Lust auf dein nächstes Lieblingsspiel? Wir testen regelmäßig die neuesten PC- und Konsolen-Games und stellen unsere persönlichen Favoriten hier genauer vor. Da sollte schnell für jeden Geschmack etwas dabei sein. Los geht's:
Cyberpunk 2077
Die Erwartungen an "Cyberpunk 2077" könnten größer kaum sein. Schließlich hat Entwickler CD Projekt RED zuletzt das Meisterwerk "The Witcher 3" geschaffen, das für viele seither als das beste Rollenspiel aller Zeiten gilt und von denkwürdigen Erlebnissen nur so strotzt. Entsprechend groß ist nun der Hype um Cyberpunk 2077, das mindestens genauso gut werden muss, um nicht zu enttäuschen. Ob das dem Spiel gelingt, konnten wir in einem ausführlichen Test (auf PC und Xbox Series X) klären.
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Das Open-World-Action-Adventure Cyberpunk 2077 spielt überwiegend in Night City – einer Megalopolis, die atmosphärisch und optisch stark an den Film "Blade Runner" von Ridley Scott erinnert. Hollywood-Charme bekommt das Spiel aber auch über Keanu Reeves, der eine der Hauptrollen übernimmt. Wir selbst stecken in der Haut des Söldners (oder der Söldnerin) "V" und kümmern uns in den ersten Stunden erst einmal nur um Geld und Glorie. Welche Geschichte sich daraus dann entspinnt, muss jeder für sich selbst erleben. Denn in Cyberpunk 2077 wirken sich unsere Entscheidungen in den Missionen weitaus prägender aus als noch im letzten Witcher-Teil. So kann das Geschehen zum Ende hin extrem unterschiedlich ausfallen. Je nachdem, wie wir uns zuvor verhalten haben. Wir beschreiten wahrlich unseren eigenen, persönlichen Weg. Nicht nur in den Hauptquests, sondern oft auch in den optionalen Nebenmissionen, die überraschend hochwertig und abwechslungsreich gestrickt wurden und unbedingt mitgenommen werden sollten. Zumal sich darunter so einige Quest-Perlen verbergen!
Cyberpunk 2077 ist kurz gesagt ein absolut beeindruckendes Story-Meisterwerk geworden, das uns an vielen Stellen (und vor allem am Ende) einfach nur mit einem ehrfürchtigen "Wow!" dasitzen lässt. Ein Abenteuer, das so packend, emotional und überraschend sein kann, dass man sich suchtartig immer mehr in der Neon-Welt verlieren möchte. Dieser emotionale Sog gelingt nur den absoluten Ausnahmespielen – und genau das ist Cyberpunk 2077 in unseren Augen geworden. Wenn auch nicht in allen Belangen. Denn was das pure Action-Gameplay angeht, bietet das Spiel zwar hochwertige Kost, aber eben keine außergewöhnliche, die man mit Blick auf das großartige Story-Niveau dann doch irgendwie erwartet.
In Sachen Open World kann Cyberpunk 2077 hingegen wieder mächtig punkten. Night City bietet gefühlt das perfekte Gleichgewicht aus Story-Fortschritt und interessanten Nebenbeschäftigungen. Selbst Open-World-Meister wie Ubisoft (Assassin’s Creed) können hier noch etwas lernen. Darüber hinaus sieht Cyberpunk 2077 absolut fantastisch aus. Insbesondere auf den Next-Gen-Konsolen wie der Xbox Series X. Die Grafik-Krone geht allerdings an den PC, der mit potenter Hardware ausgestattet Night City am besten aussehen lässt. Speziell bei Nacht, wenn durch die vielen Neonlichter die vom Spiel breit unterstützte Raytracing-Technologie zur realistischeren Berechnung von Beleuchtung, Schatten und Reflektionen voll zur Geltung kommt. Das hört sich jetzt vielleicht wie eine Detailfrage an. Wer Night City allerdings erst einmal mit voll aktiviertem Raytracing gesehen hat, zum Beispiel über eine aktuelle NVIDIA-Grafikkarte wie der RTX 3080, wird die definitiv verbesserte Immersion und Spielerfahrung nicht mehr missen wollen. Zumal es ein Epos wie Cyberpunk 2077 verdient, sich im bestmöglichen Gewand zu zeigen.
