Wenn sich Männer fragen, ob sie eigentlich richtig gut im Bett sind, denken sie meist an die Performance mit ihrem besten Stück. Ob ihr Penis hart genug ist und sich ihr Repertoire an Stellungen sehen lassen kann. Ob die Dauer stimmt, das Tempo und überhaupt. Zugegeben, das ist nicht unerheblich, aber lange nicht das einzige, worauf es ankommt.
Ein guter Handjob zwischen den Schenkeln einer Frau gehört zur Königsklasse
Wie zum Beispiel steht's um Ihre Fingerfertigkeit? Sind Sie in der Lage sie allein mit Ihren Händen (und zwar nur mit den Händen; Zunge und Lippen zählen nicht!) richtig, richtig scharf zu machen? Fakt ist, ein exzellenter Beischläfer muss noch lange kein guter Fingerakrobat sein.

Dabei gibt es kaum etwas, das Frauen so scharf macht wie ein Mann, der seine Finger richtig einzusetzen versteht. Inzwischen dürfte bei allen angekommen sein, das "reinstecken und umrühren" nicht das Non plus ultra ist und Rubbeln allein keine Lady glücklich macht. Ein guter Handjob zwischen den Schenkeln einer Frau gehört – genauso wie der Cunnilingus – tatsächlich zur Königsklasse.
Nicht die Technik allein macht Sie scharf
Was wir bei unserer Recherche festgestellt haben: Wer es schafft, allein mit den Fingern eine Frau um den Verstand zu bringen, kämpft sich damit auf den goldenen Thron ihrer versautesten Phantasien. Schließlich hat das Fingern gegenüber klassischem Geschlechtsverkehr den entscheidenden Vorteil, dass es quasi überall geht. Die Hand mal eben im dunklen Kino in ihrem Höschen verschwinden zu lassen ist nicht nur unkompliziert, sondern vor allem auch eine ziemlich verdorbene Angelegenheit. Zweite Erkenntnis: Es kommt nicht in erster Linie auf eine besonders ausgefuchste Technik an; manchmal sind es auch der Ort oder die Umstände, die den Sex mit dem Finger zu etwas so Besonderem machen.
Die 7 goldenen Regeln beim Fingern
Regel Nr. 1: Eintritt nur für Saubermänner
Sorry, das wir es noch einmal explizit erwähnen, aber gepflegte Finger und Fingernägel sind einfach Grundvoraussetzung, um der Lady ein gutes Gefühl zu geben. Keine Frau lässt sich gern von schmuddeligen, ungepflegten Händen oder langen, scharfkantigen Fingernägeln berühren. Schon gar nicht an ihrer heiligsten Stelle.
Regel Nr. 2: Nicht zwingend über die Schwelle treten
Fingern heißt nicht zwingend den oder die Finger in sie einzuführen. Manche Frauen mögen es nicht gleich oder überhaupt mit der Hand penetriert zu werden und können sich viel besser fallen lassen, wenn man sich lediglich ihren Schamlippen, ihrer Klitoris oder dem Eingang ihrer Vagina widmet. Ob die Frau Lust darauf hat, Ihren Finger in sich aufzunehmen, merken Sie ziemlich schnell. Beispielsweise, indem sie ihre Schenkel weiter öffnet oder Ihre Hand eigenständig zu ihrem Scheideneingang dirigiert.
Immer noch nicht sicher? Beschreiben Sie mit dem Ringfinger und leichtem Druck kleine Kreise rund um ihren Eingang. Er ist feucht und die Berührung lässt sie (lauter) stöhnen? Dann wagen Sie sich langsam vor. Bestenfalls nicht gleich mit 3 Fingern und bis zum Anschlag. Aber das versteht sich hoffentlich von selbst.

