Als Vater den Weihnachtsmann spielen? So klappt's

Highlight zu Heiligabend
So wirst du zum Weihnachtsmann

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Zuletzt aktualisiert am 18.12.2024
Ein Mann tanzt als Weihnachtsmann verkleidet um den Christbaum
Foto: Shutterstock.com / Studio Romantic

Hohoho! Zu Heiligabend möchtest du deine Kinder mit dem Weihnachtsmann überraschen? Da stellt sich die Frage: Wie genau stelle ich das jetzt an? Einen Freund fragen? Vielleicht den Nachbarn? Einen professionellen Schauspieler engagieren? Das muss nicht sein. Denn mit unseren Tipps musst du überhaupt niemanden engagieren. Du kannst die Rolle selbst übernehmen.

Allerdings gibt es einige Punkte zu beachten. In diesem Artikel zeigen wir dir deshalb, wie du deinen Auftritt Schritt für Schritt meisterst. Tipps gibt's dazu von unserem Experten Markus Fechtner, einem professionellen Weihnachtsmann mit langjähriger Erfahrung.

Papa als Weihnachtsmann: Wie soll das funktionieren?

Vielleicht hast du anfangs Zweifel, und das ist völlig in Ordnung. Lass es aber erst einmal auf dich zukommen. Grundsätzlich kann jeder Papa den Weihnachtsmann spielen – theoretisch wirklich jeder. Nur eben nicht immer für die eigenen Kinder. Der Grund dafür ist ganz einfach: Kinder durchschauen vieles, und irgendwann erkennen sie zu viel. Oft sind unsere Kinder ohnehin cleverer, als wir Väter vielleicht vermuten. Unser Experte sagt dazu: "Als eigener Vater den Weihnachtsmann zu spielen, funktioniert in der Regel bis zu einem Alter von etwa vier Jahren." Je älter die Kinder werden, desto größer ist das Risiko, dass sie dich entlarven – das sollte dir bewusst sein.

Aber keine Sorge, am Ende kennst du dein Kind am besten. Bevor du dir zu viele Gedanken machst, sei beruhigt: Es gibt Tricks, die deine Chancen als Weihnachtsmann enorm steigern können. Mit einer guten Verkleidung, einer verstellten Stimme und einer überzeugenden Schauspieleinlage wird es für deine Kinder deutlich schwieriger, dich zu erkennen.

Was brauche ich als Weihnachtsmann für ein Kostüm?

Nicht jedes Kostüm muss haargenau gleich aussehen, klar. Aber ein paar Weihnachtsmann-Accessoires sind gesetzt. Für Papa ganz besonders wichtig: Dein Kostüm muss dich besonders umfangreich abdecken. Schließlich könnte dich schon ein Muttermal verraten. Das sind laut unserem Profi-Weihnachtsmann die 10 wichtigsten Teile für dein Kostüm (inklusive ein paar Kauf-Tipps).

1. Roter Mantel: Das Herzstück des Weihnachtsmannes, ohne ihn geht gar nichts, ein roter Bademantel geht aber in der Not auch.

2. Großer Ansteckbart: Für Papa muss er ganz besonders groß sein, um ein Erkennen zu verhindern. Er muss so viel bedecken wie irgendwie möglich.

3. Zipfelmütze: Natürlich in der Farbe Rot. Am besten eine lange mit weißer Bommel dran. Zum Beispiel diese hier.

4. Perücke: Auch wenn nur einzelne Haarlocken aus der Zipfelmütze schauen: der Weihnachtsmann hat immer weiße, lange Haare. Hier bekommst du Perücke und Bart

5. Weiße Handschuhe: "Denn Hände sind sehr verräterisch", sagt der Experte. Weiße Weihnachtsmann-Handschuhe gibt's hier.

6. Jutesack: Schließlich trägt der Weihnachtsmann die Geschenke nicht in seiner Hand. Hier bekommst du einen Jutesack.

7. Umschnallbauch oder Kissen: Schmächtig ist der Weihnachtsmann sicher nicht. Und umso besser: Es verändert Papas Körperstatur ein wenig. Hier gibt's einen Umschnallbauch.

8. Schwarze Stiefel: "Auf keinen Fall weiße Turnschuhe oder Ähnliches nehmen", warnt der Experte. Schwarze Tom Tailor Stiefel

9. Brille: Unsere Augen sind unheimlich markant und verraten uns daher sehr leicht. Eine Brille ist daher empfehlenswert. Und außerdem trägt der Weihnachtsmann auch eine. Hier bekommst du eine Weihnachtsmann-Brille.

10. Großes (goldenes) Buch: Hier stehen alle guten und schlechten Taten der Kinder drin. Nur ein echter Weihnachtsmann verfügt über dieses Buch. "Man kann auch einfach ein altes Buch nehmen und es authentisch zusammenbasteln", so der Experte.