Call of Duty: Black Ops Cold War
Für Fans von actionlastigen Ballereien wurde 2020 durchaus einiges geboten. Den Start machte "Doom Eternal" Anfang des Jahres, das wir weiter unten genauer vorstellen. Im März kam schließlich mit "Call of Duty: Warzone" der Battle-Royal-Ableger der Shooter-Reihe. Kostenlos spielbar und extrem beliebt. Aber nicht jeder steht auf diese Art von PvP-Modus. Wer sich den klassischen Mehrspieler und vor allem wieder eine richtig gut inszenierte Kampagne wünscht, kommt mit "Call of Duty: Black Ops Cold War" zum Jahresende nun auch noch auf seine Kosten.
Um gleich zum Punkt zu kommen: Die Kampagne in "Call of Duty: Black Ops Cold War" ist richtig gut geworden und für uns das eigentliche Highlight des neuen Serienteils. Die Geschichte spielt in den späten 70ern und frühen 80ern und stellt den Kalten Krieg in den Mittelpunkt. Aber auch der Vietnamkrieg wird thematisiert. Als Teil eines internationalen Agententeams machen wir Jagd auf einen sowjetischen Spion namens Perseus, der das Machtgefüge aus dem Gleichgewicht bringen könnte. In den etwa fünf bis sechs Spielstunden bleibt dabei kaum Zeit zum Durchatmen, so gut ist jede Mission inszeniert. Dabei wird auch endlich mehr als nur die reine Ballerorgie geboten. So muss zum Beispiel öfters heimlich vorgegangen werden. Auch stehen hier und da mehrere Vorgehensweisen zur Auswahl. Dieser abwechslungsreiche Mix und die packende Erzählweise machen die Kampagne insgesamt zu einer der besten der Reihe – und die sollte man definitiv nicht verpassen, auch wenn sie sehr kurz ist.
Der Mehrspielermodus von "Call of Duty: Black Ops Cold War" bietet hingegen nicht genügend neue Elemente, um besonders aufzufallen. Wer das Altbewehrte in neuen Kulissen haben möchte, wird damit aber ebenfalls recht glücklich werden. Eine kleine Lanze wollen wir an dieser Stelle noch für den Zombie-Modus brechen, der eigentlich als kleine Koop-Nettigkeit gedacht ist, in der Praxis mit guten Freunden dann aber ziemlich fetzt. Hier müssen wir immer stärker werdende Wellen von Zombiehorden abwehren und die eigenen Waffen entsprechend aufpimpen. Das unterhält vielleicht nicht auf Dauer, aber für zwischendurch ist der Modus ein ziemlich guter Ballerspaß-Snack, bei dem auch taktisches Vorgehen nötig ist, um bis zum Ende durchzuhalten. Ähnlich fällt dann auch unser Fazit aus: "Call of Duty: Black Ops Cold War" eignet sich für alle, die Bock auf eine richtig gute CoD-Kampagne haben und sich danach immer mal wieder für ein paar Stunden am Abend im Multiplayer- oder Zombie-Modus austoben wollen.
Watch Dogs: Legion
Im mittlerweile dritten Teil der Reihe will Ubisoft die Dinge etwas anders angehen als noch in den Vorgängern. Im Kern bleibt das Spielprinzip gleich: Wir erkunden auch in "Watch Dogs: Legion" eine offene Spielwelt, in der wir uns so richtig austoben und per Smartphone allerlei coole Hacks zunutze machen können, um gegen die großen Mächte der Stadt überhaupt eine Chance zu haben. Doch diesmal nicht in der Rolle einer einzelnen Figur. Im fiktiven London der Zukunft kann jeder beliebige Passant für unseren Zweck gewonnen und so spielbar gemacht werden. Egal ob Polizist, Bauarbeiter oder Rentnerin. Ein tolles und erfrischendes Konzept. Das größte Highlight des Spiels ist allerdings ein anderes – die Spielwelt!
