5 Core-Übungen, die Sit-ups klar schlagen – wissenschaftlich belegt

Sixpack-Training
45 Prozent mehr Effekt: Diese 5 Bauchmuskel-Übungen sind besser als Crunches und Sit-ups

ArtikeldatumVeröffentlicht am 17.09.2025
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So aktivierst du deine Bauchmuskeln
Foto: GettyImages / Viorel Kurnosov

Nicht jede Bauchübung bringt gleich viel. Wer effizient trainieren will, sollte Übungen wählen, bei denen möglichst viele Muskelfasern aktiv arbeiten. Genau das messen Forscher per EMG (Elektromyografie) – ein Verfahren, das die Muskelaktivierung in Prozent des maximalen Einsatzes (MVIC) anzeigt.

Was zählt: Viel Reiz, wenig Risiko – wir zeigen dir 5 Übungen, die beides liefern.

Was heißt MVIC?MVIC = Maximal Voluntary Isometric Contraction. Gibt an, wie stark ein Muskel bei einer Übung im Verhältnis zu seiner maximal möglichen Anspannung arbeitet.

1. Ab-Rollouts (mit Ab-Wheel oder Gymnastikball)

Studien zeigen: Rollouts aktivieren die Bauchmuskulatur besonders stark – bis zu 63 Prozent MVIC im oberen und 53 Prozent im unteren geraden Bauchmuskel (Rectus Abdominis).

So geht die Übung:

  • Auf die Knie, Hände aufs Ab-Wheel oder Unterarme auf den Ball
  • Langsam nach vorn rollen, Bauch fest, kein Hohlkreuz
  • Rückführung kontrolliert

Häufiger Fehler:

  • Zu weit rollen Überlastet die Lendenwirbelsäule

2. Plank mit Beinheben oder Bandwiderstand

Plank-Variationen mit Zusatzbelastung steigern die Aktivierung des unteren geraden Bauchmuskels, der äußeren schrägen Bauchmuskeln (Obliquus externus) und des Rückenstreckers (Erector spinae) um bis zu 55 Prozent MVIC.

So geht die Übung:

  • Unterarmstütz, Bauch fest
  • Ein Bein anheben, ohne Hüfte zu verdrehen
  • Seite wechseln

Häufiger Fehler:

  • Rotierende Hüfte Verlust der Spannung und Effektivität

3. Swiss Ball Plank (instabiler Unterarmstütz)

Planks auf instabiler Unterlage wie dem Swiss Ball erzeugen bis zu 49 Prozent MVIC.

So geht die Übung:

  • Unterarme auf prall gefülltem Gymnastikball
  • Bauch anspannen, Körper in Linie
  • Kleine Kreisbewegungen mit den Unterarmen

Häufiger Fehler:

  • Zu große oder schnelle Kreise Verlust der Rumpfstabilität

Warum Instabilität?Der Körper muss bei wackeliger Unterlage mehr stabilisieren mehr Muskelreize!

4. Bird Dog (mit Hollowing)

Diese Übung aktiviert nachweislich besonders die tiefliegenden Stabilisatoren wie den Transversus Abdominis (tiefer Bauchmuskel) und Multifidus (tiefer Rückenmuskel).

So geht die Übung:

  • Vierfüßlerstand
  • Rechten Arm und linkes Bein strecken
  • Bauch einziehen ("Hollowing" = Bauchnabel zur Wirbelsäule)
  • Seite wechseln

Häufiger Fehler:

  • Hohlkreuzbildung – unbedingt durch aktives Hollowing vermeiden

5. Beinheben in Rückenlage (Bilateral Leg Raise)

Beinheben aktiviert die geraden Bauchmuskeln stärker als Planks – v. a. die unteren Anteile.

So geht die Übung:

  • Flach auf den Rücken
  • Beine gestreckt heben und senken – kontrolliert, ohne Schwung
  • Rücken bleibt am Boden

Häufiger Fehler:

  • Rücken hebt ab Belastung auf Lendenwirbelsäule

Warum kein Schwung?Nur durch langsame Bewegung bleibt der Bauch aktiv sonst übernehmen die Hüftbeuger

Praxisplan für dein Core-Upgrade

  • Frequenz: 2- bis 3-mal pro Woche
  • Übungsauswahl: 3 bis 4 der genannten Moves pro Session
  • Sätze und Wiederholungen: 2 bis 3 Sätze à 10 bis 15 Wiederholungen oder 30 Sekunden
  • Level-System: Starte mit Bird Dog Rollouts als Ziel
  • Fein-Tuning: Technik und Spannung wichtiger als Dauer

Fazit: Mehr Reiz, weniger Risiko

Nicht mehr, sondern besser trainieren – das ist die Devise. Mit Rollouts, Plank-Variationen und Bird Dogs aktivierst du deine Bauchmuskeln deutlich stärker als mit klassischen Sit-ups – und entlastest gleichzeitig deine Wirbelsäule. Wissenschaftlich belegt, praktisch umsetzbar.