Apple hat wie gewohnt im Herbst 4 neue Modelle seines Smartphones vorgestellt. Neben dem iPhone 15, einer größeren Version davon (iPhone 15 Plus), gibt es auch 2 neue Modelle der Pro-Reihe, die mit den Android-Geräten von Google und Samsung zu den besten Smartphones auf dem Markt zählen. Wir haben das größere, teuerste und wichtigste Modell, das iPhone 15 Pro Max, 4 Wochen getestet und verraten, für wen sich Anschaffung oder Umstieg lohnt – und wer mit anderen Geräten besser bedient ist.
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Das iPhone 15 Pro Max gibt es mit 256, 512 GB und 1 TB Speicher in den Farben Schwarz, Weiß, Blau und Natur ab 1.449 Euro. Hier kannst du es bestellen.
Fakt ist: Das iPhone 15 Pro Max gehört zu den absoluten Top-Smartphones auf dem Markt. Doch: Wer braucht wirklich das beste oder hellste Display, den schnellsten Chip und immer größere Kameralinsen? Sicher ist, dass die Rechenleistung der Top-Smartphones nicht einmal die aufwendigsten Handy-Games ausreizen können. Da aber Smartphone-Kameras in Verbindung mit der im Hintergrund arbeitenden Software immer effektiver System- und Digitalkameras ersetzen können, werden die Top-Modelle der Hersteller immer interessanter für Hobby- und Profifotografen, bzw. -Videofilmer. Das iPhone 15 Pro Max wird mit seinen neuen Features und Hardware-Updates und Bearbeitungs-Optionen daher besonders Fotofans und Videokünstler begeistern.
Übrigens: Um dein iPhone zu schützen, solltest du das passende Case verwenden. Hier kannst du ein Case aus Feingewebe, oder ein Case aus Silikon wählen.

Das iPhone 15 Pro Max gehört zu den absoluten Top-Smartphones auf dem Markt
Was ist neu beim iPhone 15 Pro Max? Was sind die Unterschiede zum 14er-Smartphone?
Auf den ersten Blick sieht das iPhone 15 Pro Max nahezu identisch zum Vorgänger aus. Schaut man genau hin, bemerkt man, dass die Kanten leicht abgerundet, die Displayränder etwas dünner sind. Das Gehäuse ist jetzt aus einer Titanlegierung (statt Edelstahl). Das ist etwas rauer, liegt gut in der Hand und macht das Smartphone vor allem leichter (221 Gramm statt 240). Der Stummschalter an der linken Seite weicht einem neuen sogenannten Action-Button, der auch mit anderen Features als Stummschaltung belebt werden kann (Kamera, Taschenlampe oder jeder beliebige Kurzbefehl).
Vieles ist allerdings gleichgeblieben: Es gibt weiterhin das Always-On-Display (im Stand-by-Modus zeigt der Sperrbildschirm abgedunkelt Uhrzeit, Mitteilungen und andere selbst wählbare Widgets an) und die sogenannte "Dynamic Island" (die pillenförmige Aussparung im Display für die Frontkamera zeigt Infos zu aktiven Apps an). Das 6,7-Zoll-AMOLED-LTPO-Display des 15 Pro Max hat weiterhin eine maximale Helligkeit 2.000 Nits und eine Bildwechselfrequenz von bis zu 120 Hertz (super für flüssiges Scrollen). Das Gehäuse ist nach IP68 vor Wasser und Staub geschützt. Wichtigste Neuerung vermutlich: Apple stattet die 15er-iPhones mit einer USB-C-Ladebuchse aus – und kommt damit einer EU-Richtlinie zuvor, die diesen Anschluss ab Ende 2024 vorschreibt. Per USB-C kann ich mit den Pro-iPhones Daten mit bis zu 10 Gbit/s übertragen (20-mal schneller als zuvor) – USB-3.0-Kabel vorausgesetzt (das mitgelieferte beherrscht nur USB-2.0-Tempo). Immerhin: Ich kann jetzt jede Menge USB-Zubehör (Speichersticks, SSDs, Festplatten) einfach anstöpseln und sogar andere Smartphones aufladen. Die Akkuleistung ist in etwa gleichgeblieben: 18 bis 30 Stunden – je nach Nutzung. Auch die Ladung wird durch USB-C bei Apple nicht wirklich schneller. Eine Vollladung dauert immer noch über 2 Stunden.