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"Watch Dogs: Legion" erzählt in der etwa 20 Stunden langen Kampagne eine durchaus spannende Geschichte, in der unserem Hacker-Kollektiv Dedsec gleich mehrere Feinde gegenüberstehen, die bekämpft werden sollen. Darunter der Hacker-Fiesling Zero Day, der uns gleich zu Beginn seine Bombenanschläge in London in die Schuhe schiebt. Entsprechend schlecht ist mit einem Schlag unsere Reputation. Also muss alles daran gesetzt werden, die Dinge wieder richtig zu stellen und nebenbei den unterdrückten Bewohnern ihre Stadt zurückzugeben. Das Tolle daran ist, dass wir jede Mission auf äußerst individuelle Art und Weise angehen und erfüllen können. Soll beispielsweise ein Polizeirevier infiltriert werden, können wir kurzerhand mit Waffengewalt hineinstürmen. Oder wir sprechen einen Officer an, begeistern ihn in einer Nebenmission für unsere Sache und spazieren mit ihm dann einfach unerkannt durchs Gebäude.
An diesem Beispiel wird aber auch deutlich, wie sehr der Spaß an "Watch Dogs: Legion" mit seinem besonderen Rekrutierungs-Feature von der eigenen Herangehensweise abhängt. Denn schnell ist eine Masche gefunden, die im Prinzip immer funktioniert – aber auch genauso schnell langweilig wird. Nur wer die Stadt und die Missionen als kreative Spielwiese ansieht, wird mit Legion bis zum Schluss seine wahre Freude haben. So lohnt es sich etwa auch, einfach mal nur durch die fantastisch detaillierte Spielwelt zu cruisen und sich die berühmten Bauwerke und Gegenden anzuschauen, die man vielleicht noch von seinem letzten Städtetrip in Erinnerung hat. Einfach nur faszinierend, wie atmosphärisch und lebendig London umgesetzt wurde. Vor allem für PC-Spieler und Besitzer einer NVIDIA-Grafikkarte der neuen RTX 30-Serie. Die bekommen nämlich über besonders realistische Raytracing-Spiegelungen im Verbund mit der Upscaling-Technologie DLSS einen echten "State of the Art"-Augenschmaus geboten – vor allem bei Nacht.
Mario Kart Live: Home Circuit
Mario Kart zählt seit 1992 zu Nintendos größten Prestige-Titeln. Oft kopiert und doch nie erreicht. Gefühlt wurde wohl jeder schon einmal von dem extrem spaßigen Fun Racer in den Sucht-Bann gezogen. Und dabei lieferte man sich, vorzugsweise auf der Couch mit bis zu drei Freunden, hitzige Wettrennen ums Siegertreppchen. Mit "Mario Kart Live: Home Circuit" findet der Spaß auf der Switch nun auf einem ganz besonderen Level statt – nämlich dank Mixed-Reality-Technologie direkt im eigenen Zuhause!
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Ein Spiel-Set besteht aus einem motorisierten Kart, das über die Switch ferngesteuert werden kann und mit einer Sichtkamera über dem Cockpit ausgestattet ist. Das Bild wird auf die Switch übertragen. Dazu gibt's vier nummerierte Tore und zwei Wegweiser-Tafeln aus Pappe, die zum groben Bau der Rennstrecke in der Wohnung platziert werden können. Der genaue Verlauf von Tor zu Tor wird anschließend im Spiel live gebaut, indem man die Wunschroute einfach abfährt. Dabei muss es nicht zwangsweise der direkte Weg von einem zum nächsten Tor sein. Wer will, kann vorher noch einen kleinen Abstecher unters Sofa oder über eine selbstgebaute Rampe machen. Das Spiel merkt sich den Weg und baut am Ende daraus die finale Rennstrecke.
