EU-Vergleich: Elternzeit für Männer
Wo in Europa haben frischgebackene Väter die meiste Zeit fürs Kind?

Seit August 2022 sieht eine EU-Vereinbarkeitsrichtlinie vor, dass Väter direkt nach der Geburt 10 Tage vom Job freigestellt werden. Aber jedes Land geht anders mit dieser Vereinbarung um, wie unser Überblick zeigt. Plus: Was Deutschland von anderen europäischen Nationen lernen kann
Wo in Europa haben frischgebackene Väter die meiste Zeit fürs Kind?
© Shutterstock / Elnur

Kind da, Arbeitnehmer weg: Seit dem 23. August haben berufstätige Väter in der EU einen Anspruch auf 10 Tage Freistellung unmittelbar nach der Geburt. Eigentlich!

In Deutschland wird diese Vorschrift nämlich zunächst nicht umgesetzt – Eltern seien hierzulande schon jetzt „bessergestellt“ erklärt das Bundesfamilienministerium und verweist auf die zwei Partnermonate. Die Bundesregierung hat deshalb innerhalb der EU eine Ausnahme ausgehandelt.

Vaterschaftsfreistellung ist etwas ganz anderes als Elternzeit

"Dass die obligatorische Freistellung nach der Geburt etwas grundsätzlich anderes ist als die Elternzeit, wird nicht berücksichtigt", sagt Hans-Georg Nelles aus Düsseldorf, Vorsitzender der LAG Väterarbeit in NRW, der sich seit mehr als 25 Jahren beruflich mit dem Thema Väter, Elternzeit und Vereinbarkeit beschäftigt.

"Abgesehen von der Höhe der Lohnersatzleistung geht es um elementare Weichenstellungen in der Phase der Familiengründung. Väter können sich von Anfang an als selbstwirksam erleben und erkennen, dass es die 'geborene Mutter' nicht gibt. Ihre Partnerin und sie selbst erlernen den Umgang und die notwendigen Handgriffe, indem sie sich auf das Kind einlassen."

Deutschlands Väter sind im EU-Vergleich nur im Mittelfeld

Und was die vermeintliche Besserstellung angeht, die das Bundesfamilienministerium anführt: In einer Studie aus dem Jahr 2020 hat die OECD die Länge des Vaterschaftsurlaubs mit der in diesem Zeitraum geleisteten Bezahlung ins Verhältnis gesetzt und errechnet, wie vielen Wochen vollbezahltem Urlaub dies entspräche. Nelles: "Deutschland lag dabei mit 5,7 vollbezahlten Wochen im oberen Mittelfeld."

Spitzenreiter innerhalb der EU sind laut diesem Papier Luxemburg (21,2 vollbezahlte Wochen), Portugal (12,5 vollbezahlte Wochen) und Spanien (12 bzw. seit Anfang 2021 16 vollbezahlte Wochen). Für Men's Health Dad hat Väter-Experte Nelles eine Übersicht erstellt, wie der Stand der Dinge in Deutschland und 11 anderen europäischen Ländern ist hinsichtlich Elternzeit bzw. Paternal Leave (so der englischsprache Begriff).

Und so sieht die Situation für Väter derzeit in folgenden Ländern aus:

Papas in Deutschland

In Deutschland gilt seit 2007 eine Elterngeldregelung, die 14 Monate bezahlte Elternzeit vorsieht. Es gilt der 12 plus 2 Grundsatz, mindestens 2 Monate müssen von der jeweiligen Partnerin bzw. dem Partner in Anspruch genommen werden. Die obligatorischen 2 Mutterschaftsmonate nach der Geburt werden mit der Elternzeit verrechnet.

Die Elternzeitmonate können als sogenannte Basiselterngeld- oder Elterngeldplusmonate genutzt werden. Durch diese Regelung kann die Aufteilung der Elternzeit zwischen Vätern und Müttern flexibler gestaltet und mit einer Teilzeittätigkeit während der Elternzeit, erlaubt sind bis zu 32 Stunden, kombiniert werden. Als zusätzlichen Anreiz für eine partnerschaftliche Aufteilung der Erwerbs- und Familienarbeit gibt es den Partnerschaftsbonus, der für 3 Monate in Anspruch genommen werden kann, wenn beide zwischen 24 und 32 Stunden pro Woche erwerbstätig sind.

