Moderne OP-Technik
Ein Knie wird repariert

Sehen Sie in bestechenden Videos wie ein schwerverletztes Kniegelenk wieder hergestellt wird
Zell-Vlies

Kreuzbandriss und Knorpelschaden im Kniegelenk: Für viele Athleten bedeutete das in der Vergangenheit das Karriereaus. Heute setzen moderne Mediziner verletzten Sportlern ein neues Kreuzband ein und füllen Löcher auf den Gelenken mit körpereigenen Knorpelzellen. Hinterher ist es den meisten möglich, ihr altes Sportlerleben wieder aufzunehmen.

Orthopäde und Unfallchirurg Dr. Johannes Holz aus Hamburg (www.luetten-holz.de, www.park-klinik-manhagen.de) hat uns einige seiner OP-Videos zur Verfügung gestellt, um heutige, modernste arthroskopische Operationstechniken anschaulich darzustellen.

Knorpelschaden

Bei dieser Sportverletzung handelt es sich um einen viertgradigen Knorpelschaden. Zu der Daumennagel großen Abtragung des Knorpels kommt noch ein Kreuzbandriss.

3 Monate nach der OP

Das Trägervlies mit der Kultur von Knorpelzellen ist auf der verletzen Stelle aufgewachsen. Das Trägermaterial hat bereits begonnen, sich aufzulösen. Die neue Knorpelschicht hat noch nicht ihre volle Stärke erreicht. Dafür braucht es noch etwa sechs bis neun Monate.

OP am offenen Knie

Während der Chirug bei der Arthroskopie das Kniegelenk durch ein Loch in Haut und Gewebe erreicht, wird bei der offenen Operation das Kniegelenk fast komplett freigelegt.

Transplantation

Für die Zell-Transplantation wurden vorher extra körpereigene Knorpelzellen vermehrt und auf ein Vlies aufgetragen. Dieses wird nun vorsichtig und zurechtgeschnitten auf die entblößte Stelle des Knochens aufgetragen.

Unebene Knorpel

Unebenheiten auf dem Knorpel verursachen beim Betreffenden ziemlich große Schmerzen. Deshalb werden sie – falls die Substanz es zulässt – quasi einfach "weggehobelt". Dabei glättet der Chirurg den Knorpel mit einem hobelartigen Messer, bis die Gelenkflächen wieder einwandfrei übereinander gleiten.

Knorpel durch Stammzellen

Eine weitere Methode, um bei schweren (viertgradigen) Schäden neue Knorpelmasse aufzubauen, nutzt die extreme Wandlungsfähigkeit von Stammzellen. Dafür schlägt der Chirurg zahlreiche, etwa 5 Millimeter tiefe Löcher in den Knochen.

Bluten ist nützlich

Nachdem der Chirurg Löcher (Mikrofrakturen) in den Knochen geschlagen hat, beginnt die Blutung. Daraus entsteht später ungeordnete Knorpelmasse, so genannter Faserknorpel.

Die aktuelle Ausgabe
10 / 2023

Erscheinungsdatum 20.09.2023