Manche deiner Shirts oder Sportklamotten riechen auch nach dem Waschen noch unangenehm nach Schweiß? Ziemlich nervig – vor allem, weil Funktionskleidung oft teuer ist und eigentlich lange halten sollte.
Aber nicht verzweifeln, wegwerfen ist nicht nötig! Wir zeigen dir, wie du die Gerüche zuverlässig entfernst und was du tun kannst, damit deine Wäsche gar nicht erst anfängt zu müffeln.
Woher kommt der Schweißgeruch überhaupt?
Wir alle wissen: Frischer Schweiß stinkt nicht. Er ist eine geruchlose Flüssigkeit, die zum größten Teil aus Wasser und Salz besteht. Schuld am Geruch sind vielmehr die Bakterien: Diese sitzen auf der Haut und es gibt davon weit über 100 verschiedene. Wenn sich diese zum Beispiel im feuchtwarmen Bereich der Achseln vermehren, fängt man an, unangenehm zu riechen. Beim Schwitzen überträgt sich die Feuchtigkeit zusammen mit dem bereits entstandenen Geruch auf die Kleidung und diese beginnt ebenfalls zu stinken.
Nicht alle Klamotten riechen dabei gleich intensiv, weiß Dr. Timo Hammer, Leiter des William-Küster-Instituts für Hygiene, Umwelt und Medizin, Teil der Hohenstein-Institute: "Wie stark ein Textil nach Schweiß riecht, hängt zum einen davon ab, wie viele Schweißgeruchsmoleküle das Textil aufnimmt und zum anderen davon, wie viele dieser Moleküle im Zeitverlauf wieder freigegeben werden und damit als unangenehmer Geruch wahrnehmbar sind."
Warum riecht Sportkleidung trotz Waschen?
Trotz duftender Reinigungsmittel riecht das Trainings-Outfit nach dem Waschen oft nicht besser als vorher. Das Problem: Die meisten Sportklamotten sollte man laut Etikett nicht heißer als 30 oder 40 Grad waschen. Die Folge: "Schweißgeruchsmoleküle können am Textil haften bleiben. Sobald dann wieder Wärme dazukommt, zum Beispiel beim Sport oder während des Bügelns, kann die Kleidung wieder schnell nach Schweiß riechen", erklärt der Experte. Kaltwäschen sind also selten effektiv bei Sportkleidung.
"Rein aus hygienischer Sicht und zur Vermeidung des Geruchs gilt beim Waschen: je heißer, desto besser", so der Experte. Die Waschempfehlung des Herstellers solltest du aber trotzdem beachten. Tipp: Gönne deiner Kleidung gelegentlich eine Heißwäsche – allerdings nicht zu oft, um die Faser zu schonen. Alternative: Beim nächsten Waschgang einfach etwas Zitronensäure oder Essig zum Waschmittel hinzufügen. Die Säure entfernt nämlich die geruchsbildenden Bakterien.
Die besten Stoffe gegen Geruch
"Geruchssubstanzen haften unterschiedlich stark an den verschiedenen Fasertypen und dampfen somit auch unterschiedlich schnell ab", erklärt Experte Hammer.
Kunstfasern wie Polyester
Wichtigste Eigenschaft von Funktionskleidung: den Schweiß effizient vom Körper wegleiten. Hier sprechen die Experten von der sogenannten Kapillarität, einem Effekt, bei dem der Schweiß durch die Poren der Faser nach außen transportiert wird. An der Oberfläche der Kleidung kann er dann verdunsten. Besonders künstliche Stoffe wie Elastan und Polyester verfügen über diese wichtige Eigenschaft. Das Problem: Bei Kunstfasern gelangen auch die Geruchsmoleküle leichter nach außen und dringen bis in unsere Nasen vor.
