Wanzenabwehr
Insektenschutz und Reiseimpfungen

Wenn es bei uns kalt wird, ab in die Tropen. Dort lauern Tsetse-Fliege, Wanzen und Moskitos. Hier sind Tipps für Insektenschutz und optimale Reiseimpfungen
Mücken, Zecken & Co.: Tipps für Insektenschutz und Impfungen
Foto: Natursports / Shutterstock.com

Reise und Gesundheit: Insektenschutz und Impfungen auf Reisen

Insekten weltweit
Shutterstock
Vor allem in tropischen Gebieten können Insekten gefährliche Krankheiten übertragen

Es zieht Sie in die Ferne? Mit diesen Informationen kommen Sie stichfrei wieder nach Hause

Die oben gezeigte Weltkarte gibt eine grobe Übersicht über die Wohnräume der wichtigsten Insektenarten – vor allem in tropischen und subtropischen Regionen. Jede Farbe steht für ein Insekt, das auf den folgenden Seiten genauer beschrieben wird. Experte Dr. Andreas Krüger, Tropenmediziner am Bundeswehrkrankenhaus und am Bernhard-Nocht-Institut Hamburg, gibt Tipps im Umgang mit den tropischen Plagegeistern.

Bitte beachten! Diese Tipps liefern allgemeine Informationen und ersetzen nicht die individuelle reisemedizinische Beratung.

Weitere Informationen finden Sie unter den Seiten der Weltgesundheitsorganisation WHO, des auswärtigenen Amtes sowie auf Seiten der tropen- und reisemedizinischen Zentren Deutschlands wie zum Beispiel des Bernard-Nocht-Instituts. Auf der Seite des reisemedizinischen Infodienstes finden Sie außerdem eine Übersicht über die Krankheiten, die im Folgenden erwähnt werden.

Reise und Gesundheit: Basisschutz vor tropischen Insekten

Gels mit Repellents halten die Blutsauger auf Abstand
Shutterstock
Wirkstoffe wie DEET und Icaridin sorgen dafür, dass Sie unattraktiv für Insekten werden

Was kann man tun, damit man insbesondere in den wärmeren Regionen nicht zur Zielscheibe von Mücken, Zecken und Flöhen wird?

Sie können schon zu Hause anfangen sich zu schützen. Lassen Sie sich impfen. Auf den folgenden Seiten werden Sie über die wichtigsten Insekten, ihre übertragbaren Krankheiten und deren Impfungen informiert. Wenn Sie in ein tropisches Land reisen, sollten Sie sich außerdem gegen allgemeine Reisekrankheiten wie zum Beispiel Hepatitis A (Leberentzündung, die durch fäkal verunreinigte Lebensmittel entsteht) impfen lassen. Welche Impfungen tatsächlich ratsam sind, klären Sie am besten bei einer reisemedizinischen Beratung mit Ihrem Arzt ab.

So schützen Sie sich:

Körper

  • Schützen Sie ihre Haut mit Sprays, Gels oder Cremes. Diese enthalten in der Regel die Abwehrstoffe DEET oder Icaridin. Zusätzlich rät der Experte zu luftiger, heller, langärmeliger Kleidung und geschlossenen Schuhen
  • Sie sollten sich wegen des Schweißgeruchs regelmäßig abduschen und auf Parfüm und andere Kosmetika verzichten, so Dr. Andreas Krüger

Umgebung

  • Bevorzugen Sie Unterkünfte mit Aircondition, denn Mücken, Flöhe und Zecken meiden kühle Räume. Die Fenster sollten sich gut schließen lassen oder mit einem Mückengitter ausgestattet sein
  • Versprühen Sie Insektenspray innerhalb der Räume
  • "Moskitonetze sind in den Tropen ein Muss", so Dr. Krüger. Wichtig! Die Maschengröße sollte nicht über 1,2 x 1,2 Millimeter oder 180 bis 200 Maschen/m² liegen. Kunststoffnetze eignen sich besser als ihre Kollegen aus Baumwolle. Sie sind leichter und saugen nicht so viel Feuchtigkeit auf. Befestigen Sie das Netz so, dass die Insekten nicht unter dem Netz hindurch krabbeln können. Schlagen sie das Netz entweder unter der Matratze ein oder lassen Sie es mindestens bis zum Boden hängen (Netze mit Endstreifen). Imprägnieren Sie das Moskitonetz, so werden Sie nicht von darauf haftenden Tierchen gepikst
  • Räucherspiralen oder verschiedenste Verdampfer zum Beispiel mit Pyrethroid (synthetisches Insektizid) halten die Stechinsekten auf Abstand. Räucherspiralen sind langsam verglühende Räucherstäbe in Spiralform, die ätherische Öle oder Insektizide beinhalten

