Umweltbewusst Autofahren: 5 Tipps

Umweltbewusst Autofahren
So fährst du ein Verbrenner-Auto umweltschonender

Zuletzt aktualisiert am 30.08.2023
So fährst du ein Verbrenner-Auto umweltschonender
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Aus, vorbei, Adieu — der Verbrennungsmotor ist Geschichte. In etwas mehr als zehn Jahren, so will es die Politik, ist Schluss mit Neuzulassungen der Motoren, die Benzin und Co. schlucken. Sie produzieren zu viel CO₂ und schädigen unser Klima.

Wir wissen, was du jetzt denkst: Ja, Klima schädigen ist suboptimal, aber von jetzt auf sofort ein neues E-Auto kaufen ist auch nicht drin. Was also tun? Wie wäre es erst einmal damit: Ein Auto mit Verbrennungsmotor lässt sich durchaus nachhaltiger und ressourcenschonender bewegen, als man denkt. Zumal moderne Verbrenner-Motoren deutlich weniger Emissionen ausstoßen als noch vor 20 Jahren. Plus: Elektrische Helferlein unterstützen dabei, Kraftstoff zu sparen.

Wir verraten dir, wie du dir einen sparsamen Fahrstil draufschaffst. Eine Win-win-Situation, so schonst du deinen Geldbeutel und unser aller Umwelt.

Ist es überhaupt möglich, ein Auto mit Verbrenner umweltschonend zu bewegen?

Eines vorweg: Einen Verbrenner mit herkömmlichem Treibstoff komplett emissionsfrei zu fahren, ist — zumindest momentan — nicht möglich. Möchtest du beim Autofahren tatsächlich gar keine Emissionen produzieren, dann kommst du um einen Umstieg auf ein Elektroauto nicht herum.

Trotzdem gibt es einige Punkte, die du bei jeglichen Fahrzeugantrieben beachten kannst, um den Energieverbrauch zu senken. Falls du jetzt an den Slogan "runter vom Gas" denkst, hast du einerseits recht. Berücksichtigst du noch ein paar weitere Möglichkeiten, kannst du mit deinem Fahrstil noch weiteren Kraftstoff einsparen.

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Unsere 5 Tipps für eine umweltschonende Fahrweise

1. Runter vom Gas

Wir sagen dir, wie es ist: Vollgas = Loch in der Geldbörse. Mit anderen Worten: dein Spritverbrauch steigt parallel zur Geschwindigkeit. Die Normwerte des Verbrauchs deines Autos werden bei Geschwindigkeiten von um die 120 km/h festgelegt. Fährst du schneller oder steigst abrupt auf den Gashahn, saugt der Motor mächtig Kraftstoff aus dem Tank. Bevorzuge daher besser ein gleichmäßiges Tempo, auch wenn die freie Autobahn verlockend ist.

Experten-Tipp: "Nutze die moderne Technik, die dir dein Auto bietet, beispielsweise Tempomat oder den Eco-Modus", rät Jochen Albig, Redakteur bei auto motor und sport. Übrigens: Ein unruhiger Bremsfuß erhöht ebenfalls den Spritverbrauch, da du nach dem Abbremsen die Masse deines Fahrzeugs wieder beschleunigen musst. Dabei wird jedes Mal besonders viel Treibstoff verbraucht. Kurzum: fahre vorausschauend Auto. Wir erinnern uns, das wurde in der Fahrschule auch immer gepredigt.

2. Früh hochschalten

Im Motorsport ist die Drehzahl dein bester Freund, aber nicht, wenn du eine nachhaltige Fahrweise an den Tag legen möchtest. Hier lautet die Devise: Früh hochschalten und niedertourig fahren. Das kennst du vielleicht noch aus der Fahrschule. Schalte beispielsweise bei Tempo 30 in den dritten Gang und bei 50–60 km/h in den Vierten. Eine umweltschonende Drehzahl liegt etwa bei 2000 Umdrehungen.

Achte darauf, das möglichst selten zu überschreiten und halte dich weiterhin an gleichmäßige Geschwindigkeit und fahre vorausschauend. Falls du jetzt denkst, eine niedertourige Fahrweise kann dem Motor schaden, dann ist es so, dass moderne Motoren auf niedrigere Drehzahlen ausgelegt sind, ältere Autos eher nicht. Es kommt also auf das Auto an.

3. Reduziere Stromfresser

Beim Thema umweltbewusst fahren und Energie sparen fällt dir sicherlich gleich die Klimaanlage ein. Tatsächlich kann die Kühlung den Verbrauch im Stadtverkehr steigern. Gleichwohl: Das Ausschalten des besagten Stromfressers birgt ebenso Risiken.

Schaltest du sie ein, treibt das möglicherweise deinen Verbrauch in die Höhe. Bleibt sie aus, gleicht dein Wagen bei hohen Temperaturen einer Sauna. Das kann gefährlich werden, denn die Wärme mindert deine Aufmerksamkeit. Experte Albig: "Wird es im Auto zu warm, lässt die Konzentration nach, weshalb dein vorausschauender Fahrstil leiden kann."

Du beschleunigst gegebenenfalls ruckartiger und bremst abrupter ab. Außerdem wirkt sich Unkonzentriertheit am Steuer auf die Fahrsicherheit aus. Das Risiko für einen Unfall steigt.