Der Clou an der ganzen Sache: Über Augmented Reality wird das vertraute Heim auf dem Switch-Display in eine typische Mario-Kart-Welt verwandelt. Neben virtuellen Kontrahenten kommen so auch die obligatorischen Items wie Bananen oder rote Schildkrötenpanzer ins Wohnzimmer, die das Kart bei einem Treffer für einige Sekunden stilllegen. Fantastisch, wie das alles in beiden Welten zusammenspielt. In unserem Test machte "Mario Kart Live: Home Circuit" mit all der coolen Technik-Finesse entsprechend viel Laune. Gemeinsam mit weiteren echten Spielern dürfte diese dann traditionsgemäß umso größer sein. Bis zu vier Spieler sind möglich. Allerdings braucht jeder von ihnen ein eigenes Kart samt Switch-Konsole. Ein ganz schön teurer Spaß! Wer ihn sich leisten kann, kommt dafür aber in den Genuss einer neuen Spielzeug-Generation, die definitiv sehr faszinierend und spaßig ist.
FIFA 21
Der Spieleklassiker FIFA gehört in diese Liste wie kurze Hosen zum Fußball. 2020 steht die beliebteste Sportsimulation der Welt aber noch stärker im Fokus. Wenn wegen der Corona-Pandemie nur noch wenige oder gar keine Fans ins Stadion dürfen, dann sollte doch wenigstens das Erlebnis an der Konsole und dem PC stimmen. Und tatsächlich: FIFA 21 von Electronic Arts ist so realistisch wie lange nicht mehr. Das Tempo wurde insgesamt noch einmal verlangsamt und ein Kylian Mbappé rennt nun keinem Verteidiger mehr so leicht davon wie noch in der Vorgängerversion. Auch werden die eigenen Skills viel mehr gefordert.
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In FIFA 21 wird schnell klar: Tore schießen, funktioniert – verlangt allerdings mehr Präzision denn je. Selbst mit KI-Unterstützung muss man Pässe genau dosieren, im Abschluss eiskalt sein und Bälle gekonnt abschirmen. Sonst fliegt einem schnell ein Konter um die Ohren, an dessen Ende der eigene Keeper hinter sich greifen muss. Nicht nur FIFA-Neulinge werden diese Erfahrung machen. Grund: Tactical Defending wurde auf ein neues Niveau gehoben. Ist der Verteidiger einmal zu spät dran, klingelt’s. Oder der Schiri zeigt Rot. Gnadenlos eben. Treue Fans kennen diese oder ähnliche Erfahrungen bestimmt von früheren Serienteilen, haben sich dann aber schnell an das neue Gameplay gewöhnt. Bei FIFA 21 dauert die Eingewöhnungsphase länger und jedes Spiel fordert höchste Konzentration. Da macht es Sinn, im Anstoß-Modus erst einmal etwas Spielpraxis zu sammeln. Hier lassen sich über die Einstellungen das KI-Können oder der Start-Spielstand einstellen – für etwas mehr Nervenkitzel, wenn man sich beispielsweise sicher ist, einen Rückstand noch aufholen zu können.
Schön: Mit Esther Sedlaczek kommentiert nun auch die erste Frau. Das gewohnte Kommentatoren-Duo Wolff Fuss und Frank Buschmann schaltet während einer Partie immer mal wieder zu ihr "ins Studio". Von dort aus gibt sie Updates zu Zwischenständen aus den Parallelspielen. Im Karrieremodus gibt's ebenfalls kleine, aber sinnvolle Änderungen: So addiert sich etwa eine neu ausgehandelte Vertragszeit auf die noch laufende. Und bei Verhandlungen können auch zunächst nicht angebotene Spieler der Gegenseite als Tauschobjekte gefordert werden. Die Leihe mit Kaufoption ist ebenfalls neu. Insgesamt sind Verhandlungen aber nicht einfacher geworden. Mit der vordefinierten Verhandlungshärte "streng" sind Transfers sogar ziemlich realistisch gehalten. Unterm Strich bietet FIFA 21 also einige sinnvolle Verbesserungen und fordert Spieler mehr als je zuvor. Außerdem kommt das Spielerlebnis noch näher an die Wirklichkeit heran – und ist so sicherlich eine schöne Alternative zum fehlenden Stadionbesuch in dieser Saison.