Im Notfall

  • Falls Sie gestochen wurden und keine Überempfindlichkeit (Insektenstichallergie) bekannt ist, sollten Sie den Stich kühlen, sauber halten und möglichst nicht aufkratzen. Auch alte Hausmittel wie Zwiebelringe können Linderung verschaffen. Außerdem sollten Sie den Stich von einem Arzt untersuchen lassen, rät der Experte

Tropische Plagegeister: Anopheles-Mücke

Die Anopheles-Mücke ist weltweit verbreitet
Shutterstock
Die Anopheles-Mücke kann Malaria übertragen

Krankheiten: Malaria und Filariosen

Verbreitung: Die Anopheles-Mücke ist in großen Teilen Afrikas, im südlichen und südöstlichen Asien, im Norden Südamerikas sowie in Teilen Mittelamerikas zu Hause

Aktivität: Dämmerung und Nacht

Symptome: Der Stich ist normalerweise nicht schmerzhaft, dafür juckt er umso mehr. Reaktionen im Bereich der Einstichstelle treten eher selten auf.

Schutz: Zur Malariavorbeugung helfen neben dem Basisschutz spezielle Malariamedikamente.

Einnahme der Medikamente:

  • wöchentlich einzunehmende Medikamente mindestens 7 Tage vor Einreise
  • bei Medikamentenunverträglichkeit 2 bis 3 Wochen vor Einreise
  • täglich einzunehmende Präparate 1 Tag vor Abreise

Diese Angaben gelten allerdings nicht für Langzeitaufenthalte. Nähere Infos finden Sie auf der Seite des auswärtigen Amts.

    Tropische Plagegeister: Aedes-Mücke

    Die Aedes-Mücke ist bei Tag und bei Nacht aktiv
    Shutterstock
    Die Aedes-Mücke überträgt unter anderem gefährliches Fieber

    Krankheiten: Dengue, Gelbfieber, Filariosen, Chikungunya, Ross-River-Fieber, Rift-Valley-Fieber

    Verbreitung: Südliches Europa, Südostasien, Mittelamerika, Südafrika und Westpazifik

    Symptome: Der Stich ist nahezu schmerzfrei. Im Anschluss besteht oft Juckreiz und selten Reaktionen im Bereich der Einstichstelle

    Aktivität: Tag und Nacht

    Schutz: Dr. Krüger empfiehlt einen Gelbfieberschutz für Mittelafrika und Südamerika. Erst nach 10 Tagen besteht ein wirksamer Impfschutz. Der hält dafür die nächsten 10 Jahre an

    Tropische Plagegeister: Culex-Mücke

    Die Culex-Mücke ist weniger aktiv bei Tageslicht
    Shutterstock
    Die Culex-Mücke überträgt beispielsweise das West-Nil-Fieber

    Krankheiten: Japanische Enzephalitis, St. Louis-Enzephalitis, Filariosen, Chikungunya, Ross-River-Fieber, Rift-Valley-Fieber , West-Nil-Fieber (Kunjin-Virus)

    Verbreitung: Die Culex-Mücke ist weltweit verbreitet

    Symptome: Wie auch bei der Anopheles- und der Aedes-Mücke merkt man den Stich kaum und im Anschluss bestehen oft Juckreiz und selten Reaktionen im Bereich der Einstichstelle

    Aktivität: Dämmerung und Nacht

    Schutz: In zahlreichen Ländern Südostasiens gibt es ein Infektionsrisiko für japanische Enzephalitis. "Anders als der Name dieser Erkrankung es vermuten lässt, gibt es kaum Krankheitsfälle in Japan", so der Experte. Gegen japanische Enzephalitis können Sie sich impfen lassen. Ob eine Impfung sinnvoll ist, hängt davon ab wie Sie reisen (Backpacking, Hotel, Kurztrip, Langzeitaufenthalt, ...)

