Schon mal etwas von "Timbersports" gehört? - Die Wurzeln dieses Outdoor-Sports liegen in Australien und Neuseeland, von dort breitete er sich nach Kanada, in die USA, nach Europa und auch bis zu uns nach Deutschland aus. Am bekanntesten ist die STIHL TIMBERSPORTS® Serie, eine internationale Extremsport-Wettkampfserie im Sportholzfällen, die jedes Jahr auch in Deutschland Halt macht. Außerdem gibt es immer mehr regionale Wettkämpfe, bei denen sowohl erfahrene Sportler als auch Nachwuchstalente antreten können.
Welche Disziplinen gibt es beim Sportholzfällen?
Die bekanntesten Disziplinen im Timbersports sind diese:
- Axtwerfen: Bei dieser Disziplin müssen die Teilnehmer mit einer Axt einen Holzblock so schnell und präzise wie möglich in zwei Teile teilen.
- Stockschlagen (Standing Block Chop): Ein Block Holz wird mit einer Axt von oben bearbeitet, bis er in zwei Teile gespalten wird.
- Blocksägen (Crosscut Sawing): Zwei Personen arbeiten zusammen, um mit einer handbetriebenen Säge einen Holzblock zu durchschneiden.
- Kettensägenschnitt: Hier müssen die Sportler mit einer Kettensäge einen Holzstamm in möglichst kurzer Zeit durchtrennen.
- Springboard: Fordert die Athleten heraus, während sie in einen Stamm hacken und dabei auf beweglichen Plattformen stehen.
- Fliegende Scheiben: Eine Variante der Wurfdisziplin, bei der Holzscheiben präzise getroffen werden müssen.
- Single Saw: Ist das klassische Sägen eines Stammes mit einer Handkreissäge, das Geschicklichkeit und Schnelligkeit verlangt.
- Es gibt auch Disziplinen, bei denen Athleten auf einer Plattform in großer Höhe arbeiten.
Die Wettkämpfe finden in der Regel in einer Serie statt, und die Athleten müssen in allen Disziplinen möglichst schnell und präzise arbeiten, um zu gewinnen. Doch bevor du bei einem solchen Wettkampf als Teilnehmer dabei sein kannst, solltest du dich erstmal mit den Grundlagen der Holzbearbeitung vertraut machen. Außerdem bedarf es vorab sehr viel Training und Übung, vor allem auch wegen der Verletzungsgefahr. Am einfachsten geht das mit einer gut geschärften Axt:
Antworten auf die 3 wichtigsten Axt-Fragen
1. Was ist eigentlich der Unterschied zwischen einer Axt und einem Beil?
Der Hauptunterschied liegt in der Größe, dem Verwendungszweck und der Form des Tools: Ein Beil ist kleiner und hat einen kurzen Stiel, ist dadurch handlicher und besser für Detail- und Präzisionsarbeiten sowie das Schneiden von Ästen. Im Gegensatz zu einer Axt wird es nur einhändig geführt (siehe Bild unten).

2. Wie groß sollte eine Axt sein?
Eine Axt ist größer, hat einen längeren Stiel (ca. 50-100 cm) und wird beidhändig geführt. Sie ist also eher etwas für das Fällen von Bäumen oder das Spalten von dicken Stämmen oder Holzscheiten. Die Klinge einer Axt ist meist etwas breiter und schwerer als beim kleineren Beil. Dazu ist die Schneide der Axt schärfer und stärker, um auch mit dickeren Materialien klarzukommen.

Es gibt verschiedene Arten von Äxten, je nachdem, ob sie für die Arbeit in Wald und Natur (hier v.a. Fäll- und Spaltäxte) oder für andere Zwecke gedacht sind (Universaläxte, Wurfäxte etc.). Das Spalten von Holz ist mitunter die am Häufigsten ausgeübte Tätigkeit, das körperlich anstrengend ist und die Fitness und Muskulatur fördert. Eine gute Axt dafür ist beispielsweise die X32 von Fiskars, die mit ergonomischem Griff und doppelt gehärteter Edelstahl-Klinge erhältlich ist. Ähnlich robuste Modelle liegen preislich zwischen 80 und 200 Euro und wiegen zwischen 1,5 und 3 Kilogramm (je nach Länge und Klingengröße). Wie du schnell die richtige Axt-Größe für dich ermittelst, zeigt das Video unten:
3. Was muss ich sonst noch beachten?
- Lerne, Holz zu lesen und zu erkennen, wie die kleinen Risse im Holz verlaufen, diese geben die Bruchlinie vor. Ein gezielter Schlag auf diese, reicht meist aus, um das Holz zu spalten.
- Vorher aufwärmen: Dadurch beugst du Verletzungen der Gelenke und Muskeln vor (Zerrungen, Verstauchungen), die durch die wiederholten und intensiven Bewegungen entstehen können.
- Entsprechende Sicherheitsvorkehrungen treffen (genügend Platz, Handschuhe und Schutzbrille, Schnittschutzhose etc.), um Verletzungen durch Schnittwunden oder Unfälle mit Kettensägen und Äxten zu vermeiden.
- Dickere Stämme lassen sich leichter spalten, wenn du mit der Axt auf die Kante des Stammes schlägst. Frisches Holz spaltet sich leichter als völlig trockenes Holz.
- Hände und Rücken ermüden leicht beim Hacken von Stämmen. Wenn du eine Sappie verwendest (eine Art "Spitzhacke" für Holzarbeiten, um die Stämme auf die Hackebene zu heben), erspart dir das unnötige Anstrengung und Belastung.

Das Schlagen mit einer Axt auf einen Block efordert enorme Oberkörperkraft, besonders in den Armen, Schultern und dem Rücken.
Effekte des Trainings
Das regelmäßige Training beim Holzfällen bzw. Holzspalten hat eine Reihe von positiven Effekten auf den Körper:
- Muskelaufbau: Durch das ständige Heben, Schwingen und Ziehen wird die Muskulatur des gesamten Körpers gestärkt, besonders die Muskulatur des Oberkörpers, der Arme, Schultern und des Rückens.
- Verbesserte Beweglichkeit und Flexibilität: Du arbeitest dabei nicht nur an deiner Muskelkraft, sondern auch an der Flexibilität, insbesondere durch die präzisen Bewegungsabläufe, die erforderlich sind, um Techniken richtig auszuführen.
- Verbesserte Ausdauer: Durch das intensive Training wird die Ausdauer gesteigert, was vor allem dann bei den langen und herausfordernden Wettkämpfen von Vorteil ist.
- Konditionierung der mentalen Stärke: Das Training hilft nicht nur dabei, den Körper zu stärken, sondern auch den Geist. Du lernst dabei, fokussiert zu bleiben und im Falle eines Wettkampfs dann auch deine Emotionen zu kontrollieren und unter Druck gut zu performen.
Fazit: Einfach mal ausprobieren!
Diese Art von Training ist definitiv sehr hart, sowohl physisch als auch mental. Alle Holzfäller - egal ob beruflich, in der Freizeit oder im Sport - müssen sich auf intensive körperliche Belastung einstellen, die eine hohe Kraft, Ausdauer und Koordination erfordert. Darüber hinaus ist eine hohe mentale Stärke notwendig, wenn man in einem echten Timbersports-Wettkampf bestehen will! Das Training bietet viele positive Effekte auf die Fitness, die Muskulatur, die Koordination und den "mental Approach".