Zu Ihren Partys waren immer viele nette und lustige Menschen da – und dann geht es Ihnen Mal schlecht und plötzlich lässt sich niemand mehr blicken? Schlechte Freunde gibt es leider wie Sand am Meer. Sind Sie vielleicht selbst einer? Hier sind unsere 7 Anzeichen, wie Sie falsche Freunde erkennen.
Was macht den idealen Freund aus?
Ein weiser Grieche hat einmal gesagt: Es gibt keinen größeren Reichtum als echte Freundschaft. Die Beschreibung trifft es ganz gut. Denn Reichtum, mindestens in finanzieller Hinsicht, erarbeitet man sich. Und man verliert ihn, wenn man aufhört daran zu arbeiten. Mit Freundschaften verhält es sich ähnlich. Gute Freunde hat man nicht, weil man in allen Dingen auf einem Nenner liegt. Gute Freunde hat man, weil man die Eigenarten des anderen toleriert.
Die Verrücktheiten und die Bedürnisse des anderen auszuhalten oder darauf zu achten, das ist und bleibt ein hartes Stück Arbeit. Diskussionen sind gut, aber ideale Freunde sind eben willens, unterschiedliche Standpunkte am Ende zu tolerieren. Sie geben sich Mühe, zwischenmenschliche Probleme oder Schwierigkeiten zu klären. In erster Linie aber sind echte Freunde keine Sturköpfe: Se sind bereit ihre Bedürfnisse für die Freundschaft zurückzustecken. Und wenn jemand Mist gebaut hat, vergeben sie, weil ihre Priorität im Zwischenmenschlichen liegt.

Gute Freundschaft ist keine Einbahnstraße
Den idealen Freund gibt es also eigentlich gar nicht. Es gibt nur die ideale Freundschaft. Denn wie jede Beziehung ist auch diese keine Einbahnstraße. Gute Freundschaft ist das gegenseitige Verhältnis von Geben und Nehmen. Sie geben Ihr Verständnis für die Eigenarten Ihres guten Freundes. Und er macht das gleiche bei Ihnen. Das schafft eine Verbindung und Vertrauen. Im Gegenzug haben beide die Gewissheit, auf die positiven charakterlichen Eigenschaften des anderen zugreifen zu dürfen.
Ein idealer Freund hilft Ihnen zu wachsen. Er erkennt Ihre Potenziale und unterstützt Sie auf Ihrem Weg, soweit es ihm möglich ist – dazu zählen auch kleine Dinge. Etwa die spontane Einladung auf ein Bier, damit Sie nach einer stressigen Arbeitswoche auf andere Gedanken kommen. Schlussendlich gehört zu einer idealen Freundschaft auch ein Schuss Demut: Jeder zeigt sich auf die eine oder andere Art für die "Bemühungen" des anderen dankbar.

7 Anzeichen, falsche Freunde zu erkennen
1. Nach Meinungsverschiedenheiten kappt er die Kommunikation: Ihr Freund spricht nicht mehr mit Ihnen, nachdem Sie bei einer Diskussion anderer Überzeugung waren? Dann war er eigentlich auch nie Ihr Freund. Warum? Weil er Sie durch den Filter seiner eigenen Meinungen gesehen hat. Anders gesagt: Er mochte Sie nicht wegen Ihrer Persönlichkeit, sondern weil Sie lediglich seine Meinung für das Thema XY geteilt haben. Meinungsverschiedenheiten gehören zum Leben wie ein gebrochenes Herz. Wer den Umgang damit lernt, wird ein erfülltes und glückliches Leben führen – und gute Freundschaften.
2. Die Freundschaft ist an Bedingungen geknüpft: etwa wenn ein Freund nur solange mit Ihnen rumhängt, wie Sie bestimmte Klamotten tragen, gleiche politische Überzeugungen haben oder sportliche Interessen. Der Klassiker ist Geld. Auch hier geht es nicht um Charaktereigenschaften, sondern um ein oberflächliches Erscheinungsbild: Sie verlieren Ihren Job und können den entsprechenden sozialen Standard nicht mehr halten. Was passiert: Der ehemals so "gute" Freund interessiert sich nicht mehr für Sie. Ein falscher Freund ist jemand, der von Ihnen erwartet, dass Sie etwas anderes als Sie selbst sind. Das kann und darf niemals Voraussetzung für eine Freundschaft sein.
3. Sein Verhalten ist abhängig von der Gruppe: Ihr Freund ist umgänglich und Sie haben Spaß, wenn Sie alleine sind. Aber sobald andere Leute mit dabei sind, verhält er sich plötzlich ganz anders. Er zeigt Ihnen die kalte Schulter oder stellt Sie vor den anderen bloß. Oder: Er verschwindet ganz, wenn jemand auftaucht, der für ihn interessanter ist. Eine ähnliche Verhaltensweise: Er sagt Verabredungen mit Ihnen in der letzten Minute ab. Warum? Weil ein anderer Freund kurzerhand vorbeischauen will. Ein falscher Freund kümmert es nicht, wie Sie sich in diesen Situationen fühlen. Ihm ist gleichgültig, ob er Sie enttäuscht. Seine Zeit ist ihm wichtiger als Ihre. Er benutzt Ihren Geleitschutz, um bei der erstbesten Gelegenheit zu desertieren.
4. Er will immer etwas von Ihnen: Ein weiteres Anzeichen für einen falschen Freund ist, wenn er ständig etwas von Ihnen einfordert und selten freiwillig Hilfe im Gegenzug anbietet. Geld, Gefallen, Zugang zu Leuten, die Ihm weiterhelfen könnten. Anderes Beispiel: Ihm ist langweilig und Sie sollen ihn unterhalten. Oder: Seine Freundin ist nicht da, er fühlt sich einsam und Sie sollen ihm Gesellschaft leisten – was grundsätzlich nicht verwerflich ist. Zum Problem wird das, wenn er sich immer nur in solchen Situationen bei Ihnen meldet, wenn er etwas von Ihnen will. Und im Gegenzug Anfragen von Ihnen absagt, weil er keine Zeit oder keine Lust hat. Noch schlimmer: Sie schlagen ihm den Gefallen ab, sagen "Nein", weil Sie tatsächlich keine Zeit haben. Und er meldet er sich bei Ihnen dann nicht mehr.