Das Elterngeld beträgt 65 Prozent des Nettoeinkommens des Vorjahres, mindestens 300 Euro und höchstens 1.800 Euro pro Monat. Der Anteil der Väter, die Elterngeld in Anspruch genommen haben, lag im Bundesdurchschnitt im 3. Quartal 2019 bei 44 Prozent.

Väter in Dänemark

In Dänemark sind zum 1. August 2022 neue Regelungen zur gleichmäßigeren Verteilung der Elternzeit in Kraft getreten. Für beide Elternteile sind jetzt jeweils 11 Wochen vorgesehen. Hinzu kommen insgesamt 26 weitere bezahlte Wochen, die beliebig aufgeteilt werden können.

Eltern haben jetzt einen gemeinsamen Anspruch auf insgesamt 48 bezahlte Wochen Elternzeit. Bislang waren nur 2 davon für Väter festgeschrieben, für Mütter 14. Das Elterngeld beträgt durchschnittlich 52,4 Prozent des letzten Verdienstes.

Im Jahr 2018 nahmen 78,3 Prozent der Väter Elternzeit in Anspruch. Insgesamt hat sich der Anteil der Väter, die Elternzeit nehmen, seit 2015 kaum verändert.

Daddys in Finnland

Die Dauer des "Paternity Leave" betrug bisher 54 Arbeitstage (9 Wochen), davon konnte der Vater bis zu 18 Tage in Anspruch nehmen, während die Mutter im Mutterschafts- oder Elternurlaub war.

Als Lohnersatz wurden 70 Prozent bei einem Jahresverdienst zwischen 12.452 Euro und 39.144 Euro, 40 Prozent bei einem Verdienst von bis zu 60.225 Euro und 25 Prozent bei einem höheren, gezahlt. Diejenigen, deren Jahres Jahresverdienst vor der Geburt unter 12.452 Euro lag, erhielten einen Mindestpauschalbetrag. Im Jahr 2020 erhielten 3,8 Prozent der Väter die Mindestpauschale. Während des Vaterschaftsurlaubs dürfen die Väter nicht arbeiten.

Nach dem Ende des Mutterschaftsurlaubs könnten weiter 158 Tage Elternzeit genommen werden. Es handelte sich um einen Familienanspruch, und die Eltern könnten sich den Urlaub nach eigenem Ermessen aufteilen. Anfang September 2022 gab es jedoch eine Reform: Bei zwei Elternteilen bekommen jetzt beide jeweils 160 Tage Elternzeit zugeteilt. Bis zu 63 ihrer Tage dürfen sie aber an die oder den anderen abgeben. Die Umsetzung der Reform kostet nach früheren Schätzungen etwa 100 Millionen Euro.

Papas in Frankreich

Die Dauer der Vaterschaftsfreistellung beträgt 14 Arbeitstage, diese muss innerhalb der ersten 4 Monate nach der Geburt genommen werden.

Die Vergütung beträgt 100 Prozent des Verdienstes, bis zu einer Verdienstgrenze von 3.428 Euro pro Monat. Im öffentlichen Sektor wird der Urlaub voll bezahlt, das heißt es gibt keine Obergrenze. In der Privatwirtschaft zahlen einige Arbeitgebende, insbesondere größere Unternehmen das Gehalt ebenfalls in voller Höhe weiter.

Bis das Kind 3 Jahre alt ist. besteht ein individueller Anspruch auf Elternzeit, das heißt sowohl Mutter als auch Vater können sie, gegebenenfalls auch gleichzeitig, in Anspruch nehmen. In dem Fall wird ein „Erziehungsgeld" gezahlt. Die Höhe ist unter anderem davon abhängig, ob und in welchem Umfang Vater oder Mutter arbeiten. Die Grundleistung beträgt 398,40 Euro pro Monat, wenn sie nicht arbeiten; 257,55 Euro pro Monat, wenn sie weniger als die Hälfte der Vollzeitarbeitszeit arbeiten.

