Die Zeit der drei großen Mahlzeiten scheint dem Ende zuzugehen. Statt morgens, mittags und abends dicke Mahlzeiten zu sich zu nehmen, werden immer mehr kleine Mahlzeiten beliebter.
Was bedeutet Snackification?
Snackification beschreibt einen Wandel der Esskultur. Die traditionellen drei großen Mahlzeiten – Frühstück, Mittagessen, Abendessen – werden von Snacks beziehungsweise Mini-Mahlzeiten abgelöst. Hanni Rützler, Ernährungswissenschaftlerin und Foodtrendforscherin, beschreibt den Trend als "Ausdruck einer flexiblen, spontanen und individuellen Gesellschaft".
Nicht selten wird der Alltag durch Hektik und Spontaneität definiert. Unser Essverhalten wird sich dem flexiblen Alltag in Zukunft immer weiter anpassen: Business-Meetings beim Lunch, Überstunden und Networking beim Feierabendbier machen den klassischen drei Mahlzeiten den Garaus. Daraus entsteht ein ganz neues Bewusstsein für die Ernährung. Statt vorgekochtem Lunch gibt es ab jetzt handgemachte Burger vom Food-Truck mit Kollegen. Als Snack am Schreibtisch gibt es Gemüsesticks mit Hummus aus dem Supermarkt. Flexibilität und Spontanität stehen hierbei genauso im Vordergrund wie bewusstes und gesundes Essen.
Was ist der Food Report 2020?
Der Food Report beschreibt jährlich aufstrebende Ernährungs-Trends. Im aktuellen Food Report behandelt er neben "Snackification" die Themen "Urban Food" und "Beyond Plastic". Urban Food beschreibt, wie die Landwirtschaft immer mehr in die Stadt einkehrt – Gemüsebeete auf der Dachterrasse oder Vertical Farming an Hauswänden. Beyond Plastic beschäftigt sich mit der Suche nach plastikfreien Verpackungen.
Was sind Snacks?
Der Begriff des "Snacks" durchlebt seit einiger Zeit einen Wandel – wurde er bisher eher als Chipstüte zum Fernsehabend verstanden, gelten Snacks heute hauptsächlich als kleine und gesunde Mahlzeit für zwischen den Hauptmahlzeiten. Es bildet sich der klare Trend zum nahrhaften, praktischen Snack, der gleichzeitig sättigt und glücklich macht. Somit gilt er als die kleinere Portion einer großen Mahlzeit.
Wie viele Snacks am Tag?
Laut des Trends Snackification gibt es keine Richtlinien für die optimale Anzahl an Snacks pro Tag – das würde dem flexiblen, dynamischen Prinzip widersprechen. Du solltest so oft snacken, wie du es für richtig hältst und wie viel Hunger du hast. Dabei kannst du morgens schon damit anfangen, noch bevor du dein Frühstück zu dir genommen hast. Trotzdem solltest du eins nicht vergessen: Trendige Snacks sollen nicht nur schmecken, sondern auch gesund sein. Vermeide zu viel Zucker und ungesunde Fette. Setze auf komplexe Kohlenhydrate, zum Beispiel aus Vollkornprodukten oder Hülsenfrüchte und ungesättigte Fettsäuren, zum Beispiel aus Fisch oder Nüssen. Hochwertiges Protein, unter anderem Hühnchen oder Pute, aber auch Milchprodukte wie Quark oder Käse sollten ebenso auf dem Ernährungsplan stehen.
Welche Snacks sind gesund?
Snacks müssen nicht immer nur kleine Mini-Portionen sein. Auch der selfmade Burrito oder Burger vom Foodtruck zählt als Snack – genauso wie Smoothies oder vietnamesische Sommerrollen. Solltest du noch nach kleinen Mini-Mahlzeiten für zwischendurch suchen, haben wir hier eine kleine Auswahl an schnellen und gesunden Rezepten für dich:
Rezept für ein saftiges Sandwich mit Bacon, Spiegelei und Avocado
Dieses Rezept ist alles andere als langweilig. Bacon sorgt für den gewissen Crunch, während die Avocado für eine himmlische Cremigkeit sorgt. Das Spiegelei versorgt dich zusätzlich mit hochwertigem Protein.

Zutaten für 1 Portion:
- 2 Scheiben Vollkornbrot
- 3 Scheiben Bacon
- 1 Ei
- 1/2 Avocado
- 1 Tomate
- Salz, Pfeffer, Chili, n.B.
Zubereitung:
- Spiegelei und den Bacon braten. Die Avocado halbieren, den Kern entfernen und ebenso wie die Tomate in Scheiben schneiden.
- Das Vollkornbrot mit Avocado, Bacon und Tomaten belegen und das Spiegeleier drauf legen.
- Nach Bedarf mit Salz, Pfeffer und Chili würzen, die zweite Scheibe Brot drauflegen. Fertig!
Rezept für eine Burrito-Bowl mit Hähnchen, Reis und Bohnen
Diese Bowl bringt mexikanische Lebenslust auf den Teller. Du kannst das Gericht nach deinen eigenen Wünschen zusammenstellen. Magst du keine Kidney-Bohnen? Kein Problem, stattdessen schmecken auch Linsen oder Kichererbsen super. So lassen sich viele verschiedene Geschmacksexplosionen kreiren. Mit Kräutern, zum Beispiel Petersilie oder Koriander, kannst du die Bowl zusätzlich aufpeppen.

Zutaten für 2 Portionen:
- 200 g Reis
- 2 Hähnchenbrustfilets
- 1 Dose Mais
- 1 Avocado
- 1 Zwiebel
- eine Handvoll Kirschtomaten
- 1 Dose Kidney-Bohnen
- Nachos
- 4 EL Olivenöl
- Saft 1 Limette
- 4 EL Sour Cream
- Salz, Pfeffer, Chili-Pulver, Paprika-Gewürz, n.B.
Zubereitung:
- Den Reis gar kochen. Avocado, Zwiebel und Tomaten klein schneiden. Mais abtropfen lassen.
- Soße aus Olivenöl, Limettensaft, Sour Cream und Gewürzen anmischen.
- Hähnchenbrustfilets scharf anbraten.
- Alle Zutaten in einer großen Schüssel anrichten und mit der Soße mischen.
- Nachos zerkleinern und über die Bowl streuen.
>>> Wie wäre es mit einer proteinreichen Poke-Bowl mit Thunfisch?
Fazit: Snacks rücken immer mehr in den Vordergrund.
Unter Snacks wird ab jetzt nicht mehr die ungesunde Tüte Chips zum Filmeabend verstanden – In Zukunft werden kleine Mini-Mahlzeiten die drei großen Mahlzeiten immer mehr ablösen. Denn der immer flexibelere und spontane Alltag wirkt sich auf auf die Ernährung aus.