Regel Nr. 3: Immer schön geschmeidig bleiben
Nichts ist so unangenehm wie ein staubtrockener Finger zwischen den Schamlippen einer Frau. Keine Körperstelle verfügt über so viele Nervenenden wie die Klitoris. Um es in Zahlen auszudrücken: Mit bis zu 8000 Nerven sind es doppelt so viele wie beim Penis. Sie haben es hier demnach mit einer echt sensiblen Stelle zu tun. Bevor Sie also vorsichtig ihre Schamlippen teilen, sorgen Sie für genügend Feuchtigkeit. Ist Ihre Liebste bereits feucht, genügt es meist, ein wenig ihrer Scheidenflüssigkeit mit dem Finger auf der Klitoris zu verteilen. Sie können den Finger natürlich auch mit Ihrem Speichel anfeuchten. Nur bitte machen Sie's nicht wie in einigen Pornos: Spucken Sie ihr niemals direkt zwischen die Beine! Das ist echt und ehrlich unterste Schublade.
Regel Nr. 4: Für mehr Gleichberechtigung
Ähnlich wie beim klassischen Geschlechtsverkehr kommen viele Frauen nicht allein durch die Stimulation ihrer Vagina zum Orgasmus. Vernachlässigen Sie daher nicht den Rest, wenn Sie mit Ihren Fingern in ihr verschwunden sind. Eine gängige Variante ist, mit dem Daumen ihren Kitzler zu massieren, während Zeige- und Mittelfinger in ihrer Vagina stecken.
Probieren Sie doch mal folgende Variante: Sie nehmen hinter ihr Platz, Ihre Partnerin sitzt mit gespreizten Schenkeln zwischen Ihren Beinen, so dass Sie ihre Vagina bequem erreichen können. Zeige- und Mittelfinger leicht krümmen und von oben in sie eindringen. Ihr Handballen dürfte sich dabei auf Höhe ihrer Klitoris befinden. Damit üben Sie nun großflächig und in langsam kreisenden Bewegungen Druck auf Schamlippen und Klitoris aus, während Sie mit den Fingern ihren G-Punkt reizen.
Regel Nr. 5: Sie sind nicht ihr Onkel Doktor!
Manche Männer mutieren beim Fingerspiel aus unerklärlichen Gründen zum Hobby-Gynäkologen und hocken mit hochkonzentriertem Blick zwischen den Schenkeln der Frau. Das sieht nicht nur seltsam aus, sondern ist auch für die Frau höchst unangenehm.

Teenies, die zum ersten Mal in ihrem Leben eine echte Vagina vor sich haben und aus dem Staunen nicht mehr raus kommen, sei an dieser Stelle verziehen. Für alle anderen gilt: Bitte nicht starren! Viel besser: Auch beim Fingern nicht den Körperkontakt vernachlässigen. Zum Beispiel, indem Sie die Dame dabei im Arm halten, mit der anderen Hand ihre Schenkel streicheln oder Sie einfach nur Ihren Körper an sie pressen. Übrigens: Ein "Du fühlst Dich so verdammt gut an!" kommt an dieser Stelle bei Frauen tatsächlich genauso gut an wie es klingt.
Regel Nr. 6: Die Kunst der Langsamkeit
Keine Frage: Wenn die Liebste irgendwann richtig in Fahrt gerät, kommen Sie mit Ihrer Hand unter Umständen gar nicht so schnell nach, wie sie es in dem Moment gerne hätte. Heißt im Umkehrschluss aber nicht, dass Viel auch viel hilft. Gerade am Anfang, wenn es darum geht, sie überhaupt erst anzuheizen, sind langsame, zarte Berührungen von Vorteil. Die Schöne soll schließlich Lust auf Mehr bekommen, hungrig nach Ihren Berührungen und nicht gleich überrollt werden.
In der Regel signalisieren Frauen ganz von selbst, ob Sie das Tempo anziehen oder ob Sie sie heftiger oder mit mehr Druck verwöhnen sollen. Entweder, indem Sie es Ihnen ins Ohr raunt, oder Ihre Hand führt. Lassen Sie diesen Eingriff ruhig zu und seien Sie bitte nicht beleidigt. Sehen Sie es vielmehr als wunderbare Chance an, vom Profi zu lernen.
Regel Nr. 7: Die Orgasmus-Jagd ist eröffnet! Nicht.
Sie wollten schon immer mal eine Frau zum Spritzen bringen, wie Sie es irgendwann mal im Porno gesehen haben? Und diese Sache mit dem G-Punkt lässt Sie auch nicht los? Wenn solche Dinge Ihnen so sehr unter den Nägeln brennen, dann seien Sie so nett und sprechen es bei ihr an, bevor Sie wild drauflos ackern. Frauen (ebenso wenig wie Männer) sind nun einmal keine Maschinen, die so und so funktionieren, je nachdem welche Knöpfe man drückt. Andernfalls endet Ihre lieb gemeinte Fingerakrobatik in verbissenem Gestochere, von dem letztlich keiner was hat. Sie kommt partout nicht zum Orgasmus? Na und? Dann eben beim nächsten Mal. Nur seien Sie bitte nicht beleidigt oder verzweifelt. Besser: Miteinander reden oder (noch besser) ihr bei der Selbstbefriedigung zuschauen und lernen. Auf diese Weise finden Sie ganz schnell heraus, was ihr wirklich gefällt.
Wenn Sie irgendwann so gut darin sind, sie mit Ihren Händen um den Verstand zu bringen, dass sie Ihnen ins Ohr flüstert "Du machst es besser, als ich es mir je selbst machen könnte", dürfen Sie sich einmal gedanklich auf die Schulter klopfen und uns im Stillen dafür danken.