    Tropische Plagegeister: Gnitze

    Die Gnitze und die Anopheles-Mücke übertragen die gleiche Krankheit
    Shutterstock
    Die Gnitze überträgt wie auch die Anopheles-Mücke Filariosen

    Krankheiten: Filariosen

    Verbreitung: Gnitzen bewohnen die ganze Welt. Man findet sie vor allem in Sumpfgebieten

    Symptome: Der Stich dieser Stechmücke ist schmerzhaft und verursacht ein unangenehmes Brennen, starken Juckreiz und eine Quaddelbildung

    Aktivität: Tag und Nacht

    Schutz: Gegen Filariosen gibt es bisher keinen Impfschutz für den Menschen. Sie können Gnitzen aber mit dem anfangs vorgestelltem Basisschutz vorbeugen

    Tropische Plagegeister: Bremse

    Die Bremse wohnt in der Nachbarschaft
    Shutterstock
    In Zentral- und Westafrika können Bremsen Loasis übertragen

    Krankheiten: Loasis

    Verbreitung: Bremsen gibt es weltweit

    Symptome: Der Stich der Bremse ist schmerzhaft und führt zu Schwellungen

    Aktivität: Tag

    Schutz: Es gibt zwar keinen Impfstoff, aber auch bei Bremsen wirkt der Basisschutz. Sie sollten vor allem bei Bremsen auf feste und dichte Kleidung achten, da sie durch die Kleidung hindurch stechen können

    Tropische Plagegeister: Tsetse-Fliege

    Die Tsetse-Fliege lebt nur in Afrika
    Shutterstock
    Die Tsetse-Flieger kommt ausschließlich in Afrika vor

    Afrikanische Trypanosomiasis (Schlafkrankheit)

    Verbreitung: Die Tsetse-Fliege trifft man im Regelfall nur im tropischen Afrika an

    Symptome: Wie bei der Bremse ist der Stich schmerzhaft und es kommt zu Schwellungen

    Aktivität: Tag und Nacht

    Schutz: Halten Sie sich an den Basisschutz. Ein Impfschutzmittel gegen die afrikanische Schlafkrankheit gibt es bisher nicht

    Tropische Plagegeister: Zecke

    Die Zecke-meist bekannt von den Haustieren
    Shutterstock
    Zecken fallen oder fliegen nicht – sie klettern an uns hoch

    Krankheiten: FSME (Früh-Sommer-Meningo-Enzephalitis), Lyme Borreliose, Krim-Kongo-Fieber, Q-Fieber

    Verbreitung: Zecken leben wie auch Gnitzen, Bremsen und die Culex-Mücke auf der ganzen Welt

    Symptome: Der Stich ist kaum spürbar. Es bestehen jedoch ein leichter Juckreiz und eine Entzündung an der Einstichstelle

    Aktivität: Tag und Nacht

    Schutz: Gegen FSME können Sie sich impfen lassen. Kümmern Sie sich rechtzeitig darum! Die Schutzwirkung (80 Prozent) tritt erst einige Tage nach der 2. Dosis ein. Zwischen der 1. und 2. Dosis müssen 1 bis 3 Monate Abstand liegen. Die Impfung ist unterteilt in 3 Abschnitte.

    Als Schutz eignen sich zudem feste Kleidung und vor allem Schuhwerk, da Zecken nicht auf uns runter fallen, sondern an uns hinauf klettern

    Tropische Plagegeister: Raubwanze

    Die Raubwanze gibt`s nur in Amerika
    Shutterstock
    Der Erreger befindet sich im Kot der Raubwanze. Deshalb sollten Sie auf eine saubere Unterkunft achten

    Krankheiten: Amerikanische Trypanosomiasis (Chagas-Krankheit)

    Verbreitung: Die Raubwanze lebt vor allem in Mexiko, Mittel- und Südamerika

    Symptome: Die Raubwanze verursacht einen schmerzhaften Biss und eine Schwellung an der Einstichstelle

    Aktivität: Nacht

    Schutz: Sie können sich vor Raubwanzen durch gute hygienische Bedingungen schützen. Der Erreger kann durch den Kot der Wanze, durch die Schleimhäute oder kleine Hautwunden in den Körper eindringen

    Tropische Plagegeister: Floh

    Der Floh befällt nicht nur Hunde
    Shutterstock
    Als Schutz vor Flöhen sollte man den Kontakt zu Ratten meiden

