Die 6 Highlights der Messe "Watches & Wonders"
Für echte Uhren-Fans ist die "Watches & Wonders", die vom 9. bis 15. April in Genf stattfand, die wichtigste Woche des Jahres. Denn auf der weltweit bedeutendsten Uhren-Messe zeigen einige der größten und außergewöhnlichsten Manufakturen ihre luxuriösen Neuheiten. Das heißt in Zahlen: Die Veranstaltung begrüßte mehr als 49.000 Besucher:innen, darunter 5.700 Einzelhändler:innen und 1.500 Journalist:innen, die alle gekommen waren, um die Neuheiten von 54 Uhrmachermarken zu entdecken. Unsere sechs mechanischen Favoriten präsentieren wir hier:
#1: Grand Seiko SLGW002 aus der Evolution 9-Kollektion
Das Ritual, eine Uhr manuell aufzuziehen, gehört seit Jahrhunderten zu den schönen Dingen des Lebens. Denn sich Zeit zu nehmen und an der Krone zu drehen spricht die Sinne an. Mit dem Kaliber 9SA42024 präsentiert Grand Seiko erstmals seit mehr als 50 Jahren ein neues Uhrwerk mit Handaufzug und hoher Schlagzahl. Mit zehn Kraftimpulsen pro Sekunde läuft es, dank zwei Federhäusern und einer hocheffizienten Doppelimpuls-Hemmung, nach Vollaufzug beachtliche 80 Stunden. Eine Gangreserveanzeige auf dem Glasboden lässt wissen, wann es an der Zeit ist, wieder Hand anzulegen. Das Gehäuse und die Schließe der eleganten Dress Watch bestehen aus extrem leichtem "Brilliant Hard Titanium", das doppelt so hart ist wie Edelstahl. Das Ziffernblatt ist von weißen Birken inspiriert, die in den nördlichen Regionen Japans gedeihen. Das feine Muster spiegelt die Rinde mit ihrer verschlungenen Textur wider und gibt ihm ein dreidimensionales Gepräge.
#2: Tudor Black Bay 58 GMT
Die neue Black Bay 58 ist nach dem Jahr benannt, in dem die erste Tudor-Taucheruhr (Referenz 7924) vorgestellt wurde. Neben weiteren ästhetischen Anspielungen auf die berühmte, historische Armbanduhr verfügt dieses Modell über ein 39 Millimeter großes Gehäuse, das den charakteristischen Proportionen der 1950er-Jahre entspricht. Als Reiseuhr konzipiert, besitzt sie eine GMT-Funktion, also eine Anzeige einer zweiten Zeitzone, welche am zusätzlichen Stundenzeiger und der Lünette mit 24-Stunden-Skalierung abgelesen werden kann. Fun Fact: Die Farbgebung des beidseitig drehbaren Rings in Schwarz und Rot bezeichnen Uhren-Fans als "Coke"-Lünette. Als sogenannter Master-Chronometer ist der robuste Zeitmesser mit Edelstahlgehäuse und dem neuen Manufakturkaliber MT5450-U sowohl COSC- als auch METAS-zertifiziert und braucht nicht geschont zu werden: Er übersteht nämlich Magnetfelder mit bis zu 15.000 Gauß, ist bis 200 Meter wasserdicht und weist eine Gangreserve von 65 Stunden auf.
#3: Hublot Big Bang Integrated Time Only
Als Hommage an die erste Big Bang von 1980 lässt die Schweizer Luxus-Manufaktur die ikonische Modellreihe mit ihrem mächtigen Gehäuse und dem integrierten Armband als verkleinerte 38-Millimeter-Version als Unisex-Uhr neu aufleben. Natürlich verfügt der Neuzugang über alle typischen Merkmale wie die "Ohren" auf beiden Seiten des Gehäuses, die Lünette mit ihren sechs H-förmigen Funktionsschrauben sowie die großen skelettierten Stunden- und Minutenzeiger, die von einem Sekundenzeiger mit dem charakteristischen Logo als Gegengewicht begleitet werden. Das Zifferblatt ist aus weichem, ferromagnetischem Stahl gefertigt. So ist das neue Automatikkaliber MHUB 1115 mit einer Gangreserve von 48 Stunden optimal vor Magnetfeldern geschützt. Als Werkstoff für Gehäuse und Armband dient schwarze Hightech-Keramik, ein extrem widerstandsfähiges und nahezu kratzfestes Material, das bei sehr hohen Temperaturen gesintert wird und nur mit Diamantwerkzeug bearbeitet werden kann.
