei Akne angewendet, um Verhornungen aufzulösen. Die entzündungshemmende Salicylsäure — auch als 2-Hydroxybenzoesäure bekannt — löst Hornhaut auf und entfernt Schüppchen der Oberhaut. "Sie dringt tief bis in follikuläre Strukturen ein, erlaubt so eine porentiefe Reinigung der Haut", sagt die Expertin.
Aber auch dann, wenn Ihre Haut weder Pickel noch Mitesser aufweist, kann der Wirkstoff von Vorteil sein: Salicylsäure unterstützt nämlich das Hautwachstum, das sich ab einem Lebensalter von 30 Jahren natürlich verlangsamt. Doch der Wirkstoff kann die Haut austrocknen, daher wird empfohlen, nach jeder Anwendung Feuchtigkeitspflege aufzutragen.
Die Säure eignet sich für fettige bis Mischhaut mit Unreinheiten wie Pickeln oder Mitessern. Sogar bei eingewachsenen Barthaaren kann Salicylsäure helfen.
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Poly-Hydroxysäure eignet sich für empfindliche, unreine Haut
Newcomer im Hautpflege-Regal sind chemische Peelings mit PHAs, also Poly-Hydroxysäuren wie Lactobionsäure und Glucolactone. PHA-Säure hat die gleichen entzündungshemmenden und antibakteriellen Eigenschaften wie BHA-Säure, dringt aber nicht ganz so tief in die Haut ein. Deshalb entstehen deutlich weniger Reizungen. Und vor allem viel weniger Trockenheit. Übrigens: Auch PHA wird in der Anti-Aging-Pflege eingesetzt, da die Säure Pigmentflecken mindern und die Collagenproduktion fördern kann.
PHAs sind eine gute Alternative zu BHA-Peelings für Männer mit sensibler Haut, die unter Entzündungen oder Hautunreinheiten leiden.
Was muss ich beachten, damit Säuren optimal wirken?
Frei verkäufliche, säurehaltige Beauty-Produkte enthalten einen Säuregehalt von in der Regel maximal 10 Prozent. Diese Konzentration kann gegen Falten, Hautunreinheiten und Pigmentflecken eine gute Wirkung erzielen. Damit das klappt, ist die korrekte Anwendung entscheidend:
- Bei säurehaltigen Mitteln gilt nachdrücklich: Beipackzettel lesen und befolgen.
- Grundsätzlich sollten diese Pflege-Produkte nur am Abend verwendet werden, da sie die Haut lichtempfindlicher machen.
- Um anfängliche Nebenwirkungen wie Kribbeln, Brennen, Rötungen und Schuppungen zu vermeiden, sollten Sie die Säuren langsam in Ihre Pflege-Routine integrieren. Heißt im Klartext: Nicht gleich täglich auftragen.
- 1-2 Mal pro Woche reichen für den Anfang aus. Steigern Sie sich dann jede Woche in Folge um 1 Anwendung, bis Sie das Produkt schließlich täglich verwenden können.
- Beobachten Sie, wie Ihre Haut reagiert. Ein leichtes Prickeln oder Bitzeln direkt nach dem Auftragen ist normal, hält es an, vertragen Sie entweder das Produkt oder die Häufigkeit der Anwendung nicht.
- Am Morgen danach ist eine Feuchtigkeitspflege mit integriertem Sonnenschutz Pflicht, weil Säuren die Haut lichtempfindlich machen.
- Und: Rasieren Sie sich besser nicht direkt vor der Anwendung. Das kann sonst ganz schön brennen!
Was bringen Säure-Behandlungen beim Profi?
Wer eine intensivere Wirkung will: Beim Dermatologen kommen Säuren in wesentlich höherer Konzentration zum Einsatz (bis zu 70 Prozent), je höher die Konzentration, desto größerer Wirkung gegen Falten und Pickel.
Wer bis jetzt noch nichts von Säuren für die Hautpflege gehört hat oder sich schlicht nicht herangetraut hat, ist nun hoffentlich überzeugt. Denn es gibt zurzeit keine effektiveren Mittel gegen Pickel und Falten im Pflege-Regal. Aber: Sonnenschutz nicht vergessen!