    Krankheiten: Pest, Typhus murinus, Tungiasis

    Verbreitung: Der Floh lebt dort, wo er einen Wirt findet, also auf der ganzen Welt. Über 80 Prozent der Pestfälle, die größtenteils über den Rattenfloh übertragen werden, stammen aus Afrika. Die Tungiasis übertragenden Flöhe, kommen in den tropischen Bereichen Zentral- und Südamerikas, Asiens und Afrikas vor

    Symptome: Der Biss eines Flohs ist leicht schmerzhaft. Es kommt zu einer Schwellung und zum Juckreiz

    Aktivität: Tag und Nacht

    Schutz: Sie sollten sich gegen Typhus impfen lassen, wenn Sie in tropische und subtropische Gebiete mit schlechten hygienischen Bedingungen reisen. Vor allem, wenn vorbestehende chronische Darmerkrankungen vorliegen. Dies ist in bestimmten Regionen Indiens oder Afrikas der Fall. Der Impfschutz beginnt nach 10 Tagen. Mückenschutzmittel eignen sich in der Regel auch bei Flöhen. Wie auch bei den Zecken ist festes Schuhwerk sehr wichtig

    Tropische Plagegeister: Tropische Reisekrankheiten von A bis Z

    Gesund im Urlaub
    Shutterstock
    Mit diesem Reise Know-how kommen sie fit und gesund aus ihrem Urlaub zurück

    Hier finden Sie Informationen über die tropischen Reisekrankheiten, die durch die genannten Stechinsekten übertragen werden können

    Afrikanische Trypanosomiasis (Schlafkrankheit)
    Erreger
    : Parasit (Trypanosoma bruce gambiense, T. b. rhodesiense)
    Inkubationszeit
    : 3 bis 20 Tage (Ostafrikanische Schlafkrankheit), 14 bis 21 Tage(Westafrikanische Schlafkrankheit)
    Symptome/ Verlauf
    : schmerzhafte Schwellung, Vergrößerung der örtlichen Lymphknoten, häufig Fieber. Später kommt es zur generalisierten Lymphdrüsenschwellung. Je nach Erreger verläuft die Krankheit auf unterschiedliche Art weiter. Bei der ostafrikanischen Trypanosomiasis wird oft das Herz mitbetroffen, bei der westafrikanischen steht die chronische Hirnentzündung mit Persönlichkeitsveränderungen, Verwirrtheitszuständen, Kräfteverfall und Todesfolge im Vordergrund

    Amerikanische Trypanosomiasis (Chagas-Krankheit)
    Erreger: Parasit (Trypanosoma cruzi)
    Inkubationszeit: 20 bis 30 Jahre (chronische Form)
    Symptome/Verlauf: Im akuten Stadium kommt es zur Schwellung an der Einstichstelle (Chagom) und zu Fieber. Das chronische Stadium führt zur Vergrößerung der inneren Organe, des Magen-Darm-Traktes und einer chronischen Herzmuskelentzündung, durch die sich das Herz enorm vergrößern kann. Eine häufige Todesursache der Chagas-Krankheit sind Herzrhythmusstörungen

    Chikungunya
    Erreger: Virus
    Inkubationszeit: 2 bis 3 Tage
    Symptome/Verlauf: plötzlich hohes Fieber mit Schüttelfrost, Abgeschlagenheit, und vor allem sehr starken Gelenk- und Muskelschmerzen (Chikungunya heißt in Tansania "sich zusammenkrümmen"). Im Regelfall tritt eine Besserung für 2 bis 3 Tage auf, wonach das Fieber in einem Teil der Fälle erneut ansteigen kann und zusätzlich eine Hautrötung auftreten kann. Die Gelenkbeschwerden halten oft monatelang an

    Dengue-Fieber (Siebentagefieber)
    Erreger
    : Dengue- und verwandte Viren
    Inkubationszeit
    : 2 bis 10 Tage
    Symptome/Verlauf
    : Druckschmerz hinter dem Auge (Hauptsymptom), hohes Fieber, starke Kopf- und Gliederschmerzen, eventuelle Hautrötung. Die akuten Symptome klingen nach etwa einer Woche ab, die allgemeine Abgeschlagenheit kann länger andauern. Vorsicht bei einer Zweitinfektion. Diese kann zu einem schweren Verlauf mit Blutungsneigung oder Schocksymptomen führen