Papa weg, Santa da. Wie soll ich das anstellen?

Papa und der Weihnachtsmann im gleichen Raum? Das geht so natürlich nicht. Zuerst muss Papa das Feld räumen, und zwar möglichst unspektakulär. "Da muss man sich was einfallen lassen", sagt unser Weihnachtsmann. "Das weiß man selbst am besten"

Die Standardausrede: "Ich muss mal eben zum Nachbarn." Klingt billig? Aber wieso eigentlich nicht? Du könntest deinem Nachbarn ja tatsächlich frohe Weihnachten wünschen. Wie du es auch immer anstellst: Such dir auf jeden Fall etwas Realistisches aus, etwas, was zu dir und eurem Familienleben passt. Und ganz wichtig: Sei nicht verkrampft dabei. Einem stocksteifen Vater, der merkwürdig lächelnd und einen großen Rucksack übergeworfen ankündigt, er würde jetzt mal eben zu den Nachbarn hinübergehen, glaubt man eher weniger.

Wie soll ich mich für den großen Auftritt vorbereiten?

Wenn es dann einmal so weit ist, solltest du nicht völlig unvorbereitet in die Türe stolpern. Auch das beste Kostüm wird einen unechten Weihnachtsmann enttarnen, wenn er dem Kostüm mit seinen Worten und seiner Ausstrahlung nicht gerecht wird. Auf diese zwei Punkte solltest du besonders achten:

  • Sei mit dem Weihnachtsmann vertraut: "Denn man muss sich auf die Neugier der Kinder einstellen", sagt unser Experte. Irgendwann wird vermutlich auch bei deinem Nachwuchs die anfängliche Scheu verflogen sein. Auf Fragen wie: "Wo ist denn dein Rentierschlitten?“ solltest du eine plausible Antwort haben. Und diese sollte nicht in drei unsouveräne "Ähhs" eingerahmt sein. "Es ist wichtig, dass man in seiner Rolle authentisch rüberkommt, dass man sich seiner Funktion bewusst ist", sagt der Profi-Weihnachtsmann. Mach dich also ein wenig mit der Geschichte des Weihnachtsmannes vertraut: Wo kommt er her? Wer begleitet ihn auf seiner jährlichen Reise? Und was macht er eigentlich, wenn Weihnachten vorüber ist?
  • Lerne deine Stimme zu verstellen: "Als Darsteller rede ich selbst mit normaler Stimme, aber der eigene Vater muss seine Stimme definitiv kontinuierlich und tief verstellen", erklärt der Profi. "Das kann ganz schön schwierig sein, weil man immer darauf achten muss, auf einmal nicht wieder ganz normal zu reden."

"Wart ihr denn auch artig?" 5 Schritte für den perfekten Auftritt

Dann geht es um die eigentliche Arbeit: Was du sagst und wie du die Handlung lenkst: "Dafür braucht man eine Rahmenhandlung", empfiehlt unser Experte. "Ich habe diese zum Beispiel in meinem goldenen Buch notiert." Besonders wichtig ist dabei der Anfang. Denn der bestimmt, wo es langgeht. Hier sind 5 Schritte von unserem Experten.

1. Stimmung auflockern: "Zu Beginn mache ich das als Darsteller oft so, dass ich die Kinder etwas frage. Zum Beispiel: 'Ja, wer bin ich denn?' Und nach der Antwort frage ich vielleicht nochmal: 'Ja und wo wohne ich denn?'", erzählt Fechtner. Das hilft, wenn deine Kinder ein wenig vom Anblick des Weihnachtsmannes erstarrt sein sollten. Aber Vorsicht: Der Weihnachtsmann ist immer noch eine Autoritätsfigur. Zu locker solltest du also nicht werden.

2. Gedicht (oder Ähnliches) abfragen: Du weißt als Vater natürlich am besten, ob deine Kinder ein kleines Weihnachtsgedicht aufsagen können und wenn ja, welches. "Es muss auch nicht immer ein Gedicht sein", sagt der Experte. "Man kann auch irgendeine andere Aufgabe einfordern" - zum Beispiel ein Lied anstimmen.

3. Gutes und Schlechtes aufzählen: "Ich würde zwei bis drei Dinge ansprechen, die in diesem Jahr gut gelaufen sind, und maximal zwei bis drei Dinge, die nicht so gut gelaufen sind", rät der Experte. Dadurch gelingt es dir, die Ehrfurcht deines Nachwuchses vor dir zu bewahren. Vor allem, wenn du Punkt eins ein wenig zu ernst genommen hast.