Weitere Neuerung:
- Der neue A17-Pro-Chip, der im 3-Nanometer-Verfahren gefertigt wird, und noch mehr Tempo bringt, etwa für Games.

IPhone 15 Pro Max (rechts) im Vergleich mit dem iPhone 14 Pro: die Kanten sind leicht abgerundet, die Displayränder etwas dünner. Das Gehäuse ist jetzt aus einer Titanlegierung
Das iPhone als Spielkonsole?
Der neue Chip soll insbesondere bei der Grafik 10 % mehr Leistung bringen. Bei Titeln wie "Resident Evil Village" kann man Echtzeit-Raytracing bei Spiegelungen und Lichtreflexen bewundern. Plus: Große Konsolen-Titel wie "Assassins Creed Mirage" sollen bald auf dem iPhone 15 Pro laufen. Diese werden sich dann nicht mehr sonderlich von den Konsolen-Versionen unterscheiden. Über USB-C kannst du das Smartphone auch als Konsole mit dem TV verbinden und per passendem Controller dort deine Games weiterspielen.
Wie gut sind die Kameras beim iPhone 15 Pro Max?
Die vermutlich interessantesten Neuerungen liegen aber in den Kameras: Das iPhone 15 Pro Max kommt wie gewohnt mit 4 Linsen: eine Frontkamera mit Gesichtserkennung und eine Dreifach-Kamera auf der Rückseite:
- Die Haupt-Weitwinkellinse hat eine optische Bildstabilisierung und einen 48-Megapixel-Sensor (Blende f/1.78). Die Standardauflösung steigt auf 24 MP.
- Die Ultraweitwinkellinse bietet weiterhin 12 Megapixel, allerdings mit neuem Sensor und einer f/2.2-Blende.
- Die Telezoom-Linse mit 12 Megapixeln bietet jetzt 5-fache Vergrößerung (etwa 120 mm) per Prismen-Zoom (Blende f/2.8). Gegen Verwackler hilft eine Kombination aus optischem Bildstabilisator und 3D-Sensorverschiebung.
- Die Frontkamera bietet weiterhin 12 MP (Blende f/1.9), mit einem Autofokus, der für schärfere Bilder sorgt.
Die Hauptweitwinkellinse des iPhone 15 Pro Max hat weiterhin einen 48-Megapixel-Sensor. Zum Vergleich: Bei Android-Handys gibt es schon länger bis zu 108 MP. Allerdings bringen viele Pixel nicht automatisch bessere Bilder, der Sensor muss die vielen Daten auch verarbeiten können. Daher ist die Qualität der 12-MP-Linsen bei Apple meist trotzdem deutlich besser als von vielen Konkurrenz-Kamerasystemen mit mehr Megapixeln. Fakt ist: Die Hauptkamera des iPhone 15 Pro Max knipst Fotos mit mehr Details im Vergleich zum Vorgänger. Das merkt man deutlich bei Aufnahmen in schwierigeren Lichtverhältnissen und wenn man hineinzoomt.
Standardmäßig sind die Fotos übrigens jetzt 24 MP. Denn Apple fasst via sogenanntes "Pixel Binning" mehrere Pixel zusammen, um bei niedriger Auflösung bessere Bilder zu erzeugen. Tipp: Das ganze Potenzial des 48-MP-Sensors bekommst du, wenn du im ProRAW-Format fotografierst (lässt sich oben rechts im Foto-Display einschalten). Das Format ist perfekt für Nachbearbeitungen am Rechner – deine Bilder werden damit deutlich schärfer und detailreicher. Aber: RAW-Bilder brauchen viel Speicherplatz.
