Simulatoren werden zu Training- und Forschungszwecken eingesetzt, indem sie das Gefühl und die Gefahren des Fahrens und Fliegens möglichst lebensecht nachbilden. Ausgerüstet mit druckempfindlichen Pedalen, Gurtstraffern, sequenziellem Renn-Schaltgetriebe sowie High-Def Video- und Audio-Ausgängen, sind die Simulatoren auch verlockend für alle Feierabend-Motorbegeisterte.
High-End Maschinen sind zwar nichts für den schmalen Geldbeutel - einige Spitzenmodelle konkurrieren mit Oberklasse-Autos -, aber sie sind günstiger als die Finanzierung einer Amateur-Rennfahrerkarriere.
Schnallen Sie sich in den Hydraulik-Schalensitz und weder Sie noch ihre Liebste muss vor Angst wimmernd hoffen, dass an Ihrem Torpedo auf vier Rädern alle Schrauben richtig angezogen wurden. Freilich kann nichts das Gefühl ersetzen über echten Asphalt ins Kiesbett zu rutschen. Aber Racing Simulatoren bieten eine Vielzahl von Autos und Strecken. Und auch wenn Sie diesmal vielleicht nicht bekommen, was Sie wollen, werden Sie Spaß daran haben, zu bekommen, was Sie brauchen: Einen wunderbar sorglosen Adrenalinrausch.
Runter vom Sofa, rein ins Cockpit und volle Fahrt auf der virtuellen Rennstrecke....
Von 1300 bis 61.000 Euro
Die britische Firma Vesaro bietet für den Anfänger bis zum Profi für jeden etwas an, von der Grundausstattung Stage 1 bis zum kompletten Simulator Stage 10.
Stage 3 kostet rund 5.000 Euro. Dafür gibt's das Core-Rig, Pedalen, Schaltknüppel, den "Cobra"-Rennsitz, das Tactile Feedback System, das am Sitz ruckelt und einem das Rennen spürbar vermitteln soll, sowie einen 40 inch LED Bildschirm und das THX 500 Watt Surround-System.
Stage 2 kommt kostet um 2.600 Euro kommt aber ohne Bildschirm. Mit einem Occulus Rift VR (ca. 700 Euro) könnte man zumindest sehen, wohin man fährt.
Das High-End Gerät inklusive des "Buttkicker Advance Tactile Feedback System" (!), die Vesaro I Evolve Extreme Special Edition, geht für sagenhafte gut 60.000 Euro über den Ladentisch.
Um 32.000 Euro
Handlich, vielseitig, gemacht für die Männerhöhle im Familienhaus: Das junge Spiele- und Unterhaltungsunternehmen Eleetus aus Ontario, Kanada bietet seinen Besitzern einen 40-Grad-Rotations-Simulator. Der einzige Sim Racer der Men's Health Gallerie, dessen Sitz sich zusammen mit dem Bildschirm bewegt! Eleestus sagt Awesome. Wir sagen: mit der neuen Software Project CARS von Slightly Mad Studios wird's eine runde Sache: 35 Renn-Locations und 94 verschiedene Fahrzeuge. Die Videospiel-Webseite GameSpot hat Project CARS hat 8 von 10 möglichen Punkten verliehen - „heftig, authentisch, technisch anspruchsvoll, und bildschöne Grafiken“. Es gibt nichts vergleichbares, sagt auch Renè Hermenau, Betreiber der weltweit größten Anlaufstelle für DIY-Sim Racer: xsimulator.net
Der Eleetus Simulator wurde von Bill Bales entwickelt, der seit Ende der 80er Jahre bereits zahlreiche Golf-Simualtoren entworfen hat.
Ab 40.000 bis 62.000 Euro
VGT aus Kalifornien fährt mit verschiedenen LED LCD Displaygrößen auf, von 40 inch bis 173 inch. Wir haben uns selbstverständlich für die grandé Version aus 3x 65 inch Scheiben entschieden. Das Triptychon ist ein Garten der Geschwindigkeits-Lüste mit einer musikalischen Hölle via Auspuffrohr und klickender Gangschaltung.
Die Welt der Racing Simulatoren ist klein, aber ausreichend teuer, so dass man falsche Entscheidungen vermeiden sollte. VGT rät beim Kauf eines Simulators daher auf folgende Punkte zu achten....
Von 50.000 bis 78.000 Euro
CXC Simualation hat keinen "freien" 40-Grad-Sitz wie Eleetus. Ihr "low-mass motion" System vertraut stattdessen auf straffe Geschwindigkeit. Der schnelle Wechsel zwischen Beschleunigung und Verzögerung soll die g-Kraft im Formel 1 Auto effektiv simulieren. Der Sitz verschiebt sich um maximal 12 Zentimeter. Durchrütteln ist garantiert.