Merinowolle als Sportkleidung
Alternative auf dem Stoffmarkt: Merinowolle. Der Stoff soll auch nach mehrmaligem Tragen noch angenehm riechen, da die darin enthaltenen Eiweißmoleküle (Kreatin) die Bakterien am Vermehren hindern. Außerdem nimmt Merinowolle den Schweiß schnell auf, die Bakterien haben kaum Zeit, den Schweiß zu zersetzen, und bleiben aufgrund der Faserstruktur der Wolle auf der Haut. Das Problem: Merinowolle nimmt sehr viel Schweiß auf, ist daher für sehr intensive Aktivitäten und bei Hitze ungeeignet. Das Shirt ist schnell nass. Besser: Cocona-Faser, die auf Aktivkohle basiert (z. B. aus Kokosnussschalen hergestellt). Diese soll ähnlich schnell trocken wie Kunstfaser.
Mit Silber gegen Schweißgeruch
In einigen Stoffen sind Nano-Silberpartikel enthalten, die Gerüche verhindern sollen. "Silber ist, wenn richtig eingesetzt, wirkungsvoll gegen Bakterien. Das heißt, die Anzahl der Bakterien auf dem Textil wird reduziert, was eine gewisse Zeit auch positiv auf die Geruchsentwicklung wirken kann", erklärt Hammer. Beim Tragen werden Silberionen freigesetzt, die wiederum Bakterien abtöten. Der Effekt hält aber nur eine gewisse Zeit an. Plus: Die Ionen töten alle möglichen Bakterien auf der Haut, was bei sensibler Haut möglicherweise Probleme bereiten kann. Weitere gesundheitliche Auswirkungen auf den Menschen sind noch unklar, weswegen du im Zweifel besser silberfreie Stoffe nutzen solltest.

Wer frisch in die Sportklamotten schlüpft, schont damit seine Kleidung
6 Tipps gegen stinkende Sportklamotten
1. Spezielles Sportwaschmittel verwenden – und richtig dosieren
Normales Color- oder Feinwaschmittel ist für Funktionskleidung ungeeignet. Feinwaschmittel kann sogar die Fasern "verkleben" und die Atmungsaktivität verschlechtern.
Besser: Nutze Sport- oder Funktionswaschmittel mit Enzymen, die Schweißreste und Fettspuren aus den Fasern lösen.
Dosierung: Weniger ist oft mehr – zu viel Waschmittel hinterlässt Rückstände und kann erst recht zu Geruch führen.
Extra-Tipp: Einmal im Monat Hygienespüler oder Sauerstoffbleiche zusetzen, um Bakterien nachhaltig abzutöten.
2. Sofort nach dem Training lüften oder vorwaschen
Lass verschwitzte Kleidung nicht in der Tasche liegen. Feuchtigkeit und Wärme fördern das Wachstum von Bakterien und damit den Geruch.
So geht’s richtig:
- Direkt nach dem Training aus der Tasche nehmen
- Mit kaltem Wasser ausspülen, um den Schweiß auszuwaschen
- Aufhängen und trocknen lassen – am besten draußen oder an einem gut gelüfteten Ort
- Erst in den Wäschekorb legen, wenn die Kleidung trocken ist
3. Regelmäßig heiß waschen (aber schonend!)
Die meisten Bakterien überleben Waschgänge bei 30 °C problemlos.
Besser:
- Funktionskleidung regelmäßig bei 40 °C waschen
- Alle paar Wochen (wenn Material geeignet) bei 60 °C waschen, um Bakterien vollständig zu entfernen
- Auf Weichspüler verzichten – er kann die Fasern schädigen und die Atmungsaktivität reduzieren
4. Sportschuhe und Sporttasche reinigen
Geruch sitzt oft nicht nur in der Kleidung, sondern auch in Schuhen und Taschen:
- Schuhe: In einem Wäschebeutel bei 30 °C mit Feinwaschmittel waschen, dann mit Papier ausstopfen und draußen trocknen
- Sporttasche: Einmal im Monat mit mildem Shampoo auswaschen oder in der Waschmaschine bei 40–60 °C reinigen (falls erlaubt). Anschließend gut trocknen lassen.