    Filariose, Filariasis
    Erreger
    :Filarien (kleine Randwürmer)
    Sie wird unterschieden in die lymphatische oder subkutaneFilariose. Bei der subkutanen Filariose lebt mindestens ein Entwicklungsstadium der Parasiten in oder unter der Haut.
    Symptome/Verlauf: leichte Infektionen bleiben oft symptomlos, bei starkem Befall kommt es zu Entzündungen und Stauungen der Lymphbahnen, die letztlich ganz verstopfen und zu unförmigen Verdickungen der betroffenen Körperteile (meist Beine oder Arme) führen (Elephantiasis)

    FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis)
    Erreger
    : Virus
    Inkubationszeit
    : 1 bis 2 Wochen
    Symptome/Verlauf: grippales Krankheitsbild. In einigen Fällen folgt nach kurzer, beschwerdefreier Zeit eine Hirnhaut- oder Gehirnentzündung (Meningitis, Enzephalitis), die mit starken Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit, Verwirrtheit und möglicherweise Koma einhergehen

    Lyme-Borreliose
    Erreger
    : Bakterien (Borrelien
    Inkubationszeit
     sehr variabel
    Symptome/Verlauf
    : Der Krankheitsverlauf kann sich sehr unterschiedlich gestalten. Es wird nach drei Entwicklungsstufen untergliedert:

    1. Stadium: grippale Symptome und zunächst flächenhaft, später ringförmig ausbreitende rötliche Hautveränderung um die Bissstelle herum („Wanderröte“). Oft heilt dieses Stadium folgenlos ab
    2. Stadium: Nervenentzündung mit Lähmungen und brennenden Schmerzen. Teilweise kommt es zu Herzentzündungen und rötlich-blauen Knötchen auf der Haut (Borrelien-Lymphozytom)
    3. Stadium: Monate bis Jahre nach der Infektion können schubweise oder chronisch verlaufende Gelenkentzündungen, bläuliche Pergamenthaut und fortschreitende Veränderungen des Zentralnervensystems mit Lähmungen folgen

    Gelbfieber
    Erreger: Flavi-Virus
    Inkubationszeit
    : 3 bis 8 Tage
    Symptome/Verlauf
    : plötzlich hohes Fieber und allgemeinen Krankheitserscheinungen. Krankheit verheilt im Regelfall normal aus. Nach einer Woche besteht die Möglichkeit einer dramatischen Verschlechterung mit Gelbsucht und Blutungen, gefolgt von Herz-, Kreislauf-, Leber- und Nieren-Versagen. Diese Komplikationen führen oft zum Tode.
    Das Gelbfieber unterliegt einer strengen internationalen Meldepflicht

    Japanische Enzephalitis
    Erreger
    : Virus
    Inkubationszeit
    : 5 bis 15 Tage
    Symptome/Verlauf
    : hohes Fieber, starke Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit, Lähmungserscheinungen, Verwirrtheit und Bewusstlosigkeit, Hirn- und Hirnhautentzündung möglich. Die Sterblichkeit ist sehr hoch, bei Überleben der Infektion kommt es oft zu Defektheilungen mit Hirnschäden, Epilepsie, und Demenz

    Krim-Kongo Fieber
    Erreger
    : Virus
    Inkubationszeit
    : 1 bis 13 Tagen
    Symptome/Verlauf: akut einsetzende grippeähnliche Symptome wie Fieber, Erschöpfung und später auftretende Blutungsneigung. Die Sterblichkeit liegt abhängig von der medizinischen Versorgung bei 10 bis 50 Prozent, wobei die Erkrankten meist in der 2. Woche an Blutungen, Schock und Organversagen sterben

    Loasis (Loa-Loa, subkutane Filariose)
    Erreger
    : Fadenwurm (Filarie Loa loa)
    Inkubationszeit
    : 8 bis 12 Monate und länger
    Symptome/ Verlauf: vorübergehenden, teigigen Schwellungen mit Spannungsgefühl und Juckreiz, die nacheinander an verschiedenen Körperregionen (meist Arme, Gesicht) auftreten können. Gelegentlich wird der Wurm unter der Haut oder im Auge sichtbar