Star Wars: Squadrons
Seit mehr als 20 Jahren wünschen sich Fans der legendären "X-Wing"-Spieleserie eine Art Fortsetzung der simulationslastigen Weltraum-Action. Star Wars: Squadrons hat ihre Gebete nun durchaus erhört und überrascht, entgegen vieler Erwartungen, mit einer dominanten Singleplayer-Kampagne, einem verhältnismäßig kleinen Mehrspieler-Part und kompletter VR-Unterstützung.
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Wer das Gameplay der Klassiker nicht kennt, den holen wir gerne noch einmal über Star Wars: Squadrons ab: Hier dreht sich alles um die actionreichen Weltraum-Dogfights, die man aus den Filmen her kennt. Mit Energieumverteilung und vielen taktischen Elementen fallen diese allerdings weitaus anspruchsvoller aus als man es etwa aus dem Casual-Gameplay eines "Battlefront 2" gewohnt sein mag. In den insgesamt 14 durchweg toll inszenierten und spannenden Missionen der Kampagne, die zeitlich kurz nach Episode VI spielt, wechseln wir ständig die Seiten und auch das Raumschiff. So gehen wir beispielsweise im Tie Fighter auf Patrouille oder nehmen im X-Wing einen Sternenzerstörer schrittweise auseinander. Die Missionen spielen sich extrem abwechslungsreich und spaßig, besonders im VR-Modus, der definitiv ein Highlight des Spiels ist – wenn nicht sogar das größte.
Der Multiplayer von Star Wars: Squadrons fällt hingegen recht überschaubar aus und bietet nur zwei Spielmodi: Weltraumgefecht und Flottenkämpfe. Ersteres ist im Grunde Team Deathmatch für insgesamt zehn Spieler. Bei den Flottenkämpfen schießt man sich indes durch verschiedene Phasen bis zum feindlichen Flaggschiff, das dann ausgeschaltet werden muss. Dabei bleibt viel Raum für taktische Finesse. Insbesondere, wenn man sich mit seinem Squad-Kameraden abspricht. Alles in allem ist Star Wars: Squadrons sehr fesselnd und spektakulär, aber leider auch ziemlich kompakt gehalten. Schnell hat man alles durchgespielt und will dann einfach nur noch mehr. Vor allem von der Kampagne in Kombination mit VR geht eine ganz besondere Faszination aus. So realistisch und intensiv ließ sich die Rolle eines "Star Wars"-Piloten bislang noch nicht erleben. Nur schade, dass Publisher Electronic Arts in Sachen Umfang gefühlt nur halben Schub gegeben hat.
Mafia: Definitive Edition
Im Mai verkündete Publisher 2K Games, alle drei Mafia-Teile jeweils in einer Definitive-Edition neu zu veröffentlichen. Mafia 2 (2007) bekam kurz darauf ein Remaster spendiert, bei dem Texturen und Effekte aufgehübscht und alle DLCs dazugepackt wurden. Spielmechanisch änderte sich nichts. Mafia 3 (2016) wurde hingegen einfach nur unverändert re-released, aber nun mit allen Story-DLCs gratis. Wer beide Titel bereits bei Steam besaß, bekam die Upgrades kostenlos.