5. Die Achseln rasieren und Deo nutzen
Weniger Haare = weniger Bakterien = weniger Geruch:
- Rasiere die Achseln regelmäßig, damit sich weniger Bakterien ansammeln
- Nutze ein Antitranspirant, um die Schweißproduktion zu reduzieren
- So bleibt die Kleidung länger frisch und muss weniger oft eine "Spezialbehandlung" bekommen
6. Hausmittel gegen Schweißgeruch
Wenn selbst nach dem Waschen noch ein Restgeruch bleibt, helfen einfache Hausmittel:
- Essiglösung: 1 Teil Essig + 4 Teile Wasser, Kleidung 30 Minuten einweichen, dann normal waschen
- Zitronensäure: neutralisiert Bakterien und frischt weiße Shirts auf
- Gallseife: ideal gegen fettlösliche Gerüche und Schweißränder
Mythos entlarvtDas Einfrieren der Kleidung wirkt nur kurzfristig – einige Bakterien überleben und werden bei Wärme wieder aktiv.
Lässt sich Schweißgeruch ganz verhindern?
Jeder Mensch schwitzt beim Sport. Das ist ein Fakt. Dabei schwitzen wir alle unterschiedlich stark – je nach Veranlagung und Lebensgewohnheiten. Ein Wundermittel gegen Schweißgeruch gibt es bisher nicht, denn früher oder später vermehren sich die geruchsbildenden Bakterien. Zum Glück lässt sich aber mit einer gründlichen Körperhygiene wirksam vorbeugen. "Man sollte dafür sorgen, dass die Bakterien auf der Haut an den stark schwitzenden Stellen schon vor dem Sport reduziert werden, durch Waschen der Achseln und die Benutzung von Antitranspirantien", rät Hammer.
Damit dauert es länger, bis Schweißgeruch entsteht. Dieser kann sehr unterschiedlich sein. Wie stark der Schweiß riecht, hängt von zahlreichen individuellen Faktoren, wie beispielsweise der Ernährung, ab. Wie gut die Geruchssubstanzen entfernbar sind, liegt an der eigenen "Mischung" – ob es wasser- oder fettlösliche Substanzen sind. Das sei bei jedem Menschen anders.
Wann sollte ich meine Sportkleidung wechseln?
Selbst bei teuren Sportklamotten kommt irgendwann der Tag, an dem du dich von ihnen trennen musst. Wenn trotz unserer Tipps und Waschempfehlungen der Gestank (eventuell sogar im Kleiderschrank selbst) nicht weggeht, wird es Zeit, das Teil auszusortieren.
FAQ: Schweißgeruch in Kleidung
Ja. Sie sind so formuliert, dass sie Bakterien und Schweißmoleküle gezielt binden und neutralisieren. Besonders sinnvoll bei synthetischen Stoffen wie Polyester.
Definitiv an der Luft – am besten draußen in der Sonne. UV-Strahlung wirkt antibakteriell und hilft, Gerüche zusätzlich zu minimieren.
Nein. Frost versetzt manche Bakterien nur in eine Art Schlafzustand. Beim nächsten Tragen werden sie sofort wieder aktiv.
Wenn der Geruch trotz heißem Waschen, Essig, Zitronensäure oder Spezialwaschmitteln bleibt – und sich sogar im Kleiderschrank festsetzt – ist es Zeit, das Teil auszusortieren.
Ja, aber weniger intensiv. Natürliche Hausmittel wie Gurken oder Teebeutel liefern ein kühlendes, belebendes Gefühl – für sofort sichtbare Anti-Falten- oder Glättungseffekte sind spezialisierte Eye Pads aber deutlich wirkungsvoller.
Fazit: Frische statt Frust
Schweißgeruch in Kleidung ist hartnäckig, aber kein Grund, deine Sportklamotten wegzuwerfen. Mit der richtigen Waschroutine, speziellen Sportwaschmitteln oder einfachen Hausmitteln wie Essig und Zitronensäure wirst du den Geruch zuverlässig los. Achte außerdem auf schnelles Lüften, richtige Stoffwahl und gute Hygiene – so hält deine Sportkleidung länger frisch und einsatzbereit.