    Malaria
    Erreger: Parasit (Plasmodien)
    Inkubationszeit: mindestens 7 Tage (Malaria tropica), mehr als 7 Tage (Malaria (tertiana, quartana)
    Symptome/Verlauf: Leitsymptom ist Fieber, begleitet von Kopf- und Gliederschmerzen mit starkem Krankheitsgefühl, Schüttelfrost und Schweißausbrüchen. Die Malaria tropica (gefährlichste Form) wird durch Koma, Nierenversagen und Schock schnell lebensbedrohlich

    Pest
    Erreger
    : Bakterien (Yersinia pestis)
    Inkubationszeit
    : 2 bis 6 Tage
    Symptome/Verlauf
    : Man unterscheidet 2 Formen: Die Beulenpest und die Lungenpest. Beide beginnen mit hohem Fieber und starkem Krankheitsgefühl. Bei der Beulenpest kommt es zur Schwellung der Lymphknoten und Knoten in der Haut, der schmerzhaften Pestbeulen (Bubonen).Häufig folgen Herzrhythmusstörungen und Bewusstseinstrübungen. Bei der Lungenpest kommt es zu Atemnot und Husten. Sie führt unbehandelt schnell zum Tod

    Q-Fieber
    Erreger
    : Bakterien (Coxiella burnetii)
    Inkubationszeit
    : 3 Wochen
    Symptome/Verlauf: abrupt hohes Fieber und grippeartige Erscheinungen. Im weiteren Verlauf kommt am häufigsten eine Lungenentzündung hinzu. Auch andere Organe können beteiligt sein. Das Fieber kann 3 Monate lang anhalten

    Rift Valley-Fieber
    Erreger
    : Virus
    Inkubationszeit
    : 2 bis 7 Tage
    Symptome/Verlauf: hohes Fieber, grippeähnliche Erkrankung. Gelegentlich treten schwere Verläufe mit einer Hirnentzündung sowie einer Blutungsneigung auf

    Ross-River-Fieber (Polyarthritis epidemica)
    Erreger
    : wenig bekannt
    Inkubationszeit
    : 3 bis 6 Tage
    Symptome/Verlauf
    : Symptomkombination von Gelenkschmerzen und Hautausschlag, beginnt mit Kopfschmerzen, Gelenkschmerzen, leichtem Fieber und Schmerzen der Handflächen und Fußsohlen. Bei etwa der Hälfte der Patienten treten Hautausschläge auf, vor allem im Gesicht. Die Gelenkbeschwerden halten Wochen bis Monate an, letztendlich heilt die Erkrankung aus

    St. Louis Enzephalitis
    Erreger
    : Virus
    Inkubationszeit
    : 4 bis 21 Tage
    Symptome/Verlauf
    : Fieber, Kopfschmerzen und Nackensteifigkeit. Defektheilungen wie Kopfschmerzen, Nervosität, leichter Ermüdbarkeit, Sprachstörungen, Geh- und Sehstörungen. Es kommt zu einer Enzephalitis (Hirnentzündung), oder zu einer Meningitis (Hirnhautentzündung). Bei den schwer Erkrankten liegt die Sterblichkeit bei 10 bis 30 Prozent

    Tungiasis
    Erreger
    : Sandfloh
    Inkubationszeit
    : ca. 7 Tage
    Symptome/Verlauf
    : prall - elastisches, druckschmerzhaftes, stark juckendes Knötchen. Der Floh gräbt sich in weiche Hautbereiche, vor allem den Zehenzwischenräumen und unter den Fußnägeln, ein. Die Beschwerden können so stark werden, dass das Gehen und Stehen stark beeinträchtigt ist

    Typhus
    Erreger
    : Bakterien
    Inkubationszeit
    : 8 bis 12 Tage
    Symptome/Verlauf: hohes Fieber und starke Kopfschmerzen. Häufig kommt es zu fleckförmigem Hautausschlag

    West-Nil-Fieber
    Erreger
    : Kunjin-Virus
    Inkubationszeit
    : 3 bis 6 Tage
    Symptome/Verlauf
    : Fieber und Muskelschmerzen, später eventuell Lymphknotenschwellungen. Etwa ein Drittel der Erkrankten entwickeln an Brust, Rücken und Armen einen Hautausschlag, der später ohne Schuppung abheilt. Eine Hirn- oder Hirnhautentzündung kann hinzukommen. Die Erkrankung kann vor allem bei älteren Menschen tödlich verlaufen

    Die aktuelle Ausgabe
    05 / 2023

    Erscheinungsdatum 12.04.2023