Strava ist längst mehr als nur eine Fitness-App, es ist ein globales soziales Netzwerk für über 150 Millionen Athleten. Doch wie setzt man alle Features wirklich sinnvoll ein? Unser Autor Andreas Frank hat Strava ausführlich getestet – vom ersten Profil-Setup bis zur Premium-Analyse – und zeigt dir, wie du die App Schritt für Schritt optimal nutzt.
1. Dein Profil: Der erste Schritt zum Erfolg
Nach der kostenlosen Anmeldung (E-Mail, Google, Facebook) solltest du direkt dein Profil vervollständigen. Ein aussagekräftiges Bild und eine kurze Biografie helfen dir, dich in der Community zu vernetzen und von anderen Athleten gefunden zu werden.
2. Deine Ausrüstung smart verwalten
Unter "Meine Ausrüstung" fügst du deine Laufschuhe und Fahrräder hinzu. Strava zählt automatisch die zurückgelegten Kilometer. Richte Benachrichtigungen ein, die dich informieren, wenn deine Schuhe das Ende ihrer Lebensdauer erreichen – ein einfaches, aber wichtiges Tool zur Verletzungsprävention. Radfahrer können sogar einzelne Komponenten wie Ketten oder Reifen tracken.
3. Datenschutz: Schütze deine Privatsphäre von Anfang an
Da Strava als soziales Netzwerk funktioniert, werden Aktivitäten standardmäßig geteilt. Richte deshalb sofort Privatsphäre-Zonen um sensible Orte wie dein Zuhause oder deine Arbeitsstelle ein. Strava blendet dann Start- und Endpunkte von Aktivitäten in diesem Radius für andere Nutzer aus.
Weitere wichtige Einstellungen:
- Profil-Sichtbarkeit: Lege fest, ob alle oder nur deine Follower deine Aktivitäten sehen.
- Aktivitäts-Sichtbarkeit: Bestimme für jede Aktivität einzeln, wer sie sehen darf.
- Flyby-Funktion deaktivieren: Verhindert, dass andere Athleten sehen, wo sich eure Wege gekreuzt haben.
4. Aktivitäten aufzeichnen: So trackst du wie ein Profi
Die einfachste Methode ist die Aufzeichnung per Strava-App auf dem Smartphone. Für präzisere GPS-Daten, längere Akkulaufzeit und erweiterte Metriken empfiehlt sich jedoch ein dediziertes GPS-Gerät.
Geräte-Kopplung leicht gemacht: Strava ist die zentrale Sammelstelle für deine Fitnessdaten. Verbinde deine Geräte einmalig über die jeweilige Hersteller-App:
- Garmin: Via Garmin Connect
- Apple Watch: Via Health-App auf dem iPhone
- Wahoo: Via ELEMNT App
- Indoor-Training: Zwift, Peloton und Co. lassen sich ebenfalls nahtlos synchronisieren
5. Segmente meistern: Werde zum KOM oder zur Local Legend
Segmente sind das Herzstück von Strava. Diese von Nutzern erstellten Streckenabschnitte ermöglichen den direkten Zeitvergleich.
- King/Queen of the Mountain (KOM/QOM): Die Krone (oder CR für Course Record) erhält, wer die absolute Bestzeit auf einem Segment aufstellt.
- Local Legend: Wichtiger für die Motivation im Alltag: Die Lorbeerkrone erhält nicht der Schnellste, sondern wer ein Segment innerhalb von 90 Tagen am häufigsten absolviert. Das belohnt Kontinuität statt nur Spitzenleistung.
6. Die Community-Power: Mehr als nur Kudos
Der Strava-Feed konzentriert sich auf das Wesentliche: sportliche Aktivitäten. Verteile "Kudos" (das Strava-Äquivalent zum Like) und nutze die Community für deine Motivation.
- Clubs: Tritt lokalen Laufvereinen oder der Radgruppe deiner Firma bei. Clubs haben eigene Bestenlisten und fördern den freundschaftlichen Wettbewerb.
- Gruppen-Herausforderungen (Premium): Erstelle private Wettbewerbe für bis zu 199 Freunde. Kaum etwas motiviert so sehr wie sozialer Druck!
7. Routenplanung mit Heatmaps: Entdecke neue Abenteuer
Der Strava Routenplaner (Premium) ist ein mächtiges Werkzeug. Erstelle eigene Strecken und nutze dabei die Heatmaps.
- Heatmaps: Diese Funktion ist Stravas größter Vorteil. Sie zeigt auf einer Karte, welche Wege von der Community am häufigsten genutzt werden – ein Vorteil für die Planung sicherer und schöner Routen, besonders in fremden Städten.
- Persönliche Heatmap (Premium): Visualisiert alle Strecken, die du je absolviert hast.

