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Als Vater den Weihnachtsmann spielen? So klappt's

Kids & Tipps
Dieses Jahr musst du den Weihnachtsmann spielen? So haust du nicht in den Sack. © Shutterstock.com / Stock-Asso

Papa als Weihnachtsmann So spielst du zu Heiligabend den Weihnachtsmann

Hohoho! Wer dieses Jahr den Weihnachtsmann gibt, muss einiges beachten. Wir sagen dir, was du für dein Kostüm alles brauchst, wie der perfekte Auftritt gelingt und wie dich deine Kinder unter dem Christbaum garantiert nicht enttarnen

Kannst du dich noch an dein erstes Weihnachtsmann-Erlebnis als Kind erinnern? Als es an der Tür bollerte und plötzlich diese große, breite Gestalt in der Haustür stand? Es ist wohl einer der magischsten Kindheitsmomente überhaupt. Vielleicht auch ein wenig unheimlich. Aber auch für den Vater ist es ein ganz besonderes Erlebnis. Er nimmt seinen Kindern die Angst, hilft ihnen mit dem Weihnachtsmann zu sprechen und stimmt mit ihnen ein Weihnachtslied an.

Will man seine Kinder zu Heiligabend mit dem Weihnachtsmann überraschen, stehen nicht wenige Väter vor der Frage: Wie genau stelle ich das jetzt eigentlich an? Einen Freund fragen? Vielleicht den Nachbarn? Einen professionellen Schauspieler engagieren? Auch das geht. Muss aber nicht sein. Denn mit einigen Tipps und Tricks muss du überhaupt niemanden engagieren. Du kannst es selbst übernehmen. Du kannst selbst zum großen bärtigen Mann vom Nordpol werden.

Wenn du dich der Aufgabe gewachsen fühlst, gibt es allerdings einiges zu beachten. In diesem Artikel zeigen wir dir deshalb, wie du es schaffst, dass dich dein Nachwuchs nicht erkennt, welche Bestandteile du für das Kostüm brauchst und wie du deinen Auftritt Schritt für Schritt meisterst. Tipps gibt's dazu von unserem Experten Markus Fechtner, ein professioneller Weihnachtsmann mit langjähriger Erfahrung.

Papa als Weihnachtsmann: Wie soll das gut gehen?

Vielleicht hast du erst einmal Bedenken. Das ist auch völlig okay. Aber warte erst einmal ab. Theoretisch kann jeder Papa Weihnachtsmann werden, wirklich jeder. Eben nur nicht immer für das eigene Kind. Die Antwort, warum das so ist, liegt auf der Hand: Kinder durchschauen vieles, irgendwann durchschauen sie zu viel. Häufig sind unsere Kinder sowieso pfiffiger als wir Väter uns das vielleicht denken. Die Einschätzung unseres Experten: "Als eigener Vater den Weihnachtsmann zu spielen, ist bis zu einem Kindesalter von maximal vier Jahren noch praktikabel." Ganz klar: Mit zunehmendem Alter steigt auch irgendwann das Risiko, aufzufliegen und das sollte dir bewusst sein.

Am Ende, und das ist wichtig, wirst du selbst es aber am besten wissen. Du kennst deinen Nachwuchs schließlich wie kein Zweiter. Und bevor du jetzt zu viel Angst vor der Aufgabe bekommst, sei dir gesagt: Es gibt Tricks, die deinen Erfolg als Hobbyweihnachtsmann maßgeblich begünstigen können. Tricks, mit denen du es deinen Kindern wirklich schwer machst, dich zu erkennen. Dazu gehören vor allem: ein gutes Kostüm, eine verstellte Stimme und eine solide Schauspieleinlage mit einem gut vorbereiteten und schlagfertigen Weihnachtsmann.

Roter Mantel und weißer Bart: Was brauche ich alles für mein Weihnachtsmann-Kostüm?

