An deinen Fersen haben sich unschöne Risse gebildet, die vielleicht sogar wehtun? Dann leidest du vermutlich unter Schrunden – eine Extremform trockener Füße. "Schrunden, der Fachbegriff lautet Rhagaden, sind schmale spaltförmige Risse in sehr trockener Haut, die bis in tiefere Hautschichten reichen können. Betroffen sind oft Fußsohlen und Fersen mit starker Hornhaut", sagt Dr. med. Birgit Mascher, Fachärztin für Dermatologie im Dermatologikum Hamburg. Die Ärztin weiß, dass Schrunden nicht nur ein optisches Thema sind. "Schrunden können auch Schmerzen verursachen. Zudem sind Risse eine mögliche Eintrittspforte für eine Infektion der Haut mit Pilzen oder Bakterien."
Damit dir das gar nicht erst passiert, klären wir im Folgenden, wie Schrunden entstehen, wie du vorbeugen kannst und die Risse wegpflegst, wenn sie bereits da sind.
Wie entstehen Schrunden?
"Durch den Feuchtigkeitsverlust – zum Beispiel durch trockene Luft oder zu wenig Pflege – verliert die Haut an Elastizität und es können sich Risse bilden, die Schrunden. Dies tritt besonders bei verdickter Hornhaut auf, wie sie etwa durch den Druck von schlecht sitzenden Schuhen entsteht", so die Expertin.
Wie kann ich Schrunden vorbeugen?
Durch das Tragen von gutsitzenden Schuhen und der richtigen Pflege kannst du das Schlimmste verhindern: "Wer zu Schrunden neigt, sollte seine Füße regelmäßig mit rückfettenden Cremes pflegen, damit die Haut nicht austrocknet und die Elastizität erhalten bleibt", so Mascher. Die Expertin empfiehlt hierzu zum Beispiel Produkte mit mindestens 5%, noch besser 10% Urea. "Der Harnstoff sorgt dafür, dass die Feuchtigkeit gespeichert wird und nicht verloren geht, zudem glättet Urea die Hautoberfläche."
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Außerdem gilt wie so oft: Vorsorge ist besser als Nachsorge. Pflege deine Füße also am besten auch dann, wenn sie noch nicht trocken und rissig sind. Tipps gegen Hornhaut findest du hier.
Kann man Schrunden wegpflegen?
Sind die Schrunden erstmal da, ist es schwer, sie im Alleingang wieder wegzubekommen. "Auch hier ist die intensive regelmäßige Pflege der betroffenen Haut wichtig." Die Dermatologin gibt zu bedenken: "Urea kann auf offener Haut ein brennendes Gefühl verursachen." Zum Aufweichen stark verhornter Stellen empfiehlt die Hautexpertin höher konzentrierte Harnstoffsalben oder fünf- bis zehnprozentige Salicylvaseline. "Sie sollte aber nicht im Bereich von Wunden verwendet werden." Bei starker Hornhaut und tiefen Rissen rät Dr. Mascher zu einem Termin bei einer/einem Podolog:in. Auf keinen Fall sollte man probieren, die Hornhaut selbst mit einer Feile zu entfernen. Die Haut könnte zusätzlichen Schaden nehmen.
Gibt es Hausmittel gegen Schrunden?
"Eine zusätzliche Möglichkeit ist ein etwa zehnminütiges Fußbad, welches die Hornhaut aufweicht, beim Abtrocknen kann mit sanftem Druck oberflächliche Schuppung entfernt werden", weiß Dr. Mascher. Wichtig: Anschließend das Eincremen nicht vergessen, damit die Füße nicht erneut austrocknen.
Wann sollte ich mit Schrunden zur/zum Ärzt:in?
"Wenn Risse trotz Pflege nicht abheilen oder immer wieder auftreten sowie bei Schmerzen und Rötung sollte ein Dermatologe aufgesucht werden. Hier können auch mögliche zugrunde liegende Hauterkrankungen abgeklärt und behandelt werden", so Expertin Dr. Mascher.
Wenn sich bei dir verstärkt Hornhaut an druckbelasteten Stellen zeigt, empfiehlt die Hautärztin außerdem den Gang zum Orthopäden. "Eine Analyse der Druckbelastung beim Stehen und Gehen ist ratsam. Gegebenenfalls kann eine Druckentlastung durch individuelle Schuheinlagen hilfreich sein."
Schrunden sehen nicht schön aus und können unangenehm wehtun. Beherzigst du unsere Tipps zur Vorsorge und Pflege, sind rissige Füße in Zukunft nicht mehr dein Problem.