95 Prozent der Väter im Vaterschaftsurlaub nehmen alle Tage in Anspruch, etwa 66 Prozent der anspruchsberechtigten Väter haben im Jahr 2016 diese Freistellung genommen.

Daddys in Großbritannien

Die Dauer der Vaterschaftsfreistellung beträgt im Vereinigten Königreich 1 oder 2 Wochen. Eine Woche entspricht dabei der Anzahl der Tage, die der Arbeitnehmer normalerweise in einer Woche arbeitet.

Vergütet wird diese Zeit mit einer Pauschalzahlung in Höhe von 151,97 Pfund pro Woche oder 90 Prozent des durchschnittlichen Wochenverdienstes, wenn dieser geringer ist.

Die Elternzeit kann erst nach der Geburt des Kindes beginnen und muss innerhalb von 56 Tagen nach der Geburt des Kindes oder innerhalb von 8 Wochen nach dem Geburtstermin enden, wenn das Kind zu früh geboren wurde. Sie muss in einem Stück genommen werden.

Väter in Island

Das Gesetz unterscheidet nicht zwischen Mutterschafts-, Vaterschafts- und Elternurlaub, sondern spricht nur von „Geburtsurlaub". Davon sind seit 2021 6 Monate für Mütter und 6 Monate für Väter vorgesehen, wobei jeder Elternteil bis zu 6 Wochen auf den anderen übertragen kann. Davor galt die Regel 3 Monate für die Mutter, 3 für den Vater und 3 zur freien Verfügung.

Bezahlt wird während dieser Zeit 80 Prozent des durchschnittlichen Gesamteinkommens der Person bis zu einem Höchstbetrag von 4.080 Euro pro Monat.

Im Jahr 2017 nahmen 86,4 Prozent der Väter eine Elternzeit in Anspruch, wobei sie durchschnittlich 91 Tage nahmen (im Vergleich zu 180 bei den Müttern).

Papis in den Niederlande

Die Dauer der Freistellung nach der Geburt entspricht der wöchentlichen Anzahl der Arbeitsstunden des Vaters. Bei einer Vollzeitbeschäftigung von 38 Stunden ergibt sich beispielsweise ein Urlaubsanspruch von 38 Stunden, also eine Woche.

Der zusätzlichen Geburtsurlaub beträgt das 5-fache der Anzahl der Arbeitsstunden pro Woche, bis zu einer Höchstdauer von 5 Wochen. Bei einer Vollzeitbeschäftigung von 40 Stunden pro Woche ergibt sich beispielsweise ein Anspruch auf einen zusätzlichen Urlaub von 5 Wochen.

Die erste Woche wird vom Arbeitgeber mit 100 Prozent des Verdienstes bezahlt, es gibt keine Obergrenze für die Zahlungen. Die Wochen des Zusatzurlaubs werden von der Versicherungsanstalt für Angestellte mit 70 Prozent des Verdienstes bezahlt, mit einer Obergrenze von 70 Prozent des täglichen Höchstlohns von derzeit 223,40 Euro.

Die erste Woche kann innerhalb von 4 Wochen nach der Geburt des Kindes genommen werden. Die zusätzlichen Wochen können flexibel innerhalb von 6 Monaten nach der Geburt des Kindes genommen werden.

Im Jahr 2019 nahmen 83 Prozent der Väter den Urlaub direkt nach der Geburt ihres Kindes, das waren etwas weniger als 2017 (86 Prozent).

Dads in Norwegen

In Norwegen ist der Elternurlaub in 3 Teile aufgeteilt - einen Teil für die Mutter, einen Teil für den Partner und einem Teil, der frei zwischen beiden Elternteilen aufgeteilt werden kann.