Das Tele hat jetzt einen 5x-Zoom mit optischer Bildstabilisierung gegen Verwackeln, das hervorragende Bilder macht, welche im Direktvergleich mit etwa dem Pixel 8 Pro von Google sogar mehr Details abbilden. Die maximale (digitale) Vergrößerung ist übrigens 25-fach.
Die Ultraweitwinkelkamera, die auch für Makro-Fotos zuständig ist (die Funktion schaltet sich automatisch ein, sobald ich das iPhone auf wenige Zentimeter dem Objekt nähere) hat einen neuen Sensor, der qualitativ aber weit unter der Hauptlinse bleibt. Minuspunkt: Dem Makro-Modus fehlt immer noch ein Autofokus. Er lässt sich aber mit iOS 17 nun manuell ein- und ausschalten. Die Makrofotos sind zwar nicht mit Profiaufnahmen zu vergleichen, sehen aber nahezu immer gut aus. Tipp: Mit dem 5-fach-Tele und etwas mehr Abstand bekomme ich häufig sogar bessere bzw. schärfere Makro-Ergebnisse.
Im Test machten alle Linsen, allen voran die 48-MP-Hauptkamera, in der Nacht und bei wenig Licht deutlich detailreichere und hellere Bilder als das Vorgängermodell. Das iPhone 15 Pro Max holt hier einiges aus der Dunkelheit heraus.

Im Test machten alle Linsen, allen voran die 48-MP-Hauptkamera, in der Nacht und bei wenig Licht deutlich detailreichere und hellere Bilder als das Vorgängermodell
Welche Fotofunktionen gibt es und wie gut funktionieren sie?
Die iPhone-Kameras überzeugen vor allem bei schlechten Lichtverhältnissen. Das liegt einerseits an den größeren Sensoren, aber auch an der KI, die im Hintergrund arbeitet. Eine HDR-Funktion verbessert ganz automatisch die Belichtung der Fotos, insbesondere sehr dunkle und helle Bereiche. Ein weiteres Feature optimiert Belichtung, Bildrauschen und erhöht die Details im Bild – auch ganz automatisch. Fakt ist, dass Fotos im Dunkeln mit dem iPhone 15 Pro Max beeindruckend gut aussehen. Plus: Porträt-Aufnahmen sind jetzt auch möglich, ohne vorher den Porträtmodus aktiviert zu haben. Das funktioniert, wenn die Kamera beim Fotografieren ein menschliches Gesicht, einen Hund oder eine Katze erkannt hat. Ich kann dann einfach später über "Bearbeiten" aus dem normalen Bild ein Porträt mit Tiefenunschärfe erstellen. Im Test klappte das sehr zuverlässig.

Das Tele hat jetzt einen 5x-Zoom mit optischer Bildstabilisierung gegen Verwackeln, das hervorragende Bilder macht
Wie gut ist das iPhone bei Videoaufnahmen? Welche Videofunktionen gibt es?
Seit dem 13 Pro gibt es den Kinomodus. Dieser aus Filmen bekannte Effekt fokussiert Gesichter oder Objekte und lässt den Rest unscharf erscheinen. Und der Fokus kann verändert werden, entweder manuell per Tippen oder durch künstliche Intelligenz, zum Beispiel wenn eine Person den Kopf zu einer anderen Person dreht, wird automatisch auf diese scharf gestellt. Super: Ich kann den Fokus nicht nur während des Filmens, sondern auch später über die Fotos- oder die iMovie-App ändern. Den Kinomodus gibt's auch in 4K. Aber: Dafür brauchst du ein iPhone mit mindestens 256 GB Speicherplatz.
Das 14 Pro führte den "Actionmodus" in der Kamera-App ein (in einer Auflösung von maximal 2,8K). Damit werden wacklige Videoaufnahmen deutlich besser stabilisiert. Im Test funktionierte das erstaunlich gut und kann sogar mit Gimbals (motorisierten Aufhängungen gegen Erschütterungen) und Action-Cams mithalten. So ein Feature gibt es auch bei anderen Herstellern, allerdings sind die Ergebnisse beim iPhone deutlich besser.