Nicht jedes Kostüm muss haargenau gleich aussehen, klar. Aber ein echter Weihnachtsmann steht zu seiner Uniform. Für Papa ganz besonders wichtig: Dein Kostüm muss dich besonders umfangreich abdecken. Schließlich könnte dich schon ein Muttermal verraten. Das sind die 10 wichtigsten Teile für dein Kostüm, sagt unser Profi-Santa.

1. Roter Mantel: Das Herzstück des Weihnachtsmannes. Ohne ihn geht gar nichts.

2. Großer Ansteckbart: Für Papa muss er ganz besonders groß sein. Er muss so viel bedecken, wie irgendwie möglich.

3. Zipfelmütze: Am besten eine lange mit weißer Bommel dran. Zum Beispiel diese hier.

4. Perücke: Auch wenn nur einzelne Haarlocken aus der Zipfelmütze schauen: der Weihnachtsmann hat immer weiße, lange Haare. Hier bekommst du Perücke+Bart

5. Weiße Handschuhe: "Denn Hände sind sehr verräterisch", sagt der Experte. Weiße Weihnachtsmann-Handschuhe gibt's hier. 

6. Jutesack: Schließlich trägt der Weihnachtsmann die Geschenke nicht in seiner Hand. Hier bekommst du einen Jutesack.

7. Umschnallbauch oder Kissen: Schmächtig ist der Weihnachtsmann sicher nicht. Und umso besser: Es verändert Papas Körperstatur ein wenig. Hier gibt's einen Umschnallbauch.

8. Schwarze Stiefel: "Auf keinen Fall weiße Turnschuhe oder Ähnliches nehmen", warnt der Experte. Schwarze Tom Tailor Stiefel

9. Brille: Unsere Augen sind unheimlich markant und verraten uns daher sehr leicht. Eine Brille ist daher empfehlenswert. Und außerdem trägt der Weihnachtsmann auch eine. Hier bekommst du eine Weihnachtsmann-Brille.

10. Großes (goldenes) Buch: Hier stehen alle guten und schlechten Taten der Kinder drin. Nur ein echter Weihnachtsmann verfügt über dieses Buch. "Man kann auch einfach ein altes Buch nehmen und es authentisch zusammenbasteln", so der Experte.

Das Weihnachtsmann-Kostüm gibt's auch als ganzes Set.

Papa weg, Santa da. Wie soll ich das anstellen?

Papa und der Weihnachtsmann im gleichen Raum? Das geht so natürlich nicht. Zuerst muss Papa das Feld räumen, und zwar möglichst unspektakulär. "Da muss man sich was einfallen lassen", sagt unser Weihnachtsmann. "Das weiß man selbst am besten" Die Standardausrede: "Ich muss mal eben zum Nachbarn." Klingt billig? Aber wieso eigentlich nicht? Du könntest deinem Nachbarn ja tatsächlich frohe Weihnachten wünschen. Wie du es auch immer anstellst: Such dir auf jeden Fall etwas Realistisches aus, etwas, was zu dir und eurem Familienleben passt. Und ganz wichtig: sei nicht verkrampft dabei. Einem stocksteifen Vater, der merkwürdig lächelnd, einen großen Rucksack übergeworfen ankündigt, er würde jetzt mal eben zu den Nachbarn rübergehen, glaubt man eher weniger.

Wie soll ich mich vorbereiten?

Wenn es dann einmal so weit ist, solltest du nicht völlig unvorbereitet in die Türe stolpern. Auch das beste Kostüm wird einen unechten Weihnachtsmann enttarnen, wenn er dem Kostüm mit seinen Worten und seiner Ausstrahlung nicht gerecht wird. Auf diese zwei Punkte solltest du besonders achten:

  • Sei mit dem Weihnachtsmann vertraut: "Denn man muss sich auf die Neugier der Kinder einstellen", sagt unser Experte. Irgendwann wird vermutlich auch bei deinem Nachwuchs die anfängliche Scheu verflogen sein. Auf Fragen wie: "Wo ist denn dein Rentierschlitten“ solltest du eine plausible Antwort haben. Und diese sollte nicht in drei unsouveräne "Ähhs" eingerahmt sein. "Es ist wichtig, dass man in seiner Rolle authentisch rüberkommt, dass man sich seiner Funktion bewusst ist", sagt der Profi-Weihnachtsmann. Mach dich also ein wenig mit der Geschichte des Weihnachtsmanns vertraut: Wo kommt er her? Wer begleitet ihn auf seiner jährlichen Reise? Und was macht er eigentlich, wenn Weihnachten vorüber ist?
  • Lerne deine Stimme zu verstellen: "Als Darsteller rede ich selbst mit normaler Stimme, aber der eigene Vater muss seine Stimme definitiv kontinuierlich und tief verstellen", erklärt der Profi. "Das kann ganz schön schwierig sein, weil man immer darauf achten muss, auf einmal nicht wieder ganz normal zu reden."

"Wart ihr denn auch artig?" 5 Schritte für den perfekten Auftritt

Dann geht es um die eigentliche Arbeit: was du sagst und wie du die Handlung lenkst: "Dafür braucht man eine Rahmenhandlung", empfiehlt unser Experte. "Ich habe diese zum Beispiel in meinem goldenen Buch notiert". Besonders wichtig ist dabei der Anfang. Denn der bestimmt, wo es langgeht. Hier sind 5 Schritte von unserem Experten.

1. Stimmung auflockern: "Zu Beginn mache ich das als Darsteller oft so, dass ich die Kinder etwas frage. Zum Beispiel: "Ja, wer bin ich denn?" Und nach der Antwort frage ich vielleicht nochmal: "Ja und wo wohne ich denn?“ erzählt Fechtner. Das hilft, wenn deine Kinder ein wenig vom Anblick des Weihnachtsmanns erstarrt sein sollten. Aber Vorsicht: Der Weihnachtsmann ist immer noch eine Autoritätsfigur. Zu locker solltest du also nicht werden.

2. Gedicht (oder Ähnliches) abfragen: Du weißt als Vater natürlich am besten, ob deine Kinder ein kleines Weihnachtsgedicht aufsagen können und wenn ja, welches. "Es muss auch nicht immer ein Gedicht sein", sagt der Experte. "Man kann auch irgendeine andere Aufgabe einfordern" - zum Beispiel ein Lied anstimmen.

3. Gutes und Schlechtes aufzählen: "Ich würde zwei bis drei Dinge ansprechen, die in diesem Jahr gut gelaufen sind, und maximal zwei bis drei Dinge, die nicht so gut gelaufen sind", rät der Experte. Dadurch gelingt es dir, die Ehrfurcht deines Nachwuchses vor dir zu bewahren. Vor allem, wenn du Punkt eins ein wenig zu ernst genommen hast.

4. Geschenke übergeben: Am besten, du sagst noch etwas zu den Geschenken. Als Papa wirst du genau wissen, warum sich deine Kinder ausgerechnet dies und jenes gewünscht haben.

5. Verabschieden: Nimm dir ruhig noch ein wenig Zeit, bevor du gehst. Vielleicht haben deine Kinder ja auch noch ein paar Fragen. Anschließend kannst du dich mit deinem Jutesack wieder auf den Rentierschlitten schwingen.

Was mache ich, wenn mein Kind Angst vorm Weihnachtsmann hat?

Das laute Bollern an der Türe, der Anblick der großen, fast schon bedrohlich wirkenden Gestalt und dazu noch ihre kraftvolle Stimme: Hand aufs Herz: Du hattest damals auch ein wenig Angst, als plötzlich der Weihnachtsmann in der Tür stand. Daher ist es nicht verwunderlich, wenn auch dein Nachwuchs ein wenig Angst vor deiner Inszenierung hat. In deinem Fall wäre es sogar ein gutes Zeichen: Schließlich haben sie dich nicht enttarnt. Dann gilt es aber, richtig mit der Angst umzugehen.