Natürlich gibt es Möglichkeiten, wie du das Aufheizen des Innenraums an Sommertagen verringern kannst. Nutze am besten Parkplätze im Schatten oder in der Tiefgarage. Lüfte dein Auto einige Minuten, bevor du losfährst. Öffne dazu Türen und Heckklappe. Zudem lohnt es sich, eine Thermoabdeckung für die Scheiben zu kaufen. Die kannst du auch im Winter nutzen, damit du weniger kratzen musst. Und wenn du losfährst, lässt du die Klimaanlage aus und drehst stattdessen einfach die Scheiben runter.

Diese Thermoabdeckung schützt vor Wärme im Sommer und vor der Kälte im Winter.

4. Achte auf den Reifendruck

Du kennst das vom Fahrradfahren. Mit platten Reifen ist es wesentlich kraftraubender in die Pedale zu treten als mit vollen Reifen – beim Auto ist es ähnlich. Zu niedriger Reifendruck führt — laut ADAC — durch den größeren Rollwiderstand zu einem höheren Spritverbrauch und Verschleiß.

Es reichen 0,4 bar weniger Druck und dein Verbrauch kann sich auf 100 Kilometern um 0,3 Liter erhöhen. Das macht, in harte Währung umgerechnet, auf den ersten Blick kaum einen Unterschied. Aber, wie es so schön heißt, auch Kleinvieh macht Mist.

Prüfe alle vier Wochen den Luftdruck und passe ihn den Angaben des Herstellers an. Diese findest du in der Betriebsanleitung oder auf einem Aufkleber an der B-Säule deiner geöffneten Fahrertür oder im Handschuhfach.

Hier bestellen: Reifendruck-Prüfer

5. Runter mit dem Fahrradträger

Entferne Ballast: Machst du am Wochenende gern Touren mit dem Mountainbike und daher lohnt es sich nicht den Fahrradträger für die Fahrt ins Büro abzunehmen? Das solltest du dir abgewöhnen, wenn du nachhaltiger Autofahren möchtest.

Ein ungenutzter Fahrradträger erhöht den Spritverbrauch um etwa 20 Prozent – das ist eine ganze Menge. Ein voller Kofferraum kostet dich ebenfalls zusätzliche Liter aus dem Tank. Räume daher so viel wie möglich aus deinem Auto aus und baue Fahrradträger oder Dachboxen ab, wenn du sie für die aktuelle Fahrt nicht benötigst.

Hier findest du einen leicht abbaubaren Fahrradträger für die Anhängerkuppelung.

Zusatztipp: Regelmäßiger Kundendienst

Ein optimal gewartetes Fahrzeug verbraucht weniger Treibstoff. Der regelmäßige Ölwechsel oder der Zündkerzen-Check sorgen dafür, dass die Verbrennung im Motor einwandfrei läuft. Ist das nicht der Fall, verbraucht der Wagen mehr Kraftstoff. Also: Die Investition in den jährlichen Service lohnt sich.

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Wie viel CO₂ kann ich mit meinem Fahrstil sparen?

Es gibt keine Pauschale, wie viel CO₂ du mit einer angepassten Fahrweise einsparst. Das ist abhängig von den folgenden Variablen: Auto (alt, neu, klein, groß, SUV), Kraftstoffart, Leistung und selbstverständlich von dir und deinem Fahrstil.

Vielleicht bewegst du deinen Wagen bereits umweltschonend durch den Straßenverkehr, ohne dass es dir auffällt.

Möchtest du es aber genau wissen, dann vergleiche doch mal deinen Spritverbrauch. Entweder über den Bordcomputer oder du dokumentierst die Tankmenge und die Strecke, welche du mit der Tankfüllung zurücklegst, händisch. Dazu kannst du etwa ein Fahrtenbuch nutzen.

"Ein gleichbleibender Tankprozess ist hier von Vorteil. Tanke beispielsweise immer dann, wenn der Tank zu ¾ leer ist und pumpe nach dem ersten Klick des Zapfhahns nicht mehr nach", rät der Experte.

Zusätzlich gibt es noch die Möglichkeit, online einen CO₂-Rechner zurate zu ziehen. Allerdings musst du hierfür deinen durchschnittlichen Verbrauch kennen. Hast du kein Auto mit Bordcomputer, hilft dir diese Formel beim Ausrechnen: Menge der getankten Liter x 100 ÷ gefahrene Distanz in Kilometern.

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Wieso ist eine umweltfreundliche Fahrweise wichtig?

Geld sparen, Umwelt schonen, erhöhte Sicherheit (wir sprechen hier nicht nur von deinem Leben, sondern auch von allen weiteren Menschen) — das sollte als Argument ausreichen, deinen Fahrstil nachhaltig anzupassen.

Fazit: geringer Aufwand, hoher Ertrag

Unsere Tipps zeigen, dass du keinen großen Aufwand betreiben musst, um deinen Fahrstil zu optimieren. Etwas Aufmerksamkeit und Pflege, quasi genauso wie beim Workout oder bei der Auswahl der Lebensmittel, sind bereits ausreichend, damit du dem Klima und dir etwas Gutes tust. Falls du noch daran zweifelst, kannst du den CO₂-Rechner zurate ziehen und den Verbrauch mit verschiedenen Fahrweisen testen. Wenn du ganz sicher sein möchtest, ohne CO₂-Ausstoß unterwegs zu sein, dann nutze ein Elektroauto oder dein Fahrrad.