Mit dem 15 Pro Max kann ich bald sogar dreidimensionale Filme erstellen. Einen 3D-Bildschirm hat das iPhone leider nicht, allerdings soll die 2024 erscheinende Apple-VR-Brille Vision Pro mit Aufnahmen etwas anfangen können. Plus: iPhone 15 Pro und 15 Pro Max können Videoaufnahmen direkt auf ein externes Medium (das ProRes-Format benötigt viel Speicher) schreiben. Dies ist mit bis zu 60 fps in ProRes 4K möglich. Für Profis: Das iPhone 15 Pro Max kann auch im Log-Format aufnehmen. Die daraus resultierenden sehr großen unbearbeiteten Roh-Video-Daten (Apples automatische Videobearbeitung und -komprimierung ist damit abgeschaltet) bieten dann mehr Infos für Farbanpassung und Nachbearbeitung.
Nachteil: 8k gibt es bei Apple nicht, und ich kann das Video-Seitenverhältnis nicht von 16:9 ändern.

Das iPhone 15 Pro und 15 Pro Max können Videoaufnahmen direkt auf ein externes Medium (ProRes/4K benötigt viel Speicher) schreiben
Welche weiteren Funktionen gibt es für Fotografen?
Es gibt seit geraumer Zeit "Photographic Styles" fürs Fotografieren. Diese Profile sind Voreinstellungen, die ich wählen kann, bevor ich ein Foto knipse. Sie unterscheiden sich in Kontrast und Farbtemperatur, um z.B. Gelbstiche bei dunklen Aufnahmen mit Kunstlicht zu vermeiden. Vorteil: Die aufwendige Nachbearbeitung entfällt.
Das iPhone Pro kann Bilder im RAW-Format aufnehmen (Apple nennt das ProRaw). Mit diesem Format (DNG statt JPG) kannst du die Rohdaten eines Bildes verändern (Farbprofil, Tiefenebenen), es individuell bearbeiten, und zwar bevor es von Apples Fotosoftware automatisch bearbeitet und komprimiert wird.
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Das iPhone 15 Pro Max gibt's in vier Farben: Schwarz, Weiß, Blau und Natur
Fazit: Für wen ist das iPhone 15 Pro Max geeignet?
Das iPhone 15 Pro Max gehört mit einigen wenigen Android-Alternativen, wie etwa dem Samsung Galaxy S23 Ultra und dem Google Pixel 8 Pro, zu den Top-Smartphones auf dem Markt. Der Prozessor ist ultraschnell, alles läuft flüssig und fix. Das 6,7-Zoll-Display zeigt scharfe, bunte, helle und kontrastreiche Bilder. Das neue Titan-Gehäuse ist hochwertig, die 5-fach-Zoomlinse ist ein tolles Feature für Fotografen. Doch normale User:innen werden das alles wahrscheinlich kaum voll ausnutzen können und sind mit älteren iPhone-Modellen völlig zufrieden.
Wer viel und gerne fotografiert, insbesondere bei schwierigen Lichtverhältnissen, wird die lichtstarken Objektive, die KI-basierten Überarbeitungen, die sehr guten Nachbearbeitungsoptionen und auch den Makro-Modus zu schätzen wissen. Videoaufnahmen mit dem Actionmodus und in 4K ProRes sind wirklich beeindruckend. Auch das Nachbearbeiten von Filmen läuft auf dem Smartphone in Bruchteilen von Sekunden. Heißt: Der Kauf lohnt sich also nur für diejenigen, die mit dem iPhone viel und gerne fotografieren und vor allem Filme drehen. Für Bilder und Videos bei normalen Lichtverhältnissen, die man in sozialen Medien teilt, reichen ältere Modelle.
Wer bereits ein iPhone 13 Pro oder neuer hat, sollte besser abwarten – so viel Neues gibt es beim 15 Pro Max (außer vielleicht das 5-fach-Tele) nicht.