Nasenbluten erwischt einen meist ganz plötzlich und dann steht man wieder hektisch vor der Frage: Kopf nach vorne beugen oder zurück? Jeder der um einen herum Stehenden hat einen anderen Rat. Damit du beim nächsten Mal souverän das Richtige tust, um die Blutung schnell zu stoppen, findest du hier die effektivsten Tipps.
Das Innere der Nase besteht aus einer zarten, stark durchbluteten Schleimhaut, die leicht einreißen kann, zum Beispiel durch kräftiges Naseputzen. Gerade wenn Heizungsluft oder Klimaanlagen die Luftfeuchtigkeit in Innenräumen reduzieren, wird die Nasenschleimhaut empfindlich und blutet manchmal schon nach einem herzhaften Nieser. Auch intensives Nasenbohren, häufiges Schneuzen während einer Erkältung oder ein Schlag auf die Nase können die feinen Gefäße zum Bersten bringen.
>>> Diese Schmerzen solltest du nicht ignorieren
Neben diesen harmlosen Ursachen für Nasenbluten können in seltenen Fällen ernsthafte Krankheiten wie eine Blutgerinnungsstörung, eine Nierenkrankheit oder ein Tumor in der Nasenhöhle dahinterstecken. Auch blutverdünnende Medikamente, wie sie bei Bluthochdruck verschrieben werden, lassen die Nase schneller bluten.
Als Faustregel gilt: Wenn sich die Blutung innerhalb von 20 Minuten stoppen lässt, musst du dir keine Sorgen machen. Ansonsten gilt: Ab zum HNO-Arzt.
Kopf nach vorne ist die richtige Lagerung bei Nasenbluten, und zwar in möglichst aufrecht sitzender Haltung. Wenn du liegst, solltest du den Kopf zumindest auf einem hohen Kissen lagern, um den Blutdruck im Kopf zu verringern.
Halte dir in der vorgebeugten Kopfhaltung die Nase für etwa eine Minute mit Daumen und Zeigefinger zu und lass dir ein Kühlpack oder ein kaltes, feuchtes Tuch in den Nacken legen – letzteres zieht die Blutgefäße zusammen und trägt dazu bei, die Blutung zügig zu stoppen. Natürlich gilt der Tipp nur, wenn nicht der Verdacht besteht, dass das Nasenbein gebrochen ist.
Sich ein Taschentuch oder Watte in die Nase zu stecken, ist keine gute Idee, denn beim Herausziehen reißt man die Wunde leicht wieder auf und die Blutung setzt erneut ein.
Auch solltest du den Kopf nicht in den Nacken legen. Denn auf diese Weise gelangt das Blut in den Magen, der darauf mit Übelkeit und Erbrechen reagieren könnte. Noch schlimmer wird es, wenn Blut in die Atemwege fließt, was vor allem bei Bewusstlosigkeit schnell gefährlich werden kann.
>>> Das sind die wichtigsten Vorsorgeuntersuchungen für Männer
Wenn du häufig zu Nasenbluten neigst, liegt das wahrscheinlich daran, dass deine Nasenschleimhaut besonders trocken ist. Dann solltest du darauf achten, dass die Luft in den Räumen, in denen du dich aufhältst, eine gute Luftfeuchtigkeit haben. In den Monaten, in den geheizt wird, helfen Luftbefeuchter oder auch nur eine Schale Wasser auf der Heizung. Auch viel trinken hilft, die Schleimhäute feucht zu halten.
Unterstützend wirken auch Nasensalben und -öle (z.B. von Bepanthen) und regelmäßige Nasenspülungen bzw. -duschen mit Kochsalz (sie helfen auch, Erkältungen vorzubeugen).
Beim nächsten Nasenbluten bekommst du die Blutung schnell in den Griff: Kopf hoch lagern und nach vorne beugen, Nase zuhalten und Kühlpack in den Nacken legen. So einfach ist das, man muss nur wissen, wie es geht.