Mit der Strava-Routenplanung findest du per Smartphone oder GPS-Gerät die besten Strecken – von beliebten Community-Wege bis hin zu neuen Abenteuern.
8. Beacon: Dein Sicherheitsnetz für jede Tour
Mit der Beacon-Funktion können bis zu 3 Sicherheitskontakte deinen Standort während einer Aktivität live verfolgen. Kostenlos per Smartphone-App, für die Nutzung mit GPS-Geräten ist Premium erforderlich.
9. Datenanalyse (Premium): Verstehe dein Training
Premium schaltet Analysetools frei, die deine Daten in Trainingsempfehlungen umwandeln.
- Relative Anstrengung: Misst die kardiovaskuläre Belastung und macht Leistungen über Sportarten hinweg vergleichbar.
- Fitness und Freshness: Visualisiert die Balance zwischen Trainingsbelastung und Erholung und hilft dir, Übertraining zu vermeiden.
- Trainingsanalyse: Zeigt deine Zeit in verschiedenen Pace- und Herzfrequenzzonen.
Welche Strava-Version ist die richtige für dich?
Die kostenlose Version bietet:
- Aktivitäten aufzeichnen und teilen
- Community-Features, Clubs und Kudos
- Grundlegende Segment-Bestenlisten
- Beacon per Smartphone
Premium schaltet zusätzlich frei:
- Detaillierte Leistungsanalyse (Fitness & Freshness)
- Routenplanung und Offline-Karten
- Live Segments auf GPS-Geräten
- Persönliche Heatmap & gefilterte Bestenlisten
- Trainingspläne und Gruppen-Herausforderungen
Kosten für Premium in Deutschland:
- Monats-Abo: 10,99 €
- Jahres-Abo: 74,99 €
- Studentenrabatt: 50 Prozent auf das Jahresabo
Alternativen zu Strava
Wenn dir Strava zu umfangreich oder zu teuer ist, gibt es einige gute Alternativen:
- Komoot – ideal für Outdoor-Sportler:innen, die Wert auf Routenplanung und Navigation legen (besonders Wandern, Radfahren).
- Garmin Connect – sinnvoll, wenn du bereits ein Garmin-Gerät nutzt, mit detaillierter Trainingsanalyse.
- Adidas Running (ehem. Runtastic) – sehr benutzerfreundlich, viele Community-Challenges, einfache Tracking-Funktionen.
- Nike Run Club – perfekt für Laufanfänger, mit kostenlosen Trainingsplänen und Audio-Coachings.
- TrainingPeaks – eher für ambitionierte Athleten, die strukturiert nach Leistungsdaten trainieren wollen.

Training analysieren, neue Routen entdecken oder einfach Motivation tanken – Apps wie Strava und ihre Alternativen begleiten dich vom Start bis zum Ziel.
Die häufigsten Fragen zu Strava
Das hängt von deinen Zielen ab. Für soziales Teilen und grundlegendes Tracking reicht die kostenlose Version. Wenn du strukturiert trainierst, Routen planst oder detaillierte Leistungsanalysen willst, um deine Fortschritte zu verstehen, lohnt sich Premium definitiv.
Das Wichtigste zuerst: Richte sofort Privatsphäre-Zonen um dein Zuhause und deinen Arbeitsplatz ein. Stelle zusätzlich deine Aktivitäts-Sichtbarkeit auf "Nur Follower" und deaktiviere die Flyby-Funktion in den Einstellungen.
KOM (King of the Mountain) ist die absolute Bestzeit auf einem Segment – ein exklusiver Titel für den schnellsten Athleten. Local Legend wirst du durch die meisten Absolvierungen eines Segments in 90 Tagen. Dies belohnt Kontinuität statt nur Spitzenleistung und ist für jeden erreichbar.
Es gibt verschiedene Apps je nach Schwerpunkt: Komoot für Navigation, Garmin Connect für Geräte-Nutzer, Adidas Running oder Nike Run Club für einfache Lauf-Challenges und TrainingPeaks für ambitioniertes, datengetriebenes Training.
Fazit: Mach Strava zu deinem persönlichen Game-Changer
Der Schlüssel zum maximalen Erfolg mit Strava liegt in der intelligenten Kombination seiner drei Säulen: Tracking der eigenen Leistung, Analyse für gezielte Verbesserung und Motivation durch die Community und Wettbewerbe. Richtig genutzt wird die App zu einem aktiven Partner im Trainingsprozess. Eine absolvierte Aktivität bringt dir Kudos von Freunden und motiviert durch neue persönliche Bestzeiten. Premium-Nutzer können die Analysetools verwenden, um zu verstehen, warum sie erfolgreich waren und auf dieser Basis das nächste Training planen.
Ob kostenlos, Premium oder ein alternatives Produkt – entscheidend ist, dass du aktiv bleibst und Teil dieser globalen Sport-Community wirst.