Väter und Mütter können entscheiden, ob Sie 49 Wochen lang Elterngeld bei vollem Gehalt oder 59 Wochen lang bei 80 Prozent Gehalt beziehen möchten. Die von ihnen getroffene Wahl gilt für beide Elternteile und kann nicht mehr geändert werden, sobald die Elternzeit begonnen hat.

Die so genannte "Vaterschaftsquote" beträgt 15 Wochen. Nimmt der Partner diesen Urlaub nicht in Anspruch, wird er widerrufen. Wenn der Partner zu krank ist, um sich um das Kind zu kümmern, kann die Mutter beantragen, das väterliche Kontingent zu übernehmen.

Die gemeinsame Zeit des Urlaubs kann von den Eltern frei aufgeteilt werden. Er beträgt 16 oder 26 Wochen, je nachdem, ob Sie sich für 80 oder 100 Prozent Bezahlung entschieden haben. Die Mutter muss arbeiten, wenn ihr Partner während dieses gemeinsamen Zeitraums Elternzeit nimmt.

Partner haben zusätzlich zur väterlichen Quote Anspruch auf 2 Wochen Vaterschaftsfreistellung nach der Geburt eines Kindes. Es besteht jedoch kein gesetzlicher Anspruch auf Bezahlung während dieser 2 Wochen, aber viele Arbeitgeber zahlen während dieser Zeit ein reguläres Gehalt.

Die Inanspruchnahme der Elternzeit in Norwegen durch Väter beträgt etwa 89 Prozent.

Papas in Österreich

Seit März 2017 haben Väter Anspruch auf einen "Familienzeitbonus", eine Geldleistung für erwerbstätige Väter, die ihre Erwerbstätigkeit im Einvernehmen mit dem Arbeitgeber für 28 bis 31 Tagen innerhalb von 3 Monaten nach der Geburt des Kindes unterbrechen.

Seit September 2019 haben alle erwerbstätigen Väter, die mit Mutter und Kind in einem Haushalt leben, einen Rechtsanspruch auf einen Monat Vaterschaftsurlaub, wenn sie vor der "Familienzeit" mindestens 182 Kalendertage erwerbstätig waren.

Zusätzlich gibt es eine Elternkarenz von 2 Jahren. Die Karenzzeit kann maximal zweimal zwischen beiden Elternteilen aufgeteilt, wobei ein Teil mindestens 2 Monate dauern muss, vergütet wird diese Zeit mit dem „Kinderbetreuungsgeld“. Wenn beide Elternteile diese Leistung in Anspruch nehmen (mindestens 20 Prozent der beantragten Tage sind nicht übertragbar), kann das Geld innerhalb eines Zeitraums zwischen 456 Tagen (bei einem Tagesbetrag von 33,88 Euro) und 1.063 Tagen (bei einem Tagesbetrag von 14,53 Euro) genutzt werden.

Der Familienzeitbonus beläuft sich auf 22,60 Euro pro Kalendertag. Entscheidet sich der Vater jedoch später für den Bezug des Kinderbetreuungsgeldes, wird die Leistung um den Betrag des Familienzeitbonus gekürzt, den er unmittelbar nach der Geburt erhalten hat.

Derzeit erhalten etwa 8 Prozent aller Väter während ihres Vaterschaftsurlaubs den "Familienzeit-Bonus".

Väter in Schweden

In Schweden gibt es 10 Tage Partnerschaftsfreistellung. Sie sind dafür gedacht, dass der andere Elternteil (oder die Betreuungsperson) bei der Entbindung dabei ist, sich um ältere Geschwister kümmert, während die Mutter im Krankenhaus ist, und/oder sich an der Kinderbetreuung beteiligt, wenn die Mutter nach Hause kommt. Meistens wird dies vom Vater des Kindes in Anspruch genommen und wurde früher "Vatertage" genannt.

Bezahlt wird für diesen Zeitraum 77,6 Prozent des Verdienstes bis zu einer Verdienstgrenze von 35.678 Euro pro Jahr. Die Zahlungen werden von der schwedischen Sozialversicherungsanstalt geleistet.