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Das große Highlight der Ankündigung war aber klar ein komplettes Remake des legendären Gangster-Epos "Mafia", das ursprünglich 2002 erschien und bis heute als eines der besten Story-Spiele aller Zeiten gilt. Remake bedeutet in diesem Fall, dass das Action-Spiel mit zeitgemäßer Technik, neuem Gameplay und einer leicht erweiterten Story von Grund auf neu entwickelt wurde. Mit dem Ziel, sowohl Fans mit ihren nostalgischen Erinnerungen als auch neue Spieler abzuholen. Das Problem bei Remakes (und auch Remasters) ist allerdings, dass sich Erwartungen und Ansprüche an Spiele stetig weiterentwickeln. Das Ur-Mafia war zu seiner Zeit ein Meilenstein in Sachen Storytelling und Atmosphäre. Würde man sich mit heutigen Ansprüchen hingegen noch einmal mit Protagonist Tommy ans Steuer seines Taxis setzen, wäre es einfach nicht das gleiche Erlebnis wie damals. Umso begeisterter sind wir von dem Remake-Ergebnis, denn die Neuauflage ist Entwickler Hangar 13 absolut fantastisch gut gelungen.
Die Mafia: Definitive Edition fängt den gleichen Flair und die gleiche Faszination wie damals ein. Teilweise sogar intensiver, denn im Gegensatz zum Original wurden den Charakteren durch moderne Animationstechniken nun auch Emotionen eingehaucht. Dazu bekommen die bekannten Missionen erweiterte Szenen, neue Synchronsprecher und verbessertes Gameplay spendiert. Und alles findet wie früher in einer lebendigen, offenen Spielwelt der 30er-Jahre statt, die allerdings nichts mit den heutigen Open-World-Mechaniken wie etwa in "GTA 5" gemeinsam hat. In Mafia war sie schon immer allein dafür da, um atmosphärisch im Rahmen der Story von A nach B zu gelangen und einem dabei das Gefühl von Freiheit zu geben. Daran hat sich im Remake so gut wie nichts verändert – und das ist auch richtig so! Wer also noch einmal zeitgemäß in Nostalgie schwelgen möchte oder wissen will, warum das Spiel damals so einprägsam war, dem macht Mafia: Definitive Edition nun ein Angebot, das man nicht ablehnen sollte!
Super Mario 3D All-Stars
Nintendo feiert auf der Switch das 35-jährige Jubiläum von "Super Mario Bros." mit einer tollen Sammlung aus Marios besten 3D-Klassikern: "Super Mario 64", das 1997 für Nintendo 64 erschien und das allererste 3D-Abenteuer des Klempners war, "Super Mario Sunshine", das 2002 für den GameCube veröffentlicht wurde – und das absolut großartige "Super Mario Galaxy", das 2007 für die Wii erschien und (für uns) zu den besten Mario-Spielen aller Zeiten zählt.
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Alle drei Titel wurden in Super Mario 3D All-Stars exklusiv für die Switch aufbereitet. Das heißt im Detail eine leicht überarbeitete Grafik, eine höhere Auflösung und eine optimierte Steuerung für die Joy-Con-Controller. Während Super Mario 64 leider im originalen 4:3-Format bleibt, sind die beiden anderen Klassiker im 16:9-Format. Inhaltlich bleiben die Spiele unverändert. Wer also noch einmal – oder zum ersten Mal – auf insgesamt zehn Jahre Videospielgeschichte zurückblicken möchte, wird mit der Super Mario-Collection seine wahre Freude haben. Sehr schade finden wir hingegen, dass das großartige "Super Mario Galaxy 2" nicht enthalten ist. Dadurch fühlt sich die Sammlung nicht wirklich komplett an. Für eine nostalgische – und immer noch spaßige – Reise in Marios vergangene Abenteuer reicht sie aber allemal aus. Deshalb, let’s-a go!
Microsoft Flight Simulator 2020
Wow: Nach 14 Jahren hat Microsoft endlich wieder einen ernstzunehmenden Flugsimulator veröffentlicht – und was für einen! Denn was Entwickler Asobo Studio hier auf die Beine gestellt hat, lässt garantiert nicht nur bei Fans die Kinnlade runterklappen. So auch bei unserem Experten Stefan Bradtke, der bereits weit über 1000 Stunden in Simulatoren verbracht und sich das Spiel für uns angeschaut hat.