4. Geschenke übergeben: Am besten, du sagst noch etwas zu den Geschenken. Als Papa wirst du genau wissen, warum sich deine Kinder ausgerechnet dies und jenes gewünscht haben.

5. Verabschieden: Nimm dir ruhig noch ein wenig Zeit, bevor du gehst. Vielleicht haben deine Kinder ja auch noch ein paar Fragen. Anschließend kannst du dich mit deinem Jutesack wieder auf den Rentierschlitten schwingen.

Was mache ich, wenn mein Kind Angst vor dem Weihnachtsmann hat?

Das laute Bollern an der Tür, der Anblick der großen, fast schon bedrohlich wirkenden Gestalt und dazu noch ihre kraftvolle Stimme – Hand aufs Herz: Du hattest damals auch ein wenig Angst, als plötzlich der Weihnachtsmann in der Tür stand. Daher ist es nicht verwunderlich, wenn auch dein Nachwuchs ein wenig Angst vor deiner Inszenierung hat. In deinem Fall wäre es sogar ein gutes Zeichen: Schließlich haben sie dich nicht enttarnt. Dann gilt es aber, richtig mit der Angst umzugehen.

Das Wichtigste: "Erst einmal nicht näherkommen und Abstand halten. Denn aus der Perspektive eines Kindes ist man erst einmal ein 4 bis 5 Meter großes Monster", sagt der Experte. "Dann kann man versuchen, sich langsam anzunähern und sich körperlich kleinzumachen, indem man sich hinkniet." Auch wichtig ist die Stimme: "Man sollte dann erst einmal etwas leiser sprechen. Anschließend kann man vielleicht auch mal die Hand ausstrecken und versuchen, die Hand des Kindes zu kitzeln. Das kann das Kind entspannen", so der Profi. Im Falle der Angst muss der Weihnachtsmann also menschlicher werden, einer von uns sein. Nicht über den Dingen schweben, sondern tatsächlich eine persönliche Verbindung zum Kind aufbauen. Als Vater solltest du das gut hinbekommen.

"Papa, das bist doch du!": Wenn der Nachwuchs dich enttarnt

Es besteht immer die Möglichkeit, dass deine Kinder dich trotz Kostüm, verstellter Stimme und perfektem Auftritt durchschauen. Selbst wenn du alles richtig machst, viel Zeit in die Vorbereitung investierst und wie der perfekte Weihnachtsmann wirkst, kann es passieren, dass dein Kind dich trotzdem enttarnt.

Sollte es zu diesem unangenehmen Moment kommen, stellt sich die Frage: Wie gehst du damit um? Einfach weitermachen und die Rolle durchziehen? Oder alles aufklären und als Papa zum Vorschein kommen? Beide Optionen hinterlassen einen etwas bitteren Nachgeschmack, oder?

Natürlich möchte kein Vater in dieser Situation stecken, aber das bedeutet nicht, dass du sie nicht bewältigen kannst. Vielleicht ist ein Mittelweg die beste Lösung. Du musst nicht komplett an der Rolle festhalten, sie aber auch nicht völlig aufgeben. Du kannst zu Papa werden, aber mit einer Erklärung. Ein Vorschlag: "Der Weihnachtsmann hat so viel zu tun." Oder wie unser Experte vorschlägt: "Vielleicht hat es der Weihnachtsmann nicht rechtzeitig geschafft und Papa gebeten, einzuspringen." Möglicherweise gab es sogar schon einen Briefwechsel im Vorfeld? Auf jeden Fall ist es ratsam, die Situation spielerisch zu lösen, ohne dein Kind mit zu viel erwachsener Ehrlichkeit zu überfordern. So bleibt die Möglichkeit bestehen, dass der echte Weihnachtsmann nächstes Jahr wieder vorbeikommt.

Und was, wenn ich mir's doch nicht zutraue?

Dann ist das auch nicht schlimm. Schließlich gibt es dafür auch professionelle Hilfe. Einen Weihnachtsmanndarsteller kannst du dir am besten bei einer professionellen Agentur oder Organisation mieten. Zum Beispiel hier beim Weihnachtsmannservice www.weihnachtsmann-nikolaus.de

Fazit: Feliz Navi-Dad

In die Rolle des Weihnachtsmanns zu schlüpfen, ist als Papa gar nicht so einfach. Damit es gelingt, sollte dein Kind höchstens vier Jahre alt sein. Entscheidend sind ein authentisches Kostüm und ein überzeugendes Auftreten. Auch eine gute Vorbereitung ist wichtig: Du solltest in der Lage sein, alle Fragen rund um den Weihnachtsmann sicher zu beantworten. Wenn du all das beachtest, steht deinem erfolgreichen Auftritt nichts mehr im Weg. Viel Erfolg und frohe Weihnachten!