Den Gott des Donners, Thor, spielte er in etlichen Filmen. Wir kennen ihn als Muskelmann, als Superheld, als den Typ mit dem Hammer. Doch unbesiegbar ist Chris Hemsworth nicht – diese Erkenntnis traf den australischen Schauspieler vor einiger Zeit wie ein Blitz. Was genau dem Superstar widerfahren ist, erfährst du bei uns.
Darum musste Chris Hemsworth seinen Lebensstil ändern
Für eine mehrteilige National-Geographic-TV-Dokumentation mit dem Titel "Limitless with Chris Hemsworth" (zu sehen beim Streaming-Anbieter Disney+) lotete er die Grenzen des menschlichen Körpers aus und unterzog sich dabei auch einem Gentest. Der ergab, dass der Hollywoodstar über zwei Kopien des Gens ApoE4 verfügt, das mit einem erhöhten Risiko von Alzheimer verbunden ist – jener degenerativen Erkrankung des Gehirns also, in deren Verlauf zerebrale Nervenzellen unumkehrbar zerstört werden. "Insbesondere als junger Mensch denkt man, dass man ewig leben wird", erzählt Hemsworth in der Doku. "Als ich erfahren habe, dass mich diese Sache umbringen könnte, hat mich das ganz schön umgehauen."
Der aufs Thema Langlebigkeit spezialisierte US-Arzt Dr. Peter Attia aus Austin/Texas fungierte bei der Doku als medizinischer Berater. Er erklärte Hemsworth, dass dieses Gen zwar das Risiko, an Alzheimer zu erkranken, um das 8- bis 10-Fache erhöht, dass es aber nicht über sein Schicksal entscheidet. Attia: "Man kann das Hochrisiko-Gen haben, ohne jemals die Krankheit zu entwickeln – und umgekehrt kann man das Gen nicht haben und trotzdem an Alzheimer erkranken." Darüber hinaus ist der Experte davon überzeugt, dass man das Risiko durch Anpassungen des Lebensstils verringern kann. In der Serie sagt Attia zu Hemsworth, dass er das Testergebnis als Segen ansieht: "Es wird dich motivieren, heute Schritte zu unternehmen, über die wohl die meisten Männer in ihren 40ern nie nachdenken, sondern frühestens in ihren 50ern oder 60ern." "Das war ein Tritt in den Hintern – und eine Mahnung, alles zu tun, was in meiner Macht steht, um mir die besten Chancen einzuräumen", sagt Hemsworth. "Was immer ich für die Gesundheit meines Gehirns tue, kommt auch dem Rest meines Körpers zugute."

So mutig entschied sich Chris Hemsworth
Der Schauspieler hätte natürlich die Möglichkeit gehabt, die Bekanntgabe dieses Testergebnisses aus der Doku herausschneiden zu lassen, entschied sich aber bewusst dafür, es öffentlich zu machen. So zeigte er eine andere Art von Stärke und Verletzlichkeit, die über die Superkräfte von Thor hinausgeht. Hemsworth sagt, er hoffe, durch den offenen Umgang mit dem Thema Menschen in vergleichbaren Situationen inspirieren zu können, "sich entweder untersuchen zu lassen oder mehr über Hirngesundheit zu erfahren und zu überlegen, inwieweit es in ihrer Macht steht, sie positiv zu beeinflussen". Mediziner Attia zufolge gibt es verschiedene präventive Strategien, das Alzheimer-Risiko zu senken – etwa diese:
- Bewegen: Sowohl Ausdauer- als auch Krafttraining bietet Vorteile. Dazu gehören eine verbesserte Durchblutung, ein effektiveres Blutzucker-Management, eine höhere Stoffwechsel-Effizienz und Vorteile beim Stressabbau.
- Schlafen: Während der Tiefschlafphase räumt das Hirn gründlich auf, entfernt gegebenenfalls intrazellulären Müll, der sich zwischen seinen Neuronen abgelagert hat.
- Saunieren: Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen: Vier 20-minütige Saunagänge pro Woche bei 80 Grad Celsius oder mehr können das Alzheimer-Risiko senken.
- Hören: Wenn zu wenig akustische Signale wahrgenommen werden, verkümmert das Gehirn. Aus diesem Grund ist es wichtig, das Gehör zu trainieren und das Gehirn durch eine Vielfalt an Klängen und Geräuschen zu fordern, ohne es durch übermäßige Lautstärken zu überfordern.
So hat sich Chris Hemsworths Lebensstil verändert
Seit dem Gentest hat Chris Hemsworth einiges an seinem Lebensstil geändert: Er hat sein Ausdauertraining intensiviert, arbeitet an seiner Achtsamkeit und gönnt sich noch häufiger Saunagänge und Eisbäder. "Dadurch schlafe ich nicht nur ruhiger, ich bin auch insgesamt besser gelaunt." Hemsworth stellt sich dem Kampf gegen die Krankheit und versucht, seine Work-Life-Balance zu verbessern. "Ich habe darüber nachgedacht, dass ich mehr Zeit mit meinen Kindern verbringen und sie aufwachsen sehen möchte. Das will ich in mich aufsaugen und mir nicht irgendwann den Vorwurf machen müssen, Dinge verpasst zu haben."