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Microsofts Flight Simulator 2020 ist eines der derzeit ambitioniertesten Projekte – vor allem, was die Technik angeht. Das Spiel sieht nicht nur absolut fantastisch aus, sondern gibt sich auch wie zuvor kein anderer Simulator größte Mühe damit, die Welt und das Fliegen gefühlt bis ins kleinste Detail so realistisch wie möglich zu simulieren. So heißt eines der Zauberwörter beispielsweise Cloud-Gaming, bei dem Daten für die Welt, das Wetter und die Strecken anderer Flugzeuge live übers Internet bezogen werden. Auch greift der Simulator auf das Datenmaterial von Microsofts hauseigenem Kartendienst Bing Maps zurück und ergänzt ungenaue Bereiche prozedural. Natürlich nicht immer perfekt, das Ergebnis ist dennoch beeindruckend gut gelungen. In der Regel lässt sich sogar das eigene Heim problemlos finden.
Vom Begriff "Simulator" sollte man sich übrigens keinesfalls abschrecken lassen. Traditionsgemäß richtet sich auch der neuste Flight Simulator nicht allein an Profis, sonder bietet auch Einsteigern über ein sehr gutes Tutorial mit dem Schulflugzeug-Klassiker Cessna 152 einen leichten Zugang zum Spiel. Anschließend kann der Simulationsanspruch in drei groben Schwierigkeitsgraden und über fast 30 Parameter individuell eingestellt werden. Idealerweise wird natürlich mit einem passenden Steuergerät geflogen – etwa ein Joystick mit HOTAS-System wie der Logitech X56. Zum Start lassen sich, je nach Edition, bis zu 30 Flugzeuge steuern und bis zu 40 besonders akkurat umgesetzte Flughäfen anfliegen – von insgesamt über 37.000. Eine Kampagne gibt es indes nicht, dafür aber Mehrspieler-Modus und Herausforderungen, die die eigenen Flugkünste auf die Probe stellen. Generell liegen Faszination und Motivation darin, fremde Orte zu erkunden und sich und seine Maschine herauszufordern. Mit der bereits angekündigten VR-Unterstützung wird das dann sicher ein doppelt so großer Spaß!
Marvel's Iron Man VR
Marvel-Fans und Besitzer von Sonys PlayStation VR-Brille kommen dieses Jahr voll auf ihre Kosten, denn in Iron Man VR kann endlich die Antwort auf die Frage erlebt werden, wie es wohl ist, Tony Stark himself zu sein und in seinem Hightech-Anzug die Welt zu retten.
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Genauer gesagt geht es in dieser Geschichte darum, einer mysteriösen Assassine namens Ghost, die Tony eine Vergeltung für seine Vergangenheit als skrupelloser Waffenlieferant eiskalt servieren will, das Handwerk zu legen. In insgesamt zwölf Kapiteln und mit rund zehn Stunden Spielzeit wird dabei ein extrem cooles – und verhältnismäßig langes – VR-Feuerwerk abgefeiert. Ruhige Passagen, in denen man etwas herumexperimentieren und -albern kann, wechseln sich mit actiongeladenen ab, bei denen jeder Handgriff sitzen muss.
Grundsätzlich ist die Steuerung in Iron Man VR recht anspruchsvoll. Allein das (präzise) Fliegen mit den Schubdüsen sollte erst einmal in Ruhe – und am besten mehrfach – im Tutorial des Prologs trainiert werden, damit im späteren Verlauf des Spiels auch alles sitzt. Schnell kommen nämlich mehr und mehr Fähigkeiten dazu, die oft auch eine eigene Geste erfordern und so die Steuerung noch komplexer, aber auch unterhaltsamer machen. Denn hat man den Dreh erst einmal raus, trumpft Marvel’s Iron Man VR komplett auf und man fühlt sich in der Tat wie ein (kleiner) Superheld, der seine Fähigkeiten immer wieder gekonnt und mit frechen Sprüchen begleitet unter Beweis stellen muss. Ein gelungener Action-Trip, den sich vor allem Fans nicht entgehen lassen sollten!