5. Er ist manipulativ: Dies geschieht in manchen Freundschaften auch unbemerkt. Psychologen wissen: Menschen, die an Unsicherheit leiden oder ein geringes Selbstwertgefühl haben, versuchen das auszugleichen. Ein Weg: Sie müssen ihr Umfeld kontrollieren, indem sie die Schwächen des anderen ausnutzen. Das Schlimme dabei: Das können "gute" Schwächen sein. Etwa der Wille, dass es dem Freund nicht schlecht geht oder das man immer einen Kompromiss bei Vorschlägen findet. Der manipulative Mensch nutzt das zu seinen Gunsten aus. Emotionale Erpressung gehört ebenfalls zum Repertoire dieser Menschen: Sie versuchen bei Ihnen Schuldgefühle zu wecken, um ihren Willen durchzudrücken.
6. Er hört nicht zu: Kennen Sie jemanden, der anfängt gelangweilt auf dem Handy herumzutippen, sobald Sie etwas zu sagen haben? Bei Fragen gibt er Ihnen halbgare Antworten oder noch schlimmer: Er wechselt das Thema und ist plötzlich ganz engagiert bei der Sache. So etwas nennt man egozentrisch. Bei diesen Menschen dreht sich die Welt nur um sie selbst. Sie erinnern sich nie daran, was Ihnen wichtig ist oder womit Sie Probleme haben. Am besten halten Sie sich von diesen Menschen fern. In einer echten Freundschaft sollte niemand um Aufmerksamkeit kämpfen müssen.
7. Er ist missgünstig: Klar, viele wollen der Beste sein, aber in einer Freundschaft sollte das nicht überhandnehmen. Wenn ein Freund Ihnen konstant Steine in den Weg legt, Ihnen das Erreichte nicht gönnt oder den Erfolg klein redet, dann hat er vor allem wenig Selbstbewusstsein. Und viel schlimmer: Er ist kein Freund, sondern sieht Sie als Konkurrenz. Das Gleiche gilt, wenn er Ihnen pro forma ab und an einen unterstützenden "Happen" hinwirft, um sich dann als Wohltäter zu generieren. In allen Fällen passt der Spruch: Wer solche Freunde hat, der braucht keine Feinde mehr.

Wie werde ich falsche Freunde los?
Wenn Sie einen Freund um sich haben, der viele diese Charaktereigenschaften besitzt, haben Sie bereits den wichtigsten Schritt getan: Sie haben sich eingestanden, dass Sie ausgenutzt oder schlecht behandelt wurden. Jetzt haben Sie 2 Möglichkeiten: Konfrontieren Sie ihn – oder beenden Sie die Freundschaft. Es ist möglich, dass ihm sein schädliches Verhalten gar nicht bewusst war. Ist er nun einsichtig, ist er vielleicht doch besorgt um Ihre Gefühle? Warten Sie unbedingt ab, ob er sein Verhalten ändert. Denn leider ist so, dass Menschen sich nur sehr schwer nachhaltig ändern. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Viele ändern sich nur, wenn ihr Leben davon abhängt und manche nicht einmal dann. Die Möglichkeit besteht also, dass Ihr Freund nach ein paar Wochen wieder in sein altes Verhaltensmuster zurückfällt. Dann sollten Sie sich entscheiden: aussortieren, also ein Ende der Freundschaft. Oder Sie fahren die Beziehung auf das Level einer Bekanntschaft zurück. Machen Sie nicht den Fehler, sich zu fragen, wie viele seiner Eigenarten Sie aushalten können. Warum nicht, gehört nicht genau das zu einer Freundschaft dazu? Nein, denn hier geht es um Verhaltensweisen, die das Potenzial haben, Ihre eigenen Gefühle gegenüber sich selbst negativ zu verändern. Das ist eine destruktive und parasitäre Freundschaft.
Vorsicht: Gerade manipulative Menschen sind sehr kreativ – immerhin hängt ihr Selbstbild davon ab, dass Sie weiterhin in seiner Spur laufen. Nach einer Konfrontation besteht die Gefahr, dass Ihr Freund umso stärker versuchen wird, Sie zu beeinflussen. Menschen sind eitel, das heißt Schmeicheleien oder spontane Zugeständnisse entfalten kurzfristig eine gefährliche Sogwirkung. Fallen Sie darauf nicht herein. Sie müssen sich beschützen.
Fazit: Falsche Freunde denken nur an sich selbst
Echte Freundschaft ist selten, aber möglich. Falsche Freunde dagegen sind nur daran interessiert, die eigenen Bedürfnisse zu befriedigen. Erkennen Sie schlechte Freunde und konfrontieren Sie diese. Falls sich Ihr Kumpel nicht beginnt zu ändern, sollten Sie die Freundschaft beenden. Ansonsten schaden Sie sich selbst.