„Eine hundertprozentige Sicherheit für Käufe im Internet gibt es nicht“, erklärt Julia Rehberg, Juristin der Verbraucherzentrale Hamburg. Wer jedoch auf folgende Punkte achtet, kann bösen Überraschungen aus dem Weg gehen.
Impressum checken: Finger weg von Shops ohne vollständige Anschrift! In Deutschland gilt Impressumspflicht. Eine Kontaktadresse ist dennoch keine Garantie: „Fantasieadressen sind nicht immer sofort als solche zu erkennen. Lassen Sie sich außerdem nicht von einem professionellen Seiten-Layout täuschen“, rät Rehberg.
Auf Prüfsiegel achten: „Selbst Prüfsiegel können gefälscht sein“, weiß die Verbraucherschutz-Expertin. Außerdem ist häufig nicht erkennbar, auf welche Kriterien der Shop geprüft wurde. "Die Mitarbeiterfreundlichkeit sagt noch lange nichts über Lieferbedingungen, Gewährleistungen und Datenschutz aus." Überprüfen Sie daher unbedingt, was geprüft wurde. Seriöse Siegel sind unter anderem "Trusted Shops", "EHI Geprüfter Online-Shop" und das TÜV-Siegel "Safer-Shopping".
SSL-Verschlüsselung prüfen: Bevor Sie mit der Kreditkarte oder per Lastschrift zahlen, sollten Sie einen Blick in die URL des Shops werfen: Schützt der Händler die Datenübertragung, erscheint das Kürzel „https“ vor der Domain. Zudem erscheint im Browser ein Vorhängeschloss-Symbol. Haben Sie bereits bestellt? Dann schauen Sie in Ihre Bestätigungsmail: Werden dort einige Stellen Ihrer Bank- oder Kreditkartendaten durch ein "X" ersetzt, ist das ein gutes Zeichen dafür, dass der Anbieter Wert auf Datenschutz legt.
Über den Kundenservice informieren: Für auftretende Fragen und Probleme sollte jeder Online-Shop eine Hotline anbieten. Vorsicht: Nicht jeder Telefon-Service ist umsonst. Bei Shops im Ausland sollten Sie auf einen englischsprachigen Support achten. "Wollen Sie Ihr Recht geltend machen, sollte alles schriftlich erfolgen", rät Rehberg.
Widerrufsrecht kennen: Grundsätzlich besteht in Deutschland ein Widerrufsrecht innerhalb von 14 Tagen nach Erhalt der Ware. Ausnahmen: Geschenke, die nach persönlichen Bedürfnissen angepasst wurden, Konzertkarten und Hotelübernachtungen sind davon ausgenommen. Da für Firmen aus dem Ausland oftmals andere Rechtsgrundlagen gelten, müssen die allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) jederzeit und vollständig abrufbar sein.
Bezahlmethode wählen: „Bezahlen Sie nicht per Vorkasse. Bietet der Händler ausschließlich diese Variante, sollten Sie einen anderen Shop wählen“, so Juristin Rehberg. Sichere Variante: die Zahlung per Nachnahme. Der offene Betrag ist erst bei der Zustellung fällig und wird bar an den Paketboten bezahlt. Für diesen Service berechnen die meisten jedoch eine zusätzliche Gebühr. Eine weitere Alternative sind Bezahlsystem-Anbieter wie paypal. Sensible Informationen wie Kontodaten müssen dann beim Online-Händler nicht wiederholt eingegeben werden. Bei Auktionsplattformen ist der sogenannte Treuhandservice zu empfehlen. Sie überweisen das Geld für die gekaufte Ware an einen unabhängigen Treuhandservice. Sobald die Ware bei Ihnen angekommen ist, überweist dieser das Geld an den Händler. Der eBay-Anbieter iloxx berechnet beispielsweise für diesen Service eine Gebühr von 2,5 Prozent des Verkaufspreises (bei einem Warenwert bis 100 Euro).
Kostenfallen erkennen: In Online-Shops und App-Stores muss eine eindeutige Formulierung (etwa „kaufen“ oder „zahlungspflichtig bestellen“) auf das Ende eines Bestellprozesses hinweisen. Formulierungen wie „weiter“ und „Bestellung abschließen“ sind nicht gültig. Rehberg: „Der Kaufpreis muss unmittelbar in der Nähe vermerkt sein.“
Shops vergleichen: Checken Sie den Ruf Ihres Anbieters auf Bewertungs- und Preisvergleichsportalen, wie etwa www.shopauskunft.de. Aber: Besitzt ein Shop ausschließlich positive Bewertungen, ist Zweifel erlaubt.
Sicherheitslücken vermeiden: Sogenannte „Phisher“ sind heiß auf Ihre Kontodaten und Passwörter. Sorgen Sie für eine aktuelle Virensoftware und Firewall auf Ihrem Rechner. Passwörter sollten mindestens zwölf Zeichen lang sein, aus Groß- und Kleinbuchstaben sowie Ziffern und Sonderzeichen bestehen und nicht mehrfach verwendet werden. Shoppen Sie nicht in öffentlichen, meist ungesicherten, WLAN-Hotspots in Cafés, Flughäfen oder Hotellobbys.