In funktionelle Pilze legen einige Menschen große Hoffnungen, vor allem bei Männern, die auf natürliche Leistungsbooster setzen, sind Coryceps, Löwenmähne und Co. im Trend. Wir zeigen dir, welche Wirkungen den Vitalpilzen nachgesagt werden und warum du dich darauf nicht verlassen solltest.
Welche sind die Top 5 der Vitalpilze?
In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) werden Vitalpilze ganz selbstverständlich verwendet. Ihnen werden verschiedene Wirkungen nachgesagt.Auf dem Markt hierzulande findest du ebenfalls zahlreiche Vitalpilze bzw. funktionelle Pilze. Fünf besonders bekannte sind diese:
- 1. Reishi (Lackporling/Ganoderma ludicum): Der Reishi ist in Asien, Europa und Nordamerika zu finden. Er wächst an abgestorbenem Laubholz von Buchen oder Eichen.
- 2. Cordyceps (Chinesischer Raupenpilz/Cordyceps sinensis): Der Cordyceps ist in Asien beheimatet. Dort wächst er beispielsweise in Tibet, China oder Indien in großen Höhen. Die natürlichen Vorkommen sind allerdings rar.
- 3. Shitake (Lentinula edodes): Auch der Shitake wächst an abgestorbenem Holz von Laubbäumen wie Kastanien oder Eichen. Dieser funktionelle Pilz ist in Ostasien heimisch.
- 4. Löwenmähne (Yamabu-Shitake/Hericium erinaceus): In Deutschland ist dieser Pilz geschützt und er ist eher selten. Zudem wächst er in Asien, Europa und Nordamerika auf totem Holz oder geschwächten Laubbäumen wie Buchen oder Eichen.
- 5. Chaga (Schiefer Schillerporling/Inonotus obliquus): In kühlen Regionen wie Russland, Skandinavien oder Alaska wächst der Chaga. Er ist fast ausschließlich an Birken zu finden.
Welche Wirkung wird funktionellen Pilzen nachgesagt?
Bei den Vitalpilzen geht es nicht um den Geschmack, sondern um die wertvollen Inhaltsstoffe. Sie enthalten Vitamine, Proteine, Antioxidantien, Spurenelemente und Ballaststoffe. Außerdem stecken in den Gewächsen bioaktive Bestandteile. So werden komplexe Kohlenhydrate genannt, die sich gut auf die Gesundheit auswirken sollen.
Diese Vorteile werden den funktionellen Pilzen zugeschrieben:
- Reishi (Lackporling/Ganoderma ludicum): Der Reishi soll das Immunsystem und die weißen Blutkörperchen stärken. Man nimmt außerdem an, dass er einen Einfluss auf das Stressempfinden hat und den Stressabbau fördert.
- Cordyceps (Chinesischer Raupenpilz/Cordyceps sinensis): Der Chinesische Raupenpilz soll das Adenosintriphosphat im Körper erhöhen. Der Stoff ist für die Energieversorgung der Muskeln wichtig. Einige Sportler setzen daher auf den Pilz, weil sie sich von ihm bessere Leistungen erhoffen. Eine Tierstudie aus China zeigte, dass Cordyceps-Extrakt bei Ratten die VO2max steigerte – eine Kennzahl für Ausdauer. Ob das beim Menschen wirkt, ist jedoch unklar. Der Cordydeps soll zudem gegen Müdigkeit helfen.
- Shitake (Lentinula edodes): In Shitake-Pilzen stecken reichlich B- und D-Vitamine. Der Pilz soll ebenfalls das Immunsystem unterstützen. Ihm wird außerdem nachgesagt, sich positiv auf die Darmgesundheit auszuwirken.
- Löwenmähne (Yamabu-Shitake/Hericium erinaceus): Der funktionelle Pilz Löwenmähne soll einen positiven Einfluss auf das Gehirn haben und vor Erscheinungen wie Gedächtnisschwäche und Konzentrationsproblemen schützen können.
- Chaga (Schiefer Schillerporling/Inonotus obliquus): Im Chaga stecken zahlreiche Antioxidantien. Diese sollen eine entzündungshemmende Wirkung haben. Man nimmt außerdem an, dass Chaga-Pilze für eine gute Darmgesundheit sorgen.
Hype oder hilfreich? Was die Wissenschaft zu Vitalpilzen wirklich weiß
Ob die funktionellen Pilze wirklich die angenommenen Wirkungen bei Menschen haben, ist bislang nicht ausreichend erforscht. Zwar gibt es einige Studien, diese wurden allerdings mit sehr hoch dosierten Pilzextrakten an Tieren oder im Labor durchgeführt. Man kann daher bisher nicht sagen, ob und wie die Vitalpilze bei Menschen wirken.Wichtig zu wissen ist dies: Vitalpilze sind nicht als Arzneimittel zugelassen. Sie ersetzen auch keinesfalls eine klassische medizinische Behandlung. Da die aus den Pilzen gewonnenen Produkte als Nahrungsergänzungsmittel gehandelt werden, unterliegen sie zudem anderen Bedingungen als Arzneien. Die Qualität ist unklar. Es kann daher bei der Anwendung auch zu unerwünschten Nebenwirkungen kommen.
Die häufigsten Fragen zu Vitalpilzen
Wie lange dauert es, bis Vitalpilze wirken?
Wie schnell die funktionellen Pilze wirken, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Ein Effekt kann sich nach Tagen, Wochen oder auch gar nicht zeigen.
Können Vitalpilze Nebenwirkungen haben?
Ja, funktionelle Pilze können auch zu unerwünschten Nebenwirkungen führen. Möchtest du die Pilze ausprobieren, lass dich unbedingt medizinisch beraten und dabei begleiten.
Wie lange darf man Vitalpilze einnehmen?
Die Anwendungsdauer hängt vom funktionellen Pilz und der erwünschten Wirkung ab: Sie kann zwischen mehreren Wochen bis zu Jahren liegen. Lass dich medizinisch dazu beraten.
Fazit: Vitalpilze – Potenzial vorhanden, aber wissenschaftlich nicht bewiesen
Funktionelle Pilze werden auch Vitalpilze genannt. Ihnen werden verschiedene positive Effekte auf die Gesundheit nachgesagt. Bislang sind diese jedoch beim Menschen nicht ausreichend durch Studien belegt. Die Pilze können positive Wirkungen haben, aber keinesfalls eine medizinische Behandlung ersetzen. Wenn du dennoch funktionelle Pilze testen willst, sprich vorher mit einem Arzt – vor allem bei chronischen Erkrankungen oder regelmäßigem Supplementgebrauch.