Rund 2000 Euro
CXC hat eine Menge Extras im Angebot. Darunter ein Vintage Wheel handgemacht aus der Enrico Nardi Schmiede. Nardis heute legendären Dreispeichenräder schmückten die Ferraris und Porsche der Sportwagen-Epoche der 50er und 60er Jahre. Es ist gefertigt aus hochwertigem Flugzeug-Aluminium und Mahagony Holz und hat einen Durchmesser von 380 Millimetern. In der knapp 80.000 Euro Pro Motion Pro II-Variante ist das Holzlenkrad im Preis inklusive.
Von 65.000 bis 80.000 Euro
Bei diesem Franzosen liegt die Schönheit im Verborgenen. Ellip6 sei die perfekte Täuschung: "Fahren wie die Profis", schwärmten die Kollegen von Auto-Motor-und-Sport. Dieser Simulator wird nicht wie seine Kollege über Hydraulik angetrieben sondern durch Elektromotoren (220 Volt). Das führe insgesamt zu sanfteren Bewegungen, so Firmenbesitzer Pierre Tantot. Abrupt gäbe es nur, wenn man in der Leitplanke lande. - Rennsport nach französischen Maßstäben.Die e6 LAB Company trumpft mit einer 6 DOF mobile platform (6 "Degress of Freedom") auf, sechs Achsen unterm Sitz reproduzieren akkurat das Gefühl der Beschleunigung, des Driftens, Rutschens, Bremsens und sogar Sprünge. Gewicht des gelben Kolos: 400 Kilogramm.
Rund 100.000 Euro
Warum nicht? Wer sich ein ganzes Formel 1 Auto mit Simulator-Ausrüstung gönnt, der wird sich über die Größe seines Wohnzimmers keine Gedanken machen müssen. Das High End Spielzeug kommt mit Pirelli F1™ Show-Reifen, einem 5.1 Digital Speaker System, Sub-Woofer, Custom Super High End Digital PC mit Intel Core i7 processor, und 3 x 23 inch TFT Screens (8ms).
Wer gut 6000 Euro übrig hat, der kann als kleinen Nugget noch den 65 inch 4K ultra High Definition curved Screen dazu bestellen.
Millionäre gelten mitunter als exzentrisch, vielleicht legt FMCG deshalb Wert darauf, dass sie den Boliden nach individueller Farbvorstellung rollen. Aber das gilt für die Bestellung im Ganzen: alles maßgefertigt nach den Wünschen des Klienten.
"Die Detailtreue bei der Konstruktion unseres Simulators ist außergewöhnlich," sagt Simon Harvey, Geschäftsführer von FMCG International Ltd. Die Autos seien nicht zu unterscheiden von den echten Formel-1-Boliden. Achtung: Hier wird nichts auf Rechnung bezahlt.
Ab 400 Euro
Sie haben keinen fünfstelligen Geldbetrag in der Sparsocke und auch keinen Neffen, dem Sie die Dauerkarte zum Autodrom abnehmen könnten? Macht nichts, Sim Racing gibt's auch in günstig. Wer keine zwei linken Hände hat, sagt Renè Hermenau von xsimulator.net, der kann sich seinen Traum vom Eigenheim-Racer für schmale 400 bis 500 Euro selbst zusammenhämmern.
Was Sie benötigen:
Viele benutzen 12 bis 24 Volt Motoren als Low-Budget Variante für das Reproduzieren der Bewegungen, sagt Hermenau. Oder Scheibenwischer-Motoren. Wer's fortschrittlicher will, besorgt sich einen Linearaktuator, etwa SCN5 oder SCN6, der schnelle und sehr exakte lineare Bewegungen produziert. Für zwei Geräte dieser Art muss man um 600 Euro investieren.
Wer technisch nicht erfahren ist oder schlicht keine Zeit hat zu tüfteln, der kann bei ProSimu aus Frankreich fertig geschnürte Packete einkaufen. Wie den T1000 für rund 2000 Euro, inklusive 2 elektronischen Aktuatoren, Gestell und Sitz.
Ab 1.800 Euro
Xsimulator Community-Mitglied Macnaughtan hat 1.800 Euro für sein Grundgerüst hingeblättert. Teuer wurde es durch die anderen fancy Geräte, sagt er, wie dem Oculus Rift DK2 (320 Euro), Accuforce Lenkrad von SimXperience (1600 Euro), Ultraforce GS-4 Sitz (2.300 Euro), oder einem Computer mit drei Monitoren für 2500 Euro. Mittlerweile hat der SimRacer des Neuseeländers einen Wert von über 12.000 Euro.
Der DIY Sim-Racer in action (klick)