#4: Nomos Tangente 38 Datum Sonderedition "SCHLOSSGRÜN"
Nomos, die Uhren-Manufaktur aus dem sächsischen Glashütte, stellt ihren seit mehr als drei Jahrzehnten unveränderten Bestseller im farbigen Gewand vor. Oder vielmehr: in farbigen Gewändern. Die Sonderedition Tangente 38 Datum umfasst gleich 31 farbenfrohe Versionen des Klassikers, jede auf 175 Exemplare limitiert, um 175 Jahre Uhrmacherei in Glashütte zu feiern. Die jeweiligen Farbkompositionen reichen von geradlinigem "Haifischgrau" über retro-orientiertem "Sportbunt" bis hin zu fröhlichem "Bubblegum" und kultiviertem "Schlossgrün". Im Inneren des Zeitmessers tickt das Handaufzugskaliber DUW 4101, manufakturgefertigt, nach Chronometerwerten reguliert und mit dem hauseigenen Swing-System ausgestattet. Für den Datumsmechanismus erhielt Nomos sein erstes Patent. Da dieser in das Werk integriert und der Datumsring um das Werk herumgelegt ist, liegt das Datumsfenster auf dem Zifferblatt weit außen und ist dadurch besonders groß.
#5: Alpina Seastrong Diver Extreme Automatic
Mit dieser Neuheit passt Alpina das kissenförmige Extreme-Gehäuse an ihre Taucheruhren der Seastrong-Diver-Reihe an. In seiner neuen, auf 39 x 40,5 Millimeter verkleinerten Unisex-Version zeigt das Modell seine sportliche Ästhetik und passt dank geringer Größe mühelos unter ein Hemd oder eine Jacke. Für eine optimale Ablesbarkeit und im Einklang mit der ISO-Norm 6425 zur Zertifizierung von Taucheruhren sind die Stunden- und Minutenzeiger sowie die Stundenindizes mit Leuchtmasse versehen. Perfekt für alle Outdoor-Aktivitäten wurde die einseitig drehbare Lünette mit einem kratzfesten Keramik-Inlay ausgestattet. Um eine Wasserdichtigkeit bis zu 300 Meter zu gewährleisten, ist der Gehäuseboden verschraubt und mit dem Seastrong-Motiv graviert – genau wie die Krone bei 3 Uhr. So wird das Automatik-Uhrwerk AL-525 mit einer Gangreserve von 38 Stunden auch unter Wasser perfekt geschützt.
#6: Tag Heuer Carrera Chronograph
Die 1963 von Tag Heuer eingeführte Carrera setzt seit über 60 Jahren neue Maßstäbe bei Armbandchronographen. Unter den verschiedenen Designs von Jack Heuer lieferte die Referenz 7753 SN aus den späten 1960er-Jahren die Anregungen für den Launch 2024. Dieses Vintage-Modell war als Instrument für den Rennsport bestimmt und besaß ein silberfarbenes Zifferblatt mit schwarzen Hilfszifferblättern. Dieser als "Panda" bekannte Bicompax-Look findet sich auf der Neuinterpretation wider. Das Edelstahlgehäuse mit 39 Millimetern Durchmesser und einem Saphirglas, das an die Carrera Modelle aus den 1970ern erinnert, wurde weiterentwickelt: Nun wölbt sich das Glas nahtlos über die Tachymeterskala am Rand des Zifferblattes und in das Gehäuse. Dreht man den sportlichen Chronographen um, ist das hauseigene Werk Heuer 02 (Ref.TH20-00) zu erkennen. Dieses leistungsstarke Kaliber zeichnet sich durch einen bidirektionalen Aufzug, einen neuen wappenförmigen Rotor sowie eine beeindruckende Gangreserve von 80 Stunden aus.
Fazit: Ein Zeitmesser ist mehr als nur ein Accessoire
In einer Ära, in der Technologie den Alltag beherrscht und die Zeit oft nur noch digital angezeigt wird, mag es paradox erscheinen, in eine mechanische Uhr zu investieren. Doch jenseits der reinen Zeitmessung bietet eine solche Uhr weit mehr. Mechanische Uhren sind die Quintessenz der Uhrmacherkunst und verkörpern ein Erbe des Handwerks, das oft über Generationen hinweg weitergegeben wird. Jedes Modell ist ein Meisterwerk der Präzision, das von erfahrenen Uhrmachern sorgfältig gefertigt wird. Ein solcher Zeitmesser ist mehr als nur ein Accessoire, er ist eine Ausdrucksform der Persönlichkeit und des Stils seines Trägers. Und ganz abgesehen davon, sind mechanische Zeitmesser äußerst wertstabil und können sogar gehörig an Wert gewinnen. Hochwertige mechanische Uhren sind auch aufgrund ihrer Langlebigkeit und Reparaturfähigkeit begehrt. Sie brauchen keine Batterien. Gut gepflegt und regelmäßig gewartet, können sie Generationen überdauern und zu begehrten Erbstücken werden. Klar, diese Modelle sind nicht billig. Eine solche Investition will gut überlegt sein, aber sie lohnt sich.