The Last of Us Part 2
Die emotionale und packende Geschichte rund um Joel und Ellie ist erwachsen geworden, denn in der Fortsetzung, die fünf Jahre nach den Geschehnissen des ersten Teils ansetzt, geht es weitaus brutaler, skrupelloser und erschreckender zu als im Vorgänger.
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Darüber hinaus wird schon nach wenigen Spielstunden klargestellt, dass in dieser Geschichte einfach alles passieren kann, nichts berechenbar ist und von nun an knallhart mit unseren Gefühlen und wenig später auch mit unserem Gewissen umgegangen wird. Wo einst die Hoffnung der Antrieb von Ellie und Joel war, dominieren in The Last of Us Part 2 von Entwickler Naughty Dog schnell nur noch Hass, Gewalt und die alles zerstörende Gier nach Rache die Reise. Eine Erfahrung, die durchaus unangenehm werden kann – und dennoch auf ihre Art fasziniert und fesselt.
Zumal das Spiel niemals nur die eine Seite zeigt, in der Gut und Böse klar auszumachen sind. Im Laufe der Story wird immer wieder der Blickwinkel verändert, um etwa das Leben jener Menschen aufzuzeigen, die man gerade noch aufs Übelste verteufelt hat. Aus deren Sicht erscheinen die Dinge dann gerne mal in einem völlig anderen Licht und man überlegt immer lauter, wer in dieser trostlosen Geschichte eigentlich das wahre Monster ist. The Last of Us Part 2 ist ein absolutes Meisterwerk, nicht nur in Sachen Storytelling. Es nimmt uns mit auf eine quälende aber auch besonders lehrreiche Fahrt in die Abgründe der Seele – vor allem in die von Ellie. Und es geizt nicht damit, immer wieder starke Emotionen in uns auszulösen. Ähnlich wie der erste Teil, den man übrigens unbedingt vorher gespielt haben sollte, und doch völlig eigen.
Doom Eternal
2016 verpasste Entwickler id Software seiner legendären Doom-Serie einen überaus gelungenen Reboot. Doom Eternal will nun an dessen Erfolg anknüpfen und alles noch besser machen.
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In der Fortsetzung schlüpfen wir erneut in die Rüstung des legendären Slayers und müssen in der rund 20 Stunden langen Kampagne die von scheußlichen Dämonen und deren ekligen Konstruktionen überrannte Erde säubern. Die dunkle Brut hat dabei einiges mehr in petto: Endlich bekommen wir ein paar ganz neue Gegnerfratzen mit frischen Fähigkeiten zu Gesicht. Dafür haben einige Ungetüme nun auch Schwachstellen, die wir gezielt aufs Korn nehmen und abtrennen können. Wo wir schon beim Thema sind: Auch Doom Eternal bietet wieder eine herrlich überzogene Gewaltdarstellung, begleitet von bissigem Humor und einem brachialen Soundtrack.
Die wohl größte Stärke des Ego-Shooters ist das großartige Kampfgefühl. Hier wird nicht einfach nur stupide drauflos geballert. Jeder Gegner hat seine Stärken und Schwächen, die man kennen sollte. Jede Waffe kann unterschiedlich wirksam sein und hat (endlich) verschiedene Feuermodi, die die Splatter-Metzelei noch taktischer und spaßiger machen. Dazu kommt eine Art Ressourcen-Management: Besonders brutale "Glory-Kills", Kettensägen-Finisher und der Einsatz des neuen Flammenwerfers geben Rüstung, Leben und Munition ab – und davon braucht man eigentlich ständig Nachschub. Dank einer fairen Lernkurve entwickelt sich in den Arena-Ballereien schnell ein einzigartiger Flow, in dem man sich artistisch von Gegner zu Gegner schlängelt und zwischendurch zur passenden Waffe wechselt, als wäre das Dämonenschlachten eine Kunst für sich. Ein fantastisches Erlebnis, das Doom Eternal tatsächlich noch besser gestaltet als der Vorgänger. Chapeau!