Darüber hinaus können beide Elternteile zusammen 480 Tage freinehmen, um sich um die Kinder zu kümmern. Vergütet wird diese Zeit mit bis zu 80 Prozent des Gehalts. 300 Tage können sich die Eltern dabei völlig frei aufteilen.

Eltern mit gemeinsamem Sorgerecht haben Anspruch auf jeweils 240 Tage Elterngeld, wobei einige Tage zwischen ihnen übertragen werden können, während andere nicht übertragbar sind. Für jeden Elternteil sind 195 der 240 Elternzeittage einkommensabhängig. Für Kinder, die nach 2016 geboren wurden, können 90 dieser Tage nicht auf den anderen Elternteil übertragen.

Eltern, die Anspruch auf einkommensbezogene Leistungen haben, werden 195 Tage zu 77,6 Prozent des Verdienstes bis zu einer jährlichen Obergrenze von 47.571,04 Euro bezahlt. Im Jahr 2020 nahmen rund 76 Prozent der Väter, gleichgeschlechtlicher Partner oder andere benannten Personen die Elternzeit in Anspruch.

Papas in der Schweiz

Schweizer Väter haben seit dem 1. Januar 2021 Anspruch auf 2 Wochen bezahlten Vaterschaftsurlaub.

Der Anspruch ermöglicht einen Anspruch von 10 Tagen, wobei diese am Stück oder in einzelnen Tagen bezogen werden können. Der Bezug hat innerhalb von 6 Monaten nach der Geburt des Kindes zu erfolgen. Der Anspruch besteht zusätzlich zum normalen Urlaubsanspruch.

Der Erwerbsausfall aufgrund der zusätzlichen arbeitsfreien Zeit wird entschädigt. Sie kommt den Vätern zugute, wenn sie die folgenden Voraussetzungen erfüllen: Erwerbstätigkeit zum Geburtszeitpunkt, entweder als Arbeitsnehmer oder als Selbstständige, in den 9 Monaten vor der Geburt in der Arbeits- und Rentenversicherung obligatorisch versichert und in diesem Zeitraum für mindestens 5 Monate erwerbstätig waren.

Der Erwerbsersatz entspricht jenem für Mütter im Mutterschaftsurlaub, nämlich 80 Prozent des durchschnittlichen Erwerbseinkommens vor der Geburt, höchstens jedoch 196 Schweizer Franken pro Tag. Im Normalfall wird der Lohn durch den Arbeitgeber bezahlt, der den Betrag erstattet bekommt.

Daddys in Spanien

Seit dem 1. Januar 2021 steht Vätern in Spanien genauso viel Elternzeit wie Müttern zu. Mit der Besonderheit, dass diese Zeit nicht auf die Mütter übertragbar ist.

Väter haben damit Anspruch auf 16 Wochen Elternzeit. Die ersten 6 Wochen direkt nach der Geburt müssen Väter nehmen, die restlichen 10 Wochen können sie bis zum 1. Geburtstag des Kindes am Stück oder als einzelne Wochen nehmen.

Für die 16 Wochen erhalten sie einen vollen Lohnausgleich.

Fazit: Was sich Deutschland von anderen Ländern abschauen kann

Laut EU-Vereinbarkeitsrichtlinie soll jeder Vater nach der Geburt 10 Tage frei bekommen. Aber nicht jedes Land hat die Richtlinie bisher umgesetzt und auch wenn es die Möglichkeit gibt, nimmt leider nicht jeder Vater sie in Anspruch. Unser Experte Hans-Georg Nelles hat aber 6 Faktoren identifiziert, die die Inanspruchnahme von Paternal Leave bzw. Elternzeiten durch Väter begünstigen.

Entscheidend sind folgende Faktoren: 1. Elternzeiten, die für die Väter reserviert sind; 2. Höhe der Vergütung während der Elternzeit; 3. gleichstellungsorientierte Familienpolitik; 4. väterbewusste Unternehmenskulturen; 5. Berufstätigkeit und -orientierung der Partnerin und 6. Zuschreibung von Kompetenzen und Bedeutung als Vater. An Letzterem mangelt es auf jeden Fall noch in Deutschland.