Das Wichtigste: "Erst einmal nicht näherkommen und Abstand halten. Denn aus der Perspektive eines Kindes ist man erst einmal ein vier bis fünf Meter großes Monster", sagt der Experte. "Dann kann man versuchen, sich langsam anzunähern und sich körperlich kleinzumachen, indem man sich hinkniet." Auch wichtig ist die Stimme: "Man sollte dann erst einmal etwas leiser sprechen. Anschließend kann man vielleicht auch mal die Hand ausstrecken und versuchen, die Hand des Kindes zu kitzeln. Das kann das Kind entspannen", so der Profi. Im Falle der Angst muss der Weihnachtsmann also menschlicher werden, einer von uns sein. Nicht über den Dingen schweben, sondern tatsächlich eine persönliche Verbindung zum Kind aufbauen. Als Vater solltest du das gut hinbekommen.

"Papa, das bist doch du!": Wenn der Nachwuchs dich enttarnt

Diese Gefahr besteht nun einmal, auch wenn du es deinen Kindern mit Kostüm, Stimme und Auftritt wirklich schwer machen kannst. Auch wenn du alles richtig machst, wirklich viel Zeit in die Vorbereitung steckst und am Ende ein Weihnachtsmann wie aus dem Weihnachtslehrbuch bist: Ja auch dann kann dich dein Nachwuchs immer noch enttarnen.

Wenn es dann einmal zu dieser unschönen Situation gekommen ist, ist die Frage dann: Wie damit umgehen? Weitermachen? Und die Rolle durchziehen? Oder alles auflösen und Papa zum Vorschein kommen lassen? Beide Optionen haben irgendwie einen bitteren Beigeschmack, findest du nicht?

Eines ist natürlich klar: In dieser Situation möchte kein Vater sein. Aber das heißt nicht, dass du sie nicht meistern kannst. Wie wäre es mit einem Kompromiss zwischen beiden Varianten? Du beharrst nicht zu 100 Prozent auf deiner Rolle, löst sie aber auch nicht ganz auf. Du wirst zwar zu Papa, aber hast auch einen Grund dafür. Sag einfach: "Der Weihnachtsmann hat ja viel zu tun". Unser Experte mutmaßt: "Vielleicht hat es der Weihnachtsmann ja nicht mehr rechtzeitig geschafft und Papa den Auftrag gegeben." Vielleicht hat er ihm ja im Vorfeld bereits einen Brief geschrieben? In jedem Fall ist es eine gute Idee, die Situation spielerisch zu lösen und deinen Nachwuchs nicht mit brutaler erwachsener Ehrlichkeit zu konfrontieren. So könnte der echte Weihnachtsmann auch immer noch im nächsten Jahr die Reise zu euch antreten.

Und was, wenn ich mir's doch nicht zutraue?

Dann ist das auch nicht schlimm. Schließlich gibt es dafür auch professionelle Hilfe. Einen Weihnachtsmanndarsteller kannst du dir am besten bei einer professionellen Agentur oder Organisation mieten. Zum Beispiel hier beim Weihnachtsmannservice www.weihnachtsmann-nikolaus.de

Als Papa in die Rolle von Santa zu schlüpfen ist nicht leicht. Dein Nachwuchs sollte für den Auftritt daher nur zwei bis vier Jahre alt sein. Wichtig ist: ein detailgetreues Kostüm und ein überzeugender Auftritt. Und auch die richtige Vorbereitung: Du solltest wichtige Fragen rund um den Weihnachtsmann beantworten können. Hast du all diese Punkte erfüllt? Dann wirst du sicher ein überzeugender Weihnachtsmann – es gibt nichts mehr, was deinem Auftritt im Wege steht. Wir wünschen viel Erfolg und ein fröhliches Weihnachtsfest.

Horizontal Parenting: Die Kinder werden bespaßt, während man selbst die Füße hochlegt
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